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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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legte seine Zigarette fort und trat zu Klaus. Beide Hände legte er ihm auf die Schultern.

      »Wenn Sie einmal einen dankbaren Menschen sehen wollen, dann schauen Sie mich an! – Ich bin Ihnen von ganzem Herzen dankbar; denn wenn Sie nicht so ein prächtiger Mensch wären, stände ich nicht in glückseliger Stimmung vor Ihnen! – Ihnen und Ihrem Herrn Vater ist

      es zuzuschreiben, daß ich in Ihrer Mutter – meine große Liebe wiederfand!«

      »Meine Mutter?« kam es stockend von Klaus’ Lippen. – »Und Jutta, die arme todkranke Jutta?«

      »Um Gottes willen!« Frau Melitta hängte sich an ihres Sohnes Arm. »Jut­ta ist – todkrank?«

      Traurig erzählte Klaus von den Vorgängen in der Villa.

      Frau Melitta war nicht mehr zu halten.

      »Jetzt ist mir alles gleichgültig, Ullrich!« schluchzte sie heiß auf. »Ich muß zu ihr – ich – ihre Mutter!«

      Klaus bat sie, sich vorerst alles anzuhören.

      So saß sie denn und lauschte mit angehaltenem Atem Klaus’ Beichte.

      Von Juttas Krankheit sprach er, daß sie täglich mehr verfiel und kein Arzt ihr Leiden feststellen konnte.

      Und dann erzählte er von Pegau.

      »Ich habe gewußt, daß nichts Gutes von dem Menschen kommt!« sagte die Mutter klagend, während es in Andersens Gesicht zuckte. – Wieder einmal hatte ihn seine Menschenkenntnis nicht betrogen.

      »Ich schlage vor, zu Bernhard Dahlen zu gehen. Er muß endlich aus seinen Träumen aufgeschreckt werden. Er kann nur froh sein, daß Sie ein wachsames Auge hatten. Einen Denkzettel möchte ich ihm geben – aber«, er warf Melitta einen zärtlichen Blick zu, »– gestraft ist er durch sich selbst; denn er hat sich um alles gebracht, was erstrebenswert ist.«

      Die drei Menschen brachen sofort auf. Klaus blieb mit seiner Mutter im Wagen sitzen; auf der kurzen Fahrt hatte man schnell das Nötigste besprochen.

      *

      Bernhard Dahlen wollte das Werk verlassen, als ihm Ullrich Andersen gemeldet wurde.

      »Ullrich!« Erschrocken kam er auf ihn zu. »Hat man Sie gerufen? Steht es so schlimm mit Jutta? Ich war heute noch nicht drüben, wichtige Arbeiten hielten mich zurück.«

      »Ich habe es erst hier erfahren, ganz zufällig. Mein Weg führte mich zuerst zu Ihnen, Unaufschiebbares muß mit Ihnen besprochen werden.«

      Das tiefernste Wesen Ullrichs verfehlte seine Wirkung nicht. Verwirrt nötigte Dahlen Andersen in einen Sessel.

      »Dahlen!« Andersens Stimme klang hart.

      »Wo ist die Mutter Ihres Kindes?«

      Mit einem Ruck sprang Dahlen auf, wankte und fiel kraftlos auf seinen Stuhl zurück. Leichenblässe überzog sein Gesicht.

      »Was wissen Sie von meiner Frau, die schon lange tot ist?« stieß er endlich hervor.

      »Sie lügen, Dahlen! Ihre Frau ist nicht tot! In Ihrem Herzen vielleicht – aber sie lebt!«

      »Nein!« Abwehrend streckte Dahlen die Arme aus. »Nie habe ich mir die Liebe zu ihr aus dem Herzen reißen können – ich werde wahnsinnig! – Ich habe mich mit Hermine von Erlstett verlobt!«

      Verächtlich verzogen sich Andersens Lippen.

      »Also hat diese Schlange doch fertiggebracht, sich in dem Haus, über das sie nur Unglück brachte, einzunisten – Sie sind zu bedauern, Dahlen?«

      Dahlen umklammerte Andersens Hände.

      »Andersen – lebt Melitta wirklich? – Ich – ach – Herrgott – ich habe ihr längst verziehen! – In einsamen Nächten habe ich mir die bittersten Vorwürfe gemacht, zu hart gegen sie gewesen zu sein! – Und mein Kind – habe ich um das Köstlichste betrogen!«

      »Um die Mutterliebe!« schwang da eine dunkle tränenerstickte Stimme in dem Zimmer.

      Dahlen fuhr hoch – schrie qualvoll auf:

      »Melitta – du lebst?«

      Er wollte ihr entgegeneilen – doch ihr anklagender Blick bannte ihn auf seinen Platz.

      »Ja – ich lebe – und ich bin gekommen, Rechenschaft zu fordern!«

      Ihm war, als zöge man ihm den Boden unter den Füßen weg. »Rechenschaft, Melitta? Ich habe dir verziehen!«

      Ihr Lachen klang verzerrt.

      »Ich brauche deine Verzeihung nicht! Hast du dir nicht die Mühe gemacht, meine Unschuld zu erforschen?«

      »Nein, Melitta – erst jetzt, da du vor mir stehst, kommen mir Zweifel!«

      Durch ihre schlanke Gestalt lief ein Beben, sie griff nach einem Halt. Andersen war sofort bei ihr.

      Dahlen sah den dankbaren Blick, den sie Ullrich zuwarf. – Da hätte er den Mann von ihrer Seite reißen mögen – aber eine tiefe Kluft trennte sie. – Eiskalt kroch ein Gefühl in ihm hoch – er wußte, daß sich diese nie schließen würde.

      »Ich sehe, daß du völlig in ihrem Bann stehst«, kam es tonlos aus Melittas Mund, und sie ließ sich kraftlos in den Sessel sinken, den ihr Andersen zuschob. »Ich habe nicht viel Zeit – mich zieht es zu meinem kranken Kind! Zuvor sollst du jedoch alles wissen. Und dann sollst du selbst urteilen – ob man jemals mit einem Menschen grausamer verfahren ist als mit mir!«

      Gebannt sah Dahlen auf den Mund, den er oft geküßt hatte – und der ihm nun Enthüllungen machte, deren Tragweite er noch nicht voraussehen konnte.

      Die tränenvolle Stimme Frau Melittas füllte das Zimmer. – Wie Schluchzen klang das Stöhnen Dahlens – die einzige Unterbrechung in Melittas erschütterndem Bericht.

      »Nun weißt du alles«, schloß sie. »Von fern habe ich gestanden und Kämpfe über Kämpfe durchgemacht – doch der Frieden meines Kindes stand mir höher als die eigenen Wünsche. Ich habe auf keine Rache gesonnen – ich habe dir verziehen. – Nie wäre ich meinem Kind zu nahe getreten. Einmal stand ich vor Jutta – meinem Ebenbild. – Ich habe sie im Geiste geküßt, aber mein Mund blieb stumm.

      Jetzt gehöre ich jedoch an die Seite meines Kindes. Seit ich weiß, daß es todkrank ist, denke ich an nichts anderes mehr. – Um meiner Leiden willen bitte ich dich, Bernhard, führe mich zu meinem Kinde – denn ich bringe ihm das Glück!«

      Lange mußte Melitta Geduld haben, bis sich Bernhard Dahlen gefaßt hatte.

      Er haschte nach ihrer Hand – sie entzog sie ihm nicht.

      »Du kannst mir wirklich verzeihen, Melitta! – Um deine Liebe wage ich nicht zu bitten – du bist ein Engel!«

      Wehmütig nickte sie.

      »Ich verzeihe dir – aber ich habe nichts Engelhaftes; denn ich will mir erst ein irdisches Glück zimmern – und das kann mir nur – Ullrich Andersen geben!«

      »Und Jutta?« fragte Dahlen.

      »Ich bringe meinem Kinde das Glück – und das heißt: Klaus Heimburg! – Er ist mein Stiefsohn und in den Werken beschäftigt. Juttas Krankheit ist ihre Liebe, der sie entsagen wollte – und die doch mächtiger ist als alles andere.«

      Dahlens Gestalt straffte sich, eiserne Entschlossenheit lag auf seinen Gesicht

      »Komm!« sagte er. »Ich bringe dich zu deinem Kind – jetzt kommt die Abrechnung!«

      *

      »Ich gratuliere dir«, begann Pegau, als er mit seiner Mutter allein war. »Das ging ja schnell mit deiner Verlobung!«

      In ihren Augen blitzte es auf.

      »Du wirst nicht zu kurz dabei kommen – allerdings«, Hermine sah auf ihre Hände hinab, »– nie darf Dahlen erfahren, daß du mein Sohn bist.«


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