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G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner


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knirschte mit den Zähnen vor Grimm. Er hatte wegen seiner Hitzköpfigkeit und seines wilden Jähzorns unzählbare Schlägereien vom Zaun gebrochen. Dabei war er kein schlechter Pferdejäger, versuchte aber immer wieder auf die leichte Art an Pferde zu kommen.

      Powell drehte sich um. Er ging davon und wußte, daß ihm Randlin liebend gern einen Knüppel des Feuerholzes in den Rücken geworfen hätte. Dennoch war er sicher, daß Randlin von den Youngs gehört hatte und nun vorsichtig genug war, nicht etwa eine Kugel einzufangen.

      *

      Rick Powell hatte das Rudel vier Tage beobachtet. Mit Randlin hatte es keine Schwierigkeiten mehr gegeben.

      Nun stand die Pferdeherde unter ihnen im ersten Licht des Tages. Die Sohle des Canyon lag noch im Schatten. Über vierzig Wildpferde drängten sich prustend und wiehernd um die Wasserstelle im Tin Canyon.

      Der große samtbraune Leithengst war auf die Klippen über dem Wasserloch geklettert. Er kontrollierte sein Rudel. Neben ihm stand eine Grauschimmelstute, ein prächtiges Tier, das die Nüstern am Widerrist des Hengstes rieb.

      Rick kauerte neben Jane hart am Rand der Schlucht.

      Jane erlebte zum ersten Male eine Jagd auf Wildpferde. Das Jagdfieber hatte sie in den Bann geschlagen. Sie zitterte vor Erregung.

      Rick Powells Jagdgruppen hatten die Herde eingekreist.

      In jedem Augenblick mußten sie vorrücken.

      Plötzlich sah Jane weit links einen Reiter auftauchen, der sich lautlos, gleich einem Gespenst, genähert haben mußte.

      Sie kommen, dachte Jane und grub die Fingernägel vor Erregung in die Handballen. Jetzt schließen sie die Wildpferde ein. Gleich gibt Rick das Kommando, dann werden sie losjagen.

      Doch dann flog ihr Kopf herum. Plötzlich polterte etwas. Danach zerriß ein gellender, schriller Schrei die Stille. Aus dem Schwarzrot des Einschnittes drüben an der linken Seite, dem Eingang zu einem steilen Sacktal, in das die Herde laufen, aber aus dem sie nicht herauskommen konnte, jagte urplötzlich ein Schatten hervor.

      Mein Gott, dachte Jane bestürzt, das ist doch keiner unserer Jäger. Das ist ein Fremder. Dort kommen Fremde.

      Drei Pferde rasten auf das Ende der Herde zu, Männer schrien gellend in den frischen, klaren Morgen. Ihre Schreie und das wilde Hämmern der Hufe ihrer Pferde ließ den Hengst jäh steigen.

      Jane Morgans Blick zuckte zurück zum Hengst, der plötzlich auf den Hinterbeinen stand und grell lostrompetete.

      In derselben Sekunde, in der der Hengst stieg, schien über dem ersten Pferd ein Blitz aufzurasen. Der donnernde Knall eines Schusses erschütterte den Canyon. Die Kugel schlug dicht neben dem Hengst ein und ließ ihn erschreckt nach rechts springen.

      Jane Morgan sah nun den Mann auf dem ersten Pferd – den dunklen Rahmen seines Bartes, die nach oben gebogene, vom Reitwind gegen die Hutkrempe gepreßte Krempe.

      Es war nur ein Gedanke, der Jane durch den Kopf schoß – ein Gedanke des Zornes, des Abscheus und der Verachtung: Die Jagd war verdorben, alle Mühen Rick Powells waren umsonst gewesen.

      Der schwarzbärtige Mann dort scheuchte die Wildpferde auf, ehe Powells Männer ihren Kreis geschlossen hatten.

      »Rick!« schrie Jane entsetzt auf. »Rick, Randlin kommt – oh, dieser Schuft! Rick, er hat dir alles verdorben!«

      *

      Pearce sah, wie sich Lorenzos Gesicht jäh verzerrte, wie die Augen des Zureiters einen fürchterlichen Ausdruck annahmen und sein Mund sich zu einem wilden Schrei öffnete. Dann fuhr die narbige Hand Lorenzos zum Gewehr. Er riß den Karabiner aus dem Scabbard.

      »Ich bring den Hund um!« brüllte Lorenzo. Er schien einen Moment den Verstand zu verlieren, aber nicht viel anders fühlten seine Männer. »Ich schieß ihn nieder wie einen räudigen Hund!«

      »Halt, halt!«

      Antonio schrie nicht, er heulte es, trieb sein Pferd an Lorenzos Seite und schlug nach dem Gewehrlauf, der in die Höhe flog.

      »Nicht schießen, Lorenzo, nicht schießen!«

      »Ich bring ihn um, den Lump!« tobte Lorenzo. »Diese Mißgeburt, dieser hinterhältige Satan – aaah, das ist zuviel! Er ist uns nachgeschlichen. Er ist am Abend hier herein und hat gewartet. Dieser Hund, dieser erbärmliche. Wir finden für ihn die Tränke, ich mache ihn zum Sieb.«

      In diesem Augenblick strauchelte Antonios Pferd. Der Jäger hatte nicht mehr auf das Gelände geachtet, sondern versucht, Lorenzo das Gewehr zu entreißen. Plötzlich krachte sein Pferd zu Boden. Antonio flog im gewaltigen Bogen davon und sauste in einen Busch.

      »Zur Hölle!« schrie Lorenzo, riß sein Pferd zurück. Das Gewehr war vergessen, die Absicht, Randlin niederzuknallen, auch. Dort lag Antonio wie tot am Boden. »Weiter, Pearce, weiter. Devlin, weiter. Fangt, was ihr könnt!«

      Er sah noch, daß sie davonjagten und die Herde nun nach Westen raste, dorthin, wo noch kein Mann war, der das Tal sperrte – kein Mann Powells, aber diese drei Halunken: Randlin, die gestreifte Natter Snake-Jim und Mathew, der Tölpel.

      »Antonio – Tonio!«

      »Madre«, stöhnte Tonio. »Oh, Dios, mein armer Kopf. Wo ist das Haus, das mir auf den Kopf gefallen ist?«

      »Verdammt, steh auf, wir müssen versuchen, noch zwei Pferde zu fangen. Die laufen alle weg, und die Falle war beinahe zu. Tonio, steh auf, deinem Pferd ist nichts geschehen!«

      »Aber mir«, jammerte Tonio. »Wie groß ist mein armer Kopf – wie ein Ballon?«

      »No, ganz klein und normal, nur eine schöne Beule hast du.«

      Tonio faßte nach seinen Haaren. Er stöhnte.

      »Ein Kaktus auf meinem armen Kopf. Wo sind die Pferde?«

      »Sie rasen weg, Mensch.«

      »Verflucht!«

      Das half. Der Schreck jagte Tonio alle Gedanken an Kakteen und auf den Kopf gefallene Häuser aus dem Schädel. Er schwankte zu seinem Pferd und warf sich in den Sattel.

      »Adelante – vorwärts!«

      Sie rasten hinter den anderen her, schwangen die Lassos. Pferde jagten auf sie zu. Staub zog wirbelnd hoch. Dann raste ein Wildpferd zwischen ihnen durch. Sie warfen beide, aber daneben. Lorenzo brüllte vor Wut, riß das Lasso wieder zurück, sah erneut ein Tier auf sich zurasen und warf wieder. Diesmal klappte es. Es war ein gescheckter Wildhengst, der in die Schlinge sprang.

      »Heilige Mutter!« schrie Lorenzo. Der Ruck riß ihn um ein Haar aus dem Sattel. »Tonio, wirf!«

      Das Lasso flog, die Schlinge packte die linke Hinterhand des Hengstes.

      »Reiß ihn um, das Biest springt – aaah!«

      Lorenzo heulte entsetzt. Der Hengst schnappte nach seinem Bein und schon hatte das Tier die Hose und ein Stück von Lorenzos Oberschenkelhaut zwischen den Zähnen. Lorenzo kreischte wie ein Affe, dem ein anderer die Banane weggenommen hat. Dann war sein Bein frei, aber es brannte höllisch.

      Er hatte das Gefühl, daß der Hengst ihm ein Stück Haut herausgerissen hätte. Danach krachte der Wildhengst auf die Flanke. Lorenzo sprang mit gespreizten Beinen auf seinen Hals herab und umklammerte den Kopf.

      »Hältst du still, bist du ruhig! Oaaah, ouuuh, er hat mich unter das Kinn gehauen mit seinem verdammten, dicken Schädel, Tonio.«

      »Si, ich habe ihn ja schon. Da liegt er!«

      »Ein Pferd – ein jämmerliches Pferd­chen«, stöhnte Lorenzo und wackelte regelrecht mit den Ohren. »Was ist da los?«

      Der Wildhengst konnte zwar hoch, aber nicht mehr springen, die Hufe waren gebunden. Dafür sprangen Lorenzo und Tonio auf. Dann sahen sie es und rannten zu ihren Pferden.

      »Hölle und Pest, der Hund Randlin hat die Stute erwischt!« schrie Lorenzo. »Ich schlage


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