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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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entführt, verlangte jetzt Hilfe von ihm – in seiner Macht stand es, Bernhard Dahlen zu retten oder zu vernichten.

      Fast scheu sah sich Andersen um.

      Nein, nein! wies er sich zurecht. Auch für die Zukunft willst du anständig bleiben!

      Er ging auf Jutta zu und faßte ihre Hände.

      »Ich helfe Ihrem Herrn Vater. In den nächsten Tagen sende ich einen meiner Direktoren zu ihm, der alles Nötige besprechen wird.«

      *

      Sie nahm sich einen Wagen und ließ sich ins Hotel zurückbringen.

      Sie war so glücklich, daß sie nicht den schlanken Herrn bemerkte, der ihr nachstarrte.

      Sie steuerte auf den Pförtner zu.

      »Bitte, melden Sie ein Gespräch an nach – –.« Doch dann überlegte sie rasch. »Nein, danke, ich werde ein Telegramm aufsetzen. Sorgen Sie bitte dafür, daß es schnell befördert wird.«

      Jutta nahm ihren Schlüssel in Empfang und eilte die Treppe hinan.

      Klaus Heimburg stand wie angewurzelt.

      Seine blonde Frau hatte er wiedergesehen! Nur ein paar Schritte hätte er zu machen brauchen, und er wußte auch ihren Namen. Aber – er würde ihr wieder begegnen.

      Er brauchte seine Ungeduld nicht lange zu zügeln. Nach kurzer Zeit trat Jutta aus dem Fahrstuhl, ging abermals zum Pförtner und gab ihr Telegramm auf. Dann schlug sie den Weg zum Speisesaal ein.

      Ganz nahe mußte sie an Klaus Heimburg vorüber. Lieber Gott, dachte Klaus, wenn ich sie doch unter einem Vorwande ansprechen könnte! –

      Und – als hätte sein Wunsch Erhörung gefunden – rollte einer der großen Perlmuttknöpfe, die das weiße Kostüm Juttas schmückten, über den Läufer.

      Jutta hatte es nicht gemerkt.

      Klaus hob ihn auf und folgte ihr.

      Kaum hatte Jutta Platz genommen, als ein Schauen über den gedeckten Tisch fiel.

      »Verzeihung, gnädiges Fräulein, darf ich Ihnen Ihr Eigentum zurückgeben? Soeben fand ich es hier!«

      Jutta sah auf den Knopf in der Hand des Mannes und griff danach.

      »Ja, wirklich – er gehört mir!« stammelte sie, verwirrt geworden unter dem langen Blick dieser dunklen zwingenden Augen. »Ich danke Ihnen!«

      Sie reichte ihm unwillkürlich ihre Hand, die er mit einem Glücksgefühl ohnegleichen an seine Lippen führte.

      Eine tiefe Verbeugung – dann saß Jutta wieder allein.

      Eigenartig machtvolle Augen! dachte Jutta. Dann vertiefte sie sich in die Speisekarte. Ihr Magen verlangte energisch sein Recht.

      *

      »Guten Tag, Bernhard. Eben erfahre ich, daß Jutta verreist ist. Ich finde es höchst seltsam, daß man mich davon nicht unterrichtet hat.«

      Mit diesen Worten trat Hermine von Erlstett in das Zimmer Bernhard Dahlens. Sie war sichtlich verärgert.

      »Darf man wenigstens wissen, was das zu bedeuten hat?«

      Dahlen reichte ihr freundlich die Hand.

      »Verzeih, Hermine, das ging alles so überstürzt vor sich.«

      Unwillig unterbrach sie ihn.

      »Wohin ist Jutta gefahren, und was veranlaßte sie dazu? Man läßt doch ein junges Mädchen nicht ohne Begleitung in der Weltgeschichte umherfahren!«

      »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Hermine...« Sein Ton war verbindlich, aber bestimmt. »Ich bin genau über Juttas Ziel unterrichtet. Ich möchte aber nicht vorgreifen; es soll Jutta überlassen sein, dich über ihre Reise aufzuklären.«

      Nur widerwillig suchte er das Speisezimmer auf und setzte sich still auf seinen Platz.

      Auf Hermine von Erlstetts Gesicht lag wieder die gewohnte Kühle. Mit keinem Wort brachte sie das Gespräch auf Jutta zurück.

      Aufmerksam wie immer bediente sie ihn.

      Dahlen stand aber bald schon wieder auf.

      »Entschuldige bitte, ich habe zu arbeiten; laß mir eine Tasse Kaffee in mein Zimmer bringen.«

      Sie neigte den Kopf und beugte sich wieder über ihren Nachtisch.

      Kaum hatte er jedoch das Zimmer verlassen, sprang sie auf. Ihre Züge waren leidenschaftlich erregt.

      Keiner ahnte, daß Hermine von Erl­stett neben einem eisernen Willen auch ein leidenschaftliches Herz besaß, das sie meisterhaft hinter ihrer Unnahbarkeit zu verstecken verstand.

      Ihr einziges Sinnen und Trachten war von jeher, Herrin in diesem Haus zu werden; aber es wollte ihr nicht gelingen, die Schwester, die sie gehaßt hatte, aus dem Herzen des Mannes zu vertreiben.

      »Jutta muß heiraten.« Halblaut sagte sie es vor sich hin, und sie hatte auch schon den Mann für die verhaßte Nichte ausgewählt: Reinhold Pegau!

      Durch ihre Vermittlung war Pegau in die Werke gekommen, und bei jeder Gelegenheit zog sie ihn in das Haus Dahlens.

      Ihre ganz besondere Zuneigung besaß dieser Mann, der in den Dahlen- Werken eine hervorragende Stellung einnahm, trotz seiner jungen Jahre.

      Damit kam sie auch den Wünschen Pegaus entgegen, der sich seinem Chef unentbehrlich gemacht hatte und über dessen Gunst hinweg er zu der unnahbaren Jutta Dahlen gelangen wollte.

      Lange grübelte sie darüber nach. Endlich glaubte sie einen Weg gefunden zu haben. Sie hatte den Schwager unlängst darauf aufmerksam gemacht, daß man verpflichtet wäre, eine Gesellschaft zu geben.

      Entschlossen erhob sie sich. Ja – so würde es gehen! Sie wollte Pegau ebenfalls einladen – und vorher ihren Schwager dahingehend beeinflussen, daß eine Verbindung zwischen Jutta und Pegau dem Werk nur von Nutzen sein könnte.

      Der Tag verging. Bernhard Dahlen blieb unsichtbar. Seine Stimmung wurde immer unerträglicher – dabei vermied er offensichtlich, Hermine zu begegnen.

      Er hatte nach dem Werk telefoniert, daß er heute fernbleiben würde.

      Ob er morgen kommen würde, hatte Pegau zurückgefragt.

      »Kann ich noch nicht sagen«, gab er zur Antwort.

      Und nun saß er im Dunkeln und starrte vor sich hin. Er ging auch nicht zur Abendtafel. Er hätte sich den forschenden Augen Hermines gegenüber nicht verstellen können.

      Endlich herrschte Stille im Hause.

      Bernhard Dahlen lehnte am offenen Fenster seines Schlafzimmers.

      Unablässig sah er sein Kind vor sich. – Was würde ihm der nächste Tag bringen?

      Schon einmal hatte er solch eine qualvolle Nacht verbracht – damals, als ihn Melitta, seine Frau, verlassen hatte.

      Um den Kindern nicht den Glauben an die Mutter zu nehmen, hatte er erzählt, sie wäre gestorben.

      »Melitta – warum gingst du von mir? Ich wollte dich doch nicht verlieren! Nur verteidigen solltest du dich gegen das Ungeheuerliche, das man mir zugetragen hatte!« flüsterte er in die Nacht.

      Sie hatte nicht geweint, nicht gebettelt, sondern ihm schweigend den Rücken gewandt und sich langsam durch das Zimmer bis zur Treppe geschleppt; dort hatte sie sich noch einmal umgedreht – nie würde er diesen verzweifelten, anklagenden Blick vergessen!

      Am nächsten Morgen war sie verschwunden. – Wie hatte sie ihre Kinder nur verlassen können? War sie ihnen nicht die beste Mutter gewesen?

      Damals hatte es begonnen. Sein Lebensmut war immer mehr geschwunden.

      Hermine hatte ihn damals aufgerichtet, wirklich liebevoll, soweit es ihre kühle Natur erlaubte.

      *

      Jutta


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