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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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      Als es Mittag war, kam ein Mann, und führte Witiko in das Speisegemach. Dasselbe war ein Saal mit langen Tischen, Stühlen und Speisegeräten. In dem Saale waren Männer in schönen Gewändern. Sie waren die Mannen der Markgräfin. Sie gingen Witiko entgegen, und grüßten ihn, und er grüßte sie. Dann setzten sich alle an den Tisch, ein Priester sprach das Gebet, und es wurden ihnen gute Speisen und guter Wein aufgetragen.

      Nach dem Essen ging Witiko wieder zu seiner Mutter, sie wandelten auf verschiedenen Wegen des Waldes, und saßen dann in Wentilas Stube.

      Des Nachmittages kam Raimund aus Wien zurück, und ein Säumer brachte auf einem Saumtiere das Reiseeigentum Witikos. Dasselbe wurde in die Beherberggemächer gebracht, und dort geordnet.

      Am andern Tage des frühen Morgens rüstete sich Witiko zum Ritte an den Hof des Markgrafen Heinrich. Er hatte sein Ledergewand an; und trug sein Petrusschwert an Sobeslaws Gürtel. Er ritt auf seinem eisengrauen Pferde den Weg zwischen dem Laubwerke des Berges hinunter. Raimund ritt in seinem Waldgewande hinter ihm. Sie kamen in das grüne Gefilde, und durch dasselbe bis zu der Freiung, und von da über die Brücke des Grabens in die Stadt.

      Sie ritten an vielen Menschen und Dingen vorüber an das Haus, das der Markgraf baute, um mit Gertrud darin zu wohnen. Es war groß und gewaltig, und an manchen Teilen waren noch Gerüste. Man wies die Reiter in einen Hof. Dort standen Pferde und Knappen, Reiter stiegen auf oder stiegen ab, und Männer in Kriegesgewändern waren da. Witiko stieg von seinem eisengrauen Pferde, und gab die Zügel desselben in die Hände Raimunds. Er ging gegen eine Treppe, an welcher Männer in schönen Kleidern standen. Einer, der sehr langschnäblige purpurrote Schuhe, einen grauen Bart und graue Haare hatte, rief ihn an, und sprach: »Nun, du Ledermann, wohin gehst du?«

      »Was frägst du?« entgegnete Witiko.

      »Ich frage, weil ich frage«, sagte der Mann.

      »Und ich gehe, weil ich gehe«, sagte Witiko.

      »Und hast du ein Recht?« fragte der Mann.

      »Und hast du ein Recht?« fragte Witiko.

      »Wenn Thiemo von der Aue kein Recht hat, wer soll es denn haben?« fragte der Mann.

      Die umher standen, lachten nach diesen Worten.

      »Wenn du ein Recht hast«, sagte Witiko, »so wisse, daß ich zu Heinrich, dem erlauchten Markgrafen von Österreich, will.«

      »Und will Heinrich, der erlauchte Markgraf von Österreich, auch, daß du zu ihm willst?« fragte der Mann.

      »Das weiß ich nicht«, sagte Witiko, »und das werde ich erfahren, wenn er gefragt wird.«

      »Und wer wird ihn fragen?« sagte der Mann.

      »Wer Geleite zu ihm geben kann«, antwortete Witiko.

      »Thiemo von der Aue kann Geleite geben«, sagte ein Mann, der ein dunkelgrünes Gewand und einen braunen Mantel hatte, »ich bin Marchard von Hintberg, und wenn du ein Anliegen hast, mein Kind, lasse deinen Namen sagen, der Markgraf wird dir behilflich sein, er ist gut.«

      »Ich habe kein Anliegen«, antwortete Witiko, »ich will nur den erlauchten Markgrafen sehen, und ihm meine Ehrerbietung bezeigen. Ich bin in dem Zuge gewesen, als der erhabene König Konrad mit Wladislaw, dem Herzoge von Böhmen und Mähren, gegen Prag ging, um die Empörer zu besiegen, und der erlauchte Markgraf ist auch in dem Zuge gewesen.«

      »Ihr seid also Kriegsgenossen«, entgegnete der Mann. »Nun ich bin auch ein solcher Kriegsgenosse, ich bin auch in dem Zuge gewesen, und Thiemo von der Aue ist in dem Zuge gewesen, und Gebhard von Abbadesdorf, und Ebergus von Aland, und Werinhard von Brun, und Juborth von Tribanswinchel, und Viricus von Gaden, die alle hier stehen. Du bist aus einem fremden Lande, wie wir sehen, und kennest die österreichischen Degen noch nicht.«

      »Ich kenne sie nicht«, sprach Witiko, »aber ich will dir meinen Namen sagen, ich heiße Witiko, stamme vom Lande Böhmen, und diene dem Herzoge Wladislaw.«

      »Du bist Witiko«, sagte Marchard von Hintberg, »der die Herzoge aus Mähren gefangen, und dann hat weiter reiten lassen.«

      »Ich habe den Herzogen die Flucht gestattet«, antwortete Witiko.

      »Du bist Witiko«, rief Gebhard von Abbadesdorf.

      »Witiko«, sagte Viricus von Gaden.

      »Du bist Witiko, und bist noch so jung«, sprach Ebergus von Aland.

      »Er hat sie geschlagen, und hat sie dann wacker davon gejagt«, sagte Thiemo von der Aue.

      »Du hast sie nicht einen Deut geachtet, Witiko«, sagte Juborth von Tribanswinchel, »sei uns gegrüßt.«

      »Seid gegrüßt«, sagte Witiko.

      »Du hast närrisch gehandelt«, sprach Werinhard von Brun, »aber sei gegrüßt, hat dich dein Herzog getadelt?«

      »Er hat mich geehrt«, antwortete Witiko.

      Und die Männer traten herzu, und reichten Witiko die Hand.

      »Du hast heute den guten Tag gewählt«, sagte Thiemo von der Aue, »der Markgraf wird dich anhören, morgen würde es nicht sein können, weil Kahlenbergritt ist.«

      »Wir werden dich geleiten«, sagte Marchard von Hintberg.

      Die Männer gingen nun mit Witiko über die Treppe in das Innere des Hauses hinan.

      Sie kamen in einen Gang und dann durch eine Tür in einen Vorsaal.

      In dem Vorsaale waren wieder Männer in verschiedenen schönen Kleidern, es waren Jünglinge da und auch Knaben in feinen Gewändern.

      Thiemo von der Aue schritt gegen einen Mann, der ein dunkles weites Gewand und ein silbernes Kreuz hatte.

      »Rudpert«, sagte er zu dem Manne, »da bringe ich einen, der drei goldene Fische gefangen, und sie in das Wasser geworfen hat. Er ist Witiko, von einem böhmischen Schlosse, wie heißt es?«

      »Kein Schloß, nur der Hof Pric«, sagte Witiko.

      »Ich weiß alles«, entgegnete der Mann, »ich bin als Kapellan mit dem Markgrafen auf die Vogelweide gegangen, und Witiko hat die Vögel verjagt. Was willst du denn hier, mein Sohn?«

      »Er will mit dem erlauchten Markgrafen sprechen, weil derselbe sein Kriegsgenosse gewesen ist«, sagte Thiemo.

      »Es ist gebührlich, Freundschaft mit Kriegsgenossen zu halten«, sagte der Kapellan. »Dort steht Tibert, der Kämmerer. Komme nur, Witiko.«

      Nach diesen Worten faßte er Witiko an dem Arme, und führte ihn im Geleite der andern Männer gegen einen Ritter, der in einem dunkelrotbraunen Kleide dastand.

      Er sprach zu dem Ritter: »Tapferer Tibert, da ist ein Mann aus Böhmen, der mit seinem Herzoge Wladislaw in unserem Kriegszuge von Nürnberg nach Pilsen und Prag gewesen ist. Er hat unser Land besucht, den hocherlauchten Markgrafen zu sehen. Man nennt ihn Witiko von Pric.«

      »Du bist Witiko, du junges Blut?« sagte der Kämmerer. »Sie haben von dir übel geredet wegen der mährischen Herzoge, und gut wegen deiner Tapferkeit im Frühlingskriege und bei Pilsen. Bist du dieser Mann?«

      »Ich war in dem Kriege wie ein anderer«, sagte Witiko, »und habe bei Pilsen nach meiner Einsicht getan.«

      »Nun der hohe Markgraf wird schon mit dir sprechen«, sagte der Kämmerer.

      Dann rief er gegen die Knaben: »Komm her, du kleiner Chunring.«

      Ein Knabe in einem Gewande, das rot und weiß war, ging herzu.

      »Lauf zu dem Herrn Otto von Lengenbach hinein, und sage ihm, daß ein Ritter aus Böhmen da ist, der Witiko heißt, und der zu dem Herrn Markgrafen will«, sprach der Kämmerer zu dem Knaben.

      »Ja«, sagte der Knabe, und ging von dem Saale in ein Gemach.

      Nach einer Weile kam er wieder heraus, und sagte zu dem Kämmerer: »Der Herr Ritter soll hinein kommen.«

      Tibert,


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