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Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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schon«, nickte Hannes. »Ricky freut sich auf die Penne.«

      Sandra betrachtete das reizende Gesicht der anderen gedankenvoll. »Ist ja auch eine schöne Zeit«, meinte sie. »Man weiß es immer erst später zu schätzen.«

      »Das sagt Mutti auch immer«, brummte Hannes. »Aber jetzt müssen wir uns sputen. Was machst du in der Stadt, Sandra?«

      Es hatte sich ergeben, dass sie alle zu dem vertrauten Du übergegangen waren, da Bambi es einmal angefangen hatte.

      »Einkaufen«, erwiderte sie, da überquerte Harry von Rosch die Straße. Sein herausfordernder Blick galt diesmal nicht Henrike, sondern Sandra. Er grüßte überaus zuvorkommend. »Kennst du den?«, fragte Sandra erstaunt.

      »Flüchtig und ungern«, erwiderte Henrike rasch. »Aber wir müssen uns beeilen, sonst kommen wir zu spät.«

      Sie kam gerade in der letzten Sekunde im oberen Stockwerk der Schule an, als es schon läutete. Und vor dem Klassenzimmer traf sie mit Fabian zusammen.

      Er sagte nichts, aber sein Blick sprach Bände. Völlig verwirrt taumelte sie auf ihren Platz. Sie saß neben Ulla und musste feststellen, dass diese blass und verweint aussah.

      Unter der Bank fanden sich ihre Hände zu einem festen Druck.

      Es herrschte eine müde Stimmung. Vielleicht war auch das Wetter daran schuld. »Blauer Montag, Herrschaften?«, fragte Fabian Rückert mit leichtem Spott. »Frau Lamprecht, wie wäre es, wenn Sie die 16. Lektion übersetzen würden?«

      Ausgerechnet Ulla! Sah er denn nicht, dass ihr etwas fehlte? Henrike warf ihm einen flammenden Blick zu. Augenblicklich war er irritiert.

      »Fehlt Ihnen etwas, Ulla?«, fragte er zögernd.

      »Mir ist nicht gut. Kann ich bitte hinausgehen?«, stieß sie hervor.

      In der Klasse war es so still, dass man eine Nadel hätte zu Boden fallen hören. »Begleiten Sie Ulla, Henrike«, sagte Fabian gepresst.

      Henrike begleitete Ulla hinaus. »Was ist denn?«, fragte sie besorgt und legte ihren Arm um die Schultern der anderen.

      »Oma ist krank«, kam die gequälte Antwort. »Wenn sie in die Klinik muss, holen mich meine Eltern wieder heim. Dann geht das ganze schreckliche Theater zu Hause von vorn los, Ricky. Hier hätte ich mein Abitur vielleicht geschafft. Ich kann einfach nicht mehr. Ich haue ab, wenn mir das nicht erspart bleibt.«

      »Reg dich nicht auf«, redete ihr Henrike zu. »Wir werden schon einen Ausweg finden. Ich spreche mal mit Mami. Vielleicht könntest du bei uns bleiben. Irgendetwas werden wir schon auf die Beine bringen. Nimm dich zusammen, Ulla.«

      Ulla Lamprecht schluckte schwer. »Wenn ich dich nicht hätte, Ricky«, seufzte sie. »Weißt du, wenn man keinen hat, mit dem man ab und zu reden kann …« Ihre Stimme zersprang.

      »Du hast ja jemanden, du hast mich«, erwiderte Ricky tröstend.

      *

      Eigentlich hatte sich Sandra vorgenommen, erst abends heimzufahren, aber was sollte sie nur den ganzen Tag in Hohenborn anfangen? So schnell die Stunden sonst verrannen, so mühsam schlichen sie dahin, als sie durch die Straßen bummelte.

      Dröhnend hallten die Schläge der Kirchturmuhr über den Marktplatz. Zwölfmal. Sandra seufzte in sich hinein, als sie Henrike inmitten einer Gruppe von Schülern entdeckte, die aus dem Gymnasium kamen.

      Sie wollte schon auf sie zugehen, als ein junger Mann, der eine flüchtige Erinnerung in Sandra weckte, seine Hand auf Henrikes Schulter legte. Sie sah, dass das Mädchen diese unwillig abstreifen wollte, aber er hielt sie fest.

      Sandras feine Augenbrauen schoben sich zusammen. Sie zögerte nur kurz, dann setzte sie sich rasch in Bewegung.

      »Hab dich doch nicht so«, hörte sie den Jungen sagen, »spiel doch nicht immer die Unnahbare. Hast es wohl auch auf Rückert abgesehen?«

      Sandra trat impulsiv dazwischen. »Ricky!«, rief sie das Mädchen an, das erleichtert aufatmete. »Fein, dass ich dich treffe.«

      Conny von Rosch blieb nichts weiter übrig, als das Feld zu räumen. Sandras Blick hatte ihn vernichtend getroffen.

      »Gott sei Dank, dass du da bist«, murmelte Ricky. »Ein aufdringlicher Bursche. Übrigens der Bruder von dem, den wir heute morgen getroffen haben.«

      »Deswegen kam er mir so bekannt vor. Wo steckt Hannes?«

      »Er hat eine Stunde länger, und Ulla hat heute noch Studierstunde. Sie ist das netteste Mädchen, aber jetzt macht sie mir auch noch Sorgen.«

      Was sie sonst für Sorgen hätte, fragte Sandra nicht. »Nun kann ich dir ja Gesellschaft leisten«, meinte sie leichthin, selbst froh, welche gefunden zu haben. »Gehen wir ins Café Fenstergucker?«

      »Lieber nicht. Da haben wir vielleicht das Pech, den anderen Rosch zu treffen«, meinte Henrike. »Gehn wir lieber in die Klause, die ist ihm zu proletarisch. Oder hast du was dagegen?«

      »Überhaupt nicht.«

      Es war ein einfaches, aber gemütliches Lokal. Hier saß Henrike sonst mit Ulla, wenn sie auf Hannes warten musste.

      »Warum macht deine Freundin Ulla dir denn Sorgen?«, fragte Sandra beiläufig.

      Henrike erzählte es ihr. »Hoffentlich ist Mami einverstanden, dass sie bei uns wohnt«, seufzte sie. »Eigentlich mag ich ihr ja nicht noch mehr aufbürden. Sie hat mit uns genug zu tun.«

      »Ich habe einen besseren Vorschlag«, erklärte Sandra impulsiv. »Bei uns stehen so viele Zimmer leer. Sie könnte bei uns wohnen.«

      Staunend sah Henrike Sandra an. »Du bist eine fantastische Frau, Sandra«, sagte sie atemlos und voller Bewunderung.

      »Meine Güte, nun bring mich nicht in Verlegenheit, Ricky! Wir sind doch schon eine richtige Gemeinschaft, ich freue mich, dass wir draußen nicht so allein wohnen, und wenn man mit so netter Jugend beisammen sein kann, ist das wunderschön.«

      Henrike lachte leise. »Es ist einfach himmlisch, wie wir uns alle zusammengefunden haben. Später können wir einmal sagen: Sonnenwinkel, die Insel der Glücklichen.«

      Sandra legte ihre Hand auf Henrikes. »Es wäre schön«, sagte sie leise. »Ja, wunderschön wäre es. Ich mag dich sehr, Ricky, und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass all deine Träume sich erfüllen werden.«

      *

      Als Sandra heimkam, sah sie Felix Münsters Wagen vor der Dependance stehen. Schnell ging sie ins Haus. »Mutti!«, rief sie, aber es kam keine Antwort. Tini, drall und rund, kam aus der Küche.

      »Die Frau Baronin ist ins Dorf gefahren«, erklärte sie.

      Es war ihr nicht auszureden, diesen Titel zu gebrauchen. Tini war stolz darauf, weil es ihr höchstes Glück war, einer Baronin dienen zu dürfen.

      »Dann gehe ich noch ein Stück spazieren«, sagte Sandra. Sie war zwar lange genug herumgelaufen, aber sie hatte einfach Angst, allein im Haus zu sein. Wenn Felix jetzt kommen würde, wüsste sie nicht, was sie sagen sollte.

      Von widersprüchlichen Empfindungen bewegt, schlug sie den Weg zur Burg ein. Der Zauber jener Nacht war in ihr nicht auszulöschen, dennoch aber waren ihr andere Gedanken gekommen. Die Wirklichkeit sah meist ganz anders aus als die Träume.

      Und sie wollte sich nicht in Träumen verlieren. Es gab so vieles zu bedenken. Ellen Düren war ihre Nachbarin geworden. Ihre Abneigung gegen diese Frau war übergroß, aber war es nicht nur deswegen so, weil ihre Zuneigung zu Felix Münster so stark war? Manuel, der Junge, sein Sohn, war an diese Frau gewöhnt. Sie hatte Mutterstelle an ihm vertreten. Ihr Gefühl wehrte sich gegen dieses Wort, aber ihr Verstand ließ sich nicht ausschalten.

      Ein kleiner, kläglicher Laut erreichte ihr Ohr, als sie in die Nähe der Burg kam. Sie erstarrte. Hörte sie jetzt auch schon Geisterstimmen wie Bambi? Aber der Laut wiederholte sich. Es war ein jammervolles Schluchzen. Sie ging ihm


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