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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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ruft er alle jungen Freunde Inkas an, aber nirgends ist sie.

      Leonore tritt neben ihn, sie preßt die Hände zusammen.

      »Vielleicht ist sie bei Schnitzler«, wirft sie zaghaft ein, und erstmals zeigt sie etwas wie Angst um ihre Tochter.

      Sie lauscht auf jedes gewechselte Wort. »Sie ist bei ihm«, erklärt er ihr und hängt ab. Mit einem Ruck wendet er sich ihr zu. Er legt ihr beide Hände auf die Schulter. »Hör gut zu, Leonore. Ich hole Inka zurück. Inka gehört ins Haus. Ich will nicht, daß Inka leidet, und du wirst mir versprechen, nicht ungerecht zu ihr zu sein. Ich ziehe ins Hotel.«

      »Gert!« weint die Frau schmerzlich auf und klammert sich an ihn. »Gibt es gar keinen Weg, der zurück zu deinem Herzen führt? Ich will alles verzeihen, nur bleibe bei mir. Ich… ich kann ohne dich nicht leben.«

      »Laß uns ruhiger werden«, vertröstet er sie, aber mit verschlossenem Gesicht. »Vielleicht gibt es einen Ausweg, der uns alle wieder glücklich macht.«

      Also doch nicht ganz ohne Hoffnung. Da läßt sie ihn gehen und schleppt sich in ihr Schlafzimmer.

      Gert packt in Eile das Nötigste, bestellt ein Taxi und fährt eine halbe Stunde später wirklich aus dem Hause.

      *

      »Wo ist Inka?« Mit diesen Worten begrüßt Wendhoff den Hausherrn.

      »Moment, Herr Wendhoff, wollen wir uns nicht erst einmal aussprechen?«

      Wendhoff setzt seinen Koffer ab und folgt Schnitzler in dessen Arbeitszimmer. Ohne Platz zu nehmen, sagt Wendhoff: »Ich will Inka heimholen. Sie gehört in das Haus ihrer Mutter… und nicht ich. Vorläufig ziehe ich ins Hotel. Es muß sich irgendeine Lösung finden. Nur läßt sich nichts erzwingen.«

      Eindringlich betrachtet Schnitzler seinen späten Gast. Nein! Schlecht und verantwortungslos ist der Mann nicht. Er hat ihn schon immer geschätzt und Leonore durchaus verstehen können, daß sie ihn liebte, wenngleich er sie vor dem großen Altersunterschied gewarnt hat.

      »Ich glaube, das ist das Richtigste, was Sie tun können«, erwidert Schnitzler. »Inka gehört ins Haus, sie ist viel zu unerfahren. Allerdings hätte sie auch bei mir bleiben können.«

      »Nein, Herr Schnitzler, das möchte ich nicht. Inka und Leonore sollen sich nicht noch mehr verfeinden, nicht meinetwegen.«

      »Warten Sie noch einen Augenblick.« Schnitzler nötigt seinen Besucher in einen Sessel. »Mir kommt ein Gedanke. Ob er gut ist, möchte ich Ihnen zur Beurteilung überlassen.« Er geht an seinen Bücherschrank und holt eine Rolle hervor, die er auseinanderfaltet. »Sehen Sie sich das mal an, Herr Wendhoff. Dieses Haus will mein Freund in Stuttgart gebaut haben. Er sucht einen tüchtigen Architekten dafür. Wäre das nicht etwas für Sie? Das ist nur ungefähr angedeutet. Sie bekommen völlig freie Hand. Sie könnten fahren, sobald Sie wollen. Wäre das nicht eine Lösung? Die erhitzten Gemüter könnten zur Ruhe kommen. Und vielleicht finden Sie wieder zu Leonore zurück. Sie liebt Sie, das weiß ich. Inka ist jung, sie kann von ihrer Liebe genesen.«

      Lange prüft Wendhoff den flüchtig skizzierten Plan. »Darf ich ihn mitnehmen? Sie werden von mir hören. Und nun rufen Sie bitte Inka!«

      Ohne Widerrede ist Inka mit Wendhoff mitgegangen. Sie hätte sich auch kaum wehren können, auch wenn er weniger überzeugend und versöhnlich gesprochen hätte. Sie war einfach erledigt, wie ausgepumpt.

      In dem Wagen lehnt sie sich mit geschlossenen Augen zurück. Sie wechseln kein Wort auf der Fahrt. Erst als das Taxi vor dem Hause hält, bricht Gert das Schweigen.

      »Leonore hat mir fest versprochen, verständig zu dir zu sein, Inka. Lauf nicht wieder sinnlos davon. Versprich es mir, bitte!« Damit hält er ihr die Hand hin, in die sie zaghaft ihre schmalen Finger legt. »Gute Nacht, Inka, schlaf schön.«

      »Gute Nacht!« flüstert sie, mit den Tränen kämpfend, und eilt ins Haus. Er blickt durch das Wagenfenster, bis er sie im Haus verschwinden sieht, dann läßt er weiterfahren.

      *

      Leonore und Inka leben nebeneinander her, ohne sich viel zu sagen. Inka ist beinahe demütig ihrer Mutter gegenüber. Sie kann aber den Eispanzer, den Leonore um sich gelegt hat, nicht durchbrechen. Noch nie war Inka so allein wie in diesen Wochen, da Wendhoff den Auftrag Schnitzlers angenommen hat und in Stuttgart arbeitet. Sie wechseln keine Briefe, wie in stummer Vereinbarung. Leonore bewacht den Postboten, und Doris muß, falls sie es einmal versäumt, ihr zuerst die Post bringen.

      Es ist alles vorbei, denkt Inka. Es muß auch vorbei sein. Gert wird den Weg zu Mutti wieder zurückfinden. Was aus mir wird, ist gleichgültig. So lebt sie in dumpfer Gleichgültigkeit dahin, aus der sie jäh herausgerissen wird, als sie merkt, daß sie ein Kind erwartet. Im ersten Impuls will sie zu Leonore laufen. Doch an der Tür bricht sie zusammen, von der Wucht dieser Erkenntnis wie zerschmettert.

      Wie lange sie gelegen hat, weiß sie nicht. Sie schleicht sich in ihr Schlafzimmer, kleidet sich aus und schlüpft unter die Decke. Nichts hören und sehen. Sie liegt lang ausgestreckt auf dem Rücken, die Augen starr zur Decke emporgerichtet. Gibt es einen Schlag, der härter sein kann als der, der sie soeben getroffen?

      Gert! wimmert sie in das Kissen, das sie sich fest in den Mund stopft, damit keiner wach wird.

      Und dann denkt sie an Leonore. Täglich wartet Leonore auf das erlösende Wort von Gert. Alles soll wieder gut werden! Niemals kann sie diese Hoffnung, an die Leonore sich wie eine Ertrinkende klammert, zerstören. Niemals!

      Unaufhörlich kreisen die Gedanken. Sie wirft einen Blick auf die Uhr am Handgelenk und wirft die Decke zurück. Zögernd noch sitzt sie auf dem Bettrand, dann ist sie entschlossen. Sie kleidet sich sorgfältig an und kann ungehindert das Haus verlassen.

      »Ins Luisen-Krankenhaus«, sagt sie dem Chauffeur der Taxe.

      Sie erwacht wie aus schwerem Traum, als sie durch die milchige

      Glastür geht und den ihr längst vertrauten Geruch von Äther und Chloroform einatmet.

      »Doktor Bergen?«

      Die Schwester in der Anmeldung kennt Inka von ihren früheren Besuchen.

      »Ja, der ist im Hause. Soll ich ihn herbitten?«

      »Danke schön«, murmelt Inka. »Ich kenne den Weg und gehe zu ihm. Ich möchte ihn überraschen.«

      Die Schwester sieht hinter der feingliedrigen Gestalt her. Ob es stimmt, daß Bergen sich mit ihr verlobt? Sie lächelt vor sich hin. Passen vorzüglich zusammen. Sie seufzt ein wenig, denn sie ist eine romantische Natur und denkt im nächsten Augenblick schon wieder an ihre Arbeit.

      »Inka – du?« Jürgen Bergen ist völlig überwältigt, als er Inka plötzlich vor sich auftauchen sieht. »Wie siehst du denn aus, Mädel? Bist du krank?«

      Sie lächelt krampfhaft. »So ganz wohl fühle ich mich nicht. Aber das ist nicht weiter schlimm, Jürgen. Hast du heute Nachtdienst?«

      »Nur bis zehn Uhr, dann bin ich frei. Willst du solange hier auf mich warten? Wir könnten irgendwo eine Tasse Mokka trinken«, schlägt er voller Freude über ihren Anblick vor.

      »Ach ja, Jürgen, das wäre nett. Ich fühle mich gerade sehr einsam. Darf ich hier Platz nehmen?«

      Er schließt die Tür des Zimmers hinter sich und rückt ihr einen Stuhl zurecht. »Oder willst du lieber auf dem Diwan Platz nehmen?«

      Sie geht auf den Diwan zu und läßt sich am Rand nieder. Er schiebt sich einen Stuhl zu ihr heran. »Was hast du die ganze Zeit gemacht, Inka?« Er nimmt ihre Hand und streichelt darüber hin.

      »Ach, du weißt doch, das Weihnachtsfest, viel Arbeit und so –«

      Er umfängt mit einem besorgten Blick ihr schmal gewordenes Gesichtchen mit den dunklen Augen und dem gehetzten Blick. Er sieht auch die Schatten unter den Augen. Sie muß viel geweint haben.

      »Hast du sonst noch Kummer?«

      Sie hat


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