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Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman - Günter Dönges


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drückte den Knopf für das Erdgeschoß. Er wollte gewisse Dinge natürlich nicht auf die Spitze treiben.

      Im Fahrstuhl schaute er verwundert auf die Brieftasche, die an seiner rechten Hand klebengeblieben war.

      Erstaunt und überrascht zugleich schüttelte er den Kopf. Er konnte sich dieses Versehen kaum erklären. Um sicher zu sein, daß sie auch wirklich dem »Neandertaler« gehörte, blätterte er sie schnell durch. Er suchte nach irgendeinem Ausweis mit Lichtbild. Und korrekt, wie er es stets war, übergab er wenig später dem Hauswart unten in der Halle die Brieftasche.

      »Sie muß von einem Besucher verloren worden sein«, meinte Parker. »Vielleicht meldet sich der Verlierer und überreicht Ihnen ein mehr oder weniger großes Trinkgeld. Möglich ist in diesem Leben vieles...!«

      Dann marschierte er würdevoll an dem verdutzten Hauswart vorbei auf die Straße und winkte ein Taxi ab, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite auftauchte. Parker nahm im Wagen Platz und schüttelte den Kopf, als ihn der schwarzhäutige Fahrer nach dem Ziel der Fahrt fragte.

      »Folgen Sie dem Mann, der gleich das Haus verlassen wird«, sagte der Butler dann freundlich. »Sie werden ihn bestimmt daran erkennen, daß er höchstwahrscheinlich ununterbrochen niest.«

      Diese Personenbeschreibung war treffend und brauchte nicht durch zusätzliche Hinweise erweitert und ergänzt zu werden. Nach etwa fünf Minuten erschien der »Neandertaler« in der Glastür, die ihm vom Hauswart vorsorglich geöffnet worden war.

      Auf schwachen, einknickenden Beinen, unentwegt niesend, taumelte der »Neandertaler« auf die Straße und hielt sich nur mit Mühe am Peitschenmast einer Straßenlaterne fest. Dann mühte er sich in ein Taxi und ließ sich wegbringen.

      »Jetzt sind Sie an der Reihe, mein Freund«, sagte Parker zu dem Fahrer seines Taxis. »Wenn mich nicht alles täuscht, werden wir gleich in den Genuß kommen, uns den Hafen dieser schönen Stadt aus der Nähe anzusehen!«

      *

      Seine Prognose traf ein.

      Der »Neandertaler« ließ sich hinunter zum Hafen bringen, taumelte über einen Kai und wurde von zwei stämmigen Männern in Empfang genommen, die hier mit einem kleinen Boot auf ihn gewartet hatten.

      Der Steinzeitmensch war nicht in der Lage, die dringenden Fragen seiner beiden Begleiter zu erwidern, wie Parker selbst aus einiger Entfernung feststellen konnte. Gestützt von den beiden Männern kletterte er in das Boot und hätte es mit einem urgewaltigen Nieser fast zum Kentern gebracht.

      Das Boot fuhr hinaus ins freie Wasser, wo Parker eine einmotorige Maschine ausmachte, die auf zwei soliden Schwimmern stand. Nach einem etwas umständlichen Umsteigen verschwand der »Neandertaler« in dieser Maschine, die bald darauf Fahrt aufnahm, vom Wasser abhob und hinter einigen romantisch schönen Wolken in Richtung Süden verschwand.

      Parker, stets darum bemüht, etwaige Spuren zu vermeiden, stieg in ein anderes Taxi um und ließ sich dann auf seltsam verschnörkelten Umwegen zurück zum Hafen bringen. Im Schutze eines Lagerschuppens stieg er aus und betrat die Räume eines Büros, die zu diesem Lagerschuppen gehörten.

      Vor einer Tür blieb er stehen und klopfte höflich an. In den Räumen der »Intershepping« waren Schritte zu hören. Bald darauf fragte ihn eine angenehm klingende weibliche Stimme, wer da sei und was man wolle.

      »Mein Name ist Parker. Ich habe die Absicht, in geschäftliche Beziehungen mit Ihnen zu treten«, erwiderte Parker höflich.

      Die Tür wurde spaltbreit geöffnet.

      Zuerst schaute der Butler in die Mündung einer Pistole, dann aber in die Augen von Judy Malone, die sofort lächelte und ihn eintreten ließ.

      »Alles in Ordnung?« erkundigte sie sich. Während dieser Routinefrage lächelte sie schon nicht mehr. Sie schloß hinter Parker die Tür und legte einen zusätzlichen Riegel vor.

      »Mr. Rander befindet sich bereits auf dem Luftweg nach Key West«, berichtete Parker. »Sein gebrochenes Bein wurde fachgerecht eingegipst, Madam!«

      »Sagen Sie nicht Madam zu mir, Parker. Für Sie bin ich Judy...!«

      »Miß Malone, wenn Sie erlauben«, korrigierte der Butler in seiner feinen Art.

      »Okay, Miß Malone dann also...! Sie sind nicht beschattet worden?«

      »Das allerdings, Miß Malone.« Parker lächelte andeutungsweise und berichtete, was ihm und dem »Neandertaler« widerfahren war. Nach seinem Bericht konnte Judy Malone endgültig wieder lächeln. Doch nur für wenige Augenblicke.

      »Demnach haben wir es auch hier in Nassau mit den Schatzsuchern zu tun gehabt«, sagte sie nachdenklich. »Und da sie ein Flugzeug benutzten, konnten sie schneller sein als wir...!«

      »Darf ich fragen, ob Sie inzwischen etwas über das Schicksal der Schnellbootbesatzung in Erfahrung bringen konnten?«

      Ihr Gesicht verdüsterte sich.

      »Die Leichen sind gefunden worden«, gab sie dann mit einer überraschend müden Stimme zurück. »Außer Mr. Rander, Ihnen und mir hat niemand überlebt. Sie haben in der Nacht sehr genau beobachtet, Parker.«

      »Es war Mord«, sagte der Butler. »Ist Mr. Lörrach auch...?«

      »Auch er ist erschossen worden«, erwiderte die CIA-Agentin. »Die Polizeibehörden hier in Nassau überschlagen sich. Sie stehen vor einem Rätsel und können sich die nächtliche Schießerei nicht erklären.«

      »Könnte man nicht vielleicht irgendeinen Hinweis liefern, Miß Malone?«

      »Ausgeschlossen«, gab sie zurück und schüttelte den Kopf. »Wir dürfen weder für die amerikanischen noch für die englischen Behörden existieren. Die Methoden der Geheimdienste sind nicht gerade gesellschaftsfähig, aber das wissen Sie ja auch...! Ich verstoße bereits gegen die Regeln, daß ich Sie eingeweiht und daß ich noch immer Kontakt zu Ihnen habe...!«

      »Nur wer die Regeln kennt, Miß Malone, darf auch gegen sie verstoßen«, erwiderte der Butler. »Ich bin äußerst froh und dankbar, daß ich Sie nach dem Attentat draußen im Hafen gefunden habe. Sonst müßte ich jetzt allein Weiterarbeiten, zumal mein junger Herr für einige Zeit in einem Krankenhaus bleiben wird.«

      »Aus der gedachten Zusammenarbeit wird wohl kaum etwas werden«, erklärte Judy Malone.

      »Darf ich mich nach den Gründen Ihrer Absage erkundigen?«

      »Ich werde meinen Auftrag zurückgeben«, sagte sie müde. »Ich habe auf der ganzen Linie versagt.«

      »Verzeihung, waren Sie nicht auf der Insel?«

      »Na und? Was habe ich erreicht? Ich weiß noch nicht einmal mit Sicherheit, ob die gestohlenen A-Geschosse sich auf dieser Insel befinden. Ich habe Hilton verloren. Und jetzt Larron! Nein, Parker, ich werde den Auftrag zurückgeben. Und Sie und Mr. Rander sollten schleunigst vergessen, was Sie gesehen und gehört haben.«

      »Das, Madam, ist ein Gedankenakt, den zu schaffen ich nicht in der Lage bin«, erwiderte Parker und schüttelte andeutungsweise den Kopf. »Gerade weil ich gesehen und gehört habe, werde ich zurück zur Haifischinsel fahren. Vergessen Sie nicht, daß auch ich einen Spezialauftrag zu erledigen habe!«

      »Man wird Sie umbringen... Wie Conwell, Hilton, Larron und die anderen, Parker.«

      »Nur dann, Madam, wenn ich mir diesen Ausdruck vielleicht doch einmal erlauben darf, wenn ich mit nackter Gewalt vorgehe, womit die Gangster sicher rechnen.«

      »Und wie wollen Sie ohne Gewalt durchkommen?«

      »Es gibt andere Methoden, Miß Malone! Methoden, über die man sich einmal in aller Ruhe unterhalten sollte. Die Schatzsucher, um bei dieser Bezeichnung zu bleiben, haben die Insel hermetisch abgeschlossen. Sie werden sich gerade jetzt vollkommen sicher fühlen. Diese ihre Schwäche sollte man nutzen.«

      »Man wird uns aufspüren, bevor wir die Insel erreichen. Und was dann passiert, wissen Sie doch bereits, Parker.«

      »Darf


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