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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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nach Eurem Rechte«, entgegnete Witiko.

      »Und ich werde der Mutter folgen«, sagte Bertha.

      »Dann tust du recht«, erwiderte der Vater.

      Und die Mutter und die Tochter verließen den Saal.

      »Wenn es Euch genehm ist, so suchen wir bis zum Mittage die freie Luft auf«, sagte Heinrich zu Witiko.

      »Es ist mir sehr genehm«, entgegnete Witiko.

      Der Herr des Hauses führte seinen Gast nun durch eine andere Tür in den Garten. Er schürzte sein faltiges Gewand durch einen Gürtel, den er anzog, höher, und schritt in die Beete voran. Witiko folgte. Im Garten waren Küchengewächse, duftende Kräutlein und an Mauerlatten die Birnstaude. Am Ende des Gartens erhob sich ein Hügel, von dem sie den Garten das Haus und den Wald übersehen konnten.

      Witiko sagte: »Ich habe nie gewußt, daß hier ein solches Haus steht, obgleich ich schon in dem Walde gewesen bin.«

      »Es ist sehr abgelegen«, antwortete Heinrich, »die Pfade gehen unten an der Mihel vorüber, und keiner geht herauf, der weiter in die Länder liefe, weil hinter dem Hause gleich der hohe Wald beginnt, über den kein Fußweg steigt. So ist es rückwärts umfangen von der Wand der Sessel und des Blöckensteins, und vor ihm geht der Forst bis zu der Mihel hinunter. Wenn einmal die Wälder gereutet werden, dann können es die Menschen von weitem her erblicken, da es hoch gelegen ist. Die Sesselwand und der Blöckenstein werden wohl nie gereutet werden, weil sie steil sind und nur Waldgrund haben, und dann wird es licht gegen die hintere dunkle Waldhöhe abstehen.«

      »Ist das Haus schon lange da?« fragte Witiko.

      »Ich habe es erbaut«, entgegnete Heinrich.

      »Und warum habt Ihr es denn in den abgelegenen Wald gebaut?« fragte Witiko.

      »Weil ich es so gewollt habe«, antwortete Heinrich, »einige bauen auf Weiden, andere auf Felsen, andere in Wälder, und wenn man einmal des Schutzes bedürfte, so ist dieses Haus sehr verborgen, und unbekannt. Ich bin öfter mit den Meinigen hier, wenn wir nicht anderswo zu sehr fest gehalten werden.«

      »Es muß auch sehr anmutig hier wohnen sein«, sagte Witiko.

      »Ja jetzt, und vielleicht auch in künftiger Zeit«, erwiderte Heinrich, »der breite Berg, der jenseits der Mihel liegt, wird einmal eine Ortschaft werden, weil er die Ursachen dazu hat, nämlich guten Boden und Verbindungen, es werden vielleicht dann auch an manchen Stellen rings herum Wohnungen ja sogar Kirchen entstehen, und dann, wenn Zeiten sind, die es weniger benötigen, daß der einzelne Mann sich um Schutz umschaue, mögen die weißen Mauern dieses Hauses weithin leuchten, und manchen einladen, zu kommen, und sich in ihnen zu vergnügen.«

      »Möge das Haus viele hundert Jahre dauern«, sagte Witiko.

      »Wenn die, welche nach mir kommen, so denken, wie ich«, antwortete Heinrich, »so wird es dauern. Es können Tage erscheinen, da die Macht und das Ansehen eines Stammes schwinden; aber sie können wieder auferstehen, wenn nur der Stamm selber nicht ausgelöscht ist. Eines Tages kann dieses Haus zerstört und dem Erdboden gleichgemacht werden; aber ein anderes kann an der Stelle sich erheben, und wenn einer meiner Nachkommen hier lebt, und wenn er Freude am Walten in Mitte seines Besitztumes hat, so wird hier eine Wohnung sein, die den Besitzern behaglich, und den Fremden, die mit offenen Herzen kommen, freundlich ist.«

      »Ich denke wie Ihr«, sagte Witiko, kein Stamm kann untergehen, wenn seine Glieder recht sind, er sinkt und steigt, außer wenn Gott im Tode seines letzten Gliedes ihm ein Ende macht.«

      »So ist es, wie es ist«, sagte Heinrich, »lasset uns weiter gehen.«

      Sie gingen von dem Hügel durch ein Pförtlein des Gartens weiter dahin, und zwar ungefähr in einer Richtung, in der Witiko mit Bertha gekommen war.

      »Da ist meine Wiese, die die Rinder nährt«, sagte Heinrich, indem er die Hand erhob, und herum wies. »Sie geht bis zu dem Walde, durch den Ihr gekommen seid.«

      Sie schritten auf einem Wege der Wiese gegen Morgen zu.

      »Und dort sind meine Felder«, sagte Heinrich, indem er auf den Strich wies, der hinter dem Hause dem Walde zu ging. »sie bringen, was das Haus bedarf und erheischt. Und die Quellen geben uns freigebig ihr Wasser und der Wald seinen Reichtum.«

      Sie gingen in einem Bogen wieder gegen das Haus, und kamen an dessen Morgenseite, an die auch Witiko mit Bertha gekommen war. Er sah jetzt, daß neben der Tür, durch die er mit Bertha hineingegangen war, auch ein eisernes Tor in einer Mauer war, die von dem Hause hinweg ging. Heinrich führte ihn durch das Tor hinein. Sie gelangten in einen Hof.

      »Hier sind Pferde«, sagte Heinrich, indem er Witiko gegen einen Stall führte, der rechts von dem Eingange war. Witiko trat in den Stall, und betrachtete die sechs Pferde, welche da standen, sehr genau.

      »Hier sind Rinder«, sagte Heinrich, indem er Witiko zum Stalle daneben führte. Witiko sah hier zehn Kühe stehen, die gut und schön gebaut waren.

      »Hier sind Zugtiere«, sagte Heinrich, da er Witiko zu einem weitern Stalle geleitet hatte. Drei Paare schwerer Ochsen standen in dem Stalle.

      »Und dort sind Kälber und kleine Tiere und Geflügel«, sagte Heinrich, indem er auf weitere Gelasse nur so oberflächlich hinwies, ohne Miene zu machen, hinzugeben. Er führte Witiko quer über den Hof in das Haus, und im Hause durch den Gang in den Saal, in welchem er ihn empfangen hatte.

      In dem Saale waren indessen Veränderungen vor sich gegangen. Der Tisch war mit Linnen bedeckt, es standen Gefäße auf ihm, und Teller und Eßgeräte waren auf ihn gelegt.

      Nachdem die Männer eine Weile in dem Saale gewesen waren, ertönte eine Schelle.

      Sehr bald öffnete sich die Tür von dem Gange herein, und mehrere Leute traten in den Saal. Es waren Knechte und Mägde. Sie stellten sich an den Tisch. Darauf kamen die Mutter und Bertha aus der Tür, die in das innere Haus führte. Sie hatten dieselben Gewänder an, wie früher. Jetzt tat Heinrich ein kurzes lautes Gebet, in das Antworten der Leute einfielen. Dann setzten sich alle an den Tisch. Heinrich saß obenan, Witiko wurde zu seiner Linken gewiesen, rechts saß die Mutter und dann Bertha. Weiter unten waren die Leute. Hierauf trugen zwei Mägde Speisen auf den Tisch. Auf das obere Ende wurden ein Rindsbraten Geflügel Fische und Kuchen gestellt, auf das untere der Lendenbraten eines jungen Schweines Sauerkohl und Brot. Am oberen Ende wurde in kleine feine Silberbecher Wein eingeschenkt, am unteren aus einem großen Eimer Bier in graue blaublumige Steinkrüge.

      Am untersten Ende des Tisches erblickte Witiko den Krauskopf, der ihm mit lachenden Augen zuwinkte.

      Heinrich munterte die, welche bei ihm saßen, zum Essen auf, und am untern Ende zerlegte einer den Lendbraten.

      »Unser Gast hat gesagt, daß er nach Böhmen reiten werde«, sprach Bertha.

      »Hast du ihn darum gefragt?« sagte Heinrich.

      »Wir haben allerlei gesprochen, und gefragt, und da werde ich ihn auch wohl um dieses gefragt haben«, entgegnete Bertha.

      »Einen Gast forscht man nicht aus, meine Bertha«, sagte Heinrich.

      »Damals war er noch nicht unser Gast«, antwortete Bertha, »und er hat es mir gerne gesagt.«

      »Ich habe es sehr gerne gesagt«, sprach Witiko.

      »Wenn ich von dem Steine der drei Sesseln oder von dem Blöckensteine gegen das Land von Böhmen blickte«, sagte Bertha, so war es immer, als sei es in jenen Gegenden nicht so licht als auf unserer Seite der Berge.«

      »Von dort blickt man in unser Land nach Mittag«, antwortete Heinrich, »und nach Mittag ist der Ausblick in allen Ländern freundlicher.«

      »Ich weiß nicht, ob ich in Böhmen wohnen möchte«, sagte Bertha.

      »Am freiesten und hellsten wohnte es sich wohl auf der Höhe des Waldes«, sagte Witiko.

      »Die alten Böhmen haben ihre Burgen oder die Verbalkungen ihrer Zupen, in welche sie sich bargen,


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