Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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Flu­ge. Sie ar­bei­te­te wie ge­wöhn­lich in der Plät­te­rei und leis­te­te so­gar noch mehr Über­ar­beit als sonst, aber jede Stun­de, die sie frei hat­te, war den Vor­be­rei­tun­gen zu der großen Ver­än­de­rung und – Bil­ly ge­wid­met. Als all­sie­gen­der Lie­ben­der von Got­tes Gna­den hat­te er be­stimmt ver­langt, dass sie schon am Tage nach dem An­trag ihre Hoch­zeit fei­ern soll­ten, und mehr als eine Wo­che Auf­schub wei­ger­te er sich ka­te­go­risch zu be­wil­li­gen.

      »Wa­rum soll­ten wir war­ten?« frag­te er. »Wir wer­den nicht jün­ger, und denk an al­les, was wir uns mit je­dem Tage, den wir war­ten, ent­ge­hen las­sen.«

      Zu­letzt gab er sich mit ei­nem Mo­nat zu­frie­den, und das war ein Glück, denn vier­zehn Tage dar­auf wur­de er mit ei­nem Dut­zend an­de­rer Kut­scher nach den großen Stäl­len von Cor­ber­ly & Mor­ri­son in West-Oa­k­land ver­setzt. Da­mit er­üb­rig­te sich al­les Woh­nungs­su­chen am an­de­ren Ende der Stadt, und sie wähl­ten die Pine Street in un­mit­tel­ba­rer Nähe von den Werk­stät­ten der Süd-Pa­zi­fik-Bahn, wo Bil­ly und Sa­xon ein hüb­sches Häu­schen mit vier klei­nen Zim­mern für zehn Dol­lar mo­nat­lich mie­te­ten.

      »Das nen­ne ich ge­schenkt, wenn ich dar­an den­ke, wie ich für die Lö­cher, in de­nen ich bis­her wohn­te, blu­ten muss­te«, er­klär­te Bil­ly. »Für das zum Bei­spiel, das ich zur Zeit be­woh­ne – es ist nicht ein­mal so groß wie das kleins­te von die­sen – be­zah­le ich sechs Dol­lar mo­nat­lich.«

      »Aber es ist mö­bliert«, wand­te Sa­xon ein. »Das ist der Un­ter­schied. Ver­stehst du?«

      Aber das ver­stand Bil­ly nicht.

      »Mit mei­ner Ge­lehr­sam­keit ist es nicht weit her, Sa­xon. Aber ein ein­fa­ches Re­chenexem­pel kann ich doch lö­sen. Es ist schon vor­ge­kom­men, dass ich mei­ne Uhr ver­set­zen muss­te, wenn ich in der Klem­me war, und ich weiß, was Zin­sen sind. Wie viel, meinst du, wird es kos­ten, das Haus hier zu mö­blie­ren, mit Tep­pi­chen auf dem Fuß­bo­den, Lin­ole­um in der Kü­che und al­lem an­de­ren?«

      »Für drei­hun­dert Dol­lar kön­nen wir es wirk­lich hübsch ma­chen«, ant­wor­te­te sie. »Ich habe dar­über nach­ge­dacht und glau­be be­stimmt, dass es da­für zu ma­chen ist.«

      »Drei­hun­dert«, mur­mel­te er und run­zel­te die Stirn vor lau­ter Ei­fer. »Drei­hun­dert, sa­gen wir, zu sechs Pro­zent. Das macht sechs Cent auf einen Dol­lar, sech­zig Cent auf zehn Dol­lar, sechs Dol­lar auf hun­dert Dol­lar. Kannst du se­hen, dass ich fa­bel­haft mit zehn mul­ti­pli­zie­ren kann? Jetzt acht­zehn durch zwölf, das macht einen Dol­lar fünf­zig mo­nat­lich.« Er hielt inne, zu­frie­den, dass er sei­ne Be­haup­tung be­wie­sen hat­te. Dann fiel ihm et­was an­de­res ein. »Ho! Wir sind noch nicht fer­tig. Was ma­chen die Zin­sen, wenn man vier Zim­mer mö­bliert. Also – was macht ein Dol­lar fünf­zig durch vier?«

      »Fünf­zehn durch vier – drei und drei im Kopf«, be­gann Sa­xon mit großer Zun­gen­fer­tig­keit. »Drei­ßig durch vier sind sie­ben, acht­und­zwan­zig, zwei im Kopf, und zwei Vier­tel ist ein halb. Da hast du’s.«

      »Na ja, du scheinst es auch zu kön­nen.« Er be­sann sich einen Au­gen­blick. »Ich bin nicht mit­ge­kom­men. Wie viel, sagst du, macht es?«

      »Sie­ben­und­drei­ßi­gein­halb Cent.«

      »Schön. Lass uns jetzt se­hen, wie viel man mir für mein ei­nes Zim­mer ab­ge­nom­men hat. Zehn Dol­lar mo­nat­lich für vier Zim­mer macht zwei­ein­halb für ei­nes. Dazu sie­ben­und­drei­ßi­gein­halb Cent für die Mö­bel, macht zwei Dol­lar und sie­ben­un­dacht­zi­gein­halb Cent, ab­ge­zo­gen von sechs Dol­lar – –«

      »Drei Dol­lar und zwöl­fein­halb Cent«, warf sie has­tig ein.

      »Rich­tig! Um drei Dol­lar und zwöl­fein­halb Cent wer­de ich also für das Zim­mer, in dem ich woh­ne, be­tro­gen. Da siehst du es! Es ist di­rekt eine Er­spar­nis, wenn man hei­ra­tet. Nicht wahr?«

      »Aber die Mö­bel wer­den ab­ge­nutzt, Bil­ly.«

      »Ja, Teu­fel auch, dar­an dach­te ich nicht. Das muss man selbst­ver­ständ­lich mit­rech­nen. Na, was denn! Es ist nun doch rein ge­schenkt, und Sonn­abend musst du se­hen, dass du früh in der Plät­te­rei fer­tig wirst, da­mit wir die Aus­stat­tung kau­fen kön­nen. Ich war ges­tern Abend bei Sa­lin­gers. Ich soll fünf­zig an­zah­len und den Rest mit zehn Dol­lar mo­nat­lich ab­tra­gen. Fün­f­und­zwan­zig Mo­na­te, dann ge­hört al­les uns. Und ver­giss nicht, Sa­xon, nimm und kauf al­les, wozu du Lust hast – ei­ner­lei, was es kos­tet. Kei­ne Knau­se­rei, wenn es für dich und mich ist. Ver­stehst du?«

      Sie nick­te, und nichts in ih­rem Ge­sicht ver­riet die Un­zahl von Er­spar­nis­sen, die sie zu ma­chen ge­dach­te. Ein feuch­ter Glanz trat in ihre Au­gen.

      »Du bist so gut zu mir, Bil­ly«, mur­mel­te sie und trat zu ihm, und sei­ne Arme wa­ren gleich be­reit, sie zu emp­fan­gen.

      »Also hast du es doch ge­tan«, mein­te Mary ei­nes Mor­gens in der Wä­sche­rei. Sie hat­ten noch kei­ne zehn Mi­nu­ten ge­ar­bei­tet, als ihre Au­gen auch schon den To­pas­ring am Ring­fin­ger von Sa­x­ons lin­ker Hand ge­se­hen hat­ten. »Wer ist der Glück­li­che? Char­ley Long oder Bil­ly Ro­berts?«

      »Bil­ly«, lau­te­te die Ant­wort.

      »Huh! Du willst also einen jun­gen Men­schen ha­ben, den du dir er­zie­hen kannst?«

      Sa­x­ons Ge­sicht zeig­te deut­lich, dass die bos­haf­te Be­mer­kung ge­trof­fen hat­te, und Mary be­reu­te sie so­fort.

      »Kannst du kei­nen Spaß ver­ste­hen. Ich freue mich schreck­lich. Bil­ly ist ein fa­bel­haf­ter Mann, und ich freue mich, dass er dich ha­ben soll. Ihr seid wie für ein­an­der ge­schaf­fen, und du wirst eine bes­se­re Frau für ihn sein als jede, die ich ken­ne. Wann steigt es?«

      Ein paar Tage dar­auf traf Sa­xon Char­ley Long auf dem Heim­weg von der Plät­te­rei. Er ver­sperr­te ihr den Weg und be­gann, mit ihr zu re­den.

      »So, du gehst also mit ei­nem Bo­xer?« knurr­te er. »Wo das hin­führt, kann man ja mit ei­nem hal­b­en Auge se­hen.«

      Zum ers­ten Mal in ih­rem Le­ben hat­te Sa­xon kei­ne Furcht vor die­sem schwer­glied­ri­gen dunklen Mann mit den schwar­zen Brau­en und den be­haar­ten Hän­den und Fin­gern. Sie hob ihre lin­ke Hand.

      »Sieh her! Den konn­test du mir nicht an den Fin­ger ste­cken, so groß und stark du auch bist. Aber Bil­ly Ro­berts konn­te es – und das in we­ni­ger als ei­ner Wo­che. Er hat dich be­siegt, Char­ley Long, und mich oben­drein. Er ist nicht so ei­ner wie du. Er ist durch und durch ein Mann – ein fei­ner Mann mit ei­nem rei­nen Le­ben.«

      Long lach­te hei­ser.

      »Ich könn­te dir viel­leicht et­was an­de­res von ihm er­zäh­len. Of­fen ge­sagt, Sa­xon, er ist nicht der, für den er sich aus­gibt. Wenn ich er­zäh­len woll­te, was ich weiß –«

      »Geh lie­ber«, un­ter­brach sie ihn, »sonst sage ich es ihm wie­der, und du weißt, was es dann setzt, du großer Lüm­mel.«

      Long ver­zog sich un­wil­lig mit wi­der­stre­ben­den, schlep­pen­den Schrit­ten.

      »Ja, du bist ge­fähr­lich«, sag­te er halb be­wun­dernd.

      »Das ist Bil­ly Ro­berts auch«, lach­te sie und ging wei­ter. Als sie ein Dut­zend Schrit­te ge­gan­gen war, blieb sie ste­hen. »He!« rief sie.


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