Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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das ihr ei­ge­nes Herz spre­chen wür­de.

      Das Geräusch von leich­ten Schrit­ten auf dem trock­nen Wald­bo­den nä­her­te sich. Sie sah auf, und St. Vin­cent stand vor ihr. Er hat­te sich völ­lig er­holt, als wä­ren die schreck­lichs­ten Stür­me, de­nen ein Mensch be­geg­nen kann, an ihm ab­ge­glit­ten. Sein Ge­sicht war fast hei­ter und so schön, wie es ihr im­mer er­schie­nen war. Kei­ne Spur hat­te sich in die­se fri­schen kna­ben­haf­ten Züge ge­gra­ben.

      »Du bist eine Hel­din, Fro­na!« be­gann er, und es schi­en, als woll­te er sich vor ihr in die Knie wer­fen. »Du hast um mich ge­kämpft, und es gibt kein Wort, mit dem ich dir dan­ken könn­te. Vi­el­leicht kann ein gan­zes Le­ben voll Dank­bar­keit … Aber ich weiß nicht, ob ich es dir an­bie­ten darf … Nur das weiß ich: ohne dei­ne Tap­fer­keit, ohne dei­ne Treue, ohne dei­ne Lie­be wäre ich nicht mehr. Der schimpf­lichs­te Tod war mir ge­wiss … ohne dich, Fro­na!«

      »Was soll ich sa­gen?« dach­te Fro­na. »Ich has­se ihn, ich ver­ab­scheue ihn!«

      Sie hat­te die Hän­de in­ein­an­der­ge­presst, ihre zit­tern­den Hän­de, und über ihre Wan­gen lie­fen Trä­nen. Dann auf ein­mal brach sie in ein grel­les schluch­zen­des La­chen aus.

      »Du hast furcht­bar ge­lit­ten, Fro­na!« flüs­ter­te er mit ei­ner Zärt­lich­keit, so weich und gut, wie sie nur ihm ge­ge­ben war. »Jetzt erst weiß ich, wie furcht­bar du ge­lit­ten hast.«

      Sie lach­te noch hef­ti­ger, sie lach­te wie eine Kran­ke.

      »Es ist ja al­les vor­bei, Fro­na! Ich lebe, du fühlst mich, ich lie­be …«

      Da­bei leg­te er den Arm um sie. Ganz nahe wa­ren ihr sei­ne Lip­pen, von de­nen es kein Ent­rin­nen gab, wenn sie noch ein­mal die ih­ren fan­den. In ei­ner To­des­angst, die sie in den rei­ßen­den Stru­deln und zwi­schen den kal­ben­den Eis­ber­gen nicht emp­fun­den hat­te, stieß sie ihn mit bei­den Fäus­ten von sich.

      »Du hast mich schmut­zig ge­macht! Mei­ne Lip­pen sind schmut­zig von dei­nen Küs­sen! Nie wie­der! Nie wie­der!«

      Er starr­te sie an, er ver­stand nichts.

      »So sprichst du mit mir?«

      »Ein Feig­ling! …« hauch­te sie und rieb ih­ren Mund, rieb ihre Hän­de. Je­der Fleck ih­rer Haut ekel­te sie, den er ein­mal be­rührt hat­te.

      »Du nennst mich Feig­ling? Und das ist al­les, was du mir zum Vor­wurf machst? Aber die­se an­de­ren, die mit Mes­sern und Re­vol­vern auf­ein­an­der los­ge­hen, all die­se Bur­schen, in de­nen ein Hen­kers­knecht steckt und da­nach brüllt, sich ein­mal aus­to­ben zu dür­fen … all die­se an­de­ren sind Hel­den?« Er ließ sich zu ih­ren Fü­ßen nie­der, und jetzt wein­te auch er.

      »Ich habe ihre Ner­ven nicht, Fro­na. Ich kann nicht tö­ten. Ich kann kei­ne Wun­den schla­gen. Mei­ne Kraft gilt an­de­ren Zie­len. Aber ich glau­be, dass ich bes­ser lie­ben kann als die­se Hel­den. Ist das nichts, Fro­na?«

      »Wenn du doch ge­stor­ben wärst, Vin­cent! Wenn du in der Nacht in Borgs Hüt­te ge­stor­ben wärst, mei­net­we­gen vor Angst ge­stor­ben wärst, wenn auch nicht im Kampf. Ja selbst, wenn du am Gal­gen ge­stor­ben wärst! Ich hät­te dich gren­zen­los ge­liebt. Ich hät­te dich für mein gan­zes Le­ben ge­liebt. Jetzt geh von mir!«

      »Und wenn ich jetzt vor dei­nen Au­gen st­er­be? Dazu bin ich nicht zu feig, Fro­na! Wirst du mich dann wie­der lie­ben kön­nen?«

      »Es ist zu spät, Vin­cent. Ei­nen schwa­chen, ar­men, klei­nen Men­schen hät­te ich lie­ben kön­nen. Ich will kein Hel­den­weib sein. Ich will nie wie­der ver­su­chen, et­was an­de­res zu sein als eine Frau, wie alle Frau­en sind. Aber du hast et­was zer­stört, und das kann nicht wie­der wer­den.«

      »Was hab’ ich zer­stört?«

      »In dir habe ich den tap­fers­ten al­ler Män­ner ge­se­hen! Alle Träu­me, die ein Mäd­chen träumt, wa­ren in dir Kör­per ge­wor­den! Und das ist vor­bei. Das kommt nie wie­der. Aber du wür­dest mich im­mer dar­an er­in­nern …«

      »Geh fort!« schrie sie mit so furcht­ba­rer Ener­gie, mit so has­s­er­füll­ten Au­gen, dass er plötz­lich nicht mehr zwei­feln konn­te: hier war sein Spiel aus­ge­spielt.

      »Gut, ich gehe. Du wirst nie wie­der von mir hö­ren. Vi­el­leicht wirst du ein­mal le­sen und ler­nen, dass du einen Men­schen von dir ge­sto­ßen hast, der mehr wert ist als all dei­ne Ei­sen­fres­ser. Auch mehr als der, der mich ver­drängt hat. Denn das lass dir sa­gen, als mein letz­tes Wort: Ich weiß, dass al­les ge­lo­gen war! Du hät­test mich wei­ter ge­liebt, du wärst durch Jam­mer und Elend mit mir ge­gan­gen ohne den, der von da drü­ben kommt.«

      Da­bei zeig­te er auf ein Kanu, in dem Del Bi­shop mit Cor­liss her­an­ge­pad­delt ka­men.

      »Ich weiß, dass dei­ne Ver­ach­tung und dein Hel­den­glau­be nichts ist als Pose! Aber der Mann, mit dem du eine ge­wis­se Nacht, eine gan­ze Nacht, von der wir nicht spre­chen wol­len, in Hap­py Camp ver­bracht hast, in sei­nem Zelt, in sei­nen De­cken, der …«

      »Van­ce!« schrie Fro­na hin­aus auf den Fluss: »Komm her und schüt­ze mich!«

      Bei die­sem Schrei, des­sen Echo die Flut wi­der­hall­te, ver­schwand Gre­go­ry St. Vin­cent wie ein Schat­ten.

      ENDE

Das Mondtal

      »Hörst du, Sa­xon? Komm mit! Was scha­det es, wenn es Mau­rer sind. Ich wer­de ein paar fei­ne Her­ren tref­fen, die ich ken­ne, und du auch. Die Al Vis­ta-Mu­sik soll spie­len, und du weißt, sie spielt himm­lisch. Und du tanzt ja so gern –«

      Zehn Schrit­te von ih­nen ent­fernt stand eine di­cke äl­te­re Frau, die das jun­ge Mäd­chen in ih­rer Un­ter­hal­tung stör­te. Die Frau wand­te ih­nen den Rücken – einen schlott­ri­gen, run­den und miss­ge­stal­te­ten Rücken – der plötz­lich in Krämp­fen zuck­te.

      »Mein Gott!« schrie sie. »Oh, mein Gott!«

      Ihre Au­gen, die den Aus­druck ei­nes ge­fan­ge­nen Tie­res hat­ten, schweif­ten wild durch den großen, weiß­ge­stri­che­nen Raum, der zum Er­sti­cken er­hitzt und mit nas­sen Dämp­fen von dem feuch­ten Zeug ge­sät­tigt war, das un­ter den vie­len Plätt­ei­sen zisch­te. Die zu­nächst ste­hen­den Mäd­chen und Frau­en war­fen ihr einen schnel­len Blick zu, und dann schwan­gen sie wie­der ihre Ei­sen, aber mit er­höh­ter Schnel­lig­keit, hat­ten sie doch meh­re­re Dut­zend Be­we­gun­gen un­gleich­mä­ßig oder nicht ganz so aus­ge­führt, wie sie soll­ten. Der Schrei der äl­te­ren Frau hat­te die Angst vor dem Geld­ver­lust er­weckt, die sich ner­vös durch die Rei­hen der ak­kord­ar­bei­ten­den Plät­te­rin­nen fort­pflanz­te.

      Sie nahm sich zu­sam­men, er­griff ihr Ei­sen und ließ es aufs Ge­ra­te­wohl auf das fein­ge­kräu­sel­te Klei­dungs­stück auf dem Brett un­ter ih­ren Hän­den fal­len.

      »Ich glaub­te, sie be­käme es schon wie­der – du nicht?« sag­te das jun­ge Mäd­chen.

      »Es ist eine Schan­de, eine Frau in ih­rem Al­ter – und in dem Zu­stand«, ant­wor­te­te Sa­xon, wäh­rend sie mit ei­ner war­men Toll­sche­re eine Spit­zen­man­schet­te kräu­sel­te. Ihre Be­we­gun­gen wa­ren leicht, si­cher und schnell, und ob­wohl ihr Ge­sicht blass vor Mü­dig­keit und Wär­me war, ar­bei­te­te sie doch mit un­ver­min­der­ter


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