Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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Dol­lar auf die Wet­te.«

      Die Ebbe war jetzt tief ge­nug, dass sie Mu­scheln sam­meln konn­ten, und Sa­xon folg­te den Män­nern auf die nörd­li­che Fels­wand. Am Nach­mit­tag soll­te ein klei­ner Wa­gen kom­men, wie Hall er­klär­te, um die Mu­scheln nach Car­mel zu trans­por­tie­ren. Als die Sä­cke voll wa­ren, wag­ten sie sich wei­ter zwi­schen die Fels­s­pal­ten und wur­den durch drei Aba­lo­nen be­lohnt, und in den Scha­len der einen fand Sa­xon eine Per­le, die sie sich so ge­wünscht hat­te. Hall weih­te sie in den ge­heim­nis­vol­len Pro­zess ein, mit dem man das Fleisch der Aba­lo­nen sto­ßen und zu­be­rei­ten muss­te. Es schi­en Sa­xon jetzt, als hät­te sie Hall schon lan­ge ge­kannt. Sie muss­te an alte Tage den­ken, wenn Bert bei ih­nen ge­ses­sen und sei­ne Lie­der ge­sun­gen oder von den letz­ten Mo­hi­ka­nern ge­schwatzt hat­te.

      »Hö­ren Sie, jetzt will ich Sie et­was leh­ren«, sag­te Hall ge­bie­te­risch, wäh­rend er einen großen, run­den Stein über dem Aba­lo­nen­fleisch schwang. »Ihr dürft nie Aba­lo­nen klop­fen, ohne dies Lied zu sin­gen. Und ihr dürft die­ses Lied auch nicht zu ei­ner an­de­ren Zeit sin­gen – das wäre eine Hei­lig­tum­schän­dung. Aba­lo­nen sind eine Göt­ter­spei­se. Die Zu­be­rei­tung ist eine re­li­gi­öse Ze­re­mo­nie. Hört jetzt zu und passt gut auf, es ist eine sehr fei­er­li­che Hand­lung.«

      Der Stein fiel klat­schend auf das wei­ße Fleisch, und dann hob und senk­te er sich wie eine Art Tamtam­be­glei­tung zum Ge­sang des Dich­ters:

       So man­cher preist den Ka­vi­ar

       Als Bes­tes al­ler Zo­nen,

       Ich aber hal­te im­mer mich

       An mei­ne Aba­lo­nen.

       Oft sam­meln sich die Freun­de froh,

       Die hier in Car­mel woh­nen,

       Sie sind und blei­ben ih­nen treu,

       Den feis­ten Aba­lo­nen.

       Sie wan­dern durch die gan­ze Welt

       Und tun es seit Äo­nen,

       Und sin­gen toll aus Her­zens­lust,

       Die kla­gen­den Aba­lo­nen.

       Der eine lebt in wil­dem Braus,

       Der and­re will sich scho­nen,

       Wir aber blei­ben in Car­mel

       Und fan­gen Aba­lo­nen.

      Mit of­fe­nem Mund, den Stein in der er­ho­be­nen Hand, hielt er inne. Es er­tön­te Wa­gen­rum­peln, und eine Stim­me rief von der Stel­le aus dem Fel­sen, wo sie die Sä­cke mit den Mu­scheln hin­trans­por­tiert hat­ten. Da ließ er kra­chend den Stein auf die Aba­lo­nen nie­der­sau­sen und stand auf.

      »Es gibt noch tau­send Stro­phen von der glei­chen Art«, sag­te er. »Es tut mir leid, dass ich kei­ne Zeit habe, sie euch alle zu leh­ren.« Er streck­te die Hand ge­gen sie aus. »Und jetzt, Kin­der – Gott seg­ne euch! – seid ihr Mit­glie­der des Clans der Aba­lo­nen­es­ser, und ich lege euch fei­er­lich ans Herz, nie, wie es auch geht, Aba­lo­nen­fleisch zu­zu­be­rei­ten, ohne das hei­li­ge Lied zu sin­gen, das ich euch jetzt of­fen­bart habe.«

      »Aber wie sol­len wir uns der Wor­te er­in­nern, wenn wir sie nur ein­mal ge­hört ha­ben?« wand­te Sa­xon ein.

      »Das wer­den wir schon ma­chen. Am nächs­ten Sonn­tag wird der Stamm der Aba­lo­nen­es­ser hier­her zu euch in die Bier­ce­bucht kom­men, und ihr wer­det alle Ze­re­mo­ni­en, die Ver­fas­ser und Ver­fas­se­r­in­nen, ja, so­gar den ei­ser­nen Mann mit dem Ba­si­lis­ken­au­ge se­hen, der ge­wöhn­lich un­ter dem Na­men ›Kö­nig der Pries­te­rei­dech­sen‹ geht.«

      »Kommt Jim Ha­zard auch?« rief Bil­ly, als Hall im Busch ver­schwand.

      »Ja, er kommt ganz si­cher. Er ist ja der Ober­prü­gel­meis­ter der Höh­len­bä­ren, der furcht­bars­te und nach mir er­ha­bens­te al­ler Aba­lo­nen­es­ser.«

      Bil­ly und Sa­xon sa­hen sich an, bis das Geräusch der Wa­gen­rä­der sich in der Fer­ne ver­lor.

      »Teu­fel auch!« er­klär­te Bil­ly. »Das ist ein Kerl! Und nicht im ge­rings­ten groß­schnau­zig. Er ist ge­nau wie Jim Ha­zard. – Kommt her und tut, als sei er zu Hau­se – du bist ge­ra­de so gut wie er, und er ist ge­ra­de so gut wie du – und wir sind alle gute Freun­de, so­fort und ohne die ge­rings­ten Mätz­chen.«

      »Er stammt auch aus dem al­ten Ge­schlecht«, sag­te Sa­xon. »Das er­zähl­te er mir, als du dich aus­zogst. Sei­ne Fa­mi­lie ist aus Pa­na­ma hier­her­ge­kom­men, be­vor die Ei­sen­bahn ge­baut wur­de, und nach dem, was er sag­te, glau­be ich, dass er eine Men­ge Geld hat.«

      »Das soll­te man nicht glau­ben, wenn man ihn sieht.«

      »Und ist er nicht ko­misch?« rief Sa­xon.

      »Furcht­bar ko­misch! Und das – das soll ein Dich­ter sein!«

      »Ach, ich weiß nicht recht, Bil­ly! Ich habe ge­hört, dass vie­le Dich­ter nicht wie an­de­re Men­schen sind.«

      »Ja, das ist sehr rich­tig, jetzt, da ich dar­an den­ke. Da ist Joa­quin Mil­ler – der wohnt in den Ber­gen, hin­ter dem Frucht­tal. Das ist ein merk­wür­di­ger Mensch. Ganz in der Nähe von sei­nem Land­sitz war es, wo ich um dich an­hielt. Aber des­halb glaub­te ich doch, dass Dich­ter mit Ba­cken­bär­ten und Knei­fern her­um­lie­fen, und ich glaub­te nicht, dass sie je Läu­fern auf Frei­luft­plät­zen das Bein stel­len oder so nackt her­um­lie­fen, wie die Po­li­zei es er­laubt, und Mu­scheln sam­meln und wie Zie­gen klet­tern.«

      Die­se Nacht lag Sa­xon wach un­ter der De­cke, und sie sah zu den Ster­nen em­por, freu­te sich über den bal­sa­mi­schen Duft aus dem Busch und lausch­te auf das dump­fe Pol­tern der Bran­dung und auf das Flüs­tern des Was­sers, das sich we­ni­ge Fuß von ih­nen auf dem schir­men­den Stran­de kräu­sel­te. Bil­ly reg­te sich, und sie wuss­te, dass auch er nicht schlief.

      »Freust du dich jetzt, dass du Oa­k­land ver­las­sen hast, Bil­ly?« sag­te sie und schmieg­te sich eng an ihn.

      »Huh!« lau­te­te die Ant­wort. »Ist eine Mu­schel glück­lich?«

      *

      Vor je­der Flut lief Bil­ly den süd­li­chen Fels­grat ent­lang – den gan­zen ge­fähr­li­chen Weg, den er und Hall ge­macht hat­ten, und je­des Mal leg­te er ihn in kür­ze­rer Zeit zu­rück. »War­te bis Sonn­tag«, sag­te er zu Sa­xon. »Ich will den Dich­ter schon für sein Geld lau­fen las­sen. Es gibt nicht eine Stel­le, die mir Schwie­rig­kei­ten macht. Ich füh­le mich so si­cher. Wo ich frü­her auf Hän­den und Fü­ßen kroch, lau­fe ich jetzt. Ich den­ke so: Ge­setzt, es wäre nur einen Fuß auf je­der Sei­te tief, und es wäre wei­ches Heu, dann wür­dest du über­haupt nicht fal­len. Du wür­dest wie der Blitz hin­über­kom­men. Und ob es auf je­der Sei­te eine Mei­le hin­un­ter­geht, ist ganz ei­ner­lei. Das geht dich nichts an. Was dich an­geht, ist, dass du oben bleibst und wie der Blitz wei­ter­läufst. Und weißt du, Sa­xon, als ich es erst so an­sah, stör­te es mich gar nicht mehr. War­te, bis er mit al­len an­de­ren am Sonn­tag kommt. Ich bin be­reit, ihn zu emp­fan­gen.«

      »Ich möch­te wis­sen, wie die an­de­ren sind«, sag­te Sa­xon nach­denk­lich.

      »Selbst­ver­ständ­lich ge­nau wie er. Gleich und gleich ge­sellt sich gern. Sie sind si­cher nicht groß­schnau­zig – kei­ner von ih­nen, das wirst du schon se­hen.«

      Hall


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