Die großen Reden der Indianer. ОтсутствуетЧитать онлайн книгу.
Jacket III (Seneca), Mai 1811
26 26. Sagoyewatha/Red Jacket IV (Seneca), Mai 1811
27 27. Sagoyewatha/Red Jacket V (Seneca), um 1829
28 28. Ongpatonga/Big Elk (Omaha), Juli 1811
29 29. Tecumseh I (Shawnee), September 1811
30 30. Tecumseh II (Shawnee), Oktober 1811
31 31. Tecumseh III (Shawnee), Winter 1811/12
32 32. Tecumseh IV (Shawnee), 18. September 1813
33 33. Tenkswatawa (Shawnee), Juli 1808
34 34. Pushmataha I (Choctaw), September 1811
35 35. Pushmataha (Choctaw), um 1812
36 36. Between the Logs (Wyandot), um 1812
37 37. Red Eagle/William Weatherford (Creek), April 1814
39 39. Metea (Potawatomi), August, 1821
40 40. Cornplanter II (Seneca), 2. Februar 1822
41 41. Petalesharo (Pawnee), 4. Februar 1822
42 42. Speckled Snake (Cherokee), um 1830
44 44. Makataimeshekiakiak/Black Hawk I (Sauk), um 1832
45 45. Makataimeshekiakiak/Black Hawk II (Sauk), 27. August 1832
46 46. Makataimeshekiakiak/Black Hawk III (Sauk), 4. Juni 1833
48 48. Osceola (Seminole), 24. Oktober 1834
49 49. UnbekannteFrau (Blackfoot), 1835
50 50. The Four Bears/Mato Tope (Mandan), 30. Juli 1837
51 51. Si’ahl (Duwamish), 1854
52 52. Goyathlay/Geronimo I (Chiricahua Apache), um 1859
53 53. Sarah Winnemucca (Paiute), 4. April 1870
54 54. Old Crow (Cheyenne), 1890
55 55. Goyathlay/Geronimo II (Chiricahua Apache), 1905
Einleitung
Das Titelbild zeigt einen der in dieser Sammlung vertretenen Redner, den Häuptling der Chiricahua-Apachen Goyathlay im Alter von 76 Jahren, bei den Weißen bekannt unter dem Namen Geronimo, welcher ihm wahrscheinlich von Mexikanern gegeben wurde. Diese bekämpfte er, seit sie im Sommer 1858 bei einem Überfall seine Adoptivmutter, seine Frau und drei seiner Kinder ermordet hatten. Bei dem letztendlich vergeblichen Versuch, das Siedlungsgebiet seiner Vorfahren gegen Übergriffe der Weißen und ihrer Regierungen zu verteidigen, überfiel er zahlreiche Siedlungen und schreckte seinerseits nicht davor zurück, Menschen zu töten. Überhaupt waren die amerikanischen Ureinwohner sowohl untereinander als auch gegen die Ankömmlinge aus Europa zu großer Grausamkeit fähig. Dennoch ist die Gleichsetzung Geronimos mit Osama bin Laden, wie sie die Benennung des Tötungskommandos von 2011 unterstellt, unerträglich.
Die vorliegende Sammlung enthält Reden von etwa 40 weiteren amerikanischen Indianern, mehrheitlich zu ihrem Konflikt mit den weißen Einwanderern, aber auch zu anderen Themen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Fast alle diese Reden wurden von Weißen überliefert, von ihnen übersetzt, rhetorisch ausgestaltet, manipuliert – tradiert von den Siegern in der Sprache der Sieger. Einige stehen sogar im Verdacht, ganz von Weißen erfunden worden zu sein. Das gilt insbesondere für die berühmteste aller Indianerreden, die des Häuptlings Si’ahl (Seattle) aber auch für die diktierte Biografie Goyathlays (am Ende dieser Sammlung).
Genauso verhält es sich allerdings mit Reden und Briefen, die etwa von römischen oder griechischen Autoren Persönlichkeiten anderer Völker in den Mund bzw. in die Feder gelegt wurden. Die Rede des Avernerhäuptlings Critognatus in Caesars Gallischem Krieg, die Rede des Britanniers Calgacus in Tacitus’ Agricola, der Brief des Königs Mithridates von Pontos in Sallusts Historien sowie viele Reden fremder Herrscher und Botschafter im Senat von Rom, aber auch Thukydides’ berühmter Melierdialog in der Geschichte des Peloponnesischen Krieges sind Erzeugnisse der Verfasser, die sich nach damaliger literarischer Gepflogenheit als Überlieferer präsentieren. Das schmälert den literarischen Wert der Texte keineswegs, und bei kritischer Lektüre auch nicht ihren Quellenwert.
Die etwas mehr als 50 Reden indianischer Männer und Frauen, die in diesem Buch enthalten sind, stellen eine Auswahl aus einem Zeitraum von 350 Jahren und über 30 Stämmen dar, wie sie so in deutscher Sprache noch selten vorgelegt wurde. Diese Auswahl gestattet einen differenzierten Blick auf Offenheit, Mut und Friedensliebe, auf vertane Chancen und Beharrung amerikanischer Ureinwohner im Angesicht eines übermächtigen, oft skrupellosen Konkurrenten um das Land und seine oberirdischen und unterirdischen Schätze. Sie zeigt auch das Ringen der Indianer um Anpassung oder Widerstand, bei dem ein sinnvoller, erfolgreicher Mittelweg kaum zu finden ist.
Gerade dieser Aspekt besitzt höchste Aktualität: Von ihrer Wiege in Afrika wanderte die Menschheit im ersten Akt der Globalisierung nach Europa und Asien und von Asien und Europa – mit einigen Jahrtausenden Unterschied – nach Amerika. Dort entstand ein höchst ungleicher Kampf um Land und Ertrag. Die Reden und Briefe der amerikanischen