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G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner


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mit einem wilden Satz lossprang und Corby vor Schreck schwieg.

      Der Junge, dachte Powell bestürzt, hol’s der Teufel, er ist aufgesprungen.

      Der wilde Satz trug Powell an der Holzwand vorbei. Noch im Sprung hörte er das Girl erschrocken sagen: »Brian, was hast du?«

      In der gleichen Sekunde riß Powell den Revolver heraus. Und in der nächsten preschte er um die Ecke der Holz­wand. Als er auftauchte, schrie das Girl auf.

      Powell warf sich blitzschnell nach links. Er sah, daß Brian Young den Colt bereits auf ihn angeschlagen hatte, duckte sich verzweifelt und stürzte dann zu Boden. Plötzlich packte ihn die wilde Furcht. Er wußte, ehe er den Boden erreichte, daß Young schießen würde. Der Gedanke raste wie ein Blitz durch sein Gehirn, bis das donnernde Brüllen des Revolvers seine Trommelfelle malträtierte.

      Powells rechtes Bein wurde von einem Schlag getroffen. Die Kugel warf Powell etwas herum, dann prallte er schwer auf die Dielen. Er schlug mit der linken Schulter auf.

      Aus dieser Lage sah er Young mit dem rauchenden Colt an der Wand stehen. Die Hand zuckte nach unten. Young schien sich zu ducken, und Powell drückte ab. Während er den Hammer wieder nach hinten riß, stieß er sich ab. Einmal blitzschnell herumrudernd, stach er den Colt hoch. Er wartete auf den nächsten Knall, doch der kam nicht mehr.

      Brian Young fiel gegen die Wand. Er blieb auf der Seite liegen. Dann sah Powell das Blut auf seinem fahlgelben Hemd. Die Kugel war ihm in die linke Brustseite gefahren.

      »Wo ist der andere Kerl?« keuchte Powell. »Malcolm, der Junge nannte ihn Jim. Hast du ihn gese…?«

      Rechts flog die Hintertür auf, und dann schrie Lorenzo mit überkippender Stimme: »Runter, Boß!«

      Was dann geschah, erfaßte Powell nicht mehr voll. Er sah nur das verzerrte Gesicht seines Zureiters, handelte und warf sich zu Boden. Irgend etwas fuhr ihm in den linken Ärmel. Dann dröhnten seine Trommelfelle von einem Brüllen, das in seinem Rücken losdonnerte, während vor ihm eine Kanone abgefeuert worden sein mußte. Mitten zwischen zwei brüllenden Detonationen zu Boden krachend, glaubte Powell taub geworden zu sein. Er hörte Schreie wie in weiter Ferne. Ein Singen und Kreischen schien seinen Kopf bersten lassen zu wollen. Dann ging das höllische Kreischen in ein dumpfes Brummen über. Halb taub wendete Powell den Kopf.

      Die Pendeltür schwang hin und her. Ihre Flügel klappten zusammen, fuhren wieder auseinander und gaben jedesmal für den Bruchteil einer Sekunde den Blick nach draußen frei.

      Auf dem Vorbau lag ein Mann, neben dem ein Revolver im Licht der Laternen glänzte. Der Mann lag auf dem Rücken. In der Tür schien eine Herde Holzwürmer ihren Hunger gestillt zu haben.

      Die Schrotladung, dachte Powell, verstört – Lorenzos Schrotladung. Powell stand auf, sprang zur Tür und war draußen.

      Hinter ihm blieb Lorenzo mit der rauchenden Schrotflinte stehen.

      »Boß«, keuchte der Zureiter verstört. »Er zielte schon auf dich. Ich mußte schießen, Boß.«

      »Ja«, erwiderte Powell düster. Er sah auf den Toten und die Leute, die nun von allen Seiten heranliefen. Sie kannten ihn alle. »Hallo, Gus – Archie. Der Bursche hier überfiel mit Brian Young Ed Heath. Sie nahmen ihm die Pferde ab, nachdem sie ihn erschossen hatten. Ich wollte sie nur festsetzen, bis der Sheriff kam, aber sie feuerten sofort. Jetzt sind beide tot.«

      Er sah, welche Wirkung seine Worte hatten. Brian Young war tot, aber er hatte einen Bruder. Und die Leute hier fürchteten Cole Young.

      *

      Powell blieb in der heißen Sonne des Vormittages auf dem Vorbau stehen. Er fühlte sich nach einer Nacht Schlaf endlich besser. Vom Mietstall sah er Lorenzo mit den Pferden kommen und am Haltebalken absteigen. Der Zureiter blickte sich wachsam um, als wartete er auf Cole Young, vor dem sie auch von Sheriff Carrington gewarnt worden waren. Aber Carrington hatte gemeint, Cole würde nicht der Narr sein, es in der Stadt zu versuchen. Eher lauerte er ihnen unterwegs irgendwo auf.

      Rick Powell schüttelte kurz den Kopf. Dann ging er los. Er war vier Schritte vor den Pferden und zwei vom Vorbau entfernt, als er sah, daß Lorenzo bleich wurde. Der Zureiter war dabei, die Pferde zu umgehen. Er wollte an sein Ersatzpferd, blieb aber ruckartig stehen. Und dann erstarrte er vollkommen.

      »Powell«, sagte jemand in Ricks Rücken eiskalt. »Powell, das ist weit genug!«

      Cole Young war schon da.

      Rick Powell blickte über die Straße zum Store, aus dem eine Frau kam. Sie ging keinen Schritt weiter. Dann wich sie langsam zurück. Von links kam ein Wagen, aber der Fahrer hielt an, so daß die Pferde schnaubend stiegen.

      Wie weit ist er entfernt, dachte Powell, zwanzig Yards oder mehr?

      Er rührte sich nicht mehr. Seine Hände hingen schlaff herab. Einen Moment dachte er an den Sheriff. Das Office lag hinter der Straßenecke. Es war mehr als hundert Yards entfernt. Dann sah Powell, wie Lorenzo langsam den rechten Fuß zurücksetzte. Er wollte springen.

      »Steh still, Bastard!« fauchte Cole Young jäh. »Versuch einen Trick, dann blase ich dich um. Du mischst hier nicht mit, sonst bist du fertig. Powell, sag ihm, daß er seinen Gurt hinwerfen und verschwinden soll! Schnell, sag es ihm!«

      »Lorenzo – mach, was er sagt«, sagte Powell ruhig.

      »Boß…«

      »Geh, Lorenzo.«

      Bastard, dachte Powell, er hat ihn Bastard genannt. Das vergißt Lorenzo niemals.

      Er stand still, sah den Gurt herabfallen. Lorenzo hielt ihn an einem Ende.

      »Wirf ihn nicht her«, kam die eiskalte Stimme des Revolvermannes über die Straße, »sonst drücke ich ab, Montera! Seitlich weg mit dem Gurt.«

      Lorenzo schwieg, nur seine Wangenknochen zuckten. Wenn einer es wußte, dann Lorenzo. Sein Boß hatte keine Chance gegen den Killer. Niemand konnte Cole Young mit dem Revolver schlagen.

      »Verschwinde, Bastard!«

      Lorenzo schloß kurz die Augen. Bring ihn um, dachte er, aber glaube nicht, daß du aus der Stadt kommst, Young. Ich erwische dich.

      Der Zureiter setzte sich in Bewegung. Er sah sich nicht um, als er losging. Er sah nur zum Store. Der Gedanke fraß sich in ihm fest: Im Store gab es Gewehre. Und damit konnte er Cole Young niederschießen. Er mußte ein Gewehr haben.

      Mitten auf der Straße holte ihn ­Youngs Stimme ein.

      »Stehenbleiben, Bastard, da stehst du gut!«

      Der Hund, dachte Lorenzo, das hat ihm der Teufel eingeblasen.

      »Powell, herum mit dir, ich will dein Gesicht sehen, wenn ich dich erschieße!« fauchte Young.

      »Willst du?« fragte Powell. Er blieb ruhig, obwohl er wußte, daß er Young niemals schlagen konnte. Der Mann war tödlich schnell. »Du irrst dich, Young, es war nicht meine Schuld. Er schoß zuerst.«

      »Umdrehen, du Hund, sonst…!«

      »No«, sagte der große Pferdejäger kühl. »Ich bin kein Narr wie die anderen, die ihren Stolz über die Vernunft stellten. Young, ich weiß zu gut, daß ich keine Chance habe. Und deshalb bekommst du auch keine.«

      Er hob langsam die Hände und machte den ersten Schritt.

      Hinter ihm war ein Keuchen. Dann kam die Stimme, sie war voller Haß: »Stehenbleiben, Hund, ich schieße! Ich schieß dich nieder!«

      Powell setzte zum zweiten Schritt an, als der brüllende Knall kam und die Kugel vor seinem rechten Stiefel eine lange Furche in die Erde riß.

      »Sie werden dich als Mörder hängen«, sagte Powell kalt. »Schieß nur weiter, sie hängen dich. Und dann denke an mich, ehe dir der Knoten das Genick bricht. Du verlierst das Spiel, Young.«

      Powell wußte, der zweite Schritt konnte der letzte sein. Er führte ihn aus, setzte den Stiefel wieder auf. Dann raste ein Brüllen über


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