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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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      Jost war tot! Jetzt war es seine Pflicht zu handeln, damit der letzte Wille des Vaters Erfüllung fände.

      »Würden Sie mich begleiten, wenn ich meinen Bruder heimhole ins Elternhaus?«

      Dr. Hartmut nickte zustimmend.

      »Wir müssen auch Petra Eckhardt suchen –«, fuhr Nikolaus mit schwerer, schmerzvoller Stimme fort. »Das Kind muß in die gewohnten Verhältnisse zurück. Hier –«, er sah sich um, »hier würde das Kind erfrieren.«

      Dr. Hartmut schluckte krampfhaft.

      »Nikolaus, Sie müssen noch eines bedenken«, begann er vorsichtig. »Petra wäre nach der Bestimmung des Testaments die Erbin… wenn – «

      »Wenn –?« warf Nikolaus, von neuer Unruhe befallen, ein. »Fällt es Ihnen so schwer, mir die völlige Wahrheit zu sagen?«

      Der Notar neigte den schmalen Kopf mit dem weißen Haar.

      »Sehr schwer«, kam es leise von seinen Lippen. »Petra Eckhardt darf das Erbe nur antreten, wenn sie dessen würdig ist. Aber wenn sie als Mutter ihr Kind verläßt, scheidet sie als Erbin aus.«

      Mit einem Ruck zog Nikolaus die Hand zurück und stützte sich schwer auf die Tischplatte. Entsetzen lag in seinem Blick.

      »Unmöglich, Doktor, mein Bruder hat seine – Liebe keiner Unwürdigen geschenkt.«

      »Ich wollte, es wäre so«, setzte Dr. Hartmut mutlos hinzu.

      Nikolaus wandte sich jäh um und schritt zum Fenster, um seine Erschütterung zu verbergen. Als er sich wieder gefaßt hatte, trat er an das Lager, auf dem das Kind friedlich schlummerte.

      »Armes Kind, armes Lorchen!« flüsterte er erstickt.

      Entschlossen trat er wieder an den Tisch heran.

      »Ich kann es nicht glauben, Doktor. Der Gedanke allein kommt mir ungeheuerlich vor. Mir ist es, als würde mein Bruder über den Tod hinaus mit Schmutz beworfen. Lassen Sie mich handeln. Nur um Ihre Begleitung bitte ich.«

      Zustimmend nickte der Notar. Er atmete hastig und erregt. Etwas wie Erlösung glitt über sein tiefernstes Gesicht. Nikolaus’ Worte deckten sich mit seinem eigenen Empfinden.

      Sie verabschiedeten sich mit einem festen Händedruck.

      »Holen Sie mich morgen früh ab? Ich stehe immer zu Ihrer Verfügung«, sagte er noch.

      Nikolaus bedankte sich und sagte zu. Dann begleitete er seinen Bruder zur Tür.

      *

      Von Gewissensbissen gepeinigt, müde und hungrig betrat Detlef Sprenger seine Stadtwohnung, in der er für gewöhnlich das Wochenende verbrachte. Alles Suchen nach Petra war nutzlos gewesen.

      Bei seinem Eintritt erhob sich eine dunkelhaarige Frau aus dem Sessel beim Fenster.

      Verstört fuhr er auf.

      »Regina?« kam es verwundert von seinen Lippen. Dabei fiel es ihm ein, daß er die Frau seit Stunden hatte warten lassen.

      »Du kommst reichlich spät, Detlef«, sagte sie mit leichtem Vorwurf.

      Rasch trat er auf sie zu und drückte ihr die Hand.

      »Verzeih, Regina, ein gräßliches Unglück ist bei uns geschehen; darüber habe ich alles vergessen.«

      »Ein Unglück?«

      Regina Reuter blieb dicht vor dem Mann stehen. Wie sah Detlef nur aus? Das Haar hing ihm wirr in die Stirn; auf seiner Kleidung lag eine feine Staubschicht. Er machte den Eindruck, als sei er stundenlang umhergeirrt.

      »Willst du mir nichts Näheres darüber sagen?« drängte sie, sich an seine Schulter lehnend.

      Detlef Sprenger sah sie an. Unerträglich war ihm jetzt die Nähe dieser Frau.

      »Regina, willst du mir das Ausgehen heute nicht erlassen?« bat er mit fremder, tonloser Stimme. »Mein bester Freund, Jost – ist tot!«

      Regina riß die Augen weit und ungläubig auf:

      »Eckhardt – tot? Ich verstehe nicht!« stieß sie entsetzt hervor, und aufrichtiges Mitleid erfüllte sie. Sie hatte ihn sehr geschätzt, den blonden, fröhlichen Mann.

      Aber sie konnte diesen Gedanken nicht zu Ende denken, er wurde von einem anderen erstickt:

      »Dann ist ja Petra frei«, sagte sie leise und erschrak im nächsten Augenblick vor ihrer Unbeherrschtheit.

      Sprengers Kopf sank tief auf die Brust hinab.

      »Ja – Petra ist frei«, wiederholte er.

      Ein jäher Schmerz erfaßte Regina. War dies das Ende ihres Liebestraumes? Kam nun die Trennung von Detlef, den sie liebte mit der ganzen Glut ihres leidenschaftlichen Herzens?

      Sie sah ihn an und fühlte, daß sie ihm nichts bedeutete.

      Da wandte sie sich zum Gehen. Er hielt sie nicht zurück.

      *

      Die ganze Nacht hatte Nikolaus Eckhardt wachend zugebracht. Von Zeit zu Zeit war er auf leisen Sohlen hinüber zum Lager des Kindes gegangen, das friedlich, ein seliges Lächeln um den Mund, unter seinem Schutz schlief.

      Noch einmal hatte Leonore geweint und gejammert nach der Mami, die nicht kommen wollte, und dann war sie erschöpft in Nikolaus’ Armen eingeschlummert.

      Nikolaus kehrte wieder an den Schreibtisch zurück, gebeugt vor Kummer und von der Sorge um das kleine Wesen, dem außer dem seinen wohl kein warmes Herz im Hause entgegenschlug.

      Der neue Tag zog herauf, hüllte das Zimmer in einen grauen, fahlen Schleier. Fröstelnd schauerte Nikolaus zusammen.

      Der neue Tag forderte neue Entschlüsse von ihm.

      Und nun gelang es ihm, sich zu sammeln und sich einen Plan zurechtzulegen.

      Noch bevor Leonore aus ihrem Kinderschlaf erwachte, fuhr er zum Tor hinaus, der Wohnung des Notars zu, von dem er bereits erwartet wurde.

      Der Rechtsanwalt und väterliche Freund des Hauses sah ebenfalls blaß und übernächtigt aus. Nikolaus wußte, daß auch er kein Auge zugetan hatte.

      »Was macht das Kind?« forschte er.

      »Es schläft«, antwortete Nikolaus. Der Notar warf einen besorgten Blick auf das bleiche Gesicht seines jungen Freundes.

      »Das Kind wird es schwer haben… sehr schwer«, meinte Nikolaus nach einer Weile.

      Gedankenvoll nickte der Notar.

      »Deshalb ist es sehr von Wichtigkeit zu wissen, wo sich die Mutter

      des Kindes aufhält«, erklärte er mit einem tiefen Seufzer. »Ich habe bereits alle nötigen Schritte unternommen.«

      »Gestern noch?« wunderte sich Nikolaus und entsann sich, daß er mit ähnlichen Gedanken gespielt hatte, daß aber alles in der Sorge um die kleine Leonore untergegangen war.

      »Ich hatte auch Erfolg«, sprach Rechtsanwalt Hartmut nach einer Pause weiter.

      »Erfolg?« Ein überraschter Laut stahl sich über Nikolaus’ Lippen. »Haben Sie die Frau meines Bruders gefunden?«

      »Wir können gleich zu ihr fahren; Sie haben doch den Wagen unten?« fragte der Rechtsanwalt.

      »Wie soll ich das verstehen?« warf Nikolaus atemlos ein.

      »Petra befindet sich im Kreiskrankenhaus in Friedrichstadt. Sie liegt dort ohne Besinnung. Ich habe sie durch die Polizei suchen lassen. Heute kann sich niemand mehr lange unerkannt irgendwo aufhalten«, schloß er, tief aufatmend, als sei ihm ein Druck von der Seele gewichen.

      »Was glauben Sie denn von der Frau meines Bruders?«

      »Nichts!« kam es schroff zurück, als wehre sich der Notar gegen jeden Verdacht.

      Ein warmes Lächeln glitt


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