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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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Aufgabe für Sie, Hertha? Täusche ich mich – oder fühlen Sie sich im Schatten meiner Base nicht richtig wohl?«

      »Bisher hat sich keiner darum gekümmert, ob es mir gefällt oder nicht«, gesteht sie mit ungewöhnlichem Ernst. »Das soll keine Anklage gegen Margit sein. Bitte, Tilo, verstehen Sie mich recht.«

      »Natürlich verstehe ich Sie. Hätte ich sonst an Sie gedacht? Margit wird das Herz nicht gerade brechen, wenn Sie auf den ›Eichenwald‹ ziehen.«

      Jetzt lacht sie leise auf. »Das glaube ich auch. Ja, wenn Sie mich haben wollen, werde ich nicht nein sagen, Tilo. Ihr ›Eichenwald‹ hat es mir schon immer angetan und ich bedauerte, daß Sie so wenig von diesem Paradies Gebrauch gemacht haben.«

      »Jetzt bedauere ich das auch«, gibt er freimütig zu. »›Eichenwald‹ ist wirklich wunderbar, mit seinem großen Park, seinen Anlagen, dem Wald und mit seinen Pferden. «

      Ihr Gesicht ist wie verklärt. Sie preßt vor Freude die Handflächen gegeneinander.

      »Und wann soll ich losfahren?« erkundigt sie sich mit beengter Stimme.

      »Ich nehme Sie mit, Hertha, und zwar am Samstag. Sie werden doch einiges zu ordnen haben, denn ich vermute, es wird für Sie ein Daueraufenthalt werden.«

      Wieder trifft ihn ein langer prüfender Blick. Sie bewundert das kühngeschnittene Gesicht mit den hellen Augen, das Energie verratende Kinn, die hohe kluge Stirn. »Warum heiraten Sie eigentlich nicht, Tilo?« fragt sie aus ihrer Bewunderung für den Mann heraus.

      »Warum?« Er lacht hell auf. »Keine Zeit, Hertha. Die Arbeit frißt mich auf.«

      »Unsinn«, spricht sie energisch dagegen. »Für die Liebe muß man Zeit haben.«

      »Nun, vielleicht ist mir die richtige Frau noch nicht über den Weg gelaufen.«

      »Wie müßte sie denn sein?« erkundigt sie sich mit vertieftem Lächeln. Es reizt sie, ihn ein wenig auszuholen, ohne dabei auch nur eine Spur an ihre Person zu denken.

      »Ich glaube, Hertha, Sie sind die erste Frau, die mich nicht fragt, wie meine Frau aussehen müßte. Das ist es, wozu ich keine Zeit habe, das Wesen und die Eigenschaften memer zukünftigen Frau genau zu studieren. Auf das Aussehen kommt es dabei wohl weniger an –«

      Er stockt, und unwillkurlich sieht er ein junges feingezeichnetes Antlitz mit rätselhaften Blauaugen und schwarzglänzenden wirren Locken vor sich.

      »Nun, etwas muß man auch auf das Äußere geben.« Sie sieht ihn offen an. »Sie sind ein so interessanter Mann, Tilo, zu Ihnen gehört auch eine interessante Frau.«

      Dieses Thema verursacht ihm plötzliches Unbehagen und er wirft einen Blick auf seine Uhr am Handgelenk.

      »Sie haben keine Zeit mehr«, sagt sie, seine Bewegung bemerkend. »Ich halte Sie mit Dingen auf, die Ihnen, wie es scheint, nicht ganz angenehm sind.«

      »Stimmt!« gibt er lachend zu. »Ich sehe mich bei solchen Gesprächen immer schon verheiratet. Also, Hertha, vielen Dank.«

      Sie geleitet ihren Gast bis zu seinem Wagen und verabschiedet sich dort herzlich von ihm.

      »Am Samstag«, wirft er ihr noch zu, sieht, wie sie nickt, und braust davon.

      Ihr Gesicht ist wie verklärt, als sie langsam durch den Garten geht. Auf dem ›Eichenwald‹ zu leben, bedeutet Glück, ein sehr großes Glück sogar. Und auf dieses junge Mädchen ist sie äußerst gespannt.

      Du lieber Gott – denkt sie nun doch etwas bedrückt –, das wird eine recht lebhafte Szene mit Margit geben. Sie hat sich an mich und meine Dienste gewöhnt.

      Doch diesmal ist Hertha entschlossen, nicht nachzugeben. Ein junges Menschenkind zu erziehen, zu lenken und leiten, dünkt ihr eine wunderschöne Aufgabe, wobei sie ihre ganze frauliche Wärme verströmen kann.

      Kaum ist Kempen wieder zurück ins Werk gekehrt, läßt er sich mit seiner Tante Feodora verbinden. Mit kurzen Worten erklärt er ihr, ohne ihr weiter Zeit zu großen Entgegnungen und Vorhaltungen zu lassen:

      »Ich wünsche, daß Viola in meinem Hause bleibt. Bitte, Tante Feodora, richte dich danach und gib dem Personal kein Schauspiel. Zum Wochenende bin ich draußen.«

      Der Nachsatz ist es, der Feodora Kempen ihre Verbitterung hinunterschlucken läßt. Sie weiß genau, daß Brigitt hinter diesem Anruf steckt. Aber sie preßt die Lippen zusammen und sagt kein Wort darüber. Innerlich wühlt und bohrt es in ihr. Einfach kaltgestellt hat Tilo sie. Nun, sie wird ihm ihre Meinung sagen, sobald er im ›Eichenwald‹ eintrifft.

      *

      Harry hat Viola pünktlich abgeholt. Es ist ihr gelungen, ungesehen von Feodora das Haus zu verlassen. Natürlich hat Brigitt, wenn auch schimpfend, dabei geholfen. Daß Viola schon wieder in ihren Reitanzug gestiegen ist, wo sie ihrer Meinung nach mit dem zerschundenen Knie Ruhe haben müßte, kann sie nicht begreifen und noch weniger verhindern.

      Ganz hitzig ist Viola geworden und Brigitt kennt das schon. In diesem Zustand ist das Mädchen keinem Zuspruch zugänglich.

      Jetzt hat Viola den kleinen Kampf mit Brigitt längst vergessen, als sie Seite an Seite neben Harry ins Dorf reitet. Sie schlagen den Weg durch den Wald ein, den Viola immer wieder bezaubernd findet, zumal die hohen Bäume ihre Zweige wie die Kuppel eines Domes über den Waldweg strecken. Schräg fällt die Sonne durch das Blattwerk. Die Luft flimmert. Tief atmet Viola sie ein und wendet sich hin und wieder ihrem Begleiter mit einem frohen Lächeln zu.

      »Schön hier, nicht?« durchbricht sie das Schweigen, und Harry stimmt ihr begeistert zu; dabei denkt er, daß sie das Schönste ist, was der Herrgott wohl geschaffen hat. Nirgends als hier in dieser Umgebung könnte er sich das reizvolle Mädchen vorstellen.

      Violas Haar flattert wie ein dunkler Schleier hinter ihr her, als sie in einen leichten Galopp fällt. Dina reagiert auf den leisesten Schenkeldruck. Harrys schönheitsdurstiges Auge kann sich nicht sattsehen an Viola. Reiterin und Pferd scheinen wie aus einem Guß.

      Sie biegen in die Dorfstraße ein. Harry hat den Eindruck, als würde sich Violas eben noch strahlendes Gesicht mit den übermütig blitzenden Augen verdüstern.

      Er ist in den Anblick der vor ihm reitenden Frau ganz versunken, so daß er zu spät merkt, was sich kurz vor ihm abspielt. Alles geht blitzschnell, beinahe gespenstisch wie in einem Film.

      Ein Auto kommt gerast, scheinbar von einem Betrunkenen gesteuert, und mitten auf der Straße spielt sorglos ein Kind.

      Was Harry erlebt, läßt ihn fast den Herzschlag aussetzen. Viola zügelt das Pferd. Sie hat, von einem wilden Schreck befallen, das Unglück kommen sehen. Sie treibt Dina zu einem Sprung an und aus dem Sattel heraus reißt Viola das kleine zarte Geschöpf vom Erdboden empor, zu sich auf das Pferd. Keine Sekunde zu früh. Dicht an Dina vorbei rast der Wagen.

      Viola hält ihre zitternde und vor Schreck wie erstarrte kleine Beute fest an sich gepreßt.

      Sie selbst zittert an allen Gliedern und abseits bringt sie Dina zum Stehen. Jetzt ist Harry an ihrer Seite. Sein braungebranntes Gesicht trägt einen grauen Schimmer.

      Er streckt die Arme empor und Viola läßt sich, immer das Kind festhaltend, aus dem Sattel gleiten. Sekundenlang lehnt sie sich an Harrys Schulter und erwacht wie aus einem wüsten Traum, als das Kind in ihren Armen laut zu weinen beginnt.

      »Sei ganz still, Kleines«, flüstert Viola mit zuckendem Mund, und ihr laufen die Tränen von den durchlebten entsetzlichen Minuten über die Wangen.

      Im Nu sind sie von Kindern und Erwachsenen umringt. Schreiend kommt die Mutter des Kindes aus dem Hause gerannt. Sie stutzt, als sie Viola erkennt.

      »Natürlich«, keucht sie atemlos, »der schwarze Teufel.« Mit einem Ruck reißt sie ihr Kind aus Violas Armen.

      Harry spürt eine ohnmächtige Wut in sich emporschießen. Er verstellt der Frau den Weg.

      »Wollen Sie sich nicht bei dieser jungen Dame bedanken?« fragt er in einem harten


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