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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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Gedanken, wie er seine Macht vermehre. Ich bedaure unsern guten Herzog, daß er nicht bei uns ist, und unsere fröhliche Lust teilt. Boleslaw der Grausame, welcher seinen Bruder den heiligen Wenzel erschlagen hat, ist genötigt worden, daß er seine geraubte Macht erhalte, die Lechen und die Herren des Landes zu unterdrücken. Bis zu ihm waren sie Führer des Volkes wie die Herzoge, und der Herzog war unter ihnen nur der Erste unter seinesgleichen. Es war ein Glanz durch das ganze Land, und keiner war in Knechtschaft. Dann wurde es so, daß er sie durch seinen Anhang zwang, ihm zu dienen, daß sie seine Krieger waren, und seine Geleiter. Selbst ihr Name Führer verschwand, und wird nicht mehr gehört. Und alle späteren Enkel Premysls sahen es so, und mußten bedacht sein, ihre Macht, durch die sie herrschten, zu erhöhen. Ich bedaure unsern guten Herzog, daß er nicht unter uns ist. Auch den Umgang und den Beistand seiner Angehörigen entbehrt er. Die erhabene Witwe des preiswürdigen Sobeslaw Adelheid von Ungarn mußte nach dem Tode ihres hohen Gemahles in der einsamen Burg Hostas bleiben, und starb aus Gram und Kummer in dem vergangenen Herbste. Ihre kleineren Kinder, die er in seine Hut nahm, können ihm nichts gewähren, und so ist er allein, und beschließt allein über das Land, und wir werden später sehen, ob es demselben fruchtet. Ihr erfahrt nun, daß es wahr ist, was ich gesagt habe, daß ich geschwätzig bin. Ich rede immer von allerlei anderen Dingen, und sage immer nicht unserem sehr guten Wirte unseren Dank für sein heutiges Fest, das er uns so gastherrlich gibt, und kann immer nicht davon wegkommen, zu bedauern, daß unser erlauchter Herzog nicht gegenwärtig ist. Lasset uns also nur das Fest genießen, und wenn die Jugend daran Gefallen hat, so lade ich sie auf den Laurentiustag in meine Burg Ruden, daß dort ein gleiches gefeiert werde. Ich weiß nicht, ob ich werde anwesend sein können; aber ich werde mich bestreben, und gewiß wird alles zum besten Empfange in Bereitschaft sein. Ich steige von der Bank herunter, damit ich nicht von ihr herab gefordert werde, weil ich sie schon zu lange inne habe, und weil ich den Fortgang des Festes störe. Ich fordere nur die Anwesenden, die es vermögen, zu Gleichem mit unserem freigebigen Wirte auf, und sage ihm noch einmal unsern Dank, unsern großen Dank, unsern aufrichtigen Dank, dessentwillen ich auf diesen Brettern stehe.«

      »Unsern Dank«, unsern großen Dank«, unsern ehrlichsten Dank«, riefen die meisten Stimmen in der Halle.

      Nacerat stieg von zwei Männern unterstützt von der Bank herab, ordnete sein dunkles durch das Herabsteigen verschobenes Sammetgewand, und ging zu seinem Sitze neben Strich dem Herren des Hofes.

      Nun stieg Znata der Bruder Nacerats in hellblauem Sammet auf seinen Sitz, und rief: »Von heute ab in drei Wochen lade ich alle, die hier sind, und die sonst kommen wollen, in meine Burg Sturma zu einem Feste.«

      »Wir kommen, wir kommen«, riefen viele Stimmen.

      Darauf stieg er herunter.

      Nach ihm stieg der graubartige Domaslaw im roten Gewande, wie er es auf dem Wyšehrad getragen hatte, auf seinen Sitz, und rief: »Und von heute ab in fünf Wochen lade ich alle, die da sind, und die sonst kommen wollen, auf meine Burg Krut nach Mähren zu einem Feste.«

      »Nach Mähren, nach Mähren«, erscholl ein dröhnender Ruf.

      »Nach Mähren, nach Mähren, in Mähren ist das Heil«, rief ein Mann mit mächtiger Stimme.

      Und ein Jubelgeschrei folgte diesen Worten.

      Domaslaw stieg von der Bank herunter.

      Nun wichen von dem unteren Tore der Halle die drei Bewaffneten zurück, und Männer in schneeweißen Wollgewändern, wie der hatte, der den blauen Stab trug, kamen herein, und stellten sich in eine Reihe, und begannen ein Sackpfeifen und Flötenspielen, daß der ganze Raum tönte. Und Rufe und Jauchzen der Anwesenden mischten sich hinein.

      Jetzt kamen viele Diener, und nahmen die Dinge, die auf dem Tische standen, weg, und brachten ein kostbares Mahl auf denselben. Das Mahl wurde sodann verzehrt, viel Wein wurde getrunken, viele Worte wurden geredet, und es brausten die Stimmen und das Klingen der Pfeifer in der Halle.

      Als das Mahl vorüber war standen viele auf, gesellten sich zu Gruppen und Häuflein, andere suchten ihre Pferde, bestiegen sie, und ritten längs des Sumpfes oder des Waldsaumes ihre Wege nach der Heimat, und andere blieben sitzen, und sprachen oder aßen noch und tranken.

      Witiko erhob sich von seinem Platze, und ging durch das Gedränge der Männer gegen das Tor der Halle. Da traten der jüngere Mikul und Drslaw und der junge Milhost zu ihm, und Milhost sagte: »Witiko, du weißt es, wie ich mit Schnelligkeit in meinen Sachen vorschreite, du wirst uns gegen diesen Herzog, den du hassest, beistehen.«

      Witiko antwortete: »Ich bin nur ein einzelner Mann.«

      Da sagte Drslaw: »Viele einzelne Männer sind ein Heer.«

      »Du wirst zu den Festen kommen, die angekündigt sind«, sprach Milhost.

      »Ich weiß es nicht«, antwortete Witiko.

      »Er hat auch gesagt, er wisse es nicht, da ich ihn zu dem Feste Strichs geladen habe, und ist doch gekommen«, sagte Mikul.

      »Er wird kommen, er ist ein wackerer Mann und ein herrlicher Junge«, sagte Drslaw.

      »Er wird kommen«, riefen die andern zwei.

      »Jetzt muß ich mich verabschieden, da mich die Zeit drängt«, sagte Witiko.

      »Lebe wohl, wir sehen uns bald wieder«, rief Milhost.

      »Lebe wohl«, rief Mikul.

      »Lebet wohl«, sagte Witiko.

      Er schritt weiter. Er ging durch das Tor hinaus, er suchte den Stand, in welchem er sein Pferd angebunden hatte, band es los, untersuchte die Rüstung desselben, bestieg es, und ritt über die sumpfige Wiese in den Wald. Er ritt im Walde fort bis zu der Hütte, in welcher er beim Herreiten übernachtet hatte. Er blieb wieder in der Nacht in der Hütte, und ritt am Morgen fort. Er ritt durch dieselben Waldbestände und über dieselben Waldblößen, durch die er gekommen war, und gelangte am Abende den fahlen Wacholderberg vorüber nach Plan.

      Von diesem Tage an wohnte er wieder in dem steinernen Hause. Er ging nicht zu Znatas Feste nach Sturma, noch zu Domaslaws Feste nach Krut, noch am Laurentiustage zu Nacerats Feste nach Ruden, noch zu einem anderen Feste, das gefeiert wurde. Er sandte zuweilen Boten aus, und zuweilen kamen Boten zu ihm. Einige Male ritt er selber fort, und blieb mehrere Tage abwesend.

      Als der Lenzmonat nach dem Winter kam, und wieder mehrere Männer bei ihm an der Leuchte saßen, sagte er: »Liebe Männer, es kömmt eine ernsthafte Zeit. Ich habe genaue Kundschaft. So wie ich zu einem Feste nach Plaka geladen worden bin, so sind fortwährend Festlichkeiten der Herren gewesen, bald hier, bald dort, sie haben fröhlich gezecht und gejagt, haben einander Besuche abgestattet, Zusammenkünfte gehalten, sind öfter nach Mähren geritten, und nun sind alle Herren, welche in Böhmen große Landstriche besitzen, nach Mähren gegangen, haben dort ein zahlreiches Kriegsvolk aufgestellt, und werden gegen unser Land vordringen. Ich halte es für meine Pflicht, daß ich fortreite, um zu sehen, was es ist, und daß ich dort helfe, wo ich es für recht erkenne. Ich habe euch dieses gesagt, wenn etwa einer für das Rechte und Gute mithelfen will.«

      Es war im Jahre des Heiles 1142 gewesen, da Witiko so zu den Waldmännern an seiner Leuchte Besprochen hatte.

      Es antwortete Peter Laurenz der Schmied: Das ist so, wie es bei unsern Voreltern gewesen ist, sie haben bei den Streiten mitgewirkt, daß das Land beschützt werde, und dem Herzoge kein Schaden geschieht, und haben sich und den Ihrigen durch die Kriegserwerbnisse aufgeholten. Ich meine, wir sollten schauen, was es gibt.«

      »Es kann nun nicht andere sein, wir müssen mitgehen«, sagte Tom Johannes der Fiedler.

      »Ja, wir müssen nach der Sache schauen«, sagte David der Zimmerer.

      »Die Feldarbeiten sind noch nicht vor der Tür, und wir können den Weibern auftragen, die Anordnungen zu machen«, sprach Stephan der Wagenbauer.

      »Wir sollten genauere Nachrichten einholen«, sagte Christ Severin der Wollweber.

      »Die werden wir auf dem Wege schon erfahren«, sagte Tom Johannes der Fiedler, sonst versäumen wir die beste Zeit.«

      »Die


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