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Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman - Günter Dönges


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graue Ford hinter dem Buick auf.

      Drei Männer fielen förmlich aus dem Wagen und nahmen die Verfolgung auf. Sie alle hielten solide 45er in den Händen. Sie schossen erst einmal wahllos in das dichte Grün hinein und hofften wohl auf einen Sonntagstreffer.

      Mike Rander und sein Butler hatten sich schon in Waldläufer verwandelt. Sie befanden sich auf einem schmalen, schlüpfrigen Pfad, der sich stark nach unten senkte und dem Augenschein nach in eine tiefe, steile Schlucht führte.

      Plötzlich hörten die ungezielten Schüsse auf.

      Es wurde unheimlich still. Irgendwo knackten Äste. Dann keckerte ein aufgeschreckter Vögel. Zeternd stob er aus dem dichten Gebüsch und verschwand hinter einer Baumgruppe.

      Rander war stehengeblieben.

      »Und jetzt?« fragte er seinen Butler.

      »Ich möchte auf keinen Fall behaupten, Sir, daß ich von Natur aus faul bin«, meinte der Butler. »Auf der anderen Seite möchte ich betonen, daß ich mir grundsätzlich keine Gelegenheit entgehen lasse, ein Auto zu benutzen.«

      »Ich verstehe kein Wort.« Mike Rander wirkte ungeduldig und nervös. Er konnte sich schließlich an fünf Fingern abzählen, daß die Gangster ihnen bereits dicht auf den Fersen waren.

      »Darf ich Sie höflichst bitten, mir zu folgen, Sir...?«

      »Sie... Sie wollen zurück?« Rander sah seinem Butler entgeistert an.

      »Ich bemühe mich nur, das zu tun, was die verfolgenden Gangster nicht erwarten.«

      Dann ging Parker zurück zur Straße, ohne sich darum zu kümmern, ob sein junger Herr ihm folgte oder nicht...

      *

      Nach dreißig Metern blieb Parker stehen. Erst jetzt sah er sich nach dem Anwalt um, dann verschwand Parker blitzschnell im dichten Gebüsch rechts des Pfades.

      Mike Rander reagierte augenblicklich.

      Auch er brachte sich in Deckung und duckte sich ab. Kurz darauf hörte er leise, katzenhafte Schritte. Eine Gestalt tauchte auf. Rander erkannte den Fahrer des Ford.

      Der Gangster hielt schußbereit einen schweren 45er in der Hand. Suchend sah er sich nach allen Seiten um. Als er in die Richtung schaute, in der Rander sich befand, bekam der Anwalt starkes Herzklopfen. Hatte der Gangster ihn bemerkt? Würde er jetzt schießen?

      Nein, der Gangster ging weiter. Er hatte keinen Verdacht geschöpft. Hinter ihm erschienen zwei weitere Männer. Auch sie waren bewaffnet. Sie liefen am Versteck vorbei und waren bald verschwunden.

      Mike Rander wollte sich gerade wieder aufrichten und zurück auf den Pfad huschen, als er erneut Schritte hörte.

      Er hatte keine Zeit mehr, zurück ins Versteck zu gehen. Dabei hätte er Zweige und Laub berührt und in Bewegung gesetzt. Steif wie ein Stock blieb Rander stehen. Er konnte nur hoffen, daß er nicht entdeckt wurde.

      Dann sah er die beiden Männer.

      Sie hatten vom Schweiß gerötete Gesichter. Es waren Amerikaner. Sie blieben ausgerechnet in seiner Nähe stehen.

      Der eine Mann mochte 45 Jahre alt sein. Er war untersetzt, hatte einen unübersehbaren Bauchansatz und ein volles, fast schwammiges Gesicht. Dieser Mann trug eine Art Freizeitanzug aus einem leichten, hellgrauen Stoff.

      Er wischte sich den Schweiß von der niedrigen Stirn und fuhr sich dann durch das dichte und kurz geschnittene Haar.

      »Die dürfen uns nicht entwischen, Joe, « sagte er zu seinem Begleiter.

      Joe war ein schlanker, drahtiger Mann von höchstens 35 Jahren. Er trug eine Khakihose und ein buntbedrucktes Hemd. Er besaß eine scharfe Hakennase und eng zusammenstehende Augen. Dieser Joe wirkte schon auf den ersten Blick hin gefährlich. Er kaute auf einem kleinen Zweig, den er sich unterwegs abgerissen haben mochte.

      »Der Pfad endet unten vor dem Wasserfall«, erwiderte Joe sehr gleichgültig. »Besser hätten die beiden Spitzel gar nicht aussteigen können. Komm, gehen wir weiter, Eddy...l«

      Eddy seufzte und wischte sich wieder den Schweiß von der Stirn.

      »Ob die die Zünder mit sich rumschleppen?« fragte er dann Joe.

      »Im Wagen sind sie auf jeden Fall nicht gewesen. Aber vielleicht haben sie sie unterwegs aus dem Wagen geschmissen... Sollen sie uns gleich selbst sagen...!«

      Die beiden Amerikaner gingen weiter. Bald schon verklangen ihre Schritte auf dem feuchten Buschpfad.

      Mike Rander wagte sich zurück auf den Pfad. Diesmal stellten sich keine weiteren Überraschungen ein. Er traf auf seinen Butler, der hinter einem Strauch bereits auf ihn wartete.

      Dann beeilten sie sich, zurück auf die Straße zu kommen. Ob dort bei den Wagen eine Wache zurückgelassen worden war, wußten sie nicht mit letzter Sicherheit...

      Sie hatten tatsächlich keine Wache zurückgelassen.

      Josuah Parker fand das sehr schnell heraus. Er war äußerst zufrieden, denn das paßte in seine Pläne.

      Mike Rander, der seinen Butler noch nicht ganz begriffen hatte, wollte sofort zurück zu dem Buick. Parker schüttelte sanft verweisend den Kopf und deutete auf den noch immer querstehenden Lastwagen, der die Straße blockierte.

      »Darf ich mir erlauben, Sir, Sie zu einer vielleicht etwas ungemütlicheren Fahrt einzuladen?« fragte er.

      »Was haben Sie vor, Parker...?«

      »Beachten Sie bitte jene geschlossenen Kästen unter dem Lastwagen, Sir, in denen normalerweise die Ersatzreifen aufbewahrt werden.«

      »Na - und?«

      »Sie müßten groß genug sein, Sir, um sowohl Sie als auch meine Wenigkeit aufzunehmen.«

      »Moment mal! - Sie wollen den Truck als trojanisches Pferd benutzen?«

      »Durchaus, Sir. Ein trojanisches Pferd in einer neuzeitlichen Ausgabe. Wenn mich nicht alles täuscht, Sir, könnten wir so relativ bequem in das Hauptquartier der Gangster gelangen.«

      »Du lieber Himmel, Parker, da haben Sie sich aber wieder was einfallen lassen.« Mike Rander sah seinen Butler verweisend an. Er überlegte einen Moment, um dann jedoch zustimmend zu nicken. »Schön, kriechen wir in diese Schubläden. Hoffentlich kommen wir auch wieder mit heiler Haut heraus.«

      Während sie miteinander redeten, hatten sie den Truck erreicht. Es handelte sich um einen Sattelschlepper neuester Bauart, der einen sehr vertrauenerweckenden Eindruck machte.

      Parker bückte sich und öffnete das große Schubfach, in dem ein schwerer Reifen zu sehen war.

      »Mir kommt gerade ein Gedanke, Sir«, sagte Parker dann und richtete sich wieder auf.

      »Schon wieder...?« Rander schluckte und sah seinen Butler mißtrauisch an.

      »Ich denke an die vier Zeitzünder, Sir...!«

      »Na - und? Die sind erst mal aus dem Verkehr gezogen.«

      »Die Gangster werden nach den Zündern suchen, Sir.«

      »Dagegen läßt sich wohl kaum etwas machen, Parker.«

      »Vielleicht, Sir...!« Parker sah jetzt sehr nachdenklich aus. Bevor er seinem jungen Herrn mitteilen konnte, woran er gerade dachte, waren im Buschwerk laute Stimmen zu hören.

      Die Gangster kehrten zurück!

      Parker und Mike Rander entwickelten Betriebsamkeit. Sie zerrten die beiden schweren Ersatzreifen aus dem geschlossenen Kasten unterhalb des Sattelschleppers und ließen sie im dichten Buschwerk verschwinden. Dann stiegen sie nacheinander in die riesige Schublade und zogen von innen die Klappe zu.

      Sie hätten keinen einzigen Moment vergeuden dürfen. - Kaum war diese Klappe geschlossen, als auch schon der erste Gangster auf der Straße erschien. Nacheinander folgten die übrigen Männer. Sie blieben in der Höhe des Trucks stehen. Ihre Stimmen


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