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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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da Marina einen Einwurf machen will. »Was ist es, Mädel? Hast du kein Vertrauen mehr zu mir? Gefällt dir dein Arbeitsfeld nicht mehr? Ist das Betriebsklima ungesund? So etwas kann einen Menschen mitnehmen.«

      »Nichts davon, Annemarie, glaube mir doch«, kommt es gequält von Marinas Lippen.

      Annemarie hascht nach der Hand der Freundin.

      »Marina, grundlos bist du nicht so traurig. Es schneidet mir ins Herz. Wohin ist deine Fröhlichkeit gekommen? Willst du mir wirklich nicht den Grund sagen?«

      Marinas Augen brennen von ungeweinten Tränen, und Annemarie entgeht es nicht, wie sehr Marina sich beherrscht, daß ihr die Tränen näher sind als das Lachen.

      Und wie waren sie ausgelassen, als Marina mit der Festanstellung kam! Auf einmal veränderte sich Marina zusehends.

      »Marina!« mahnt Annemarie, und in ihre Stimme schwingt Mitgefühl. »Morgen ist Sonntag. Wollen wir rausfahren und uns Doktor Hartmanns Haus ansehen? Es ist vollkommen eingerichtet, und er hat schon Einzug gehalten.«

      Marina richtet die großen Augen auf die Freundin. »Können wir ihn so ohne weiteres überfallen? Vielleicht ist es ihm unangenehm.«

      »Das werden wir ja sehen.« Annemarie richtet sich kampflustig auf. »Dann werde ich ihm einige Grobheiten an den Kopf werfen, und wir brausen wieder ab.«

      Jetzt huscht ein kleines Lächeln um Marinas Mund.

      »Ich komme mit, Annemarie«, entscheidet sie.

      *

      Still, die Hände im Schoß gefaltet, sitzt Marina neben der Freundin. Annemarie fährt langsam, damit Marina die Fahrt genießen kann.

      Marina war nur einmal auf Doktor Hartmanns Grundstück. Sie staunt, als Annemarie die Auffahrt hinanfährt. Alles grünt und blüht. Die Wege sind mit rotem Kies bestreut, und das Haus leuchtet weiß zwischen den Bäumen.

      Annemarie weiß hier gut Bescheid. Sie gehen um’s Haus herum und sehen auf der Terrasse einen Sonnenschirm.

      Doktor Hartmann hört ihre Schritte und erhebt sich aus seinem bequemen Sessel. Er geht den beiden jungen Damen entgegen und führt sie die Stufen zur Terrasse empor.

      »Das ist eine gute Idee von Ihnen«, sagt er, nachdem er sie sehr herzlich begrüßt hat. Er geleitet sie an den Tisch. Annemarie stockt der Herzschlag. Sie sieht eine junge Frau und daneben ein kleines Mädchen.

      »Ich – ich denke, Sie sind nicht verheiratet«, formt Annemarie mühsam die Worte. Doktor Hartmann blickt lächelnd in das blaß gewordene Frauenantlitz.

      »Ich war es, meine Gnädigste. Darf ich Ihnen meine Tochter Susanne und ihre Erzieherin Fräulein Vollmer vorstellen?«

      Das vierjährige Mädchen steht auf, reicht den Damen die Hand und knickst. Es ist ein liebreizendes Kind mit großen Samtaugen.

      Die Erzieherin gefällt Annemarie gar nicht. Sie ist sehr elegant, aber es stört sie, daß sie von ihr in taktloser Weise angestarrt wird.

      Die Begrüßung fällt auf beiden Seiten kühl aus. Die Erzieherin nimmt das Mädchen bei der Hand und verschwindet im Haus.

      »Schade«, sagt Annemarie. Sie hätte so gerne das süße kleine Ding um sich gehabt.

      »Was ist schade?« erkundigt Hartmann sich und schiebt beiden Damen Sessel zurecht.

      »Warum haben Sie Ihre kleine Tochter nicht hier behalten? Ich habe Kinder sehr gern.«

      »Das können wir nachholen«, erwidert er und holt von dem fahrbaren Tisch eisgekühlte Getränke. »Sicher wollen Sie Ihrer Freundin das Haus zeigen, jetzt, da es eingerichtet ist.«

      Annemarie nickt. »Deshalb sind wir gekommen. Danke schön.« Sie nimmt dem Mann das Glas aus der Hand. »Hoffentlich stören wir Sie nicht?«

      Er lacht unbekümmert auf. »Ganz im Gegenteil. Ich freue mich wirklich, ich freue mich sehr.«

      Annemarie errötet, und Marina lächelt vor sich hin.

      Also wird es nichts mit den kräftigen Worten, die sie dem Mann an den Kopf werfen wollte!

      »Wunderschön ist alles geworden. Wenn ich daran denke, wie es vorher ausgesehen hat«, sagt Marina mit Begeisterung, »– dann kommt mir das wie ein Wunder vor.«

      »Nächstes Jahr wird es noch schöner sein«, versichert Hartmann und blickt um sich. »Ich habe noch so einige Pläne wegen des Gartens.« Er wendet sich an Annemarie. »Schade, daß Sie davon nicht viel verstehen. Ich würde Sie bitten, mir meinen Garten verschönern zu helfen.«

      Annemarie richtet sich steil auf. »Wer sagt Ihnen denn, daß ich davon nichts verstehe?«

      »Nun«, meint Doktor Hartmann gelassen und läßt Annemarie nicht aus dem Auge. »Man kann nicht alles können. Häuser behaglich einrichten und Gartenanlagen schaffen.«

      »Ich kann es aber – und ich würde Ihnen gern helfen.«

      »Wirklich?« Hartmann beugt sich weiter vor. »Welche Talente besitzen Sie nicht?«

      »Allerhand«, fällt Annemarie ihm ins Wort. »Zum Beispiel bin ich eine miserable Hausfrau. Dafür ist meine Freundin zuständig. Seit sie bei mir ist, weiß ich wenigstens, was ich zu mir nehme.«

      Hartmann lacht hellauf. »Ehrlich sind Sie.« Er macht eine wegwerfende Handbewegung. »Das lernt sich alles.«

      Annemarie hebt die Schultern. »Ich wüßte nicht, für wen.«

      »Nun, zum Beispiel für Ihren zukünftigen Gatten?«

      Er hat einen Heidenspaß daran, sie in Verlegenheit zu bringen.

      »Vielleicht haben Sie ihn irgendwo schon versteckt?« Das klingt boshaft, aber Hartmann ist nicht aus der Ruhe zu bringen.

      »Wer weiß«, sagt er geheimnisvoll, und dann richtet er das Wort an Marina. »Wollen wir uns jetzt das Haus ansehen und meiner Tochter einen Besuch abstatten?« Er wirft einen Blick auf das Haus und dämpft seine Stimme. »Ehrlich gesagt, gefällt mir die Erzieherin nicht. Sie war anfangs ganz anders. Auf einmal beginnt sie das Kind zu vernachlässigen und denkt nur an ihr Äußeres.«

      »Vielleicht hat sie es auf Sie abgesehen«, wirft Marina hin, und sie bemerkt, wie Annemarie unruhig wird. »Sie müssen wieder heiraten und Ihrem Kind Nestwärme geben. Kinder brauchen viel Liebe.«

      Unsicher blickt Hartmann auf Annemarie, die mit unbeteiligtem Gesicht dasitzt. In Wirklichkeit lauscht sie gespannt dem Wortwechsel.

      Doktor Hartmann trinkt sein Glas leer und lehnt sich weit in seinem Sessel zurück.

      »Diesen Gedanken hatte ich auch schon«, sagt er betont langsam. Er hebt den Kopf und blickt auf Annemarie. »Wer heiratet schon einen Mann mit einem Kind?«

      Annemarie schweigt hartnäckig. Dafür spricht Marina schnell:

      »Was für einen Beruf üben Sie aus? Verzeihen Sie, wenn ich Sie frage. Es ist keine Neugier. Ich möchte mir nur ein Bild über Ihre Tätigkeit machen.«

      »Scheidungsanwalt!« Das kommt kurz und wenig ermutigend aus seinem Mund.

      »Scheidungsanwalt?« wiederholt Marina erstaunt. Sie hat sich einen Scheidungsanwalt ganz anders vorgestellt. »Warum Scheidungsanwalt?«

      »Das kann ich Ihnen sofort erklären. Ich hatte einen Scheidungsprozeß zu führen für einen einflußreichen Mann, der Name spielt keine Rolle. Es sah für meinen Mandanten nicht gut aus, doch wir haben gewonnen. Seitdem bin ich in Mode.« Er lächelte.

      Seine Hände spielen mit dem goldenen Zigarettenetui.

      Marina schüttelt sich. »Es muß furchtbar sein, in den Ehen fremder Menschen herumwühlen und vor Gericht schmutzige Wäsche waschen zu müssen.«

      »Genauso empfinde ich es auch«, gibt er zu, »und deshalb ist mir mein Beruf geradezu verhaßt geworden. Alles kommt zu mir gerannt, und es ist immer das gleiche.«


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