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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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vollkommen, ihr Glück? Trug sie nicht genauso schwer wie Jost an dem Bruch mit den Schwiegereltern?

      Warum konnten sie Jost niemals verzeihen, daß er sie, die mittellose Petra, geheiratet hatte? Ach, sie wollte nicht mehr daran denken. Sie wollte glücklich sein im Bewußtsein der Liebe ihres Mannes.

      Da schellte die Flurglocke und riß Petra aus ihrer Versunkenheit. Seltsame Empfindungen überfluteten sie, als sie an der Tür stand und die Hand zum Öffnen ausstreckte. Jost pflegte nie zu klingeln, und wer sollte um diese Stunde noch zu ihr kommen?

      Zaghaft öffnete sie – und sah sich Detlef Sprenger gegenüber.

      »Frau Petra…, darf ich eintreten?«

      Ein Frösteln kroch über Petras Rücken. Sie hatte eine tiefe Abneigung gegen Josts Chef, aber immerhin – er war der Chef, und sie hatte ihm dankbar zu sein, daß er Jost seinerzeit die gute Anstellung gab. Aber sie wäre noch weit unruhiger gewesen, hätte sie gewußt, daß sie allein der Grund war, weshalb Jost als Ingenieur bei Sprenger eingestellt worden war.

      »Wo… wo bleibt Jost?« fragte sie bebend und lehnte zitternd an der Wand. Zögernd streckte sie die Hand zum Gruß aus, die Detlef Sprenger höflich an die Lippen zog.

      »Jost… ist… « Sprenger brach wieder ab. Die angstgeweiteten Augen der jungen Frau ließen nicht über seine Lippen kommen, was unbedingt gesagt werden mußte.

      Mit einer stummen Handbewegung lud Petra den Ingenieur zum Eintreten ein. Sie schritt dem Besucher voran und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Dort wandte sie sich erregt an Sprenger.

      »Weshalb sprechen Sie nicht? Ich möchte doch wissen, warum Jost nicht heimkommt! Hat er Sie geschickt? So sprechen Sie doch endlich!« stieß sie in heller Aufregung hervor.

      »Jost schickt mich nicht. Er ist… er liegt im Krankenhaus… ein kleines Unglück… Sie brauchen sich nicht –«

      Er sprang hinzu, um die wankende Petra zu stützen; doch mit einer nicht mißzuverstehenden Geste wies sie ihn zurück. Sie hatte sich schon wieder in der Gewalt.

      »Jost… verunglückt? Er liegt im Krankenhaus?« Sie strich sich eine rostbraune Locke aus der Stirn. »Dann muß ich sofort zu ihm – warten Sie!«

      Sie hastete hinaus und ließ in der Eile die Tür hinter sich offen. Langsam ging Sprenger ihr nach. Er sah, wie sie den Mantel aus dem Schrank riß, eine Kappe hervorholte und dann vorsichtig eine Tür aufmachte. Er folgte ihr auf Zehenspitzen und schaute durch einen Spalt in das

      matterleuchtete Kinderzimmer.

      Dort lag Petra auf den Knien vor dem Bett ihrer kleinen Tochter und drückte behutsam einen Kuß auf das Händchen der kleinen Lore.

      »Schlaf schön… mein Mädel. Ich komme bald wieder«, flüsterte sie dann.

      Sprenger trat hastig zurück. Als Petra ihn bemerkte, stand er neben der Garderobe.

      »Ich fahre Sie sofort in die Klinik, Petra!«

      Sie nickte. Das Herz lag ihr schwer in der Brust, und im Halse spürte sie ein Würgen.

      »Jost – Jost!« kam es verzweifelt über ihre Lippen, dann ließ sie sich aus dem Haus zum Wagen führen.

      *

      In tiefer Bewußtlosigkeit lag Jost Eckhardt im grellen Schein der OP- Lampen.

      Kurz und knapp fielen die Befehle des operierenden Professors; sie waren abwechselnd an die ihm assistierenden Ärzte und Schwestern gerichtet.

      »Fertig!« Der Professor legte die gebrauchten Instrumente auf das Tablett zurück, das ihm die Schwester entgegenreichte.

      Mitfühlend neigte sich der Professor über das wächserne Gesicht.

      »Armer Kerl, das Bein haben wir dir abnehmen müssen. Wollen sehen, daß wir dich durchbringen!«

      Dann straffte er sich.

      »Die Nachtwache bei dem Kranken übernehme ich heute zusammen mit Ihnen, Schwester Gertrud.«

      Die Schwester schrieb sich gewissenhaft die Vorsichtsmaßnahmen auf, und der Professor ging in den Waschraum und ließ das warme Wasser über die Hände laufen.

      »Herr Professor!«

      Der Professor fuhr herum und sah fragend auf Schwester Hilde, die soeben eingetreten war.

      »Die Frau des Verletzten ist gekommen. Sie wünscht ihren Mann zu sehen.«

      »Es ist gut, Schwester Hilde! Ich werde selbst mit der Frau reden. Sieht böse aus mit dem Mann. Eine ganz dumme Geschichte. Haben Sie die Frau schon ins Sprechzimmer geführt?«

      Die Schwester bejahte und half dem Professor in den Kittel. Unverzüglich suchte er das Sprechzimmer auf.

      Petra Eckhardt lehnte an der Wand. Ihr Gesicht war totenblaß, und sie blickte starr geradeaus. Um ihren Schmerz und jeden Laut zu unterdrücken, hatte sie die Zähne in die blutleeren Lippen gepreßt.

      Detlef Sprenger stand abseits. Er sah in das schmale, zuckende Gesicht Petras und spürte ihr Leid wie das seine.

      Er zwang sich auch an den Freund zu denken; aber die Liebe zu der feingliedrigen jungen Frau war vorherrschend.

      Als der Professor eintrat, fuhr Petra zusammen. Ihre schönen Augen hingen vertrauensvoll an seinem Mund, während er sich vorstellte und dann erst erklärte:

      »Wir haben Ihren Mann soeben operiert. Sie müssen tapfer sein, Frau Eckhardt. Es geht ihm nicht gut. Wir mußten ihm das Bein abnehmen. Sie werden nicht weinen, nicht wahr? Sie dürfen jetzt zehn Minuten zu ihm gehen.«

      Gehetzt irrten Petras Blicke über die kahlen, nüchternen Wände des Zimmers.

      »Führen Sie mich bitte zu meinem Mann – ganz gleich, wie alles wird – nur leben soll er! Hören Sie, er muß leben für – für unser – Kind –«

      Petra brach ab, ihre Hände hoben sich in einer verzweifelten Gebärde und fielen dann herunter.

      »Kommen Sie«, sagte der Professor gütig und ging voran. Detlef Sprenger folgte beiden in einiger Entfernung.

      Jost Eckhardt lag noch in tiefer Bewußtlosigkeit. Er ahnte nichts von der Nähe und dem grenzenlosen Jammer seiner jungen Frau, die an seinem Bett stand.

      Petra ließ sich erschöpft auf den Stuhl neben dem Lager nieder. Sie nahm die Hand ihres Mannes und gab sie nicht wieder frei.

      »Jost – lieber, lieber Jost!« flüsterte sie erstickt.

      Detlef Sprenger stand erschüttert dabei. Er wußte nicht, was ihn mehr ergriff: Die Tapferkeit Petras oder das stille, schneebleiche Gesicht in den Kissen.

      »Sie müssen nun gehen«, unterbrach der Professor nach einigen Minuten die lastende Stille.

      Petra hob den Blick.

      »Lassen Sie mich hier, bitte, schicken Sie mich nicht fort! Ich werde ganz… ganz tapfer sein, aber lassen Sie mich bei meinem Mann!« flüsterte sie leise.

      Der Professor nickte, und Detlef Sprenger dachte: Sieht Petra denn nicht, daß sich schon der Schein des Todes über Josts Gesicht breitet? Sieht sie nicht, daß der Arzt ebensowenig helfen kann wie alle ihre heißen Wünsche?

      Er drehte sich hart um und nahm in der Ecke Platz.

      Stunden um Stunden vergingen.

      Plötzlich schrie Petra unterdrückt auf. Ihr war zumute, als würde eine eiskalte Faust ihr Herz zusammenpressen.

      »Helfen Sie doch…, so helfen Sie doch! Sehen Sie denn nicht? Er stirbt ja… Jost stirbt!«

      Sie preßte beide Hände vor den Mund. Es war, als hätte ihr verzweifelter Aufschrei die Lebensgeister des Sterbenden noch einmal aufgepeitscht. Es zuckte in den spitzen Zügen – nur sekundenlang, die Lider zitterten – dann wurden sie hart und starr.

      Ohne das Bewußtsein wiedererlangt


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