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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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Schrei versucht sie den Kopf zu heben. Schlagartig setzt das Erinnern ein. Sie spürt, wie ihre Hand gedrückt wird, sie hört eine Stimme, nahe an ihrem

      Ohr.

      »Marina, Liebes, Gott sei Dank. Hörst du mich?«

      Gellert kann seine Erschütterung und seine unbändige Freude nicht verbergen. Er neigt sich über sie und berührt ihren Mund mit seinen Lippen.

      »Albert!« haucht sie. Aus ihren Augen bricht ein Strahl von Glück. Jetzt weiß sie alles ganz genau. Nur von dem Augenblick, da sie die Treppe hinabgestürzt ist, klafft eine Lücke.

      Und noch einmal flüstert sie seinen Namen, innig und glücklich. Die schweren Lider senken sich wieder über ihre Augen. Aber der Sänger singt weiter: »Du bist die Welt für mich.«

      *

      »Jetzt ist er verrückt geworden«, sagt Frau von Reimar zu Annemarie, als sie die Musik und den Gesang hören. Annemarie lächelt vor sich hin. Sie kennt ja die Bedeutung dieses Liedes.

      »Ich glaube – es ist gar nicht so verrückt«, antwortet sie. Es treibt sie zu Marina. Leise öffnet sie die Tür und tritt ein. Sie findet ein glückliches Paar. Marinas Gesicht ist verklärt. Sie läßt die Hand des Gatten nicht los.

      Auf Zehenspitzen kommt Annemarie näher. Sie ist tiefbewegt und streicht Marina das wirre Haar aus der Stirn.

      Auch sie sagt wie von schwerer Last befreit: »Gott sei Dank, Marina. Was haben wir uns gesorgt. Du wolltest gar nicht wieder aufwachen. Albert hat es mit dem Lied erreicht.«

      »Was ist eigentlich mit mir geschehen?« fragt Marina. Albert Gellert wirft Annemarie schnell einen warnenden Blick zu. Noch darf sie die Wahrheit nicht erfahren. Später, wenn alle Gefahr restlos beseitigt ist, soll sie alles wissen.

      Ob sie wohl sehr unglücklich sein wird, wenn sie erst die ganze Wahrheit weiß?

      »Später, Marina«, übernimmt Gellert die Antwort. »Du mußt schnell gesund werden, Liebling. Hast du Schmerzen?«

      »Mein Kopf«, flüstert sie mit kraftloser Stimme. »Ich bin so benommen.«

      »Du hast dich bei dem Sturz am Hinterkopf verletzt, daher mag die Benommenheit kommen.«

      »Ich bin so müde.« Sie schließt die Augen, und nach kurzer Zeit ist sie fest eingeschlafen. Sie atmet tief und gleichmäßig.

      »Sie schläft sich gesund«, bemerkt Annemarie zu Gellert. »Soll ich deinen Platz einnehmen? Mir scheint, du hast auch etwas Schlaf nötig.«

      »Nein, ich bleibe bei Marina. Laß mir eine Tasse starken Kaffee zubereiten. Das bringt mich wieder auf die Beine.«

      »Ich werde ihn selbst kochen, Albert.« Damit läuft Annemarie hinaus. Draußen stößt sie auf Frau von Reimar, die die Unruhe umhertreibt.

      »Nun?«

      »Sie ist bei Bewußtsein. Nun wird alles gut.« Annemarie verkündet es mit innerem Jubel. »Soeben ist sie zu einem Genesungsschlaf entschlummert.«

      *

      Täglich geht es Marina etwas besser. Täglich kommt der Professor zu einem kurzen Besuch. So recht will ihm seine Patientin nicht gefallen. Die Genesung müßte schneller vorwärtsschreiten.

      Nur ungern hat Gellert seinen Platz am Bett Marinas aufgegeben. Er muß sich um den Konzern kümmern. Aber er verbringt nur Stunden in seinem Büro, trifft die wichtigsten Entscheidungen, gibt seine Anweisungen und fährt sofort wieder in sein Haus.

      Sein erster Weg gilt Marina. Mit einem tiefen Aufleuchten der klaren Blauaugen empfängt sie ihn. Ihr kommt es immer vor, als wäre er nicht Stunden weggewesen, sondern Tage.

      Wenn sie allein ist, läßt sie sich von Annemarie die Platte auflegen. Dann liegt sie mit geschlossenen Augen in den Kissen und läßt die Musik auf sich wirken. Ein süßes Lächeln umspielt ihren Mund. Annemarie findet, daß Marina noch schöner geworden ist. Zwar hat ihre Schönheit etwas fast beängstigend Überirdisches, doch gerade das ist es, was sie alle in Bann schlägt.

      Groß, rätselhaft stehen die Augen mit den grünlichen Tupfen in dem zarten bleichen Gesicht. Man hat das Gefühl, daß sie nach innen lebt. Nur die Gegenwart des Gatten reißt sie aus ihrem Traumleben.

      In diesem Sinne spricht Gellert sich auch mit dem Professor aus.

      »Vielleicht sollten Sie meiner Frau jetzt die Wahrheit sagen?« schlägt er vor.

      »Ja«, stimmt Eickberg ihm nach kurzer Überlegung zu. »Das werde ich tun.«

      Gellert bleibt in der Halle, indessen der Professor die Freitreppe hinaufsteigt und dem Krankenzimmer zustrebt.

      Marina streckt ihm die Hand entgegen. »Bitte, nehmen Sie Platz, Herr Professor.« Er setzt sich. Marina läßt keinen Blick von ihm. »Wissen Sie, worüber ich immer nachgrübeln muß?«

      »Nun?« ermuntert er sie.

      »Warum man Sie ins Haus geholt hat, da es sich doch um eine Platzwunde handelt, die jeder andere Arzt auch nähen konnte. Sie haben gewiß schwerere Fälle zu behandeln.«

      Eickberg hat Marinas Hand in der seinen behalten.

      »Tscha, meine liebe, gnädige Frau, wozu der alte Onkel Doktor gut ist.« Er ändert seinen leicht scherzhaft klingenden Ton. »Sie haben mich sehr nötig gehabt, es ging um Ihr Leben. Wir haben Sie operiert.«

      »Wir –?« unterbricht sie ihn, und er nickt.

      »Ja, wir, nämlich Professor Wendler und ich, und wir mußten Sie hier im Hause operieren. Einen Transport hätten Sie kaum überstanden.«

      »Operation?« Ihre Augen werden groß und schreckhaft. »Wie – wie soll ich das verstehen?«

      »Es tut mir leid, daß ich Ihnen jetzt weh tun muß, aber Sie müssen es ja doch erfahren. Sie sind um eine Hoffnung ärmer.« Er beobachtet die Wirkung seiner Worte. Sie hat keinen Tropfen Blut mehr im Gesicht. Er streichelt sanft über ihre Hand. »Sie sind jung, gnädige Frau. Sie werden noch viele Kinder haben. Verstehen Sie nun?«

      Marina nickt. Unter den geschlossenen Augen quillt es heiß hervor. Das also ist es, worüber sie die ganze Zeit nachgegrübelt hat. Etwas ist mit ihr geschehen, was sie leicht, wie schwebend gemacht hat. Des Professors Worte bewegen sie schmerzlich, doch sie klammert sich an das eine: »Sie werden noch viele Kinder haben.«

      »Und – und wie hat es mein Mann aufgenommen?« fragt sie leise.

      »Er hatte zu entscheiden zwischen Ihnen und dem Kind«, antwortet er wahrheitsgemäß. »Ohne sich zu besinnen, entschied er sich für Ihr Leben.«

      »Und es gab gar keinen anderen Ausweg?«

      »Nein – keinen.«

      Danach bleibt es still zwischen ihnen. Wie ein Blumenblatt, schmal und feingliedrig, liegt Marinas Hand in der des Professors. Er gibt sie auch nicht frei. Soll sie versuchen, damit fertig zu werden. Er wird sie in ihrem Gedankengang nicht stören.

      Marina weiß nicht, soll sie unglücklich sein – oder soll sie sich an den Gedanken klammern, es sei auch die letzte Schranke zwischen dem Gatten und ihr gefallen?

      Ich werde noch viele Kinder haben, tröstet sie sich, ich werde sie Albert schenken, und wir werden glücklich sein.

      »Na, kleine Frau«, bringt der Professor sich wieder in Erinnerung. »Werden Sie nun nicht mehr weinen? Werden Sie nun mit aller Kraft versuchen, recht schnell gesund zu werden?«

      Marina öffnet die Augen. Der Schatten eines Lächelns irrt um ihren Mund.

      »Ja, ich will gesund werden«, sagt sie mit einem Anflug von Energie.

      Eickberg legt Marinas Hand auf die Decke zurück. »Das ist richtig. Wenn ich wiederkomme, hoffe ich, Sie im Sessel am Fenster zu sehen. Schauen Sie sich die Herbstsonne an. Wir haben einen selten schönen und warmen Herbst in diesem Jahr.«

      Marina sieht der gestrafften


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