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Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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Fuß im Durch­mes­ser. Und so sind sie alle, nur noch grö­ßer –, nein, dies ist eine Miss­ge­burt. Die misst nur neun Fuß im Durch­mes­ser. Und sie sind meh­re­re hun­dert Fuß hoch.«

      »Wenn ich st­er­be, Bil­ly, musst du mich in ei­nem Hain von Rie­sen­tan­nen be­gra­ben«, sag­te Sa­xon ein­dring­lich.

      »Ich will nicht, dass du stirbst, ehe ich selbst st­er­be«, ver­si­cher­te er ihr. »Und wir wol­len in un­serm Te­sta­ment be­stim­men, dass wir bei­de so be­gra­ben wer­den.«

      *

      Süd­wärts fuh­ren sie, die Küs­te ent­lang, jag­ten, fisch­ten, schwam­men und kauf­ten Pfer­de, und Bil­ly ver­schick­te sei­ne Ein­käu­fe mit den Küs­ten­damp­fern. Sie zo­gen durch Del Nor­te und Hum­boldt Coun­ty und durch Men­do­ci­no nach So­no­ma – Krei­se, grö­ßer als die öst­li­chen Staa­ten, bahn­ten sich ih­ren Weg durch rie­si­ge Wäl­der, fisch­ten in un­zäh­li­gen Fo­rel­len­flüs­sen und fuh­ren durch zahl­lo­se rei­che Tä­ler. Und im­mer noch such­te Sa­xon nach dem Mond­tal. Zu­wei­len, wenn al­les an­de­re aus­ge­zeich­net schi­en, fehl­te eine Ei­sen­bahn, zu­wei­len fehl­ten Ma­dron­jos oder Man­za­ni­tas, und meis­tens gab es zu viel Ne­bel.

      »Wir müs­sen hin und wie­der einen Son­nen­cock­tail ha­ben«, sag­te sie zu Bil­ly.

      »Ja«, ant­wor­te­te er, »zu viel Ne­bel könn­te uns leicht schlaff ma­chen. Das, was wir su­chen, liegt so in der Mit­te, und wir müs­sen et­was von der Küs­te ab­hal­ten, um es zu fin­den.«

      Es war Herbst, und sie ver­lie­ßen den Stil­len Ozean bei dem al­ten Fort Ross und fuh­ren in das Rus­si­an-Ri­ver-Tal, weit un­ter­halb Ukiahs, über Cazade­ro und Gu­er­ne­ville. Bei San­ta Rosa wur­de Bil­ly durch das Ver­schi­cken ei­ni­ger Pfer­de et­was auf­ge­hal­ten, und erst am Nach­mit­tag fuhr er in süd­öst­li­cher Rich­tung nach dem So­no­ma­tal.

      »Ich glau­be nicht, dass wir das So­no­ma­tal vor Schla­fens­zeit er­rei­chen«, sag­te er und maß mit den Au­gen den Ab­stand der Son­ne vom Ho­ri­zont. »Dies ist das Ben­net­tal. Hier setzt man über eine Was­ser­schei­de und kommt dann bei Glen El­len her­aus. Sieh, das ist nun ein mäch­tig schö­nes Tal, wenn je­mand dich da­nach fra­gen soll­te. Und ein pracht­vol­ler Berg dort drü­ben.«

      »Der Berg ist wirk­lich schön«, er­klär­te Sa­xon. »Aber die an­de­ren Hö­hen sind zu kahl. Und ich sehe kei­ne großen Bäu­me. Es ge­hört rei­cher Bo­den dazu, dass die Bäu­me so groß wer­den.«

      »Ich will ja nicht be­haup­ten, dass es das Mond­tal ist – das wür­de mir nicht ein­fal­len. Aber doch, Sa­xon, der Berg dort ist kei­ne Klei­nig­keit. Sieh nur all das Holz dar­auf. Ich möch­te wet­ten, dass es dort Hir­sche gibt!«

      »Ich möch­te wis­sen, wo wir die­ses Jahr den Win­ter ver­brin­gen wer­den«, mein­te Sa­xon.

      »Weißt du – ich habe auch ge­ra­de dar­über nach­ge­dacht. Lass uns im Win­ter nach Car­mel ge­hen. Mark Hall ist wie­der­ge­kom­men und Jim Ha­zard auch. Was meinst du dazu?«

      Sa­xon nick­te.

      »Aber dies­mal brauchst du doch nicht alle mög­li­che Ge­le­gen­heits­ar­beit zu ver­rich­ten?«

      »Nein, wir kön­nen uns da­mit be­gnü­gen, Pfer­de auf­zu­kau­fen, wenn das Wet­ter gut ge­nug zum Aus­fah­ren ist«, be­stä­tig­te Bil­ly, und sein Ge­sicht strahl­te vor Zufrie­den­heit. »Und wenn die­ser her­umspa­zie­ren­de Dich­ter aus dem Mar­mor­haus in der Nähe ist, dann wer­de ich schon die Box­hand­schu­he an ihm ver­su­chen, nur um ihn dar­an zu er­in­nern, dass er mir ein­mal bei­na­he die Bei­ne in den Leib ge­trabt hat.«

      »Oh, Oh!« rief Sa­xon. »Sieh nur, Bil­ly! Sieh!«

      Bei ei­ner Weg­bie­gung kam ein Mann in ei­nem mit ei­nem schwe­ren Pferd be­spann­ten Wa­gen ge­fah­ren. Das Tier war von schim­mern­der kas­ta­ni­en­brau­ner Far­be, mit weiß­gel­ber Mäh­ne und Schweif. Der Schweif feg­te fast den Bo­den, und die Mäh­ne war so schwer, dass sie sich wie ein Kamm am Hal­se hob und über die Sei­ten wog­te. Das Tier wit­ter­te die Stu­ten und blieb ste­hen, warf den Kopf zu­rück, das große Bü­schel der gelb­wei­ßen Mäh­ne wog­te im Win­de. Es beug­te den Kopf, bis die weit­ge­öff­ne­ten Nüs­tern die zit­tern­den Knie be­rühr­ten, und zwi­schen den stark ge­spitz­ten Ohren kam ein mäch­ti­ger, fast un­glaub­lich ge­bo­ge­ner Hals zum Vor­schein. Dann warf es wie­der den Kopf zu­rück und zerr­te zor­nig am Ge­biss, wäh­rend der Kut­scher weit aus­bog, um kei­ne Ge­fahr zu lau­fen. Sie konn­ten den blau­en Glanz in den wild­schim­mern­den Au­gen des Pfer­des se­hen, und Bil­ly griff vor­sich­tig nach den Zü­geln und hielt selbst weit ab. Er hob die Hand, um dem Mann mit dem Hengst ein Zei­chen zu ma­chen, und als sie an­ein­an­der vor­bei wa­ren, hielt er an, und sie plau­der­ten über Ar­beits­pfer­de.

      Un­ter an­derm er­fuhr Bil­ly, dass der Hengst Bar­ba­ros­sa hieß, dass es sein Be­sit­zer war, der ihn fuhr, und dass er in San­ta Rosa zu Hau­se war. »Es gibt von hier zwei Wege nach dem So­no­ma­tal«, sag­te der Mann. »Wenn Sie an den Kreuz­weg kom­men, müs­sen Sie links über Ben­net Peak nach Glen El­len ab­bie­gen – es ist dort drü­ben.«

      Hoch über weit­ge­dehn­te Stop­pel­fel­der er­hob sich der Ben­net Peak in der war­men Son­ne, zwi­schen ei­ner Rei­he von Hö­hen, die sich an sei­nen Fuß lehn­ten. Aber Hö­hen und Ber­ge an die­ser Sei­te wa­ren kahl und ver­brannt, wenn auch von der schö­nen, son­nen­ver­brann­ten, gelb­brau­nen Far­be, die für Ka­li­for­ni­en ei­gen­tüm­lich ist.

      »Der Weg rechts führt auch nach Glen El­len, aber er ist wei­ter und stei­ler. Nun, Ihre Pfer­de se­hen nicht aus, als ob sie das stö­ren wür­de.«

      »Wel­cher von den We­gen ist der schö­ne­re?« frag­te Sa­xon.

      »Oh, der rechts – das ist kein Zwei­fel«, sag­te der Mann. »Das ist der So­noma­berg, und der Weg geht ein gu­tes Stück hin­auf und dann durch Coo­pers Gro­ve.«

      Als sie sich ver­ab­schie­det hat­ten, fuhr Bil­ly nicht gleich wei­ter. Er und Sa­xon sa­hen über die Schul­ter nach dem er­reg­ten Bar­ba­ros­sa zu­rück, der stei­gend und in sehr auf­rüh­re­ri­scher Stim­mung nach San­ta Rosa da­v­on­setz­te.

      »Nun«, mein­te Bil­ly, »hier möch­te ich schon nächs­tes Früh­jahr sein.«

      Beim Kreuz­weg mach­te Bil­ly halt und sah Sa­xon an. »Was tut es, wenn der Weg auch et­was län­ger ist?« sag­te sie. »Sieh, wie schön es ist – al­les mit grü­nen Bäu­men be­deckt, und ich bin si­cher, dass es Rie­sen­tan­nen in den Ca­ny­ons gibt. Man kann es nie wis­sen. Das Mond­tal könn­te doch ir­gend­wo dort oben lie­gen. Und wir dür­fen es uns doch nicht ent­ge­hen las­sen, nur um eine hal­be Stun­de zu spa­ren.«

      Sie bo­gen nach rechts ab und fuh­ren über eine Rei­he stei­ler An­hö­hen. Als sie sich nä­her­ten, sa­hen Sie, dass das Was­ser im­mer reich­li­cher floss. Sie fuh­ren an ei­nem Bach vor­bei, und ob­wohl die Wein­ber­ge tro­cken von der Som­mer­hit­ze wa­ren, stan­den doch große, pracht­vol­le Baum­grup­pen auf den Bau­ern­hö­fen und rings auf der Ebe­ne.

      »Es mag merk­wür­dig klin­gen«, sag­te Sa­xon, »aber ich habe den Berg schon rich­tig lieb­ge­won­nen. Es ist fast, als hät­te ich ihn frü­her schon ir­gend­wo ge­se­hen, und – nun ja, er ist ganz herr­lich.«

      Sie fuh­ren über eine Brücke, bo­gen plötz­lich um eine


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