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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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kam es hart zurück. »Dazu hatte ich bisher keine Zeit!«

      Jutta hatte auch keine andere Antwort erwartet; das Gegenteil zu hören hätte sie irgendwie enttäuscht.

      Später vereinte sich die kleine Gesellschaft auf dem freien Platz, wo Erfrischungen gereicht wurden.

      Da kam den breiten Weg herauf Reinhold Pegau.

      Mit Absicht kam er stets zu den Einladungen etwas später. Vielleicht glaubte er, dadurch einen wirkungsvollen Eindruck hervorzurufen.

      Er verneigte sich vor Hermine von Erlstett, führte ihre Hand an die Lippen und log.

      »Verzeihung, gnädige Frau, dringende Arbeiten machten mir ein früheres Kommen unmöglich!«

      In ihr kühles Auge trat ein warmer Schein, der ihm durchaus nicht entging. Ganz genau wußte er bei dieser Frau erreichte er alles, was er wollte. – Und Wünsche hatte er viele. Mit aller Energie hatte er bisher an deren Erfüllung gearbeitet. – Würde sich auch sein letzter Wunsch erfüllen?

      »Sie arbeiten zuviel, Herr Direktor. Sie vergessen ganz, daß Sie noch jung sind. Jugend kennt doch auch andere Ziele als nur Arbeit!«

      »Gnädige Frau: ›Erst die Arbeit – dann das Vergnügen‹, war von jeher mein Grundsatz.«

      »Aber jetzt werden Sie diesen Grundsatz einmal vergessen, und sich unseren Damen widmen«, sagte sie, auf die jungen Mädchen zeigend.

      Vergebens ließ er seine Blicke umherschweifen. Nein – Jutta war nicht unter den jungen Damen! Das verstimmte ihn, und so ging er an der Seite Hermines von Erlstett tiefer in den Garten.

      Und dann stand er doch vor ihr. Er zuckte ein wenig zusammen, als er Jutta in angeregtem Gespräch mit diesem großen Herrn stehen sah. Dabei hatte er das dumpfe Gefühl, daß ihm eine Gefahr drohte.

      »Oh!« sagte Jutta, als sie Pegau bemerkte. »Der Herr Direktor hat sich aber tüchtig verspätet!«

      Dann entzog sie ihm die Hand, lächelte ihm unverbindlich zu und wandte sich wieder an Andersen, der sich knapp vor Pegau verneigte, ohne ihm, die Hand zu reichen.

      Reinhold Pegau war entlassen. Wütend bemerkte er es, drehte sich kurz um und ging davon.

      Hermine von Erlstett näherte sich ihm jetzt.

      Als er von seinem Platz aufsprang und ihr einen Sessel zurechtgerückt hatte, forderte sie ihn auf, neben ihr Platz zu nehmen

      »Haben Sie Ärger gehabt? Sie machen einen etwas – niedergeschlagenen Eindruck.«

      Er strich die Asche von seiner Zigarette und seufzte:

      »Nichts von Bedeutung, gnädige Frau, Sie sind sehr gütig zu mir.«

      »Das klingt so entsagungsvoll«, versuchte sie zu scherzen, »lieben Sie unglücklich?«

      »Wie man’s nimmt, gnädige Frau«, antwortete er und sah sie groß an.

      »Als ich meine Stellung in den Dahlen-Werken antrat, arbeitete ich von früh bis spät aus Freude an der Arbeit«, begann er, jedes seiner Worte genau abwägend. »Dann kam der Erfolg: mein verehrter Chef – und nicht zuletzt Sie, gnädige Frau – setzten mich auf den Platz, wohin ich gehörte. Ich war glücklich – sehr glücklich, blieb aber der bescheidene Mensch.«

      Pegau schwieg für Sekunden und beobachtete sie scharf. Als er bemerkte, daß seine Rede nicht ohne Eindruck geblieben war, sprach er weiter:

      »Wie gesagt: ich war glücklich und versuchte durch doppelten Eifer, mir das alles zu verdienen – bis zu dem Tage, da ich entdecken mußte, daß ich mein Herz an Fräulein Jutta verloren hatte.«

      »Sie lieben meine Nichte?« Mit einem Ruck war sie aus ihrer lässigen Haltung hochgeschnellt.

      »Sie sind entsetzt, gnädige Frau. Ich kann das verstehen; denn es ist eine Unverfrorenheit von mir – ich bleibe doch immer der – Angestellte.«

      Er schwieg, wie von innerer Qual überwältigt.

      Voll Befriedigung war das Lächeln Hermines. – Dieser Mann kam ihren Wünschen einen großen Schritt entgegen.

      »Ich bin durchaus nicht entsetzt, Herr Direktor«, ergriff sie das Wort. »Wie Sie wissen, schätzt mein Schwager Sie sehr. Warum sollte er Ihnen seine Tochter versagen?«

      »Gnädige Frau!« Pegau erfaßte ihre Hand und drückte einen langen Kuß darauf. »Sie machen mir Hoffnung? Oh, ich danke Ihnen tausendmal, Sie machen einen unglücklichen Menschen wieder froh.«

      »Ich werde meinen Schwager auf Ihre Werbung vorbereiten. Wie stehen Sie zu Jutta?«

      »Sie wird meiner aufrichtigen Liebe nicht widerstehen können«, sagte er, und die Frau schien nicht zu bemerken, wie sehr er von sich eingenommen war.

      »Ich zweifle nicht daran«, sagte Hermine. »Wollen Sie heute mit meinem Schwager sprechen?«

      Schnell überlegte er. War es nicht empfehlenswert, Bernhard Dahlen einfach zu überrumpeln? – Da stieg eine hohe, gebieterische Männergestalt vor ihm auf, zwei helle Augen schienen ihn durchbohren zu wollen. – Nein! Er würde abwarten.

      »Gnädige Frau, ich werde eine günstige Gelegenheit abpassen. Heute ist Herr Dahlen sehr in Anspruch genommen; ich werde mich gern noch gedulden. Sie haben mir doch die schönste Hoffnung gemacht und damit einen schweren Druck von mir genommen.«

      Hermine mußte Pegau recht geben; auch störte sie heute die Gegenwart Ullrich Andersens. Ihr war es, als hätte er besonders helle Augen für das, was hier im Hause gespielt wurde.

      *

      »Und nun werde ich Ihnen mein Lieblingsplätzchen zeigen«, sagte Jutta eben zu Ullrich Andersen, der nicht mehr von ihrer Seite wich.

      Dann standen sie vor der Bank. Vor ihnen lag im Mondschein das Land.

      »Schön ist meine Heimat«, sagte Jutta aus ihrem Sinnen heraus.

      »Ja – sehr schön«, bestätige Andersen, aber sein Herz wußte nichts davon.

      Nimm sie dir! Laß das Glück nicht noch einmal an dir vorübergehen.

      Andersen kämpfte mit sich. Durfte er das junge Geschöpf an sich ketten? Er – der alternde, gereifte Mann?

      In diesem Augenblick streifte ihr Blick das Antlitz des Mannes.

      Wie jung er noch aussieht! Wie alt mag er sein?

      Wie unter einem Zwange drehte Andersen den Kopf und sah mitten hinein in ihre Augen.

      Sie lächelte ihm zu, so daß ihm aller Mut sank.

      Wahnsinn! Das Vertrauen, das sie ihm entgegenbrachte, wollte er durch ein unbedachtes Wort zerstören?

      Nein! Um Jutta Dahlen mußte er in feinsinnigster Weise werben! Seine Liebe sollte auch die ihre wecken!

      Seine Liebe?

      Ja – er liebte sie – mit unheimlicher Macht beherrschte ihn diese Liebe und drohte ihm jedes klare Denken zu nehmen. – Sie glich ja – Melitta!

      Bis in die Nacht hinein lief Andersen in seinem Hotelzimmer auf und ab.

      Jetzt, von Jutta getrennt, erschien ihm alles so lächerlich, so unausführbar.

      Fünfundvierzig Jahre bist du alt, Ullrich Andersen – und du willst das junge Blut an dich ketten?

      Nein! – Er mußte Meilen zwischen sich und Jutta legen. Nur so konnte er vergessen, in welch wahnwitzigen Hoffnungen er sich gewiegt.

      Jetzt lachte er bitter auf. Er – Ullrich Andersen – lief feige davon – vor einem jungen Mädchen, weil er keine Gewalt über sich zu haben glaubte!

      In dieser Nacht fand Andersen keine Ruhe!

      *

      Jutta Dahlen las eine kurze Mitteilung durch, die ihr von Andersen durch einen Boten zugestellt wurde.


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