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Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando. Christie GoldenЧитать онлайн книгу.

Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando - Christie  Golden


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tiefroten Weins. Gideon betrachtete die Maschine gründlich und stellte fest, dass sie einen langen Kratzer an der Seite hatte. Er und Seyn nahmen sich ein Glas und prosteten einander zu, während sie ihre Umgebung beobachteten, dann beugte er sich kurz zu dem Droiden herunter und befahl: „Finde Moff Pereez.“

      Die Einheit piepste, drehte sich um die eigene Achse und rollte auf den Haupteingang zu. Seyn und Gideon folgten ihr einen Moment später und nickten lächelnd dem Sturmtruppler zu, der neben der großen Doppeltür stand. Das machte bis jetzt drei Sturmtruppen und eine private Wache. Die beiden betraten eine gewaltige Empfangshalle mit einer hohen, gewölbten Decke, einem Marmorboden und Alkoven entlang weißer Wände, die mit erlesenen Kunstwerken gefüllt waren. Zahlreiche Gäste standen in kleinen, angeregt plaudernden Gruppen zusammen. Links und rechts schlossen weitere Räume an – ein Wintergarten und eine Bibliothek voller alter Folianten und weiterer Kunstobjekte.

      „Lasst euch nicht täuschen“, meldete sich Iden. „Pereez ist weder ein Literaturliebhaber noch ein Kunstfreund. Er will nur aussehen wie einer.“

      Ein förmlich gekleideter junger Mann kam ihnen entgegen. Er wirkte gleichzeitig aufgeregt und müde, aber sein Lächeln schien aufrichtig zu sein.

      „Willkommen“, sagte er, wobei er ihnen die Hände schüttelte. „Ich bin Sindh Reloran, einer der Trauzeugen des Bräutigams. Und Sie sind?“

      „Lady Dezara Monay und Brixx Gavan“, antwortete Seyn. Sowohl sie als auch Gideon trugen Handschuhe – zum einen, weil das diese Saison wohl Mode war, und zum anderen, weil sie so keine Fingerabdrücke hinterließen. „Falls ich Sie bitten dürfte, das hier zu nehmen?“ Sie hielt ihm das Geschenk hin. „Es ist Sonnenfruchtlikör. Für das Brautpaar natürlich, aber ich weiß, dass Moff Pereez die schönen Dinge des Lebens ebenfalls zu schätzen weiß. Vielleicht wird er damit heute einen Toast aussprechen wollen, also lassen Sie es ihn bitte wissen.“

      Die Augenbrauen des Trauzeugen waren bei der Erwähnung von Sonnenfruchtlikör in die Höhe gewandert und er nahm das Geschenk behutsam entgegen. „Ich werde dafür sorgen, dass er es erhält“, versicherte er Seyn. „Nehmen Sie sich in der Zwischenzeit doch im Salon zu essen und zu trinken. Und sehen Sie sich unbedingt die Bibliothek an – der Moff hat eine riesige Sammlung echter Bücher. So etwas sieht man nicht jeden Tag. Am Ende der Halle befindet sich der Zuschauerbereich. Werden Sie die Trauung von oben im ersten Stock beobachten?“ Auf Seyns Nicken hin fuhr er fort: „Diese Treppe führt zur Balustrade. Und danke, dass Sie an diesem besonderen Tag gekommen sind!“

      Gideon schüttelte noch einmal Sindhs Hand und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich habe noch nie eine Buchsammlung sehen“, wandte er sich anschließend an Seyn. „Riskieren wir einen Blick.“

      Sie fanden sich allein in der großen Bibliothek wieder. So ungewöhnlich es auch sein mochte, antike Folianten zu sehen, schienen die meisten Gäste doch die Bereiche des Hauses vorzuziehen, wo es Erfrischungen und hochrangige imperiale Würdenträger gab, mit denen man sich unterhalten konnte. Erneut erklang Dels Stimme in Gideons Ohr: „Die Bücher am Ende des Regals, rechts von dir. Zweites Fach.“

      Während Seyn Wache stand und unauffällig die Tür im Auge behielt, folgte Gideon Meekos Anweisungen. „Roter Buchrücken. Der Titel lautet: Die Dichter des Alten Keltria: Meister der Alliteration.“

      Um ein Haar hätte er gelacht, aber er biss sich auf die Lippe und schluckte das Geräusch hinunter. „Das, äh … das ist bestimmt wahnsinnig beliebt.“

      „Genau darum habe ich es ausgesucht“, erklärte Del. Gideon fand das Werk – es war überraschend dick; die alten Keltrianer mussten wirklich eine Schwäche für Poesie gehabt haben – und zog es hervor. Dahinter lag ein winziges Objekt an der Rückwand des Regals, nicht größer als sein Daumennagel: ein Sicherheits-Dekodierer.

      „Del, wir sollten immer Freunde bleiben. So muss ich mir zumindest keine Sorgen machen, dass du meine ganze Wohnung verwanzt, wenn du mal zu Besuch kommst.“

      Dels Lachen klang aufrichtig. „Abgemacht“, sagte er.

      „Unser Fisch hat den Köder geschluckt“, murmelte Seyn. Gideon schob den Dekodierer in seine Tasche, dann stellte er das Buch zurück und ging wieder zu Marana hinüber. Als er ihrem Blick mit den Augen folgte, sah er einen älteren, rundlichen, fröhlich dreinschauenden Mann, der sich gerade mit dem Trauzeugen unterhielt. Und noch während er hinsah, nahm Moff Pereez gierig Seyns Geschenk entgegen.

      „Denkst du wirklich, er wird vor der Hochzeit davon trinken?“

      „Falls die Informationen in unserem Dossier stimmen, ist es ein Wunder, dass er das Paket nicht sofort aufreißt“, erwiderte Seyn kühl. „Ein Likör, und dann auch noch ein seltener. Zwei Dinge, denen er nicht widerstehen kann. Es ist zwar nicht unbedingt nötig, aber es wäre eine zusätzliche Ablenkung.“

      Es war wirklich Sonnenfruchtlikör – echt, teuer, köstlich. Aber sie hatten zehn Milligramm Deraformin in die Flasche gemischt. Seyn nannte es die Leben-nach-dem-Tod-Droge. In einer bestimmten Konzentration löste es einen todähnlichen Zustand aus; so todähnlich, dass ein Laie keinen Unterschied feststellen konnte. Agenten des ISB benutzten die Substanz manchmal, um nach einer Mission zu verschwinden – man brauchte nur jemanden, der die „Leiche“ schnellstmöglich fortschaffte, bevor ein Medidroide gerufen werden konnte. Das Risiko war natürlich groß, aber manchmal war ein falscher Tod die einzige Chance, einem echten zu entgehen. Kleinere Dosen der Substanz führten zu Bewusstlosigkeit und waren nicht weiter gefährlich.

      „Inferno Eins“, flüsterte Seyn. „Dels Servierdroide beschattet Pereez. Gebt Bescheid, sobald unser Gastgeber sich ein Gläschen genehmigt.“

      „Verstanden“, sagte Iden.

      „Sehen wir uns die Sache mal von der Galerie an“, schlug Seyn anschließend vor. Sie bahnten sich einen Weg durch die Menge und erreichten einen freien Bereich, wo zu beiden Seiten eines Brunnens geschwungene Treppen nach oben führten. Im Becken des Brunnens schwammen vielfarbige Fische und davor stand eine weitere uniformierte Wache. Das macht dann drei Sturmtruppen und zwei Wachen, dachte Gideon.

      Der Brunnen gluckerte laut vor sich hin, während Seyn der Wache ihre Einladung zeigte und diese ihnen bedeutete, die linke Treppe zu nehmen. Nur ein paar Gäste waren bereits dort oben; die Plätze an der Balustrade würden sich erst füllen, wenn die Zeremonie näher rückte. Alle Mitglieder des Inferno-Kommandos hatten den Grundriss der Villa gesehen, und Seyn hatte ihn sich natürlich genau eingeprägt: Es gab vier Zimmer in diesem Stockwerk, einschließlich des Hauptschlafzimmers und eines daran anschließenden Büros. Dieses Büro würde der erste Ort sein, den sie durchsuchten.

      „In Pereez’ Situation wäre es das Schlaueste, belastende Dokumente an einem Ort zu verstecken, den niemand mit ihm in Verbindung bringt“, hatte Seyn während der Planungsphase der Mission erklärt. „An einem Ort, wo nie jemand danach suchen würde. Aber die meisten Personen sind leichtsinnig – sie fallen in ihre Gewohnheiten zurück. Vorsicht wird im Lauf der Zeit durch Faulheit, Vertrautheit oder ein falsches Gefühl der Sicherheit verdrängt. Ich tippe also darauf, dass er die Daten in einem Safe in seinem privaten Büro verstaut hat.“

      Sie hatten genug Zeit, sich auch in anderen Teilen des Hauses umzusehen – es war noch mehr als eine Stunde Zeit bis zum geplanten Beginn der Trauung – , und Gideon weigerte sich, auch nur in Erwägung zu ziehen, dass ihre Mission scheitern könnte. Zwei der anderen Zimmer auf dieser Etage standen offen, für den Fall, dass jemand sich für ein privates Gespräch zurückziehen wollte. Sie sahen aus wie Gästezimmer, geschmackvoll eingerichtet, aber zu aufgeräumt und ohne jede Spur einer persönlichen Note.

      Das große Schlafzimmer und ein vierter Raum befanden sich jenseits der Galerie, wo zwei Reihen von Stühlen für die Gäste aufgestellt worden waren, mit Blick auf den großen Ballsaal darunter. Alles war in Erwartung der Zeremonie festlich geschmückt. „Die Dekorateure haben ganze Arbeit geleistet“, kommentierte Gideon.

      „Danke“, sagte Del.

      „Achtung, Inferno Zwei und Vier. Er hat angefangen“, unterbrach sie Iden.

      Seyn warf Gideon einen Hab-ich’s-nicht-gesagt-Blick zu. „Verstanden. Wie viel?“

      Eine


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