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Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst VlcekЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband) - Ernst Vlcek


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für die geplante Machtentfaltung der Armadaschmiede, hauptsächlich Duplikate wichtiger Mitglieder der Endlosen Armada. Und MURKCHAVOR war nur eines von mehreren Synchrodromen, in denen Tausende Synchroniten heranreiften. Alle gleichzeitig im Einsatz, würden sie das Grundgefüge der gigantischen Flotte in weiten Teilen erschüttern ...

      Verkutzons Überlegungen stockten, denn einer der Roboter in seiner Begleitung meldete ihm, dass Schovkrodon eine Verbindung wollte.

      Verkutzon und Schovkrodon waren gleich groß, von identischer Statur und derselben puppenhaften Glätte. Ihre silbern schimmernde Haut, die sich über das maskenhafte Gesicht und den kahlen Schädel spannte, war porenlos wie eine Kunststoffschicht. Jeder von ihnen hätte Mann oder Frau sein können. Die schwarze, bis zum Hals geschlossene Kombination ließ keine Unterscheidungsmerkmale erkennen.

      Wer sehr genau hinsah, fand in Schovkrodons Gesicht einen stärker ausgeprägten Zug der Verbitterung. Verkutzon hingegen zeigte eine gewisse Verschlagenheit. Beide wirkten lauernd und misstrauisch.

      Nachdem sich Schovkrodons Holoprojektion stabilisiert hatte, eröffnete er das Gespräch. »Ich habe von den Schwierigkeiten an Bord der Boje GRUNDAMOAR gehört. Immerhin konntest du dich im letzten Moment dem Zugriff der Terraner entziehen. Wir sind zu wenige und dürfen uns keinen Ausfall leisten. Doch unterhalten wir uns über deine Arbeit: Was ist in der Boje vorgefallen?«

      Emotionslos berichtete Verkutzon, dass er von dem »befleckten« Weißen Raben die Zellprobe des Kommandanten der Galaktischen Flotte, Perry Rhodan, erhalten hatte. »... Kurz darauf wurde die GRUNDAMOAR von den Terranern gestürmt. Ich zerstörte beide Geräte, die die Terraner dem Befleckten als Preis für eine Armadaflamme übergeben hatten, um ihnen zu demonstrieren, wie wertlos sie für uns sind.«

      »War das klug?«

      »Es war eine notwendige Machtdemonstration. Für die Terraner waren ›Laires Auge‹ und der ›Ring der Kosmokraten‹ Wunderwaffen. Ihre Zerstörung muss sie annehmen lassen, dass wir über wirkungsvollere Waffen verfügen.«

      »Weiter!«

      »Das ist alles«, sagte Verkutzon. »Ich brachte Rhodans Genprobe hierher. Die Schleicher arbeiten an seinem Synchroniten.«

      »Wann werden wir die Kopie einsetzen können?«, fragte Schovkrodon.

      »Einen genauen Zeitpunkt kann ich kaum nennen. Es gibt gewisse Schwierigkeiten, was aber nicht weiter schlimm ist. Schließlich steht uns Perry Rhodans Gewebeprobe weiterhin zur Verfügung, wir können also jederzeit neue Synchroniten von ihm erschaffen.«

      »Was sollte schiefgehen?«

      »Die Entwicklung des Rhodan-Doppels verläuft nicht ganz nach Wunsch. Die Schleicher meldeten mehrfach Rückschläge. Ich bin mit der Materie nicht so vertraut und muss mich auf die Aussagen der Gen-Ingenieure verlassen. Es scheint, dass es mit dem Zellmaterial Probleme gibt. Dabei geht es wohl um einen genetischen Kode, der bislang nicht entschlüsselt werden kann.«

      »Das missfällt mir«, wandte Schovkrodon ein. »Aber ich werde MURKCHAVOR ohnehin einen Besuch abstatten.«

      »Du könntest den Reifungsprozess weder beschleunigen noch ihn optimaler steuern als die Schleicher.«

      »Ich will deine Arbeit keineswegs kontrollieren«, stellte Schovkrodon klar. »Der Grund, warum ich zum Synchrodrom komme, ist ein anderer. Ich konnte ein weiteres Schiff der Galaktischen Flotte aufspüren und von dessen Kommandanten eine Gewebeprobe bekommen. Einzelheiten darüber später. Ich bringe dieses Zellmaterial ins Synchrodrom, damit deine Gen-Ingenieure einen Synchroniten klonen. Das solltest du als Vertrauensbeweis sehen.«

      »Ich fühle mich geehrt«, versicherte Verkutzon. »Und welchen Hintergedanken hast du?«

      »Es wird ein interessantes Experiment, die Kopien von zwei Terranern parallel zu entwickeln. Der Gedanke fasziniert mich. Immerhin wären die Erfahrungswerte, die wir an einem der beiden Duplikate machen, auf das andere übertragbar. Das könnte die Arbeit beschleunigen.«

      »Ein wichtiger Aspekt«, bestätigte Verkutzon.

      3.

      Der Brutbezirk schloss sich ringförmig um den Kuppelbau, in dem die fertigen Synchroniten untergebracht waren. Dort wurden sie an die Steuerung angeschlossen, die es den Armadaschmieden ermöglichte, die Originalkörper zu manipulieren.

      Der Gen-Ingenieur Dam-Krasseur missbilligte die Methoden der Schmiede zwar, hatte indes selbst keine Gewissensbisse oder moralischen Bedenken hinsichtlich seiner Arbeit. Die Originale der Synchroniten blieben für ihn anonym, Schicksale kannte er nicht. Zudem wuchsen die Kopien nur als Zerrbilder ihrer Originale heran, ohne Individualität und vor allem ohne Geist oder Seele. Mit den Manipulationen hatte Dam-Krasseur außerdem wenig zu tun, diese Kontrollfunktion oblag den Schmieden.

      Derzeit war der Zytologe für einen einzigen Synchroniten verantwortlich. Verkutzon drängte darauf, dass dessen Fertigung vorangetrieben wurde. Doch es gab unerwartete Schwierigkeiten. »Wie geht es unserem PR?«, erkundigte sich Dam-Krasseur bei seinen Assistenten Hek-Maldoon und Por-Vorschier im Brüter. Die genaue Bezeichnung des Klon-Objekts lautete Perry Rhodan, Terraner/Mensch, Galaktische Flotte, Nicht-Armadist. Das war für den Sprachgebrauch zu lang, deshalb verwendeten die Schleicher die Abkürzung PR.

      »Unverändert«, antwortete Hek-Maldoon. »Wir haben von der Anaphase in die Telophase übergeleitet. Der Körper reagiert nur zögernd, der Wachstumsprozess wird trotz wiederholter Beschleunigung weiterhin gehemmt. Es ist das alte Problem: Die meisten Zellen sterben sofort nach der Teilung wieder ab.«

      Dam-Krasseur verzog die Atemschlitze, um sein Missfallen zu zeigen.

      »Wir sollten Verkutzon bitten, uns neue Originalzellen zur Verfügung zu stellen, damit wir noch einmal beginnen können«, sagte Por-Vorschier.

      »Daran liegt es nicht, das wisst ihr beide so gut wie ich«, widersprach Dam-Krasseur. »Das Rätsel, warum die Zellteilung keinen normalen Verlauf nimmt, ist in den Originalzellen selbst begründet. In den Genen muss eine Fehlinformation gespeichert sein, die das Wachstum hemmt. – Lasst mich allein!«

      Dam-Krasseur schaltete den Monitor ein, der das Innere des Brüters zeigte. PR war noch weit vom Status eines ausgereiften Synchroniten entfernt. Er wies zwar die groben Merkmale des Originals auf, einen länglichen Rumpf mit einem Kopf und zwei obere sowie zwei untere Extremitäten mit je fünf Fingern oder Zehen, doch waren diese wenig ausgeprägt. Das Gesicht erschien als glattes Oval, in dem sich die verschiedenen Sinnesorgane kaum abzeichneten.

      Der Brüter ermöglichte es dem Gen-Ingenieur, die genetischen Informationen jeder Zelle auszulesen. Nach der Entschlüsselung des DNS-Kodes wurde es möglich, das Wesen bildhaft zu rekonstruieren, dem die Urzelle entstammte.

      Die Rekonstruktion zeigte einen stattlichen Zweibeiner in aufrechter Haltung, mit starkem Knochengerüst, sehnig und muskulös. Der am oberen Ende dicht behaarte Kopf trug ein Gesicht mit zentralisierten Sinnesorganen, die eine ausdrucksstarke Physiognomie bildeten. PR würde jedoch nie so werden wie das Original.

      In der Prophase, also im embryonalen Zustand, waren keine Mängel erkennbar gewesen. Bis dahin hatte das Duplikat sich normal entwickelt. Aber schon die erste Zellprobe hatte gezeigt, dass in den Genen eine Fehlinformation steckte. Es lag gewiss nicht daran, dass es sich bei dem Ausgangsmaterial um Hautzellen handelte.

      Dam-Krasseur hatte dem geklonten Duplikat Testmaterial entnommen und daraus eine omnipotente Zellbasis geschaffen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Im Gentext sämtlicher Zellen steckte die Information, dass sie uralt seien. Der Synchronite trug den Nachweis eines hohen Alters in sich – seine Zellen »fühlten« sich sozusagen Jahrhunderte alt, deshalb starben viele bald nach der Teilung ab.

      Bislang war der Versuch gescheitert, die Gene zu verjüngen. Dam-Krasseur wusste nicht, wie alt Terraner werden konnten, doch war der spontane Alterungsprozess unnatürlich. Die Auswirkungen häuften sich mit fortschreitendem Reifeprozess des Duplikats. Mittlerweile bezweifelte der Zytologe, dass es ihm je gelingen würde, einen vollwertigen Synchroniten


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