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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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vier Männer wendeten ihre Pferde um, und suchten einen Weg nach abwärts. Keiner sprach ein einziges Wort. Man machte ihnen Platz, und man sah sie nach dem Tore gegen den Burgflecken hinab reiten. Sie waren bald nicht mehr zu sehen. Jetzt war nur mehr Rowno allein mit einer Wolfshaube auf dem Platze.

      Er sprach nun zu Dimut: »Wenn ich von dieser Stelle fort reite, wirst du mir folgen.«

      »Ich werde dir folgen«, antwortete Dimut.

      Nach diesen Worten wendete er sich zu dem Herzoge, und sagte: »Erhabener Fürst und Herzog! Du siehest, daß ich vor allen, die hier sind, sprechen mußte, weil die Sünde des Ungehorsams vor allen begangen worden ist. Das Land und die Leute müssen wissen, daß die Wladyken Gerechtigkeit üben, weil sonst das Land und die Leute zu Grunde gingen. Wer gegen seinen Obern seinen eigenen Willen verlangt, ist ein Unterdrücker.«

      »Du hast recht getan, so zu sprechen«, sagte der Herzog, »ich bin ja auch ein Wladyk, gegen den seine Sippen jetzt ihren eigenen Willen verlangen, und diese Sippen fügen sich nicht so wie die deinigen, darum dieser Kampf entstanden ist. Ich denke nun, du wirst, wenn hier in Prag oder bei Prag alles ausgeordnet ist, und du wieder in deine Heimat zurück gekehrt bist, Bustin, den du zum Führer deiner Burg zurück gelassen hast, bestrafen, daß er Männer leichtfertig aus derselben gelassen, und du wirst ihn belohnen, daß er die Torheit deiner Schwester unschädlich gemacht hat, und du wirst die vier Männer strafen, daß sie ihren Platz verlassen haben, und du wirst sie belohnen, daß sie deiner Schwester in Gefahren beigestanden sind.«

      »Hoher Herzog, höre mich an«, sagte Rowno, »da lebt in der Burg Daudleb der edle Zupan Lubomir. Er hat seine Sippen in den Ämtern. Da ist sein Sippe Wentislaw der Zupenrichter, sein Sippe Rastislaw der Meier, sein Sippe Widimir der Schreiber, sein Sippe Kodim der Kämmerer, sein Sippe Momir der Zöllner, und da ist seine Base die Kleideralte. Mit diesen richtet und rüstet er alles, die Pflege der Zupanei, die Gerechtigkeit, die Zier und Ordnung des Krieges, und sie sind ihm untertan, und er hält sie in der Zucht. Ich bin kein Zupan, ich bin ein Wladyk des Waldes; aber ich will in meinen Sippen das Recht erhalten, wie ein Zupan, und werde nach der Gerechtigkeit sprechen, wie Lubomir.«

      »Wenn dieser Mann seinen Wert so genau betrachtet, und auch so eifrig ist in den Taten des Krieges, so können wir auf ihn bauen«, sagte die Herzogin.

      »Das können wir«, entgegnete Wladislaw, »er hat es auf dem Berge Wysoka erwiesen. Rowno, du hast dir an Lubomir ein gutes Vorbild des Rechten gewählt, und denke, daß jeder, der ein Zupan ist, einmal keiner gewesen ist.«

      »Ich bin in den Krieg gegangen«, sagte Rowno, »daß das Recht werde, daß der Unterdrücker gestraft werde, und daß ein kleiner Mann sich etwa dehnen könne.«

      »So strebe darnach«, sagte der Herzog, »und mit deiner Schwester rede nach deinem Rechte und deinem Ansehen, damit das, was wir mit ihr vorhaben, deine Billigung erhält.«

      »Sie wird meinen Befehlen folgen«, antwortete Rowno.

      »So sprecht mit einander, zeige uns vor Abend deinen Beschluß an, und jetzt entferne dich«, erwiderte der Herzog.

      Rowno verneigte sich, bedeutete Dimut, ihm zu folgen, wendete sein Pferd, und ritt wieder unter die versammelten Menschen hinein. Dimut grüßte, wie Frauen von Pferden zu grüßen pflegen, gegen den Herzog und die Herzogin, und folgte ihrem Bruder.

      Wladislaw sagte nun. »Die Versammlung ist schon zu lange aufgehalten worden, es ist billig, daß wir sie schließen, seid nicht ungünstig des Verzuges, hohe Herren, und seid für das Erscheinen bedankt.«

      Er und die Herzogin bestiegen ihre Pferde, und entfernten sich.

      Die Versammlung ging auseinander, und die Leute sahen teils dem Herzoge und der Herzogin, teils Dimut und ihrem Bruder nach, und zerstreuten sich dann.

      Als der nächste Tag gegen das Ende ging, kamen mehrere Männer von dem Berge Wysoka an. Es waren die Männer, die Wladislaw zur Besorgung der Verwundeten und Begrabung der Toten zurückgelassen hatte. Die Begraber sagten, es seien in der Nacht, die auf die Schlacht gefolgt ist, ruchlose Menschen gekommen; denn am Morgen haben sie sehr viele nackte Tote gefunden, und nur einen Teil mit Gewändern. Sie haben alle zur Ruhe bestattet, und auch manchen Feind, weil sie ihn nicht kannten, geborgen. Die Feinde haben desgleichen getan, und fromme Priester sind herbei gekommen, und haben geholfen. Die für die Verwundeten sorgten, sagten, es seien mildtätige Frauen und Brüder mit Labung und Tragen gekommen, und denen haben sie einige gegeben, andere haben sie mitgenommen, und haben sie in abgelegene Häuser, wenn ein Mensch in ihnen zu finden war, oder in die Stadt Prag gebracht. Die Feinde sind noch immer weit entfernt, und die Gegend zwischen Suchdol und Prag ist leer.

      Von den Leuten des Waldes kamen auch einige Männer. Sie sagten, daß sie Norbert unter den Büschen begraben haben. Dann haben sie Tesin von Prachatic und Arnold vom schwarzen Bache und auch einige Leute von den untern Friedberghäusern und den Steingewänden begraben, weil sie gelobt haben, im Kriege einander beizustehen. Und weil sie Verantwortung geben müssen, so haben sie an den Gräbern aller gebetet, und ein Pfarrer hat mitgebetet. Wenhart vom Dürrwalde hat einen Haufen Männer um sich versammelt, und sie haben gesagt: arme Leute können hier nichts mehr erwerben, sie gehen in die Heimat, weiter von diesem Berge werde ihnen schon jemand Nahrung geben, und immer wieder so, bis sie zu ihren Sippen kommen.

      »Das sind verzagte Rehe«, sagte der Schmied von Plan, »die Herren, welche bei dem anderen Herzoge Konrad sind, haben große Zupaneien, es hat einer gar drei Zupaneien, und sie haben Gründe und Felder und Sippen und Gesinde, und sie haben Steine, deren einer leicht ein Pfund Pfennige wert ist, und Gold und Silber. Das alles gehört dem Herzoge, wenn wir sie besiegt haben, und er verteilt davon an die, welche ihm geholfen haben. Die einen werden Zupane, die andern kommen in Ämter, und die andern erhalten Wälder und Länder, und die andern Geld und Gut. Und die fort gegangen sind, haben sich alles vereitelt. Ihr habt ja gehört, wie manche Männer groß geworden sind. Und dem armen Witiko werden auch ein paar Hände voll Goldstücke wohlbekommen.«

      Die Leute, die von dem Wysoka gekommen waren, sagten, darum seien sie nach Prag gegangen, und werden in Prag bleiben.

      An diesem Tage machten die Kriegsherren auch die Namen derer kund, die sich zum Wegziehen aus Prag gemeldet haben. Sie sagten, es seien Strolchenmänner, die dem Lotterleben nachliefen, und keiner Sache gehörten. Die Leute erhielten ihr Weggeld, und wurden entlassen. Von den Gefangenen gingen viele fort, andere gesellten sich zu den Kriegern Wladislaws.

      Am Morgen des Tages, der folgte, ritt der Herzog herum, und sah, wie weit alles in der Stadt gediehen sei. Mit ihm ritten Diepold und die Herzogin, gefolgt von Frauen ihres Hofes, darunter Dimut in ihrem Waffengewande. Der Herzog ritt zu allen Plätzen, und sah, wie die Männer von ihren Führern geübt und belehrt wurden, und wie die Krieger und die Hilfsarbeiter die Geräte und die Wehren richteten. Er belobte sie, ordnete noch manches an, und beriet sich mit den Kriegsherren. Die Männer auf den Zinnen hatten zuversichtliche Angesichter, und taten willig die Arbeit. Als die Schau beendigt war, ritten der Herzog und die Herzogin wieder in ihren Hof.

      In dieser Zeit kamen fortan auch Wägen mit Lebensbedürfnissen in die Stadt, es kamen Boten und Kundschafter, und wurden wieder fort gesendet. Es kamen noch manche Krieger, welche sich von dem Berge Wysoka aus zerstreut hatten, und nun wieder die Ihrigen suchten. Es kamen auch neue Krieger, welche bei der Verteidigung der Stadt helfen wollten. Noch immer verließen Menschen die Burgflecken, und zogen in weite Entfernungen, andere aber kamen von den Feldern herein, und suchten Schutz in den Häusern.

      Witiko brachte seine meiste Zeit bei den Waldleuten zu. Er unterrichtete und übte die, welche ihm untergeben waren, in allem Notwendigen, und sie suchten es zu erlernen. Eine andere Zeit wendete er dazu an, daß er die genaue Einsicht gewinne, was seine Führerschaft verlange, und wie die Verteidigung werde geführt werden. Er ging zu den älteren Führern um Rat, und sie erteilten ihn gerne, besonders Lubomir, der es öfter so einrichtete, daß Witiko zusehen konnte, wenn die Daudlebkrieger ihre Übungen machten. Der alte Bolemil gab manche gute Weisung. Auch zu den jüngeren Rittern ging Witiko öfter, und sie gingen zu ihm. Mehrere Male war er in dem Geleite des Herzoges, wenn dieser seine Umritte machte. Er besuchte die Kranken und Verwundeten, und war gerne bei Welislaw, der


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