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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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das habe ich getan, weil es so in meinen Sinn geflogen ist. Wenn ich nach Brünn komme, werde ich nicht versäumen, dir meinen Ehrfurchtsgruß zu bringen.«

      »Alle Menschen handeln, wie es in ihren Sinn fliegt«, sagte der Herzog, »aber die Sinne sind verschieden. Wir werden einmal mit Absicht nach Brünn gehen, und dann gehst du mit, Witiko; aber nimm ein anderes Tier, als das nur im Schritt geht.«

      »Einmal ist es schneller gewesen«, sagte Witiko.

      »Von dem reden wir jetzt nicht mehr«, sagte der Herzog.

      Da sie noch sprachen, kamen auch Otto und Wladislaw herzu, und sprachen mit. Sie wendeten sich dann gegen Witiko, und dankten ihm, wie er bei Pilsen gegen sie gewesen ist, und Wladislaw dankte ihm, daß er ihn gegen Odolen geschützt habe.

      Der Herzog und die Fürsten trennten sich nach diesem Gespräche von Witiko.

      Nach einer Zeit kam Zdik, der Bischof von Olmütz, zu Witiko und sagte: »Edler Waldherr, du suchest ja deine Freunde nicht, sie suchen dich. Erinnerst du dich noch, wie Regimbert, der Bischof von Passau, gesagt hat: Die Wilden werden Lämmer werden? Seine Worte sind in Erfüllung gegangen. Aber es ist ein starker Hirte gewesen, vor dem sie Lämmer geworden sind. Guido hat mehrere Jahre mit Mühsal gearbeitet. Die Söhne Premysls haben heute einen Sieg errungen, der der größte ist, den sie erringen können, und den ein Mensch erringen kann. Das Volk und alles Land hat gesehen, daß ein Herr in dem Himmel ist, und die Erde Staub, in den er den Sünder wirft. Und das Volk und alles Land hat gesehen, daß ein Herr in dem Himmel ist, der den Sünder, wenn er Buße getan hat, erhebt; er hat ihm durch die Kirche verkündigt, daß ihm verziehen ist, und er hat das Herz des Herzogs Wladislaw erweicht, daß er das Unrecht vergessen mußte.«

      »Die Fürsten werden jetzt wohl treu sein«, sagte Witiko.

      »Sie werden treu sein«, antwortete Zdik. »Sie haben bereut, und haben den Brauch der Kirche und des Landes auf sich genommen. Und wenn sie ihre Reue vergessen sollten, so ist die Macht des Herzoges Wladislaw jetzt schon zu groß, und sie wird noch größer werden, als daß sie etwas gegen sie ersinnen könnten.«

      »Der Herzog Wladislaw hat jetzt den freien Weg vor sich«, sagte Witiko.

      »Das Unglück, welches der hochehrwürdige Bischof Silvester geahnt hat«, erwiderte Zdik, »und von welchem der edle Leche Bolemil gesprochen hat, ist eingetroffen, und ist überwunden worden. Jetzt wird das Gute kommen, welches die voraus gesehen haben, die deshalb die Wahl Wladislaws gefördert haben.«

      »Er übt Gerechtigkeit, und ist gut«, sagte Witiko.

      »Wir wissen alle noch nicht, was werden wird«, sagte Zdik; »aber es wird etwas werden. Er wird den Glauben schützen, er wird die Bösen niederhalten, wird sorgen, daß alle ihren Bedarf stillen können, und wird unser Ansehen mit dem Ansehen anderer Länder verknüpfen.«

      »Er wird unser Ansehen in ferne Reiche tragen«, sprach Witiko.

      »Auch das kann geschehen«, antwortete Zdik, »und möge ihm dann Treue und Freudigkeit der Seinen zur Seite stehen.«

      »Er ruft die Treue und Freudigkeit hervor«, sagte Witiko, »und sie werden ihm in der Zeit nicht fehlen.«

      »So ist es«, entgegnete Zdik. »Witiko, der hocherhabene und milde Kardinal Guido ist in Passau gewesen, und der hochehrwürdige Bischof Regimbert und ich haben ihm von dir erzählt. Er hat gesagt, daß ich dich heute zu ihm führen soll. Folge mir.«

      »Ich folge Euch«, sagte Witiko.

      Zdik führte Witiko an vielen Menschen vorüber in ein Gemach. In demselben saß der Kardinal auf einem Stuhle, und viele Menschen waren um ihn: die Herren der Kirche, Priester und andere. Witiko mußte warten, weil mehrere da waren, mit denen der Kardinal reden sollte. Als diese Reden geendiget waren, führte Zdik Witiko an der Hand dem Kardinale näher. Der Kardinal sah es, und winkte sie mit der Hand hinzu. Da sie vor ihm standen, sagte Zdik: »Hocherhabener Kardinal, dieser Mann ist Witiko, erlaubet, daß er Euch die Ehrfurcht bezeugt.«

      Der Kardinal reichte Witiko das Kreuz.

      Witiko küßte es.

      Dann sagte der Kardinal: »Mein junger Sohn, du hast der Kirche in der Bedrängnis gedienet, und du hast im Streite die Friedfertigkeit angestrebt.«

      »Hocherhabener kirchlicher Fürst«, sagte Witiko, »ich suchte zu tun, wie es die Dinge fordern, und wie die Gewohnheit will, die mir in der Kindheit eingepflanzt worden ist.«

      »Und der Glaube, mein Sohn, den der gute Priester Benno in dein Herz gesenkt hat«, sagte der Kardinal. »Du hast an dem Sonntage im Walde, da nirgends eine Kirche war, den Tag gefeiert, dein Tier hat geruht, und du hast in der Einsamkeit der Bäume gebetet. Und wenn du zu tun strebst, was die Dinge fordern, so wäre gut, wenn alle wüßten, was die Dinge fordern, und wenn alle täten, was die Dinge fordern; denn dann täten sie den Willen Gottes.«

      »Oft weiß ich nicht, was die Dinge fordern«, sprach Witiko.

      »Dann folge dem Gewissen; und du folgst den Dingen«, sagte der Kardinal. »Der Herzog hat dich für deine Dienste belohnt, Witiko, und ich hege den Wunsch, daß dir der Segen immer gewärtig sei, der zu dem Guten kömmt. Ich habe zu den Namen der jungen Leute dieser Länder, die ich mir merken will, auch deinen Namen geschrieben. Ich werde die jungen Namen dem Heiligen Vater als das Gute bringen, das nachwächst. Und wenn du das Heil hast, nach Rom zu kommen, so will ich dich vor das Angesicht des Heiligen Vaters führen.«

      »Wenn mir zu Teil wird, daß ich die Stadt der ewigen Dauer sehen soll«, sagte Witiko, »und wenn ich es erlebe, vor den Heiligen Vater gestellt zu werden, möge ich dann dessen auch würdig sein.«

      »Du wirst es, wenn du dich nicht änderst«, sagte der Kardinal, und reichte Witiko das Kreuz zum Kusse.

      Witiko küßte das Kreuz, und entfernte sich mit Zdik. Mehrere Menschen gingen zu dem Kardinale.

      Zdik sagte zu Witiko: »Der hocherhabene Kardinal geht jetzt nach Mähren, den Bann aufzuheben. Dann geht er wieder nach Böhmen, weil vieles werden muß. Er will dann den Priester Benno zu sich rufen lassen.«

      »Das wird Benno sehr freuen«, sagte Witiko, »er ist aus Demut nicht zu dem Kardinale gegangen.«

      »Der hocherhabene Kardinal weiß es«, sprach Zdik.

      »Benno ist jetzt in unserem Hofe Pric«, sagte Witiko.

      »Es ist uns bekannt«, antwortete Zdik. »Wenn du dein Haus gebaut hast, und wenn eine Zeit ist, nach Mähren zu kommen, so komme nach Olmütz, daß ich dir die Gastfreundschaft vergelte, die du an mir geübt hast, und in die du mich bei andern eingeführt hast.«

      »Ich werde Euch meine Ehrerbietung und meinen Dank für Eure Freundlichkeit darbringen, sobald ich es werde tun können«, sagte Witiko.

      »Und so gehabe dich wohl, mein edler Waldherr«, sprach Zdik, »und gedenke meiner.«

      »Ich danke Euch für das Gute, das Ihr mir heute getan habt, ich denke stets Eurer, und gehabt Euch wohl«, antwortete Witiko.

      Sie trennten sich.

      Witiko wollte nun Silvester aufsuchen.

      Er ging durch die Menschen dahin.

      Er sah Rowno in dem Festgewande eines Waldwladyken, mit dem Waldschmucke und dem goldenen Gürtel.

      Er sah auch Wolf von Tusch und Wernhard von Ottau in sehr schönen Gewändern.

      Der alte Bolemil saß auf einem kostbaren Gesiedel. Er hatte ein wallendes Kleid von braunem Sammet an seinem Leibe, und das Kleid wurde von einem goldenen Gürtel mit grünen Steinen umspannt, und der weiße Bart floß auf den braunen Sammet nieder. Um ihn saßen mehrere alte Männer, und es standen mehrere junge neben ihm, und hörten auf seine Worte, und sprachen zu ihm.

      Witiko kam zu Welislaw und Dimut, welche mit einander aus einem Gemache gegen andere Gemächer gingen. Welislaw hatte ein blaues Sammetgewand mit einem silbernen Gürtel, auf dem rote Steine zu Rosen gefaßt waren. Auf dem blonden Haupte hatte er eine


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