Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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noch am sel­ben Tag den Cañon er­rei­chen, er­klär­te er, wenn aber der Früh­ling mit sei­nem Tau­wet­ter schon jetzt ein­setz­te, wür­de der Cañon mit of­fe­nem Was­ser ge­füllt sein. Die Wän­de der Schlucht sei­en in­des­sen nicht we­ni­ger als zwi­schen hun­dert und tau­send Fuß hoch. Man kön­ne sie na­tür­lich be­stei­gen, aber es sei eine ver­dammt lang­wei­li­ge Ar­beit, die viel Zeit er­for­de­re.

      Als sie an die­sem Abend in der dunklen, un­heim­li­chen Schlucht la­ger­ten und ihre Pfei­fe rauch­ten, klag­ten sie über die Wär­me und wa­ren sich ei­nig, dass das Ther­mo­me­ter über Null ste­hen müss­te … und zwar zum ers­ten Mal seit sechs Mo­na­ten.

      »Man hat noch nie so weit im Nor­den et­was von Pan­thern ge­hört«, er­zähl­te Daw. »Rocky nann­te ihn einen Ku­gu­ar. Aber ich habe vie­le in Cur­ry Coun­ty ge­schos­sen – in Ore­gon, wo ich her bin, und da nann­ten wir sie im­mer Pan­ther. Je­den­falls war es eine grö­ße­re Kat­ze, als ich je eine ge­se­hen habe. Es war ein rich­ti­ges Un­ge­tüm von Kat­ze. Jetzt bleibt nur die Fra­ge üb­rig, wie, zum Teu­fel, sie auf einen sol­chen Jagd­aus­flug ab­seits von al­len ge­wohn­ten Pan­ther­we­gen ge­kom­men war? Das ist die Fra­ge …«

      Lin­day be­merk­te nichts hier­zu – er nick­te nur zu­stim­mend. Sei­ne Mo­kass­ins wa­ren auf klei­ne Stö­cke ge­hängt und dampf­ten, ohne dass er dar­auf ach­te­te und sie um­dreh­te. Die Hun­de la­gen zu­sam­men­ge­kau­ert wie pelz­be­klei­de­te Bäl­le da und schlie­fen. Das Knis­tern der glü­hen­den Schei­te mach­te die über­all herr­schen­de Stil­le nur noch tiefer. Der Dok­tor er­wach­te plötz­lich aus sei­nen Träu­men und starr­te Daw an, der eben­falls nick­te und den fra­gen­den Blick be­ant­wor­te­te. Bei­de lausch­ten. Aus wei­ter Fer­ne er­tön­te ein un­deut­li­ches Geräusch, das all­mäh­lich zu ei­nem ge­wal­ti­gen, un­heim­li­chen Brül­len an­schwoll. Es kam im­mer nä­her, es stieg und nahm zu, es hall­te von den Gip­feln der Ber­ge und aus den Tie­fen der Schluch­ten wi­der, der Wald neig­te sich un­ter dem mäch­ti­gen To­sen, die schlan­ken Fich­ten, de­ren Wur­zeln aus den Spal­ten in den Wän­den des Cañ­ons her­aus­lug­ten, beug­ten sich zit­ternd. Da er­kann­ten sie, was es war. Ein star­ker und bal­sa­mi­scher Wind weh­te zu ih­nen her­über und schleu­der­te glü­hen­de Par­ti­kel aus dem Feu­er wie Stern­schnup­pen in die mil­de Luft. Die Hun­de er­wach­ten, setz­ten sich auf und be­gan­nen, die schwar­zen Schnau­zen zum Him­mel ge­ho­ben, wie Wöl­fe zu heu­len.

      »Der Chi­nook«, sag­te Daw.

      »Das heißt, den­ke ich, dass der Weg auf dem Fluss ge­fähr­det ist?«

      »Ganz recht. Und zehn Mei­len auf dem Fluss sind leich­ter als eine Mei­le über die Ber­ge.« Daw blick­te Lin­day eine lan­ge Mi­nu­te prü­fend an. »Wir hät­ten noch ge­nau fünf­zehn Stun­den zu ge­hen«, rief er mit ei­ner Stim­me, die den Wind über­schrie. Er war­te­te einen Au­gen­blick auf Ant­wort. Dann sag­te er schließ­lich: »Dok­tor – ma­chen Sie mit?«

      Statt zu ant­wor­ten, klopf­te Lin­day sei­ne Pfei­fe aus und be­gann sich die damp­fen­den Mo­kass­ins an­zu­zie­hen. Es dau­er­te nur we­ni­ge Mi­nu­ten, so hat­ten sie, un­ter dem Druck des Stur­mes ge­beugt, die Hun­de an­ge­schirrt, das La­ger ab­ge­bro­chen und das Koch­ge­rät und die un­be­nutz­ten Schlaf­sä­cke auf dem Schlit­ten ver­staut. Dann bo­gen sie in der Dun­kel­heit auf den Weg ein, den Daw vor fast ei­ner Wo­che ge­tre­ten hat­te. Sie hat­ten eine lan­ge nächt­li­che Wan­de­rung vor sich. Und im­mer­fort hör­ten sie den Chi­nook brül­len und hetz­ten die mü­den Hun­de und sporn­ten ihre ei­ge­nen er­schöpf­ten Mus­keln an. Zwölf Stun­den hiel­ten sie durch. Dann mach­ten sie halt und früh­stück­ten, nach­dem sie vier­und­zwan­zig Stun­den lang un­un­ter­bro­chen auf den Bei­nen ge­we­sen wa­ren.

      »Eine Stun­de kön­nen wir schla­fen«, sag­te Daw, nach­dem sie di­cke Strei­fen Elch­fleisch, die mit Räu­cher­speck ge­bra­ten wa­ren, pfund­wei­se ver­zehrt hat­ten.

      Er ließ sei­nen Beglei­ter zwei Stun­den schla­fen, selbst fürch­te­te er sich, die Au­gen zu schlie­ßen. Er hielt sich wach, in­dem er in dem wei­chen, schon schmel­zen­den Schnee zeich­ne­te. Im Lau­fe die­ser bei­den Stun­den sank der Schnee um drei Zoll. Man konn­te das Sin­ken ge­ra­de­zu se­hen. Von al­len Sei­ten kam – schwach aus der Fer­ne, stark in der Nähe – das Geräusch der bis­her ver­bor­ge­nen Ge­wäs­ser, die jetzt her­vor­si­cker­ten und sich einen Weg bahn­ten. Trotz dem Brül­len des Früh­lings­win­des hör­te man sie. Der Klei­ne Peco, der durch vie­le an­de­re noch klei­ne­re Flüs­se Zu­wachs er­hielt, er­hob sich ge­gen den Zwang des Win­ters und zer­spreng­te un­ter Kra­chen und Knal­len das Eis.

      Daw be­rühr­te Lin­days Schul­ter. Er be­rühr­te sie noch ein­mal. Schüt­tel­te. Und schüt­tel­te noch kräf­ti­ger.

      »Dok­tor«, mur­mel­te er vol­ler Be­wun­de­rung. »Ich räu­me ohne wei­te­res ein, dass Sie gut lau­fen kön­nen.«

      Die mü­den schwar­zen Au­gen un­ter den schwe­ren Li­dern nah­men das Kom­pli­ment an.

      »Aber dar­um han­delt es sich jetzt nicht! Rocky ist ganz nie­der­träch­tig ver­schan­delt wor­den. Wie ich Ih­nen vor­her sag­te: Ich habe ge­hol­fen, ihm die Ein­ge­wei­de zu­sam­men­zunä­hen, Dok­tor!« Er schüt­tel­te den Mann, des­sen Au­gen sich schon wie­der ge­schlos­sen hat­ten. »Ich sage Ih­nen, Dok­tor. Es han­delt sich jetzt nur dar­um, ob Sie im­stan­de sind wei­ter­zu­ge­hen? Hö­ren Sie, was ich sage? Ich fra­ge, ob Sie im­stan­de sind, wei­ter­zu­ge­hen?«

      Die mü­den Hun­de schnapp­ten nach ih­nen und win­sel­ten, als sie in ih­rem Schlaf ge­stört wur­den. Es ging nur lang­sam vor­wärts. Mehr als zwei Mei­len in der Stun­de schaff­ten sie nicht, und die Tie­re nah­men jede Pau­se wahr, um sich in den nas­sen Schnee zu le­gen.

      »Noch zwan­zig Mei­len, und wir ha­ben die Schlucht hin­ter uns«, er­mun­ter­te Daw sei­nen Beglei­ter. »Und wenn wir so weit sind, kann das Eis mei­net­we­gen zum Teu­fel ge­hen. Dann kön­nen wir am Ufer wei­ter­mar­schie­ren und ha­ben nur noch zehn Mei­len bis zum La­ger, sind also schon bei­nah da, Dok­tor! Und wenn Sie Rocky zu­sam­men­ge­kleis­tert ha­ben, kön­nen Sie mit ei­nem Kanu in ei­nem Tage zu­rück sein.«

      Aber das Eis wur­de im­mer un­si­che­rer un­ter ih­ren Fü­ßen, es be­gann sich vom Ufer los­zu­rei­ßen und hob sich Zoll um Zoll. An ei­ni­gen Stel­len hielt es noch am Ufer fest; dann lag aber schon Was­ser dar­über, und sie muss­ten hin­durch­wa­ten. Der Klei­ne Peco knurr­te und murr­te. Spal­ten und Ris­se bil­de­ten sich über­all, wäh­rend sie sich Mei­le um Mei­le vor­wärts kämpf­ten, von de­nen jede ein­zel­ne zehn Mei­len über die Ber­ge ent­sprach.

      »Le­gen Sie sich auf den Schlit­ten, dann kön­nen Sie ein biss­chen schla­fen, Dok­tor«, mein­te Daw.

      Der Blick aus den schwar­zen Au­gen ver­bot ihm, die freund­li­che Auf­for­de­rung zu wie­der­ho­len.

      Schon ge­gen Mit­tag er­hiel­ten sie eine War­nung, dass das Ende sich nä­her­te. Eis­schol­len, die von der ra­sen­den Strö­mung ab­wärts ge­scho­ben wur­den, be­gan­nen un­ter dem Eis, auf dem sie gin­gen, zu don­nern und zu to­ben. Die Hun­de win­sel­ten ängst­lich und streb­ten nach dem Ufer.

      »Das heißt of­fe­nes Was­ser wei­ter oben«, er­klär­te Daw. »Bald wird ir­gend­wo Pack­eis kom­men, und dann wird der Fluss im Lau­fe von hun­dert Mi­nu­ten um hun­dert Fuß stei­gen. Jetzt


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