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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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bin ich nebenan.«

      Nach wenigen Minuten erschien Kraner bei ihr.

      Er schnappte ein paarmal nach Luft, dann platzte er heraus:

      »Dörtchen – wissen Sie, was am 20. August stattfindet? – Andersens Verlobung!«

      »Jesses –!« stammelte sie. »Das ist ’n Ding!«

      Und dann lachte sie, daß ihr die Tränen kamen.

      »Kraner, stellen Sie sich vor: alles ist versammelt, die Nachbarn mit ihren herausgeputzten Töchtern – und da platzt die Bombe! Ich gestatte mir – – hahaha! das gibt einen Spaß!« Und wieder lachte sie, und er stimmte mit ein.

      Dann wurden beide ernst und überlegen.

      »Da wird verschiedenes anders werden«, sagte Dörtchen nach einer Weile. »Wie sie wohl aussehen mag, seine Braut?«

      Kraner schwieg und Dörtchen fuhr voll Geschäftigkeit fort:

      »Ja – warum sitzen wir hier herum? Wir müssen die Braut würdig empfangen. Kommen Sie, Kraner.« Sie zog ihn mit sich. »Ich habe einen Gedanken.«

      So kam es, daß sämtliches Gutspersonal festlich geputzt auf der Freitreppe Aufstellung genommen hatte, als Andersens Wagen vor der Rampe hielt.

      Als erster entstieg Andersen dem Wagen. Beim Anblick der erwartungsvollen Menge huschte ein Lächeln über sein Gesicht. – Kraner hatte es also doch nicht für sich behalten können!

      Etwas verlegen sagte er, bevor er Jutta aus dem Wagen half:

      »Verzeih, Jutta, du mußt den Empfang der Leute mit Humor über dich ergehen lassen. Mein Verwalter Kraner hat geplaudert.«

      Jutta reichte ihm die Hand und stieg aus.

      »Ich finde das sehr schön, Ullrich. Man spürt, daß die Leute an dir hängen.«

      Die anderen folgten dem voranschreitenden Paar.

      Hermine lief schweigend nebenher. Ihre Lippen waren zusammengekniffen. – In dieser vornehmen Umgebung würde die verhaßte Jutta nun die Herrin sein!

      Sie hätte am liebsten Jutta von der Seite des Mannes gerissen, vor dem ihr Haß haltmachen mußte. Nicht ein Wort des Gefallens fand sie.

      Indessen war Andersen, Jutta am Arm, die Treppe emporgestiegen.

      Jetzt standen sie vor Kraner und Dörte. Diese knickste vor Jutta und ließ keinen Blick von der zukünftigen Herrin, während Kraner ein paar Begrüßungsworte sprach.

      Viele Augenpaare verschlangen Jutta förmlich mit ihren Blicken, und auf allen Gesichtern lag große Überraschung und Bewunderung, die Juttas Schönheit und Herzlichkeit galt.

      Jedem drückte sie die Hand – und gewann im Fluge aller Herzen.

      »Meine Braut und ich danken euch für den freundlichen Empfang!« sagte Andersen laut.

      Begeisterte Hochrufe klangen auf. Andersen und Jutta gingen ins Haus, und die Leute ließen sich’s im Verwalterhaus bei Essen und Trinken wohl sein.

      Den Nachmittag benutzte Andersen, Jutta umherzuführen.

      Eine Stunde vor Eintreffen der Gäste verabschiedete er sich von ihr.

      »Ich schicke dir ein Mädchen zur Hilfe, Jutta. Es ist Zeit, sich fertigzumachen.«

      »Aber wozu eine Hilfe, Ullrich? Ich habe das bisher auch allein machen müssen.«

      »Als Frau Andersen geht das nicht anders.«

      Da fügte sie sich.

      Und es war gut so. Eine ungeheure Aufregung hatte sich ihrer bemächtigt, und sie wäre nicht imstande gewesen, die vielen Handgriffe allein zu tun.

      Sie hatte dann das Mädchen entlassen, das immer wieder in Ausrufe der Bewunderung beim Anblick der schönen Frau ausgebrochen war.

      Ganz vorsichtig, um die Kleiderpracht nicht zu zerdrücken, nahm Jutta in einem Sessel Platz.

      Es klopfte. Bernhard Dahlen trat ein. Er setzte sich neben sie und überreichte ihr ein Kästchen.

      »Schon immer hast du gewünscht, ein Bild deiner Mutter zu besitzen. Durch Zufall fiel mir kürzlich eins in die Hände. Ich hoffe, dir eine kleine Freude damit bereitet zu haben.«

      Mit großen Augen sah sie auf das Etui in ihrer Hand. Zaghaft öffnete sie es.

      Ein wertvolles Medaillon kam zum Vorschein, mit kleinen Brillanten besetzt.

      Stille herrschte im Zimmer. Voll Spannung beobachtete er sein Kind.

      Feierlich war Jutta zumute. Ein Druck mit der zitternden Hand – das Herz setzte ihr aus – – das war ihre Mutter?

      Dieses feingezeichnete Gesicht mit der blonden Lockenpracht und den seelenvollen Augen?

      »Mutter –!« Es war nur ein Hauch, drang aber doch zu Bernhard Dahlens Ohr. In einem ihm unbekannten Schuldgefühl senkte er den Kopf.

      Juttas Erschütterung brachte ihm zum Bewußtsein, daß er sein Kind bisher um das Köstlichste betrogen hatte – um die Mutterliebe.

      Juttas Lippen legten sich in tiefer Inbrunst auf das Bild der Mutter.

      »Mutter – du meine Mutter!«

      Fest druckte sie es ans Herz undsah mit in Tranen schwimmenden Augen zum Vater auf.

      »Oh, ich danke dir, Vater! Du wirst kaum ermessen können, was du mir damit Gutes getan hast! Oft hat mich Mißtrauen beschlichen, wenn du mir ausweichende Antworten über Mutter gabst.« – Als sie sein Zusammenschrecken merkte, setzte sie schnell hinzu: »Das war natürlich töricht, Vater! Verzeih mir!«

      Und mit unendlicher Liebe auf das Bild hinabsehend, flüsterte sie:

      »So also sah mein Mütterchen aus – so schön und gut! – Und – ist es Wirklichkeit, oder bilde ich das mir nur ein? – Habe ich Ähnlichkeit mit ihr?«

      »Ja, Jutta –!« preßte er hervor.

      Voll Mitleid strich Jutta ihm über die Hand. Wie sehr mußte er die Mutter geliebt haben, daß ihn das Erinnern an sie derartig erschütterte!

      »Ich muß dich nun wieder verlassen, mein Kind; Ullrich holt dich gleich ab.«

      Jutta drückte dem Vater einen herzlichen Kuß auf den Mund.

      »Nochmals Dank, Vater, tausend Dank!«

      Dahlen verließ fast fluchtartig das Zimmer. Stöhnend lehnte er sich draußen an die Wand.

      Schritte in der Nähe ließen ihn auffahren. Da suchte er hastig sein Zimmer auf.

      Der Festsaal füllte sich.

      Auch die Autos aus Narbach waren eingetroffen.

      Klaus Heimburg stand neben Härtig.

      Immer wieder gingen seine Blicke über den Saal. – Aber Jutta war nirgends zu entdecken.

      Nur Ullrich Andersen bewegte sich zwischen den Gästen.

      Bei den Mahrens wurde er aufgehalten. – Inge Mahren, die einzige Tochter, fesselte ihn eine Weile an sich.

      Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, Andersen in ihre Netze zu ziehen.

      Hermine von Erlstett, die auf Andersens Bitte die Rolle der Hausfrau übernommen hatte, kam auf die kleine Gruppe zu.

      Andersen machte die Damen miteinander bekannt. Dann bat er Hermine, ihm zu folgen.

      »Gnädige Frau, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Gäste zur Tafel bitten würden. Ich hole inzwischen Jutta.«

      Die Gäste standen nun erwartungsvoll hinter ihren Stühlen – nur der Hausherr fehlte noch.

      Da – aller Augen richteten sich auf die breite Flügeltür. – Ullrich Andersen trat ein, an seiner Seite eine zarte, schlanke Frau.


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