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Leni Behrendt Staffel 4 – Liebesroman. Leni BehrendtЧитать онлайн книгу.

Leni Behrendt Staffel 4 – Liebesroman - Leni Behrendt


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für mich sein, Schwester Agathe?«

      »Gewiß, Herr Doktor Skörsen. Ehe Sie Ihre Gattin so – na ja…«

      »Überfielen«, half er gelassen aus, als sie unter seinem ironischen Blick stockte. »Das wollten Sie doch wohl sagen, Frau Oberin, nicht wahr?«

      »Ja«, gab sie ehrlich zu. »Wir anderen wußten von dem Herrn Professor, daß Sie wieder im Lande sind, nur Lenore wußte es nicht. Wenn Sie uns Zeit gelassen hätten, Ihre Frau vorzubereiten …«

      »Dann wäre sie erst recht vor mir davongelaufen.«

      »Lassen Sie sich nur nicht beirren«, griff jetzt der Professor ein. »Sie handelten schon richtig, mein lieber Ralf.«

      In dem Moment trat Gertraude hinzu, hochrot im Gesicht.

      »Na, das ist vielleicht ein kleiner Trotzteufel«, blies sie die Backen auf. »Bei allem, was ich auch sagen mochte, erfolgte ein glattes Nein. – Nun gehen Sie ins Nebenzimmer, Herr Doktor, und plagen Sie sich weiter mit ihr ab! Bis zu Ihrem Erscheinen hält meine Tochter sie energisch fest.«

      Als Ralf das Zimmer betrat, sagte Ilga gerade aufgebracht: »Wie kann man denn bloß so feige sein. Schäm dich! Hör doch erst einmal an, was dein Mann dir eigentlich zu sagen hat!«

      »Sehr richtig«, sprach eine sonore Stimme dazwischen, und nun war es die couragierte Ilga, die ihr Heil in der Flucht suchte.

      Doch als Lenore ihr nacheilen wollte, hielt Ralf sie zurück.

      »Du bleibst hier!« gebot er herrisch, während er sie kurzerhand in einen Sessel drückte und in dem gegenüber stehenden Platz nahm.

      »Sag mal, was erlaubst du dir eigentlich?« fragte sie empört. »Du maßt dir Rechte an …«

      »Die mir als Gatten zukommen.«

      »Ich lehne dich als solchen ab.«

      »Meinst du, daß das so einfach ist?«

      »Nichts einfacher als das«, flog der Kopf in den Nacken. »Ich lasse mich von dir scheiden.«

      »Aus welchem Grunde?«

      »Ralf, so kommen wir doch nicht weiter«, preßte sie nervös die Finger gegen die Schläfen. »Laß uns doch in aller Sachlichkeit die Ehe lösen, in die man uns gezwungen hat.«

      »Gezwungen, Lenore?«

      »Na, was denn sonst? Du sagtest doch selbst, daß meine Mutter dich zur Heirat allerdings nicht gezwungen, aber überredet hat.«

      Da stieg dem Mann dunkle Röte ins Gesicht, ganz langsam, bis zum Blondhaar hinauf. Leise wie ein Hauch wehte es zu ihr hin: »Verzeih, Lenore, so war das nicht gemeint.«

      »Na, schön«, zog sie unbehaglich die Schultern hoch. »Unsere Ehe war eben ein Irrtum.«

      »Ein Irrtum, Lenore? Ich habe dich aus Liebe gefreit und liebe dich heute noch.«

      »Liebe – du?« fuhr sie nun auf in leidenschaftlichem Zürnen. »Lüg doch nicht, Ralf!«

      »Lenore, ich warne dich!«

      »Ach was, laß mich doch in Ruhe! Es war so schön ohne dich.«

      Er zuckte zusammen wie unter einem Hieb, erblaßte bis in die Lippen. Doch sie sah es nicht, schrie ihm in höchster Erregung entgegen.

      »Ein Leben mit deiner Mutter zusammen halte ich ein zweites Mal nicht mehr aus. Und wenn du mich dazu zwingen willst, bringe ich mich um.«

      »Du wirst mich jetzt endlich reden lassen!« wurde seine Stimme so scharf und schneidend, daß sie zusammenfuhr. »Ich habe damals, als ich aus Berlin zurückkehrte, sozusagen das Tischtuch zwischen mir und meiner Mutter zerschnitten. Ich wäre noch nicht aus Australien zurückgekehrt, wenn ich nicht durch einen Glücksfall so viel Geld verdient hätte, um mir eine Praxis erwerben zu können. Auch zu einer Wohnung reicht es noch. Du wirst also deinen eigenen Hausstand haben. Und sollte meine Mutter es wagen, dich zu belästigen, so steht dir das Recht zu, ihr dein Haus zu verbieten. Aber zu mir zurückkommen mußt du, Lenore, das kämpfe ich wirklich durch auf Biegen oder Brechen.«

      So hart, so fest und unerschütterlich war es gesagt, daß sie nicht zu widersprechen wagte. Scheuen Blickes sah sie zu dem Mann hinüber, der ihr so fremd vorkam, als hätte sie ihn nie zuvor gesehen. Hart war das Gesicht, hart und blaß, die Augen blitzten darin wie blanke Kiesel. Seine Kleidung war von ausgesuchter Eleganz, an der Linken steckte ein schwergoldener Siegelring. Nein, das war ja gar nicht der Mann, den sie geheiratet hatte. Das war ein ganz anderer, ein viel bedeutenderer im Aussehen wie in der ganzen Art. Auch die Stimme kam ihr anders vor, sonor und herrisch.

      »Hast du dich beruhigt, Lenore? Kann ich jetzt vernünftig mit dir reden?«

      »Laß mir doch wenigstens Bedenkzeit!«

      »Na, schön. Ich gehe, aber ich komme wieder, Tag für Tag.«

      »Ralf, du weißt ja gar nicht, ob Hollgarts das recht ist«, warf sie erschrocken ein, doch er winkte kurz ab.

      »Mir egal. Auf Wiedersehen, Lenore.«

      Er ging – und die Zurückbleibende weinte bitterlich.

      »Was haben Sie erreicht?« fragte der Professor, als der junge Arzt wieder erschien.

      »Immerhin so viel, daß Lenore mich zum Schluß wenigstens anhörte. Fürs erste bin ich zufrieden. – Gnädige Frau, darf ich mich verabschieden und morgen wiederkommen?«

      »So oft Sie wollen, Herr Doktor.«

      »Verbindlichsten Dank.«

      Tief neigte er sich über die Hand, die sich ihm entgegenstreckte, verabschiedete sich auch von den anderen und ging, vom Hausherrn begleitet.

      »Na, der gibt vielleicht an!« brummte Gunther. »Soll der bloß die Nore in Ruhe lassen, sonst kriegt er es mit mir zu tun!«

      »Das ist ja eine ganz fürchterliche Drohung«, schmunzelte der Onkel. »Nun, Agathchen, habe ich übertrieben, als ich sagte, daß der Mann sich sehr verändert hat?«

      »Und wie er sich verändert hat. Früher war er, wenn auch nicht gerade liebenswürdig, so doch verbindlich, aber jetzt ist er geradezu herrisch.«

      »Wird ja auch genug durchgemacht haben«, gab der Hausherr zu bedenken, der zurückkam und die Bemerkung der Oberschwester gehört hatte. »Auf mich hat der Mann jedenfalls den allerbesten Eindruck gemacht. Der weiß, was er will, und das allein ist bei einem Menschen schon viel wert.«

      »Und wenn Lenore an seinem starren Willen zerbricht?«

      »Traudchen, fang um Himmels willen nicht an zu kombinieren«, hob er lachend die Hände. »Wir wollen lieber auf den Schreck einen Kognak trinken.«

      »Aber ohne mich.« Gertraude stand auf. »Ich gehe zu Lenore. Das Kind wird ja ganz durcheinander sein.«

      Damit hatte sie recht. Denn was da auf dem Bett lag, war ein schluchzendes, erbarmungswürdiges Elendsbündel.

      *

      Doktor Ralf Skörsen saß im Hotelzimmer und sah die Bedingungen durch, zu denen die Witwe des Arztes Blonky die Praxis abgeben wollte. Was sie verlangte, konnte man schon mit unverschämt bezeichnen, so daß Skörsen die Lust verging, sich weiter mit der Sache zu befassen. Und da er ein Mensch von kurzen Entschlüssen war, tippte er auf der kleinen Schreibmaschine eine zwar höfliche, aber nicht mißzuverstehende Absage. Er war gerade damit fertig, als der Fernsprecher anschlug und der Portier durchsagte, daß ein Doktor Hollgart den Herrn Doktor Skörsen zu sprechen wünsche.

      »Schicken Sie den Herrn sofort zu mir herauf«, gebot Ralf kurz, da er annahm, daß der Besucher ihn Lenores wegen sprechen wollte. Unruhig sah er ihm entgegen und war dann nicht wenig erstaunt, als statt des kraftstrotzenden Hünen ein kleiner verwachsener Mann eintrat.

      »Doktor Hollgart?« fragte er gedehnt.

      »Jawohl, Doktor Hollgart der Dritte«, kam es lächelnd zurück.


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