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Die bedeutendsten Staatsmänner. Isabella AckerlЧитать онлайн книгу.

Die bedeutendsten Staatsmänner - Isabella  Ackerl


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Quincy Adams die Ehe mit Louisa Catherine Johnson ein. Es gelang ihm, mit Preußen einen Freundschafts- und Handelsvertrag abzuschließen. Derartige Verträge waren für das noch junge und daher kaum diplomatisch anerkannte Staatswesen der Vereinigten Staaten wichtige Schritte auf dem Weg zur internationalen Akzeptanz. Nach seiner Abberufung aus Berlin 1800 wurde er 1801 in den Senat von Massachusetts, zwei Jahre später in den Senat der Vereinigten Staaten gewählt. Sofort wurde er mit Fraktionen, Gruppierungen und den damit verbundenen Feindschaften, die teilweise seinem Vater galten, konfrontiert. Ursprünglich Mitglied der Föderalistischen Partei, ergab sich bei ihm eine zunehmende Unzufriedenheit mit deren Politik, die ihn schließlich zwang, seinen Sitz im Senat aufzugeben. Er selbst sah sich nie nur als einen Vertreter einer Partei, sondern betrachtete immer das Interesse des gesamten Landes als seine Aufgabe. So unterstützte er Präsident Thomas Jefferson in der Verhängung eines totalen Außenhandelsembargos, um Großbritannien zu zwingen, die Rechte der Vereinigten Staaten anzuerkennen. Zwischen 1806 und 1809 lehrte Adams als Professor in Harvard. Mittlerweile war er zur Partei der Republikaner gewechselt, die eher seinem Standpunkt entsprach.

      Der seit 1809 amtierende Präsident James Madison schätzte Adams’ große Begabung, vor allem auf dem außenpolitischen Feld, und ernannte ihn zum Botschafter der USA in Russland, just in jener Phase, als Zar Alexander I. sich entschloss, mit Napoleon zu brechen. Die Situation zeigte sich nun für den amerikanischen Botschafter überaus offen, ganz anders als er sie seinerzeit erlebt hatte. Die Anbahnung von Handelsbeziehungen begegnete keinerlei Widerständen. Adams berichtete sehr detailliert aus St. Petersburg über Napoleons Russlandfeldzug und über das Desaster der Grande Armée.

      Im Jahr 1814 verhandelte der Diplomat mit den Briten in Gent monatelang über einen Friedensvertrag, der den seit 1812 schwelenden Krieg beendete. Dabei waren die guten Beziehungen zu Russland durchaus hilfreich. Man einigte sich auf den Status quo ante – es blieb alles so, wie es war. Die Grenzziehung zu Kanada wurde einer eigenen Schiedskommission anvertraut.

      Anschließend ging Adams nach Paris, wo er Napoleons Rückkehr aus Elba erlebte, und dann an den Hof von St. James als Botschafter – eine Position, die schon sein Vater innegehabt hatte. In London verhandelte er eine Handels- und Seefahrt-Konvention, erzielte aber weiter keine spektakulären Erfolge.

      Als James Monroe 1817 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, berief er Adams als Außenminister in seine Administration. Als solcher hatte Adams ganz wesentlichen Anteil an der Formulierung der Monroe-Doktrin (Amerika den Amerikanern), welche die Ausschaltung aller europäischen Kolonialmächte aus dem amerikanischen Kontinent forderte. Weiterhin spielte er eine wichtige Rolle bei der Erwerbung Floridas, das von Spanien gekauft wurde. Adams verfolgte sehr konsequent diesen politischen Ansatz, auch gegenüber Russland, dem er sich seit seiner Zeit als Botschafter sehr verbunden fühlte. Als das Zarenreich versuchte, in Kalifornien Fuß zu fassen, lehnte er dies in einer scharf formulierten Note ab. Adams nährte auch ein gewisses Misstrauen gegenüber der Heiligen Allianz in Europa, insbesondere gegen die Pläne Großbritanniens in Südamerika.

      Nach der Amtszeit Monroes wurde Adams 1825 zum sechsten Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. So erfolgreich und akzeptiert er als Außenminister gewirkt hatte, so wenig glücklich verlief seine Präsidentschaft, auch wegen der Feindschaft mit seinem Gegenkandidaten Andrew Jackson. Ob es die Frage der Ausdehnung der Exekutivgewalt war, die Förderung der Künste und Wissenschaften zur Hebung der allgemeinen Bildung – Adams stieß auf den erbitterten Widerstand des Kongresses. Trotzdem entwickelte sich seine Präsidentschaft zu einer wirtschaftlich höchst erfolgreichen Phase für die Vereinigten Staaten. An eine Verlängerung seiner Amtszeit war aber nicht zu denken, Adams unterlag Andrew Jackson.

      Eine Zeit lang zog sich Adams aus der Politik zurück, kehrte aber 1831 wieder in den Kongress zurück, dem er bis zu seinem Tode angehörte. Er war ein gefürchteter Redner und profilierte sich als entschiedener Gegner der Sklaverei. Immer wieder beantragte er, dass jedes in den USA geborene Kind frei sein sollte, dass kein Staat in die Vereinigten Staaten aufgenommen werde, in dem die Sklaverei herrsche, und dass es keine Sklaven und keinen Sklavenhandel im District of Columbia geben dürfe. Jahrelang wurden seine Vorlagen von den Sklavenhalterstaaten bzw. ihren Vertretern blockiert, doch langsam gewannen seine Ansichten mehr Zustimmung. 1844 konnte er seine Anträge endlich durchbringen. Er vertrat als Anwalt die Sklaven des Schiffes »Amistad«, die revoltiert hatten, und konnte die Freiheit für sie gewinnen.

      Adams war ein großer, aber schwieriger Geist, ein unabhängiger Denker, dem die Sache der Res publica über alles ging. Persönlich ein zurückhaltender Mensch, der nur wenige Freundschaften pflog, dafür über die Zahl seiner Feinde nicht klagen musste. Er war ein Politiker, dem die Vereinigten Staaten sehr viel verdanken – formte er doch mit der Monroe-Doktrin, mit den Verträgen mit Großbritannien und den Gebietserwerbungen von Spanien die künftigen Grenzen dieser Großmacht.

      KONRAD ADENAUER

      Der aus dem katholischen Rheinland stammende Adenauer war schon durch seine Herkunft für eine Karriere in einer christlichen Rechtspartei bestimmt. Der Sohn aus einer Beamtenfamilie, die einen sehr bescheidenen Lebensstil pflegte sowie Pflichterfüllung und religiöse Werte als Lebensleitlinien hochhielt, besuchte das humanistische Gymnasium in Köln. Er hatte zwei ältere Brüder und eine jüngere Schwester. Nach dem Abitur 1894 begann er eine Banklehre, brach diese aber ab, als er ein Kölner Bürgerstipendium erhielt. Er studierte Jura und Politikwissenschaft in Freiburg, München und Bonn. Sein Interesse für Politik äußerte sich nicht nur ideell durch sein Studium, er wandte sich auch früh der praktischen politischen Arbeit zu. Seine Partei war das Zentrum – die einzig wählbare Partei für einen Katholiken aus dem Rheinland. Bereits 1906 wurde er in den Kölner Stadtrat gewählt, noch während des Ersten Weltkrieges wurde Adenauer zum Oberbürgermeister von Köln bestellt, eine Funktion, die er bis zu seiner Vertreibung durch die Nationalsozialisten unangefochten und höchst anerkannt ausübte. Als Kommunalpolitiker war Adenauer ein hervorragendes Beispiel, wie man bereits in den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts moderne Kommunalpolitik machen konnte. Durch den Ausbau des Rheinhafens verbreiterte er die wirtschaftliche Grundlage der Stadt, gleichzeitig schuf er rund um Köln an Stelle des Festungsgürtels einen Grüngürtel, um es auch für die Bevölkerung attraktiv und lebenswert zu machen. Er förderte die Ansiedlung von Industriebetrieben, unter anderem der Ford-Werke, er investierte in Kultur- und Freizeitanlagen und betrieb die Wiedergründung der Kölner Universität, die 1798 aufgelassen worden war.

      Parlamentarische Erfahrungen sammelte Adenauer schon vor 1918 – als Mitglied des preußischen Herrenhauses. Ab 1920 gehörte er dem preußischen Staatsrat an, 1928 wählte ihn das Zentrum zum Parteisprecher.

      Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verlor Adenauer alle politischen Funktionen und wurde aus Köln verbannt. Er lebte in dieser Zeit in Rhöndorf, wurde immer wieder Verfolgungen ausgesetzt, zuletzt 1944 nach dem Attentat auf Hitler verhaftet und ins KZ geschickt. Versuche verschiedener Vertreter des deutschen Widerstandes, ihn für eine Mitarbeit zu gewinnen, lehnte er dezidiert ab.

      Nach Kriegsende installierten ihn die Amerikaner sofort wieder als Bürgermeister, aber als die Briten das Rheinland als Besatzungszone übernahmen, wurde er seines Amtes enthoben.

      Schon vor Kriegsende war die Christ-Demokratische Union gegründet worden, die den alten Zwist zwischen Katholiken und Protestanten auf der politischen Ebene überwinden sollte. In dieser Partei spielte Adenauer von Anfang an eine große Rolle, bereits 1946 wurde er Parteivorsitzender in der britischen Zone, von wo aus sich die Partei über alle vier Besatzungszonen ausbreitete.

      Als die Parteien in Deutschland darangingen, eine neue Verfassung zu formulieren, wurde der Parlamentarische Rat gebildet, zu dessen Präsident Adenauer 1948 bestellt wurde. Die zu beratende Verfassung für einen Bundesstaat konnte allerdings nur für die westlichen Besatzungszonen Gültigkeit erlangen, da die russische Besatzungszone, die spätere Deutsche Demokratische Republik, sehr schnell eigene Wege ging.

      Nach Abschluss der Verfassungsberatungen, an deren Ende die Formulierung des Grundgesetzes stand, wurden


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