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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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Maritta«, haucht Stefanie, und dann kommen die große Müdigkeit und das Fieber.

      Milchens besorgtes Gesicht taucht neben Maritta auf. Leise flüstert sie ihr zu:

      »Ich werde Sie ablösen, Fräulein Leubner. Das Kind fiebert wieder. Bald wird der Arzt kommen. Wollen Sie mir einen Gefallen tun?«

      »Gern!«

      »Gehen Sie zu Professor Keller, und leisten Sie ihm etwas Gesellschaft. Ich glaube, er langweilt sich.«

      Maritta wirft ihr nur einen anklagenden Blick zu, erhebt sich aber und geht auf Zehenspitzen hinaus.

      *

      »Hallo«, empfängt Keller sie mit seinem ansteckenden Lachen. »Endlich erlösen Sie mich aus meiner tödlichen Langeweile.«

      Sie stellt sich neben ihn.

      »Wie kann ein Maler bei diesem Anblick von tödlicher Langweile sprechen?«

      Er wirft ihr einen schnellen Seitenblick zu. Wie ernst sie heute ist. Wieder eine neue Maritta.

      »Fehlt Ihnen etwas?« erkundigt er sich.

      »Mir nicht, aber Fräulein Hollweg ist erkrankt«, erklärt sie ihm, ohne den Kopf zu wenden. »Ich komme von Ihrem Krankenlager.«

      »Barmherzige Samariterin?« spöttelt er, und da er merkt, daß sie verstummt ist, setzt er schnell mitfühlend hinzu: »Das tut mir leid. Doch nichts Schlimmes?«

      »Schlimm genug«, sagt sie kurz.

      »Wollen wir einen Spaziergang machen?« schlägt er ihr vor.

      Lange gehen sie schweigend nebeneinander her. Aber es ist kein bedrückendes Schweigen. Es liegen viele unausgesprochene Worte zwischen ihnen, die ihre Seelen in feine Schwingungen versetzen.

      Vielleicht bin ich doch nicht so

      abgehärtet – sinnt Maritta –, wenn fremdes Leid mich so erschüttern kann?

      »Sie überraschen mich immer wieder«, bricht Keller den Bann. Diesmal ist er weder spöttisch, noch jungenhaft unbekümmert, wie er es trotz seiner leicht angegrauten Schläfen oft ist.

      Wie alt mag er wohl sein? überlegt Maritta. Seine Frage – oder seine Feststellung hat sie völlig überhört.

      »Sie sind ganz anders als sonst«, spricht er weiter. In seine hellen Augen tritt ein grüblerischer Ausdruck. »Welche ist nun die wahrhaftige Maritta?«

      »Darüber würde ich mir an Ihrer Stelle kaum den Kopf zerbrechen. Ich glaube auch nicht, daß es sich lohnt.« Das ist sie wieder, diese abweisende Gereiztheit.

      »Ich glaube doch«, bekennt er und nimmt impulsiv ihren Arm, den er leicht in den seinen legt. Sie läßt es sich gefallen und lauscht seinen weiteren Worten. »Wäre ich sonst mit Ihnen hier?«

      »Ich weiß warum – wegen der tödlichen Langeweile.«

      Er lacht leise amüsiert auf.

      »Sie schlagen mich stets mit meinen eigenen Worten. Sie sind ein kleiner Teufel, Maritta.«

      »Passen Sie auf, verehrter Professor, daß ich Sie nicht mit in die Hölle ziehe«, droht sie.

      Er drückt ihren Arm ein klein wenig fester an sich. Sie bemerkt es und lächelt.

      Er hat es fertiggebracht, sie aus ihrer Bedrücktheit herauszureißen.

      »Überhaupt –«, sie blickt ihn von der Seite her an, und er fängt diesen Blick ein.

      »Wollten Sie etwas sagen?« forscht er, von ihren grünlichen Augen seltsam gefesselt.

      »Ja – ich weiß nur nicht, ob ich damit einen Fehler begehe.«

      »Maritta, die Impulsive – und Bedenken?« fragt er überrascht.

      »Nun gut!« Sie schöpft tief Atem. »Sie sollen es wissen. Ich überlege mir soeben, daß ich Sie gar nicht so übel finde.«

      »Das ist Ihnen sicherlich sehr schwer gefallen.«

      »Wie meinen Sie das?«

      Er lacht sie mit seinem tiefen, warmen Lachen an.

      »Weil Sie so tief dabei atmen mußten.«

      »Kommen Sie.« Verwirrt zieht sie ihren Arm zurück. »Lassen Sie uns einmal um den See herumfahren. Ich verspreche Ihnen, auch einmal zu rudern, damit Sie hinterher nicht zusammenbrechen.

      »Sie sind doch ein boshaftes Geschöpf«, behauptet er, folgt ihr aber rasch, hilft ihr ins Boot, und langsam gleitet der Kahn über die spiegelnde Wasserfläche.

      *

      In völliger Hilflosigkeit hält Milchen das geöffnete Telegramm in ihren Händen.

      »Eintreffe Samstag mit Flugzeug. Hollweg.«

      Sie zittert so heftig, daß sie sich rasch hinsetzen muß. Die Beine wollen ihr den Dienst versagen. Du grundgütiger Himmel – Hollweg kommt. Oben liegt Stefanie im Fieber und schreit das Leid von ihrer kranken Seele – und schon steht ihr eine neue Erschütterung bevor?

      Was soll ich nur tun? Was soll ich nur tun? – denkt sie in heller Verzweiflung. Und plötzlich sieht sie das warmleuchtende Antlitz Marittas vor sich, wie es sich so liebevoll über Stefanie beugte.

      Jetzt weiß sie, was sie zu tun hat. Sie bleibt in der Halle sitzen, das Telegramm in den Händen und wartetwartet fieberhaft und ungeduldig.

      Als die beiden hochgewachsenen Menschen endlich eintreten, schnellt sie empor.

      »Fräulein Maritta«, bittet sie mit flehenden Augen in dem runzligen Gesicht. »Kann ich Sie einmal kurz sprechen?«

      »Gewiß!« erklärt sich diese sofort bereit und folgt Milchen in den Salon.

      »Was haben Sie denn, Milchen?« Auf einmal ist alle Hilfsbereitschaft in. ihr wach. »Haben Sie schlechte Nachrichten bekommen?«

      Milchens Hände zittern. Sie beginnt zu erzählen, hastig und sich beinahe überstürzend. Sie läßt Maritta einen Einblick tun in die Verhältnisse des Hauses und gibt einen genauen Bericht über die Zusammenhänge mit Doktor Titanus.

      »Und nun sollen Sie mir raten und wenn Sie können, mir helfen«, fleht Milchen.

      »Selbstverständlich helfe ich Ihnen. Und was hat das mit dem Telegramm zu tun?«

      Stumm reicht Milchen es ihr, und Maritta liest. Auch sie überkommt Bestürzung.

      »Stefanies Vater«, stößt sie hervor. »Das ist allerdings schmerzlich für Stefanie. Nun gut, Milchen«, sagt sie entschieden, »überlassen Sie den Herrn Professor Hollweg und auch die kranke Stefanie mir. Sie haben genug Arbeit im Haus.«

      Dankbar drückt Milchen der jungen energischen Frau die Hände.

      »Auf Sie kann ich mich verlassen, ich fühle das.« Sie seufzt tief auf. »Schon ist es mir etwas leichter ums Herz. Es geht um Stefanies Ruhe.« Sie tritt dicht an Maritta heran. »Nicht wahr, Sie werden dafür sorgen, daß Stefanie nicht abermals in Verwirrung gestürzt wird?«

      »Ich werde jedenfalls alles versuchen.« Sie streichelt einmal zärtlich über die blassen Wangen der Alten. »Sie sind ein feiner Kerl, Milchen, schade, daß ich nicht für immer hier bleiben kann.«

      »Und warum nicht? Wenn es Ihnen doch bei uns gefällt?«

      »Vorläufig noch sehr gut.« Marittas Antlitz nimmt einen versonnenen Ausdruck an. »Ich bin ein Zugvogel, Milchen, und wenn die Unrast über mich kommt, dann muß ich weiterziehen. Dann lockt mich die große Welt, dann brauche ich neue Bilder, andere Eindrücke. Aber Sie werden das in Ihrer Beständigkeit kaum verstehen.«

      Und Milchen antwortet prompt: »Das verstehe ich wirklich nicht.«

      Maritta legt ihre Hand auf Milchens Schulter.

      »Ist schon gut, Milchen. Und auf mich


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