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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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Reihe der vorübergleitenden Wagen einzugliedern. »So ein häßliches Wetter. Ich habe mich richtig gefürchtet vor der Fahrt nach Hause.«

      »Also freust du dich, daß ich dich abgeholt habe?«

      »Sehr, Gert, vielen Dank, das hatte ich nicht zu hoffen gewagt.«

      »Wie bescheiden du bist, Inka. Bist du noch nie auf den Gedanken gekommen, bei einem solchen Wetter anzurufen und dich abholen zu lassen?«

      »Von wem? Von dir etwa?« fragt sie zurück.

      »Warum nicht?«

      »Weiß ich denn, ob ich dich nicht bei einer wichtigen Arbeit störe und es dir sehr unangenehm sein könnte?«

      »Mein Gott«, entfährt es ihm ärgerlich. »Du bist so förmlich, als sei ich ein Fremder. Manchmal habe ich das Gefühl, als sei ich ein Ungeheuer und alles laufe vor mir davon.«

      Schnell legt sie ihre Hand auf seinen Arm. »Das darfst du nicht denken, Gert, du bist Muttis Mann und der Herr im Hause…«

      »… ein schöner Mann«, unterbricht er sie mit einem Lachen, das ihr weh tut, »ein Mann, vor dem die Frau davonläuft.«

      Sie drückt sich erschreckt tief in die Ecke. Also hat es doch etwas Ernstliches zwischen ihnen gegeben. Aber sie wagt keine Frage weiter zu tun, und Gert bemüht sich, seine Fassung wiederzugewinnen. Als sie in Blankenese ankommen, hilft er ihr aus dem Wagen und ruft ihr zu:

      »Ich bringe nur den Wagen in die Garage und komme sofort nach.«

      Sie sucht ihr Zimmer auf. Sie ist aufgewühlt, irgendwie aus dem Gleichgewicht geworfen und doch voll heimlicher Erwartung. Dabei weiß sie selbst nicht, worauf sie wartet. Es ist ein banges und doch wieder aufregendes Gefühl.

      Mit großer Eile zieht sie sich um. Sie wählt ein einfaches, geschmackvolles, kognakfarbenes Kleid, das sie vorzüglich kleidet, das ihre zierliche, ebenmäßige Figur vollendet zur Geltung bringt und sie kindhaft jung erscheinen läßt. Schnell ein paar Bürstenstriche durch die dunklen Locken, ein letzter Blick in den Spiegel. Große, dunkel glänzende Augen schauen ihr entgegen. Ihre Wangen sind rosig angehaucht. Sie weiß, daß sie gut aussieht, und das gibt ihr Sicherheit.

      Gert ist noch nicht zu sehen. Sie geht durch die Halle. Im Kamin brennt ein lustiges Feuer. Die Scheite prasseln. Es verbreitet Wärme und Gemütlichkeit. Sie steht vor dem geradezu festlich gedeckten Tisch. Doris hat alle ihre Kunst angewandt, um alles so nett wie möglich herzurichten.

      Inka knipst die Stehlampe aus, holt vom Kaminsims den schweren silbernen Leuchter und zündet die Kerzen an.

      »Donnerwetter!« Gert steht hinter ihr und beobachtet die Anmut ihrer Bewegungen, mit denen sie hantiert. »Wie lange habe ich das entbehrt!«

      Mit abgewandtem Gesicht sagt sie: »Ich verstehe Mutti wirklich nicht. Wie kann sie dich so lange allein lassen?«

      Er wartet, bis sie Platz genommen hat, und läßt sich ihr gegenüber nieder. Auch er hat sich umgezogen, trägt einen gutsitzenden dunklen Anzug. Er sieht nicht mehr so bedrückt aus wie vorhin im Wagen.

      Inka bedient ihn aufmerksam, und sie gerät langsam in eine glückselige Stimmung. Mehrmals läßt er seinen prüfenden Blick über sie dahingleiten, um sich sofort seinem Teller zuzuwenden, wenn sie es bemerkt.

      Er fühlt sich seit langem wieder richtig wohl. Alles findet er schön, den sorgsam gedeckten Tisch, die appetitlich angerichteten Speisen, die Kerzen mit dem warmen Licht, die bizarre Schatten über Kristall und Silber werfen. Und dazu das Knistern des Holzes im Kamin.

      »Fehlt nur noch deine Mutter«, sagt er aus seinen freundlichen Gedanken heraus. Inka gibt es einen Stich durchs Herz. Mutti hat sie ganz tief in die äußerste Ecke ihres Herzens verbannt. Nur sie und Gert existieren, und nun fühlt sie sich in die Wirklichkeit zurückgerissen. Ordentlich schlecht kommt sie sich vor.

      »Warum bleibt sie so lange weg?« erkundigt sie sich und versucht, den rasenden Schlag ihres Herzens zu unterdrücken. »Und warum gibt sie so spärliche Nachrichten?« Sie nimmt einen ordentlichen Anlauf und forscht weiter. »Habt ihr euch etwa gezankt?«

      Er lacht leise, aber unbekümmert auf. »Durchaus nicht, Inka. Deine Mutter war nur sehr nervös. Ich hielt eine Ausspannung für richtig. Daß sie mich aber so lange allein läßt…«

      Er läßt den Satz unvollendet, und Inka denkt sich ihr Teil.

      Zaghaft fragt sie: »Du… du vermißt Mutti wohl sehr?«

      Betroffen über die Frage, läßt er eine Pause eintreten. Er prüft sich und seine Gefühle. Vermißt er eigentlich Leonore? Ist es nur die Gewohnheit, sie neben sich zu wissen? Wann war er letztmalig von Leonore so restlos erfüllt und glücklich wie jetzt, da Inka ihm gegenübersitzt? Mein Gott, wohin verirren sich meine Gedanken, sträubt er sich gegen dieses Gefühl, das immer mehr Besitz von ihm ergreift und dem er sich keinesfalls ergeben will.

      Immer wieder sagt er sich: Ich liebe Leonore! Ich liebe sie!

      Als er aufsieht, hat Inka leise das Zimmer verlassen. Leer ist es wieder um ihn, und er stützt den Kopf in

      die Hände. Inka ist davongelaufen, weil sie glaubt, sich lächerlich gemacht zu haben. Hat er nicht aus allem merken müssen, daß sie ihn liebt? Dabei denkt er nur an Mutti! Sie tritt vor den Spiegel. Er wirft ihr ein Bild bezaubernder Anmut zurück. Glänzende samtdunkle Augen, einen schwellenden roten Mund, einen Teint, zart und noch mit einem Schimmer sommerlicher Bräune überhaucht. Sie muß sich sehr zusammennehmen, daß er nichts von ihrer Liebe zu ihm bemerkt. Aber allein lassen mag sie ihn auch nicht.

      Er kommt ihr traurig und verlassen vor.

      Sie kehrt zu ihm zurück, und er grüßt sie mit einem Aufleuchten der hellen Augen.

      »Ich dachte schon, du hättest dich zurückgezogen.«

      »Ich möchte dir noch etwas Gesellschaft leisten.«

      Er läßt von Doris eine Flasche Wein bringen und legt eine Schallplatte auf. Inka stellt Gebäck, Zigaretten und Gläser zurecht, und während sie sich zuprosten, klingen die ersten Weisen auf.

      »Wollen wir tanzen?« Er zieht sie an der Hand aus dem Sessel und gleitet mit ihr über den weichen, jeden Laut aufsaugenden Teppich. Wundersam genießen sie diesen Tanz, die Harmonie ihrer Bewegungen und die körperliche Nähe, die sie beide verwirrt. Inkas Herz klopft rascher. Er meint diesen Herzschlag zu fühlen. Fester legt er seine Hand um ihre Wespentaille.

      Es ist ein Wiegen und Gleiten, und atemlos sind sie beide, als der Tanz zu Ende gegangen ist.

      »Und nun einen Tango!« verlangt Inka, die langsam in eine traumselige Stimmung gerät, denn dazwischen nascht sie immer wieder an ihrem Wein und knabbert Gebäck dazu.

      Sie hat sich tief in den Sessel verkrochen und die Beine hochgezogen. Die Musik klingt ihr noch in den Ohren, und die Hand Gerts glaubt sie noch bis auf die Haut zu spüren.

      Den Rest des Abends verbringen sie teils schweigsam, teils in geflüsterter Unterhaltung. Endlich reißt Inka sich empor. »Ich gehe schlafen. Gute Nacht, Gert!« Sie reicht ihm die Hand, die er warm umschließt. Ihre Augen begegnen sich, langsam, wie unter einem Zwang zieht er sie an sich und küßt sie auf den halbgeöffneten weichen Mund.

      »Gute Nacht, Inka!«

      Wie auf der Flucht vor sich selbst rennt sie davon, weinend und schluchzend wirft sie sich auf ihr Bett.

      Mein Gott… ich liebe ihn! Was soll daraus werden?

      *

      Gert bekommt in dieser Nacht keinen Schlaf. Ruhelos wandert er vom Schlafzimmer durch den anschließenden Salon, der den Stempel von Leonores Persönlichkeit trägt. Er schämt sich, daß er sich zu diesem Kuß hat hinreißen lassen. Aber immer stehen die großen, glitzernden Augen vor ihm, die ihm alles enthüllen.

      Es ist die erste Untreue, die er Leonore gegenüber begeht. Er bleibt wie angewurzelt stehen. Die erste? Nein! Hat er im Geiste nicht schon häufiger diesen lockenden, weichen


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