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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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vorbeihuschenden Bäume. »Nun sind wir wohl bald bei der Mami?« Lächelnd neigte sich Beate Eckhardt zu dem Kind hinab. »Ja… bald, Lorchen!«

      *

      Um Petra Eckhardt war tiefe Stille, die meist nach einer großen seelischen Erschütterung eintritt.

      Sie wußte nun alles: daß Nikolaus Eckhardt mit dem Notar der Familie dagewesen war; daß man sie hatte sprechen wollen.

      Und daß Dr. Hartmut das Kind in das Haus der Großmutter gebracht hatte, damit es in gute Hände käme.

      Sie konnte sich keine rechte Vorstellung mehr von Leontine machen. Einmal war sie dieser Frau vorgestellt worden, aber da war so viel Kälte auf sie zugeströmt, daß sie sich ängstlich an Josts Arm geklammert hatte.

      Dieser Eindruck hatte sich bis zum heutigen Tag nicht verwischt, er war noch verstärkt worden durch die schroffe Ablehnung Leontines, die dann auch zum völligen Bruch mit der Familie geführt hatte.

      Und nun war Nikolaus Eckhardt dagewesen? Josts jüngerer Bruder?

      Sie kannte ihn überhaupt noch nicht, denn damals war er auf Reise gewesen. Aber von diesem Bruder hatte Jost nur gut gesprochen.

      Was wollte er von ihr?

      Sie schloß die Augen und versuchte, ruhig, ganz ruhig zu werden, denn jeder Nerv an ihr bebte.

      Sie bemerkte nicht, daß die Tür sich öffnete und der Arzt eintrat.

      »Frau Eckhardt!«

      Sie fuhr zusammen und hob die Lider. Angst lag in ihrem Blick.

      »Besuch ist da!«

      »Besuch?«

      Leonore! durchschoß es Petra, und ein übermächtiges Glücksgefühl durchströmte sie. Brachte man ihr endlich das Kind, nach dem sie sich mit jeder Faser ihres Herzens sehnte?

      »Ein Herr Sprenger will Ihnen seine Aufwartung machen.«

      Im Nu verwandelte sich der glückliche Ausdruck ihres Gesichtes. Als stünde der Mann, den sie verabscheute, bereits vor ihr, rückte sie weit, weit ab von dem Arzt.

      »Nein! Nein! Ich will den Mann nicht sehen. Schicken Sie ihn fort, Herr Doktor, ich bitte Sie!« stieß sie, außer sich, hervor. Ihre Hände flogen, und in den Augen flackerte es.

      Bestürzt über diese Wirkung, stand der Arzt ratlos vor seiner Patientin.

      »Ich mag ihn nicht sehen, ich kann ihn nicht empfangen! Schicken Sie ihn fort!«

      Kopfschüttelnd entfernte sich der Arzt wieder. Auf dem Flur ging indessen Detlef Sprenger unruhig auf und ab. Wie würde Petra seinen Besuch aufnehmen? Würde sie jetzt, da sie verlassen war, bei ihm Halt suchen?

      Er war siegessicher. Alle Voraussetzungen waren gegeben, daß sich seine Hoffnung noch einmal erfüllen würde.

      Als sich Schritte näherten, hielt er in seiner Wanderung inne und sah dem Arzt gespannt entgegen.

      Dr. Rainer kam langsam näher, den Besuch forschend betrachtend. Bedauernd hob er dann die Schultern.

      »Es tut mir leid, Frau Eckhardt läßt sich entschuldigen…«

      Betroffen prallte Detlef zurück. Zuerst schoß es ihm glühend heiß in die Schläfen, dann wich die Röte jäh tiefer Blässe.

      Ungläubig wiederholte er:

      »Läßt sich entschuldigen? Das… das ist doch unmöglich!«

      Die Fassungslosigkeit über diese Ablehnung stand ihm auf der Stirn geschrieben. Sprenger war zumute, als stürzten alle sorgsam aufgestellten Pläne haltlos in sich zusammen.

      Unversöhnt!

      Er starrte an dem Arzt vorbei ins Leere, fühlte, wie er sich gehenließ, und vermochte sich doch nicht zu beherrschen. Er fieberte einem Wiedersehen mit der schönen Frau entgegen, und sie ließ ihn nicht vor!

      Sein harter Schritt hallte von den kahlen Wänden wider, als er dem Ausgang zustrebte. Niemand begegnete ihm. Auch hinter den hellen Türen war Ruhe – tiefer Frieden.

      In der Rocktasche ballte Sprenger die Hand zur Faust. Er war nicht feige und scheute keinen Kampf. Er würde sich die Frau erkämpfen, ganz gleich, auf welche Art. Seit der letzten Unterredung wußte er, daß er nicht wählerisch in den Mitteln sein durfte, wenn er sein Ziel erreichen wollte.

      Ein Zurück gab es einfach nicht mehr für ihn. Also hieß es, den Weg weiterverfolgen, den er einmal betreten hatte.

      Es war kein gutes Lächeln, das auf seinen schmalen Lippen lag, als er dem Parkplatz zustrebte.

      *

      »Frau Eckhardt!«

      Petra riß die Augen auf. Sie war tatsächlich eingeschlafen, hatte sich im Traum mit ihrer maßlosen Angst vor der Zukunft, vor Detlef Sprenger, zu Jost, dem geliebten Mann, geflüchtet.

      Verwirrt strich sie sich das Haar aus der Stirn. Nur ein Traum, aber ein schöner, beruhigender Traum war es gewesen.

      Aus großen, bangen Augen sah sie zu dem Arzt auf.

      »Was… was wünschen Sie von mir? Ist er fort?«

      Dr. Rainer lächelte nachsichtig.

      »Jawohl, er ist fort. Aber neuer Besuch ist gekommen.«

      »Neuer Besuch?« fragte sie ungläubig, ihr Erschrecken hinter einem hilflosen Lächeln verbergend.

      Dr. Rainer nahm auf dem Bettrand Platz und nahm Petras ruhelos umhertastende Hand.

      »Sie dürfen diesen Besuch sogar empfangen, wenn Sie mir versprechen, sich nicht aufzuregen«, sprach er gütig auf sie ein.

      Petra saß aufgerichtet in den Kissen.

      »Herr Doktor…«, hauchte sie tonlos.

      Dr. Rainer erhob sich, legte die weiße Hand der Kranken sanft auf die Bettdecke und hob noch einmal mahnend den Zeigefinger.

      »Nicht aufregen, sonst –«

      Petra schüttelte heftig den Kopf. Von dem Arzt hinweg glitt ihr Blick zur Tür hin. Die Schwester war eingetreten und hielt die Tür für den Besuch auf.

      Nikolaus Eckhardt stand auf der Schwelle.

      Petras Hände fuhren in die Luft, als wolle sie nach einem Halt greifen.

      »Jost! Mein Gott, Jost ist gar nicht tot«, schrie sie in heller Verzweiflung.

      Wie von einer unsichtbaren Hand geschoben, ging Nikolaus auf Petras Bett zu.

      Unsagbar rührend war ihr Anblick. So schmal, so zart und so hilfsbedürftig hatte er sich Josts Frau nicht vorgestellt. Rasch und ungestüm fühlte er das Herz schlagen.

      »Nein, Petra, nicht Jost«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Ich bin Nikolaus, sein Bruder.«

      Unverwandt ruhten ihre glänzenden Augen auf Nikolaus’ festen, männlichen Zügen. Es war, als wollte sie sich jede Linie für immer einprägen. Aber auch Bangnis und Mißtrauen ruhten darin.

      Dann schlossen sich die Lider, und ein schwerer Seufzer stahl sich über ihre Lippen.

      »Nikolaus… Nikolaus Eckhardt. Sind Sie gekommen, um mir von Jost zu erzählen?«

      Er nickte, mit einem beengenden Gefühl in der Kehle. Jetzt erst vermochte er ganz zu fassen, was Jost zurückgelassen hatte.

      Er neigte sich tief hinab zu dem schönen Frauenantlitz und ließ ihre Schönheit wie ein Wunder auf sich wirken.

      »Jost ruht neben seinem Vater«, erklärte er in warmem Ton. Seine Stimme übte auf Petra die gleiche beruhigende Wirkung aus wie einst auf Leonore.

      »Ich verstehe nicht.« Voll traf ihr Blick sein Gesicht. »Wollen Sie mir nicht erklären, was sich in der Zwischenzeit ereignet hat? Ich bin sehr unglücklich, daß ich untätig hier liegen muß. Ich will gesund werden,


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