Эротические рассказы

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


Скачать книгу
den König Fulko in einer Burg bei Akkon eingeschlossen. Den Grafen Raimund gab er gegen ein Lösegeld und den König gegen die Burg frei. Jetzt rüstet er gegen Edessa. Wenn nicht mit neuem Glauben und neuem Eifer Pilger von uns in das Morgenland ziehen, kann alles verloren werden. Boemund hat ein irdisches Mittel angesagt. Man soll das griechische Reich erobern, dort eine starke abendländische Herrschaft stiften, und von ihr aus die weiteren Länder erwerben und anfügen. Gott wird aber die Seinigen ohne dieses Mittel retten und befreien.«

      »Und wenn alles durch die Sünden der Menschen verloren wird, so wird alles einmal wieder gewonnen werden, und es wird ein Hirt und eine Herde sein«, sagte Zdik.

      »Und glücklich sind, die zu diesem Gewinne werden auserkoren sein«, sprach Regimbert. »Sage, Zdik, wird der Herzog Wladislaw zu dem heiligen Kampfe seine Mitwirkung bringen?«

      »Wladislaw, der Herzog von Böhmen und Mähren, wird zuerst in seinen Ländern seine Macht in Sicherheit stellen«, antwortete Zdik, »und dann wird er tun, was der Kirche und den Menschen frommt.«

      »Und Könige und Fürsten und alle, die die Macht haben, sollen dem Werke nicht fehlen«, sagte der Bischof von Passau, »und du, mein Sohn Witiko, wirst du auch deine Jugend in die heiligen Länder tragen?«

      »Wenn mein geringer Dienst etwas wirken kann, werde ich ihn nicht versagen«, antwortete Witiko.

      »Ich glaube es«, sagte der Bischof.

      »Ihr habt in Eurer Rede einen Namen genannt, welchen ich kenne, hochehrwürdiger Bischof«, sagte Witiko, »Almus, der flüchtige Bruder des ungarischen Königs, den der griechische Kaiser Johannes gütig aufgenommen hatte, ist der Vater Adelheids, der Gemahlin des böhmischen Herzoges Sobeslaw, gewesen, welche die Länder Böhmen und Mähren geliebt hat, welche in diesem Leben wie eine Heilige gewandelt ist, und mir Wohlwollen erwiesen hat. Und erlaubet mir auch, hochehrwürdiger Herr, daß ich von Wladislaw, dem Herzoge von Böhmen und Mähren, rede. Wenn es die Ehre und der Ruhm seiner Länder erheischt, wird er seine Banner über die Grenze zu entfernten Völkern tragen, und wir werden ihm folgen.«

      »Ich habe Adelheid gekannt, mein Sohn«, sagte Regimbert, »sie genießt im Himmel den seligen Lohn. Wladislaw möge nicht nur die Ehre und den Ruhm seiner Länder wahren, sondern vielmehr tun, was die Ehre und der Ruhm Gottes erheischt.«

      »Wie Gott durch alle Zeit hindurch die Zeiten lenkte«, sagte Zdik, »und die erweckte, welche er für die Zeiten brauchte, so wird er auch die erwecken, die in den weltlichen Dingen und auch in den himmlischen seine Ehre und seinen Ruhm erfüllen, und wenn es auch in so entfernten Jahren ist, dahin wir nicht zu sehen und nicht zu denken vermögen.«

      »Amen«, sagte der Bischof von Passau, »so ist es gewesen, und so wird es sein. Und was für die jetzige Zeit not tut, wie du sagst, daß der Herzog Wladislaw seine Macht festigen muß, so wird der Heilige Vater einen Gesandten nach Böhmen schicken, der die geheiligten Dinge ordnet, und der Herzog kann dann weiter walten, und in Deutschland würde ein König taugen, der das Blut der Hohenstaufen und der Welfen zugleich in sich trägt, wie der junge Friedrich, damit der Streit zwischen ihnen ruhte, Italien muß gehorchen, der Heilige Vater Innozenz und der Kaiser, wenn er einmal gekrönt sein wird, sollten in Freundschaft sein, und dann würden die Zelte die nicht fassen, die zu dem Zuge in die heiligen Länder kommen, und den Herrn dort verherrlichen wurden.«

      Als der Bischof noch diese Worte sprach, trat der Priester Konstantin in das Gemach. Er blieb in der Entfernung stehen, bis der Bischof ausgesprochen hatte.

      »Nun, was hast du zu berichten, lieber ehrwürdiger Bruder Konstantin?« fragte ihn der Bischof.

      Der Priester trat näher, neigte sich, und sprach: »Es ist alles vollendet, was zur Aufnahme des hochehrwürdigen Bischofes von Olmütz notwendig gewesen ist, und der hochehrwürdige Herr kann in seine Wohnung kommen.«

      »Wenn du in dein Gemach begehrest, hochehrwürdiger Bruder Zdik«, sprach Regimbert, »so wirst du es sagen.«

      »Die Sonne ist untergegangen, wie ich an jenen Bergen sehe«, antwortete Zdik, »es wird an der Zeit sein, seine Wohnung zu suchen, um dort ein Abendgebet zu sprechen.«

      »So gehe ein in dein Haus unter meinem Dache«, sagte der Bischof von Passau, »und die von Hagenau und von Peilstein und die von dem Bischoftume werden dich schützen.«

      Er erhob sich nach diesen Worten von seinem Sitze.

      Der Bischof Zdik in seinem braunen Gewande stieg auch von dem seidenen Stuhle herab, Regimbert nahm ihn bei der Hand, und sagte: »Lasse dich geleiten. Und du, edler Witiko, folge uns, daß dir auch deine Herbergstube gezeigt werde.«

      Er führte den Bischof an der Hand gegen eine andere Tür, als durch welche die Wanderer herein gekommen waren. Witiko folgte den zwei Kirchenherren. Hinter Witiko ging der Priester Konstantin. Als sie in das Vorgemach gekommen waren, standen noch Priester, Kämmerlinge und Diener da. Sie reihten sich nach ihrer Würde dem Zuge an. Der Bischof Regimbert führte seinen Gast durch Gemächer mit Holzgetäfel und geschnitzten Gestalten von Aposteln und Heiligen, und dann über Tücher eines kurzen Ganges in einen andern Teil der kirchlichen Burg, und hielt vor einer Eichentür an, indem er sagte: Gott segne den Eingang.«

      Ein Diener öffnete die Flügel der Tür, und der Zug trat in ein großes Vorgemach, in welchem brennende Lichter waren. Von dem Vorgemache konnte man in andere beleuchtete Gemächer sehen.

      Der Bischof von Passau führte Zdik an der Hand in diese Gemächer.

      Sie kamen zuerst in eines, welches mit roter Seide überzogen war. In demselben stand unter einem roten Seidendache ein Kreuz mit dem Heilande, davor ein Betschemel war, den rote Seide bedeckte. Dann kamen sie in ein Gemach von dunkelblauer Seide mit vielen dunkelblauseidenen Stühlen und mit Tischen. Dann gelangten sie in das Speisegemach. Es war mit dunkelm Birnholze getäfelt. In demselben standen die Speisegeräte. Sie waren schon zum Abendmahle bereitet. Dann war ein Wohnzimmer, das gleich dem Speisezimmer Birnholzgetäfel hatte. Dann ging der Zug in ein Zimmer, dessen Getäfel braunes Nußholz war. In dem Zimmer standen Schreine aus Eichenholz, deren Türen offen waren. In einigen Schreinen hingen Gewänder, welche ein hoher Kirchenherr in der Kirche, dann, welche er außerhalb derselben im Hause, im Felde und im Walde tragen konnte, und in andern Schreinen waren Trutz- und Schutzwaffen. Nach dem Gewandgemache war ein Ankleidegemach mit braunem Nußholze, und nach diesem Gemache war hinter einem gelbseidenen Vorhange die Schlafstelle.

      Als der Bischof von Passau den Gast durch alle Gemächer geführt hatte, blieb er an dem seidenen Vorhange stehen, und sagte: »Ich habe dir deine Wohnung gezeigt, ehrwürdiger Bruder Zdik, benütze sie wie dein Haus, und offenbare jeden Wunsch zur Erfüllung eines Bedarfes. Erlaube, daß ich mich entferne. Gelobt sei Gott der Herr!«

      Er ließ bei diesen Worten die Hand des Bischofes Zdik los.

      Zdik sagte: »Gelobt sei Gott der Herr. Ich bringe dir den Dank, und werde dich geleiten.«

      Der Bischof von Passau trat den Rückweg an, und Zdik geleitete ihn bis in das Vorgemach. Regimbert ging aus dem Vorgemache, und es folgten ihm einige Priester, Kämmerlinge und Diener. Konstantin, zwei Priester, zwei Kämmerer und vier Diener blieben bei Zdik zurück.

      Zdik wendete sich zu den Priestern, und sprach: »Ehrwürdige Herren, ich danke euch für euer Geleite, ich glaube, es ist nicht geziemend, daß ich euch noch ferner von euerem Gebete und eueren Obliegenheiten abhalte.«

      »Wir sind zu dir gehörig, hochehrwürdiger Herr«, sagte Konstantin, »rufe uns, so du willst.«

      »Ich werde es tun«, sagte Zdik.

      Darauf entfernte sich Konstantin mit den Priestern aus dem Vorgemache.

      »Harre ein Weilchen, Witiko«, sagte Zdik.

      Nach diesen Worten ging er in das rote Zimmer, kniete dort auf den Betschemel vor dem Kreuze nieder, und betete.

      Dann stand er auf, ging wieder hinaus, und sprach: »Zuerst der Dank an Gott, dann der Dank an dich, Witiko, du hast treue Christenpflicht an mir geübt; möge sie dir im Walde gelohnt werden, von dem Hause Heinrichs von Jugelbach bis an die Waldstelle, in


Скачать книгу
Яндекс.Метрика