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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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nur in Stillschweigen.«

      Dr. Hartmut lächelte weise.

      »Vielleicht ist es so. Jedenfalls sehe ich keine Veranlassung, das Geheimnis, das mein Freund vorläufig als Geheimnis gewahrt wissen will, zu lüften.«

      »Und wie stellen sich die Hinterbliebenen Eugen Eckhardts zu dieser Verfügung?« forschte Dr. Wendler.

      »Niemand weiß darum, nur Sie und ich. Selbstverständlich werden Sie jedoch Ihrer Mutter nun die große Neuigkeit mitteilen, nicht wahr?«

      Mutter! überlegte er, und bei diesem Gedanken überrieselte es ihn heiß. Er war der Erbe eines Vermögens.

      Lebhaft beugte er sich vor.

      »Und um welches Erbe handelt es sich?«

      Dr. Hartmut nahm ein Schriftstück aus den vor ihm liegenden Akten

      und hielt es Dr. Wendler zur Ansicht hoch.

      Der junge Anwalt fuhr erschrocken zurück.

      »Unmöglich!« Er schloß die Augen. Er konnte sich gar keine Vorstellung machen von der Größe dieser Summe.

      Vielleicht träumte er nur?

      »Entspricht das wirklich den Tatsachen?« Seine Stimme klang heiser. Wie er so vor dem Notar saß, nichts als Staunen in den hellen Augen, glich er einem großen Jungen.

      Dr. Hartmut blätterte wieder in seinen Papieren, um Helmuth Wendler Zeit zu geben, sich zu fassen.

      Minuten vergingen. Minuten, in denen Helmuth Wendler nur ganz langsam, ganz allmählich begriff, daß er vor einem Wendepunkt in seinem Leben stand. Er sprang auf.

      »Herr Doktor!«

      Langsam drehte sich Dr. Hartmut seinem Besucher zu. Es sah ganz so aus, als schimmerten seine Augen feucht. Auch er erhob sich.

      »Und – und was habe ich jetzt zu tun?«

      »Was Sie zu tun haben?« Dr. Hartmut legte dem jungen Anwalt, der ihn um ein bedeutendes Stück überragte, die Hand auf den Arm. »Sie sollten jetzt heimgehen und sich vorbehaltlos freuen.«

      Der alte Rechtsanwalt fühlte seine Hand ungestüm emporgerissen und zwischen Wendlers Fäusten wie in einen Schraubstock gepreßt.

      »Immer noch Fragen?« scherzte er.

      »Nein! Vorläufig nicht«, stieß Helmuth Wendler hervor. Ihm war geradezu feierlich zumute, in seinen Augen schimmerte es verräterisch. »Wiedersehen, Doktor, ich komme bestimmt noch einmal wieder, jetzt muß ich allein sein.«

      Und er stürzte davon.

      Eugen Eckhardt! Eugen Eckhardt!

      Wie mit Flammenschrift stand der Name über seinem Weg. Plötzlich wußte er, was er zu tun hatte.

      Er lenkte seine Schritte zum Friedhof. Dem Grab seines Wohltäters wollte er einen Besuch abstatten. Irgendwie mußte er seiner Dankbarkeit Ausdruck verleihen.

      *

      Leontine Eckhardt trat zaghaft an den breiten Schreibtisch ihres Mannes.

      Etwas wie Scheu befiel sie, als sie die Schlüssel hervorholte und Fach um Fach öffnete.

      Was sie nicht interessierte, legte sie sorgfältig wieder an seinen Platz zurück. Die Neugier wuchs. Sie meinte, bei ihrem Mann einmal ein Buch gesehen zu haben, das er bei ihrem Eintritt verlegen versteckt hatte. Diesem schmalen, in braunes Leder gebundenen Buch galt ihr Suchen. Im rechten Seitenfach stieß sie auf eine schwere Kassette. Lange suchte sie nach dem passenden Schlüssel.

      Endlich fand sie ihn.

      Mit bebenden Fingern, als stünde sie vor aufregenden Enthüllungen, schlug sie den Deckel zurück.

      Einiges Bargeld lag in den einzelnen Fächern. Sie hob die obere Kassette heraus und nahm den gesamten Inhalt.

      Quittungen aller Art flatterten ihr entgegen. Einige größere Geldscheine und – Leontine beugte sich mit klopfendem Herzen vor: Ganz zuunterst lag das gesuchte Buch.

      Sie nahm es in die Hände, blätterte darin und las. Sie war enttäuscht. Sie hatte fest geglaubt, daß es irgendwelche Geheimnisse barg, die zwischen ihr und dem Verstorbenen gestanden hatten. Dem schien aber nicht so zu sein.

      Nur geschäftliche Eintragungen enthielt es – aber immer wieder stieß sie auf den Namen Wendler:

      »… heute eine große Auseinandersetzung mit Lisa Wendler gehabt. Sie wollte stolz meine Hilfe ablehnen. Aber nach langem Kampf setzte ich durch, daß Helmuth auf die Universität kommt. Lisa hat eingesehen, daß sie allein viel zu schwach ist, die Fähigkeiten des Jungen zu fördern.«

      Finster starrte Leontine Eckhardt auf diese Zeilen.

      Lisa Wendler? Nie war der Name in ihrem Beisein von seinen Lippen gefallen.

      Hatte diese Frau einmal eine Rolle in seinem Leben gespielt?

      Sie rückte den Sessel zur Seite und schaute hinüber zu dem Bild Eugen Eckhardts. Sah er nicht aus drohenden Augen zu ihr herab?

      Furcht kroch sie an, und ein eisiger Schauer rieselte über ihren Rücken.

      Hastig, wahllos stopfte sie alle Briefschaften zurück in die Fächer. Nur das Buch behielt sie und verließ damit eiligst den großen Raum, den nach dem Tode Eugen Eckhardts noch niemand wieder betreten hatte.

      Sie zog sich in ihr Schlafzimmer zurück und schloß die Tür hinter sich ab.

      Vor dem Frisierspiegel sank sie auf den Hocker.

      Und nun vertiefte sie sich wieder in den Inhalt des Buches. Seite um Seite las sie.

      Die Zeit verging.

      Die zierliche Pariser Uhr schlug mit silbernem Klang die dritte Stunde. Da ließ Leontine das Buch sinken.

      Ihr Blick fiel in den Spiegel. Sie erschrak vor ihrem eigenen Aussehen. Farblos waren die Wangen, und in den Augen loderte ein wütendes Feuer.

      Mit einem Ruck schleuderte sie das Buch von sich.

      »Das ist ja infam!« preßte sie zwischen den Zähnen hervor. »Das ist Betrug, glatter Betrug!«

      Nach und nach hatte sie den Inhalt des Buches verstanden. Eugen Eckhardt war dieser Lisa Wendler irgendwie verpflichtet gewesen und hatte die ganze Ausbildung ihres Sohnes Helmuth übernommen. Aber am bittersten war doch, daß er den Fremden sogar am Erbe beteiligt hatte, wovon im Testament kein Wort stand.

      Und sie? Die eigene Frau hatte er völlig abhängig vom Sohn gemacht!

      Alle betrogen sie… alle!

      Leontines Kopf sank tief herab. Ein trockenes Schluchzen brach von ihren Lippen.

      War ihr Leben so verfehlt gewesen, daß sie heute in dieser Weise von allem abseits stehen mußte?

      Sie weinte bitterlich. Und doch war es kein reuiges Weinen. Zorn brannte in ihr. Mit einem verachtungsvollen Blick streifte sie das Buch, das halbgeöffnet vor dem Kleiderschrank am Boden lag.

      Für andere hatte er großzügig, wirklich väterlich gesorgt.

      Väterlich…?

      Mein Gott! Wenn nun diese Lisa Wendler – und Eugen…?

      Ein Zittern lief über ihre hagere Gestalt. Sie erhob sich schwerfällig.

      Rastlos, mit harten Schritten wanderte sie über den dicken Teppich, die Augen finster zu Boden gerichtet, und grübelte.

      Nach und nach wurde es klar in ihr.

      Dr. Hartmut mußte ihr Auskunft geben.

      Sie nahm das Buch wieder vom Boden auf und barg es in ihrer Handtasche, dann ging sie zur Tür, schob den Riegel zurück und klingelte nach Johannes.

      »Bestellen Sie mir den Wagen. Ich fahre aus!«

      *

      Diensteifrig


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