Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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las­sen?«

      »Hö­ren Sie zu, Mel­ton.« Ja­cob Wel­se mach­te eine Pau­se. Dann frag­te er lang­sam: »Worum han­delt es sich in die­sem Au­gen­blick? Was ver­lan­gen Sie?«

      »Mei­ne tau­send Pfund Pro­vi­ant!«

      »Für Ihren ei­ge­nen Ma­gen?«

      Der Mi­nen­kö­nig nick­te.

      »Se­hen Sie, Mel­ton, Sie ar­bei­ten für Ihren ei­ge­nen Ma­gen und ver­lie­ren die Ner­ven wie ein Chechaquo. Ich ar­bei­te für zwan­zig­tau­send Mä­gen!«

      »Aber Timm Red­dy ha­ben Sie noch ges­tern ohne Zö­gern für tau­send Pfund ge­ge­ben!«

      »Die Ra­tio­nie­rung ist erst heu­te in Kraft ge­tre­ten.«

      »Aber warum soll ge­ra­de ich dar­un­ter lei­den?«

      »Weil Sie erst heu­te ge­kom­men sind und Timm Red­dy ges­tern.«

      Ja­cob Wel­se sah in Mel­tons ver­ständ­nis­lo­ses Ge­sicht und zuck­te die Ach­seln.

      »Es wird kei­ner vor­ge­zo­gen. Ob Sie eine lum­pi­ge Ak­tie von den Bo­nan­za-Mi­nen oder ein dickes Pa­ket Ak­ti­en ha­ben, das gibt Ih­nen kein An­recht auf ein ein­zi­ges Pfund mehr Fut­ter, als der äl­tes­te, ärms­te Ar­bei­ter oder der kleins­te Säug­ling be­kommt. Hun­gern wer­den Sie nicht, so­lan­ge ich die Zü­gel füh­re. Das ver­spre­che ich Ih­nen. Mehr ver­spre­che ich Ih­nen aber nicht. So, al­ter Freund, und jetzt ge­ben Sie mir die Hand, und da­mit Schluss.«

      Nach dem Bo­nan­za-Kö­nig kam ein schlott­ri­ger Yan­kee her­ein­ge­schlurft, an­gel­te mit dem in ei­nem Mo­kas­sin ste­cken­den Fuß einen Stuhl her­an und setz­te sich ver­trau­lich nie­der.

      »Hal­lo, Dave, sind Sie es?«

      »Na­tür­lich bin ich’s, Wel­se. Hö­ren Sie, die Ge­schich­te mit dem Pro­vi­ant hat den Leu­ten einen Schre­cken ein­ge­jagt, der ist nicht von schlech­ten El­tern. Es wird eine tüch­ti­ge Ab­wan­de­rung wer­den, so­bald der Fluss zu­friert.«

      »Das freut mich zu hö­ren. Wol­len Sie mit­ma­chen?«

      »Ich? Ich den­ke nicht dran! Hab’ mein Zeugs ges­tern schon nach der Mine ver­frach­tet. War auch höchs­te Zeit. Aber stel­len Sie sich vor, Wel­se, was mit mei­nem Zu­cker pas­siert ist! Hat­te den gan­zen Vor­rat auf dem letz­ten Schlit­ten, und ge­ra­de der hat den Ein­fall, durchs Eis zu bre­chen! Wis­sen Sie, ge­ra­de da, wo der Weg von Klon­di­ke nach Bo­nan­za ab­ga­belt. So was ist mir doch noch nicht pas­siert, der al­ler­letz­te Schlit­ten und all mein Zu­cker! Des­halb bin ich jetzt hier. Hun­dert Pfund oder so müs­sen Sie mir ge­ben. Wei­ßen oder brau­nen – es kommt nicht drauf an.«

      Ja­cob Wel­se schüt­tel­te lä­chelnd den Kopf, Dave Har­ney rück­te sei­nen Stuhl noch nä­her an ihn her­an.

      »Ihr Kom­mis drau­ßen sagt, es hät­te kei­nen Zweck, ihn zu pla­gen. Schön, sage ich, dann schau’ ich selbst mal beim Chef her­ein. Sie kön­nen mei­net­we­gen dop­pel­te Prei­se neh­men … ich zah­le.«

      Als er die ab­leh­nen­de Hal­tung Wel­ses spür­te, wur­de er im­mer dring­li­cher.

      »Erin­nern Sie sich an die Bon­bons, die ich Ih­nen da­mals am Pre­a­cher-Creek ge­macht habe? Ja, das ist auch schon wie­der sechs Jah­re her. Herr­gott, wie die Zeit läuft! Wenn nicht mehr, ich glau­be so­gar sie­ben! Also, Sie wis­sen doch: eher kann ich auf Ta­bak und Schnaps ver­zich­ten als auf mei­nen Süß­kram. Ich kann ein­fach nicht! Es ist ein schreck­li­cher Zu­stand. Heraus mit dem Zu­cker, Wel­se! Mei­ne Hun­de ste­hen drau­ßen, Sie fah­ren gleich mit mir nach dem Spei­cher! Fa­mo­se Idee, was?«

      »Nein.«

      »Ich will ja nicht hap­pig sein, Wel­se. Wenn Sie knapp sind, will ich mich mit 75 be­gnü­gen. Wel­se, Wel­se … ge­ben Sie mir nur fünf­zig! Ich ver­ste­he Ihre Lage, ich bin ja nicht der Mann, der einen an­de­ren Mann quält.«

      »Nicht so­viel Wor­te, Dave! Wir ha­ben nicht ein ein­zi­ges Pfund Zu­cker üb­rig!«

      »Ich bin doch kein Gier­schlund, ge­ben Sie mir fünf­und­zwan­zig!«

      »Kei­ne Unze!«

      »Also dann ver­ges­sen Sie, dass ich Sie über­haupt um Zu­cker ge­be­ten habe. Nur kei­nen Streit. Ich kom­me wie­der, wenn Sie bes­se­rer Lau­ne sind.«

      Er über­leg­te, wie er die­se bes­se­re Lau­ne her­bei­füh­ren könn­te.

      »Hö­ren Sie das Pfei­fen von der ›Lau­ra‹? Sie geht gleich ab. Kom­men Sie mit.«

      Ja­cob Wel­se zog sich Pelz und Faust­hand­schu­he an, und sie gin­gen zu­sam­men durch eine lan­ge Rei­he von Kon­to­ren in den La­den. Wohl zwei­hun­dert Käu­fer stan­den vor den The­ken, aber der Raum war so groß, dass sie kein Ge­drän­ge ver­ur­sach­ten. Alle Ge­sich­ter wa­ren ernst, vie­le sa­hen den Chef des Hau­ses wü­tend an. Al­les wur­de ver­kauft, nur kei­ne Le­bens­mit­tel! Und ge­ra­de Le­bens­mit­tel brauch­ten sie.

      »Preis­trei­be­rei, das Gan­ze! Wenn die Hun­ger­prei­se erst er­reicht sind, wird die Ware schon auf den Markt kom­men!« sag­te laut ein rot­bär­ti­ger Gold­grä­ber. Ja­cob Wel­se hör­te es, aber er nahm kei­ne No­tiz da­von. Das wür­de er noch oft und in viel grö­be­rem Ton hö­ren, ehe die Kri­se vor­über war.

      Auf dem Bür­ger­steig blieb er ste­hen und las die Mit­tei­lun­gen, die vor sei­nem Hau­se an­ge­schla­gen wa­ren. Ent­lau­fe­ne Hun­de, zu­ge­lau­fe­ne Hun­de, ver­käuf­li­che Hun­de, vor al­lem Ver­kaufs­an­zei­gen für Aus­rüs­tun­gen. Pro­vi­ant von fünf­hun­dert Pfund Ge­wicht wur­de zu ei­nem Dol­lar das Pfund an­ge­bo­ten – den Ängst­li­chen war der Schreck schon in die Glie­der ge­fah­ren! Wel­se sah Mel­ton im Ge­spräch mit ei­nem be­sorg­ten Neu­ling. Die zu­frie­de­ne Mie­ne des Bo­nan­za-Kö­nigs be­wies, dass es ihm schon ge­glückt war, sein De­pot für den Win­ter zu er­gän­zen.

      »Wa­rum ver­su­chen Sie nicht hier, Zu­cker auf­zu­trei­ben, Dave?«

      »Glau­ben Sie viel­leicht, ich hät­te es nicht ver­sucht? Von Klon­di­ke City bis zum Ho­spi­tal ha­ben mei­ne Hun­de sich fast die Bei­ne ab­ge­lau­fen. Es gibt nichts, nicht für Geld und nicht für gute Wor­te.«

      Sie gin­gen die Stra­ße ent­lang, an den Spei­cher­tü­ren und an war­ten­den Hun­de­ge­span­nen vor­bei. Die Tie­re hat­ten sich wie Wöl­fe im Schnee zu­sam­men­ge­rollt. Auf die­sen Schnee, den ers­ten des Jah­res, hat­ten die Gold­grä­ber am Fluss ge­war­tet, ehe sie an­fin­gen, Pro­vi­ant ein­zu­kau­fen.

      »Ist das nicht lä­cher­lich?« fing Dave an. »Da hab’ ich also mei­ne fünf­hun­dert Fuß Gold­land am El­do­ra­do und noch was dazu und bin min­des­tens mei­ne fünf Mil­lio­nen schwer und kann nicht eine Hand­voll Zu­cker für mei­nen Kaf­fee oder mei­ne Grüt­ze krie­gen! Jetzt hab’ ich’s satt! Soll das gan­ze Land zum Teu­fel ge­ben! Ich ver­kau­fe! Ich ma­che Schluss. Ich geh’ nach den Staa­ten zu­rück!«

      »Ich hab’ Sie am Stuart­fluss ein gan­zes Jahr lang schie­res Fleisch es­sen se­hen, und am Tana­na ha­ben Sie Lach­sein­ge­wei­de ge­fres­sen, wenn ich mich recht er­in­ne­re auch Hun­de­fleisch. Sie sind da­mals nicht weg­ge­reist und wer­den auch dies­mal nicht rei­sen. So ge­wiss, wie die ›Lau­ra‹ jetzt den An­ker auf­holt, so ge­wiss wer­den Sie hier ster­ben, Dave. Ei­nes schö­nen Ta­ges wer­de ich


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