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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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sie ihr Kind vergessen hat.

      Hilflos sieht Inka sich um. Schönheit, Wohlhabenheit, Dinge, an die sie sich langsam gewöhnen muß. Ob auch das Glück in diesem Hause wohnt, ein Glück, das Mutter sich mit einer Lüge glaubt erhalten zu können?

      *

      »Gert!«

      Dem Zusammenbrechen nahe, lehnt Leonore am Türrahmen. Sie sieht auf Wendhoffs breiten Rücken. Wortlos verharrt er weiterhin am Fenster. Lautlos gleitet sie zu ihm und legt ihre Hand auf seine Schulter. Er rührt sich nicht.

      »Gert«, fleht sie mit versagender Stimme. »Ich wollte es dir sagen. Jeden Tag habe ich dazu angesetzt. Ich hatte Angst, dich zu verlieren. Bitte, Gert, glaube mir doch!«

      Er streift ihre Hand von sich und setzt sich auf den Rand der Couch. Die Hände zwischen den Knien, starrt er auf den Teppich.

      »Das glaube ich dir«, sagt er tonlos und nach kurzem Zögern. »Nur verstehen kann ich es nicht.« Er sieht rasch zu ihr hinüber, die mit dem Rücken gegen das Fenster lehnt. Zart hebt sich ihre schlanke Gestalt vom Hintergrund ab. Er bemerkt auch das schmerzliche Lächeln auf ihren Zügen. »Nachdem du mir und meiner grenzenlosen Einsamkeit alles Verständnis entgegenbrachtest, hast du deinem Kind gegenüber völlig versagt…«

      »Nein!« schreit sie heftig auf. »Das darfst du nicht sagen, Gert. Ich habe mich namenlos nach dem Kind gesehnt. Ich habe mich gequält. Du legst es mir nur falsch aus.«

      »Schön… aus Liebe zu mir«, gibt er gelassen zu. »Damit belastet du mein Gewissen noch mehr. Mir hast du alles bedenkenlos gegeben, während das arme Ding…«

      »Gert«, unterbricht sie ihn abermals voll Leidenschaft. »Ich habe es durch das Fernsehen erfahren, daß Inka lebt und man mich sucht. Bis dahin hatte ich alle Gewißheit, daß Inka tot sei. Es hat mich wie ein Schlag getroffen. Zuerst die riesengroße Freude… und dann, als ich mich einigermaßen gefaßt hatte, kam mir zum Bewußtsein, daß wir uns fast zur gleichen Stunde schlüssig geworden waren, zu heiraten. Eine furchtbare Nacht folgte, und am nächsten Tag fuhr ich kopflos davon – zu Inka. Wie soll ich dir alles erklären, wenn ich fühle, daß du mir kein Wort davon glaubst?«

      Sie möchte ihm noch so viel sagen, aber sein Gesicht verschwimmt vor ihren Augen, es kommt ihr wie ein farbloser Flecken vor. Sie hält sich mit beiden Händen am Fensterbrett fest.

      Sie hört, wie er aufsteht, sieht ihn zur Tür gehen. Abermals läßt er sie mit ihren durcheinanderflatternden Gedanken, ihrer Not allein.

      An der Tür zögert er kurz, sieht zu ihr zurück. Wie erloschen sind ihre Augen. Er weiß, eine einzige armselige Bewegung seinerseits, ein kleines zärtliches Wort, und das Licht in ihren Augen würde sich wieder entzünden.

      Aber er kann es nicht. Unten sitzt ein junges Menschenkind, vom Schicksal geschlagen wie einst auch er.

      »Du wirst jetzt unten nötiger gebraucht.« Seine Stimme scheint von weither zu kommen. »Wir sprechen bei Gelegenheit noch darüber.«

      Leonore hört die Tür ins Schloß fallen, seine sich entfernenden Schritte. Sie dreht sich um. Da geht er über die Terrasse hinunter an den Strom. Ihr ist, als nähme er ihr Herz mit. So kalt und leer ist es in ihrer Brust.

      Sie hört ihn wieder sagen: »Du wirst jetzt unten nötiger gebraucht.«

      Das gibt ihr einen Ruck. Nein! An ihre Mutterpflichten braucht er sie nicht zu erinnern. In Hast sucht sie das Badezimmer auf, erfrischt sich und wählt ein sauberes Kleid. Dann eilt sie zu Inka.

      Wie verloren sitzt diese in ihrem Sessel, und die bedrückende Stille im Hause lastet schmerzhaft auf ihrem ängstlich pochenden Herzen.

      Leonores Inneres dreht sich bei Inkas trostlosem Anblick fast um. Wenig später hat sie alles im Hause auf die Beine gebracht.

      Doris, die alte Haushälterin, ist voll Freude. Immer wieder muß sie voll Bewunderung in das schöne, traurige Gesicht blicken. Zusammen mit Else richtet sie das schönste Gastzimmer her. Elses neugierigen Fragen weiß sie geschickt aus dem Weg zu gehen, und als diese, darüber erbost, etwas gehässig bemerkt: »Eine so schöne erwachsene Tochter in einer jungen Ehe, und dazu die Frau noch soviel älter? Na, wenn das man gut geht! da wird Doris richtig wütend: »Das geht dich einen Dreck an. Über die Verhältnisse in diesem Hause zu sprechen kommt dir nicht zu. Halte dich lieber ran, daß wir fertig werden«, knurrt sie und Else arbeitet verbissen weiter.

      »Man wird doch noch mal ein Wort sagen dürfen«, mault sie, als Doris, mit der sie sonst großartig auskommt, sie kaum beachtet.

      »Behalte deine Gedanken lieber für dich, Else, dazu kann ich dir nur raten. Eine so schöne, bequeme Stellung findet sich nicht so leicht.«

      »Ich bin ja schon still«, knurrt Else und schlägt auf die leichte Daunendecke, als müßte sie an ihr ihren Ärger auslassen.

      Nach einer Viertelstunde meldet Doris der Herrin:

      »Es ist alles vorbereitet, gnädige Frau.«

      »Danke schön, Doris.«

      Leonore begleitet ihre Tochter selbst in ihr Zimmer. Gemeinsam packen sie Inkas Koffer aus und räumen die Sachen in den Schrank. Auch die Schubladen der Frisiertoilette werden gefüllt.

      Leonore wirft einen Blick in den Spiegel. Sie sieht die aufblühende Schönheit ihrer Tochter, die im Frühling ihres Lebens steht, und daneben sich selbst. Noch vor Wochen hätte man ihr das wirkliche Alter nicht angesehen. Aber heute nach den Nächten voller Seelenkampf, da trägt ihr Antlitz die Spuren wie mit einem Griffel eingegraben.

      Ob Gert das auch bemerken wird? Eine heillose Angst durchzuckt sie. Es ist ein gefährliches Experiment, in das sie sich da begeben hat: ihre schöne junge Tochter ins Haus zu holen.

      Doch gleich wieder schämt sie sich dieser Gedanken. Lange genug hat das Kind Mutterliebe entbehrt. Sie hat viel nachzuholen, sehr viel.

      Wieder wirft sie einen Blick auf das vor Eifer gerötete Gesicht Inkas. Wie schön Inka ist, mit dem blühenden Mund in dem schmalen erhitzten Gesichtchen und den leuchtenden Augen. Wie feingliedrig die Figur, wie Filigran, und doch nicht eckig oder schlaksig in den Bewegungen.

      Leonore schlingt in einer Aufwallung von Zärtlichkeit die Arme um Inka. »Ich bin so glücklich, dich bei mir zu haben, Kind. Wirst du dich hier auch wohl fühlen?«

      »Das ist alles viel zu schön für mich, Mutti.« Das kommt aus tiefstem, dankbewegtem Herzen. Vorsichtig setzt sie die Worte hinzu: »Mutti, ist dein… dein Mann im Bösen von dir weggelaufen?«

      Ein Schatten gleitet über Leonores angespannte Züge. »Ich kenne Gert. Er muß jetzt mit sich und seinen Gedanken allein sein. Ich glaube nicht, daß er mir ernstlich böse ist.«

      Ein hörbarer Seufzer entflieht Inkas Lippen. »Dann ist es gut, Mutti, ich würde mir ewig Vorwürfe machen.« Und sich fester an Leonore schmiegend, meint sie: »Hast du mir denn verziehen, daß ich so unangemeldet hier aufgetaucht bin?«

      »Längst, mein Kind, wer könnte deine Sehnsucht besser verstehen als ich, deine Mutter! Paß auf!« Leonore betäubt sich förmlich mit ihren Worten, vor allem ihre Angst vor dem nächsten Zusammentreffen mit Gert. »Wir werden eine kleine, sehr glückliche Familie sein.«

      Inka löst sich aus Leonores Armen. »Mit deinem… deinem Mann werde ich mich nie vertragen«, stößt sie hart hervor, und Leonore erschrickt.

      »Mein Gott, Kind, was hat er dir denn getan?«

      »Mir?« Inka nimmt die Bürste in die Hand und spielt damit. »Mir nicht… aber dir hat er sicher weh getan… und deshalb mag ich ihn nicht leiden. Er hätte Verständnis für deine Notlügen haben müssen.«

      »Er hat es bestimmt, Inka«, verteidigt Leonore den Gatten warm. »Nur… es kam etwas zu plötzlich, und vergiß nicht, ich habe ihn ein paarmal angelogen. Das kann ein Mann nicht so schnell verwinden…«

      »Vielleicht auch nicht, daß plötzlich eine erwachsene Tochter da ist«, wirft Inka bitter


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