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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Nach einigen Takten reihte sich zuerst Urban mit seiner Agnes ein, dann Emil mit Ruth, schließlich auch Ursula und Gaudenz.

      Bianca, Claras beste Freundin, saß gerührt unten auf einem der vorderen Plätze.

      Stephan schaute sie von weitem an. Dann ging er auf sie zu.

      »Willst mit mir tanzen, Bianca?«

      Sie zögerte einen Augenblick.

      »Gefalle ich dir nicht?«

      »Ich bekomme von dir ja nicht viel zu sehen. Bist ja immer im Labor.«

      Dabei errötete Bianca.

      »Das könnte ich etwas reduzieren!«

      Bianca reichte ihm ihre Hand zum Tanz.

      Bis zum Morgengrauen feierte ganz Waldkogel. Später kamen Anna und Toni von der Berghütte herunter. Der alte Alois hatte für einen Tag wieder die Arbeit des Hüttenwirts übernommen.

      »Siehst glücklich aus, Clara!« flüsterte Anna ihr zu.

      »Ich bin auch glücklich! Ich bin glücklicher als jede andere Braut, denke ich. Hat unsere Liebe doch so viele Menschen glücklich gemacht. Schau sie dir an, Anna!«

      Nach dem stürmischen Fest dauerte es einige Tage, bis wieder der Alltag auf dem Fuchsbichler Hof eingekehrt war. Das Familienleben der drei Generationen spielte sich schnell ein. Alle erkannten Agnes als die Fuchsbichlerbäuerin an, die das Sagen im Haus hatte.

      Es vergingen zwei Monate. Dann flüsterte Clara ihrer Großmutter ins Ohr:

      »Du siehst so richtig glücklich aus und um viele Jahre verjüngt. Ich hoffe, daß es kein allzu großer Schock ist, wenn wir dich zur Urgroßmutter machen.«

      »Das ist das Schönste, was ich mir wünschen könnte. Clara, lauf schnell zu deinem Großvater und erzähle es ihm.«

      – E N D E –

Cover Im Schutz der Berge

      Es war Nachmittag. Anna hatte ihre tägliche Arbeit erledigt. Ihr blieben einige Stunden, bis die ersten Hüttengäste von ihren Touren zurückkehren würden. Die Sonne schien an einem blauen Himmel. Es wehte ein sanfter Wind von den Bergen herunter.

      Anna saß auf der Terrasse der Berghütte an einem Tisch. Neben ihr lag Bello, der Neufundländerrüde, und schmollte. Das konnte man deutlich sehen. Normalerweise spielte Anna mit ihm um diese Zeit. Zwischen seinen mächtigen Pfoten lag der kleine Tennisball, mit dem er so gern spielte. Er hob ihn auf und legte seinen Kopf mit dem Ball in der Schnauze auf Annas Schoß.

      »Nun warte noch ein bißchen, Bello. Ich bin bald fertig mit dem Brief. Dann nehme ich mir Zeit für dich!«

      Anna kraulte ihm das schwarze Fell und steckte ihm als Trost einen kleinen Hundekuchen zu.

      Toni trat hinzu.

      »An wen schreibst du denn? Schreibst der Sue nach Frankfurt?«

      »Nein, mit Sue habe ich die Woche lange telefoniert, als ich drunten war bei deinen Eltern. Ihr geht es gut, ihrem Mann und dem kleinen Peter auch. Sie wollen uns bald mal besuchen.«

      »Des is schön. Was sagt sie denn sonst noch so?«

      »Wir haben uns lange über eine alte Schulfreundin unterhalten. Wir haben uns zwar etwas aus den Augen verloren, doch die Verbindung war nie ganz abgebrochen. Ich denke, ich habe dir nie von Karin erzählt.«

      »Naa! Den Namen hast nie erwähnt.«

      »Die Karin ist ein ganz besonders liebes Menschenkind. Sie ist eigentlich viel zu lieb zu jedemann. Sie war schon während der Schulzeit gütig und hilfsbereit. Das hat natürlich dazu geführt, daß sie oft ausgenutzt wurde. Leider«, Anna seufzte. »Es gibt Zeitgenossen, die sich sehr gut darauf verstehen, andere mit Geschick auszunehmen. Karin hat nie geklagt. In meinen Augen hat sie den Charakter einer Heiligen. Sie versteckt ihren eigenen Kummer und ist darauf bedacht, allen Freude zu machen, gleich welches persönliche Opfer sie dafür erbringen muß.«

      »Ja, es gibt Leut, die haben es raus, andere ausbluten zu lassen.«

      »Das hast du gut gesagt, Toni. Das ist auch meine Meinung und die von Susanne. Sue hatte Karin über das Wochenende nach Frankfurt eingeladen und ihr mächtig ins Gewissen geredet. Dieser Pierre nimmt die Karin ganz schön aus.«

      »So? Wer ist Pierre?«

      »Das ist Karins Dauerverlobter! Sie sagt, sie liebt ihn. Das kann ja auch sein. Aber da gehören immer zwei dazu. Der Pierre behauptet auch, daß er Karin liebt. Die sind quasi seit dem Abitur zusammen. Drei Jahre später ist Pierre bei Karin eingezogen. Das ist jetzt ja schon eine ganze Weile her. Ich sage, das ist nichts weiter als ein Bratkartoffelverhältnis. Verstehst du, was ich meine?«

      »Ja, schon! Jetzt tust ihr schreiben?«

      »Ja! Ich will mich ja nicht in ihre Angelegenheiten einmischen. Aber ich war mit der Susanne einig, daß wir ihr den Rücken stärken wollen, damit sie dem Pierre ein Ultimatum stellt. Heirat oder es ist aus!«

      »Lade doch die Karin zu uns auf die Berghütte ein. Das wird ihr gut tun. Da hat sie Abstand und kann über alles nachdenken.«

      »Das mache ich, Toni! Laß mich schnell den Brief fertigschreiben. Bringst du ihn mir noch heute abend hinunter zur Oberländer Alm? Dann kann der Milchbub, wenn er die Milch holt, heute abend den Brief mitnehmen und ihn bei der Post drunten in Waldkogel einwerfen.«

      »Hast denn noch Briefmarken?«

      Anna nickte und beugte sich wieder über das Papier. Toni schnappte sich den Tennisball und warf ihn weit von sich. Bello sprang auf und stürmte hinterher.

      *

      Victor kam aus dem Schweinestall. Er hatte nach der Sau gesehen, die in der Nacht geworfen hatte. Alles war in Ordnung. Die stattliche Anzahl Ferkel würde etwas einbringen. Jetzt war er müde. Langsam ging Victor über den Hof. Beim Eingang des Wohnhauses stand der schicke Sportwagen von

      Jeanette Schmitt. Ihrem Vater gehörte eine Fleischfabrik. Die beiden hatten sich vor einigen Jahren auf einer Messe kennengelernt. Victor hatte sofort Gefallen an der jungen Frau gefunden. Sie sahen sich einige Male, und es entwickelte sich auch bei Jeanette eine Zuneigung heraus.

      Vor einigen Wochen hatten sie zum ersten Mal über eine gemeinsame Zukunft gesprochen. Der bodenständige Victor Reichler gefiel Jeanettes Vater gut.

      Jeanette wartete in der Küche des Bauernhauses.

      »Grüß dich! I hab’ dich net erwartet!«

      »Grüß Gott, Victor!« Jeanette wollte sich ihm in ihrem modischen weißen Hosenanzug an den Hals werfen.

      »Laß das, i bin ganz dreckig! Komm eben aus dem Schweinestall.«

      »Ja, ja, die Schweine! Ich könnte denken, daß dir die wichtiger sind als ich. Warum hast du mich gestern abend versetzt?«

      »Des weißt doch! Ich habe dich doch angerufen. Unsere Muttersau hat geworfen. Die Ferkel sind früher kommen, als wir denkt haben. Da kann i nix dran machen. Da mußt i auf dem Hof bleiben. Sonst wär keiner da gewesen. Du weißt, daß die Eltern mit unseren Kühen alle auf der Alm sind. Is nur die ›Störrische‹ im Stall, die sich net mit den anderen verträgt.«

      »Papa sagte auch, daß du sie endlich schlachten sollst. Was gibst du dich mit der ab? Ihr Fleisch wird zu Rindswürsten verarbeitet. Fertig!«

      »Nix da! Die Kuh is zwar a bisserl eigen, gibt aber Milch wie keine andere. Ihre Kälber sind was ganz Besonderes gewesen. Es wär eine Schand, die zu Wurst zu machen.«

      Jeanette sah, daß Victor ärgerlich war und säuselte.

      »Ich wollte dich nicht ärgern. Ich kann es nur nicht mehr mit ansehen, wie du dich quälst mit dem Hof. Tag und Nacht bereit, kaum Freizeit! Der ganze Tagesablauf


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