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Casamento em família. Joan HohlЧитать онлайн книгу.

Casamento em família - Joan  Hohl


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es gab Bilder von den Goldgruben im Nordwesten, die ähnliche Ausmaße hatten wie die der Goor, aber wohl nicht ganz so ergiebig waren. Zum Schluss gelangten Pekko und ich in einen großen Raum, in dem Artefakte aus verschiedenen Jahrhunderten ausgestellt waren, es gab einen Teen in seiner Alltagskleidung, interessant war schon, dass die Teen ein längeres Fell hatten als die Goor und von daher deutlich von diesen zu unterscheiden waren, es gab Autos aus eigener Produktion, verschiedene Mäntel und Stiefel, auch Hosen, es gab Fellpflegemittel, Dinge des täglichen Gebrauchs eben. Als wir das Museum wieder verließen, hätten wir beinahe vergessen, dass bei den Teen andere Verkehrsregeln galten als bei den Goor, ich konnte Pekko von dem unüberlegten Überqueren der Straße gerade noch zurückhalten, ein vorbeifahrendes Auto hupte.

      Wir setzten uns am Platz in das Cafe und bestellten Obst und Kaffee, wofür wir einen Coupon hinlegen mussten. Im Anschluss spazierten wir ein wenig durch die Straßen, manche Teen blieben stehen und schauten sich um, weil sie sich fragten, was denn wohl ein Mensch bei ihnen wollte. Die Stimmung in der Stadt war nicht so gelöst wie die in Ta`amervan. Vielleicht lag das daran, dass sich das Leben nicht auf der Straße abspielen durfte, sondern auf den Bürgersteig beschränkt blieb, vielleicht lag das aber auch daran, dass die Teen in einen finanziellen Rahmen eingebunden waren und sich deshalb nicht so frei bewegen konnten wie die Goor.

      Plötzlich gelangten wir an einen großen Platz und sahen, dass die Teen dort auf Pferden ritten, was es im Goor-Reich gar nicht gab, die Teen betrieben Pferdesport. Wir wollten später Eljas und Jemina danach fragen. Wir blieben eine Zeit lang an dem Platz stehen und beobachteten die Szene, es ritten vornehmlich Frauen, soviel war zu erkennen. Sie trainierten das Pferderennen, bei den Menschen waren die Jockeys fast ausschließlich Männer, die Reiterinnen hießen bei uns Jockettes und um solche handelte es sich dort auf dem Pferdeplatz. Die Jockettes waren relativ kleinwüchsig, sie durften ein Maximalgewicht nicht überschreiten, das lag bei uns Menschen für die Jockeys bei fünfundfünfzig Kilogramm, bei den Frauen dürfte es spürbar niedriger gelegen haben. Die Pferde schienen auch klein, ihr Fell war zottelig, sie waren aber ausgesprochen schnell.

      Wir gingen langsam wieder zu unserem Parkplatz zurück, es war 16.30 h geworden, wir fuhren zu Jemina und Eljas. Beide waren schon zu Hause und warteten auf uns, sie hatten Kaffee gekocht und es gab Obst und süßes „Kum“. Sie kannten beide ein Cafe, in dem es selbst gemachten Pflaumenkompott gab, dorthin wollten sie uns am frühen Abend einladen. Wir setzten uns mit ihnen an den Kaffeetisch und kamen auf den Pferdesport zu sprechen, den wir auf dem Reitplatz beobachten konnten. Der hätte eine lange Tradition bei ihnen und würde fast nur von Frauen betrieben, wahrscheinlich, weil es kaum Männer gäbe, die mit ihrem Gewicht die geforderten fünfundvierzig Kilogramm unterschritten. Der Pferdesport wäre vom Königshaus ins Reich gebracht worden, schon vor zweihundert Jahren, es gäbe im ganzen Reich Gestüte, die die Teen-Pferde züchteten, eine ganz spezielle zähe Rasse, die es nur bei ihnen gäbe. Eljas fragte dann wie uns das Museum gefallen hätte und wir antworteten, dass es stark an das Stadtmuseum in Ta`amervan erinnerte, auch in unserem Museum gäbe es übrigens die Darstellung einer bewaffneten Auseinandersetzung mit den Krat.

      Das wäre das trübste Kapitel in der Geschichte des Teen-Reiches, sagte Eljas, die Krat wären primitive gewalttätige Monster, man könnte mit ihnen nicht reden, weil ihnen dazu der Intellekt fehlte, sie wären nur auf Machtgewinn und Unterwerfung aus. Wie denn das Verhältnis der Goor zu den Krat wäre, fragte Eljas und Pekko antwortete, dass das Verhältnis ganz ähnlich gelagert wäre, auch die Goor hätten früher kriegerische Auseinandersetzungen mit den Krat gehabt, die Grenze zum Krat-Reich wäre mit einem Raketengürtel gesichert, die ganze Anlage unterläge aber strenger Geheimhaltung, niemand wüsste eigentlich richtig darüber Bescheid. Es hätte, soweit er sich erinnern könnte, keinen regulären Kontakt zu den Krat gegeben, sie wären uneinsichtig und unverschämt, von ihren rudimentären Benehmensformen einmal abgesehen. Es gäbe Stimmen bei den Goor, die von einer Kriegsgefahr sprächen, sagte Pekko, die gäbe es bei den Teen auch, entgegnete Eljas, man könnte beim momentanen Stand der Dinge nur wenig dazu sagen. Als wir unseren Kaffee getrunken hatten, sagte Jemina, dass wir langsam losmüssten, um in dem von ihnen erwähnten Cafe Pflaumenkompott zu essen. Es gäbe dort die ganze Woche über Pflaumenkompott, dienstags wäre aber der Tag, an dem sie den Kompott zubereiteten, wir bekämen also ganz frischen Pflaumenkompott.

      Wir liefen fünf Minuten bis zu dem Cafe, es war nicht weit von dem Platz im Zentrum entfernt. Es war draußen immer noch bitterkalt und ich zog mir meinen Schal enger um den Hals. Als wir beim Cafe ankamen, sahen wir draußen eine Tafel aufgestellt:

      „Heute frischer Pflaumenkompott“ und wir gingen hinein. Es war voll in dem Cafe, Jemina hatte aber für uns einen Tisch reserviert, sodass wir schön am Fenster saßen. Das Cafe war sehr gemütlich, es hatte etwas vom Flair vergangener Kaffeehauszeiten, als man einen Kult aus dem Kaffeetrinken machte und sich mit Freunden traf, um mit ihnen Pflaumenkompott oder Moltebeerenkompott zu essen, dazu eine Tasse Kaffee zu trinken und sich zu unterhalten. In einer Ecke stand ein Klavier, an dem ein Teen Takte dieser typischen Kaffeehausmusik spielte wie es sie in unserer Zeit eigentlich gar nicht mehr gab, sehr angenehm! Wie uns das Cafe gefiel, fragten uns unsere Gastgeber und wir sagten ihnen, dass wir uns sehr wohl in dem Cafe fühlten. Das Cafe hätte eine sehr alte Tradition und genösse einen hohen Stellenwert im Ansehen der Teen. In der Luft lag dieser für Pflaumenkompott typische Zimtgeruch, sehr wohltuend und gut riechend. Und dann kamen unsere Portionen, wir nahmen Kaffee zu unserem Pflaumenkompott, er schmeckte so gut, dass man sich hätte hineinsetzen wollen, umwerfend!

      Eljas und Jemina sahen, dass wir vor Genuss fast vergingen und freuten sich, dass uns der Kompott so gut schmeckte. Entweder lag es an der besonderen Pflaumenart, am Zuckern oder daran wie man den Pflaumenkompott in dem Cafe herstellte, Pekko und ich hatten noch nie so guten Pflaumenkompott gegessen! So hätten wir eine gute Erinnerung an Kavaniemi, wenn wir am nächsten Tag wieder nach Hause führen, sagte Jemina und wir entgegneten, dass wir noch weitere positiv zu vermerkende Erinnerungen mitnähmen, nicht zuletzt unsere Gastgeber wären über alle Maßen nett gewesen. Überhaupt hätten wir den Eindruck gewonnen, dass die Teen ein sehr umgängliches Völkchen wären, alle schauten zufrieden und fröhlich drein, was sie sehr sympathisch machte. Das Cafe war brechend voll, auf fast jedem Tisch stand Pflaumenkompott, der das Cafe so berühmt gemacht hatte, weit über die Stadtgrenzen von Kavaniemi hinaus. Als wir zahlten und gingen, strömten gleich vier Nachfolger an unseren Tisch und belegten unsere Plätze.

      Wir liefen durch die kalte Winterluft nach Hause zurück, es lag Schnee in Kavaniemi, die Bürgersteige waren aber freigeräumt, sodass man gut laufen konnte. Jemina und Eljas hatten einen Kamin, den sie ansteckten, als wir bei ihnen zu Hause ankamen, Eljas hatte am Haus einen riesigen Berg Holz liegen, er sagte, dass er manchmal samstags in den Wald ginge, um Holz zu sammeln, er hätte sich dann vorher bei der Gemeinde einen Sammelschein geholt. Pekko und ich sagten, dass es uns in Kavaniemi sehr gefallen hätte und wir einmal wiederkommen wollten, ich wollte die Geburt meines Sohnes abwarten, vielleicht würde ich ihm dann einmal das Reich der Teen zeigen. Wie es denn meiner Frau ginge, fragten Jemina und Eljas und ich antwortete, dass sie natürlich eine ziemlich unförmige Figur hätte, dass es ihr aber den Umständen entsprechend gut ginge.

      Bei der Geburt wäre eine Freundin von uns dabei, die sehr erfahren wäre und helfen wollte, wir hätten eine Ultraschalluntersuchung gemacht, die ein sehr positives Ergebnis gebracht hätte. Jemina und Eljas wünschten Marietta und mir alles Gute für die Geburt, dann wäre es in Zukunft bei uns ja etwas lauter, aber darauf hätte ich mich ja sicher eingestellt. Ich entgegnete, dass das nicht unbedingt so sein müsste, es könnte auch sein, dass wir ein ganz ruhiges Kind bekämen, dass den ganzen Tag schliefe. Wir sprachen am Abend über den Unterschied zwischen dem Goor-und dem Teen-Reich und Pekko und ich merkten an, dass wir uns im Goor-Reich sehr wohl fühlten. Wir führten eine unbeschwertes und sorgenfreies Leben, viel Verpflichtungen des Alltags würden einem vom Königshaus abgenommen, das empfänden wir als ausgesprochen entlastend.

      Ja, sie hätten schon davon gehört, dass das Leben im Goor-Reich praktisch umsonst wäre und blickten manchmal mit Neid auf diese Zustände, sie lebten aber auch bei sich im Teen-Reich ein sehr schönes Leben und wären mit ihren Lebensumständen sehr zufrieden. Ob sie mit ihrem König zufrieden wären, wollten wir von Jemina und Eljas wissen.

      „Jyri


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