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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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hat für ihn gebetet, und ist in Trauer gestorben«, sagte Witiko.

      »Wir haben davon gehört«, entgegnete Wiulfhilt; »ist für ihre Kinder gesorgt worden?«

      »Der Herzog Wladislaw ist ehrfurchtvoll gegen Adelheid gewesen«, sagte Witiko, »er ist großmütig gegen ihre Kinder, und er wird selbst gegen den aufständigen Wladislaw nicht hart sein.«

      »Ihr seid, da auf dem Herzogstuhle gewechselt worden, lange in dem oberen Plane gewesen, Witiko«, sagte Wiulfhilt.

      »Da ist eine traurige Zeit verflossen«, entgegnete Witiko, »ich wollte dem neuen Herzoge nicht dienen, und bin in dem kleinen Hause geblieben, das wir in Plan besitzen. Ich habe nur mit den Waldleuten geredet und einmal mit einem alten Zupane und zwei kleinen Herren des Landes, ich habe meine Mutter nicht gesucht, und konnte nichts tun, als was ein Knecht bei einem kleinen Hausverwalter tut.«

      »Ihr habt Euch aber dann dem Herzoge Wladislaw zugewendet«, sagte Heinrich.

      »Da der andere Wladislaw, der Sohn Sobeslaws, sein Recht aufgegeben hatte, bin ich im Gedächtnisse der Sterbeworte Sobeslaws, die seinem Sohne die Unterwerfung an Wladislaw angeraten hatten, zu dem Herzoge gegangen.«

      »Und Ihr seid in der Schlacht gegen die Mährer und bei den anderen Kämpfen gewesen«, sagte Heinrich.

      »Nicht bei allen, da ich anderwärts hin befohlen wurde«, antwortete Witiko.

      »Wladislaw ist der Sohn des Herzoges Wladislaw, der ein starkmütiger Mann gewesen ist, und er ist der Neffe des Herzoges Sobeslaw, der auch ein starkmütiger Mann gewesen ist, und er wird selber starkmütig sein«, sagte Heinrich.

      »Gegen mich ist er gut und freundlich gewesen«, sagte Witiko.

      »Es wäre ersprießlich, wenn auch in unserem Herzogtume Bayern alles geordnet würde«, sprach Heinrich, »es haben in den Kämpfen viele Männer, denen noch eine lange Zeit auf der Erde bevor stand, das Leben verloren, andere haben auch sonst ihr Ende gefunden. Unser hochsinniger Herzog Heinrich, der zwischen den Meeren gebot, und dem der Kaisermantel gebührte, ist aus der Welt gegangen, Richenza, die Witwe des Kaisers Lothar, die als Heldin bei den Sachsen stand, ist in das Grab gestiegen, und Leopold, der Markgraf von Österreich, den der König Konrad mit dem Herzogtume Bayern belehnt hatte, und der sich dieses Herzogtum mit allen Kräften erstreiten wollte, liegt in der Erde. Und Adalbert, der Erzbischof von Mainz, der dem Könige Konrad so feindlich gewesen ist, mußte von hinnen. Jetzt vermählen sie die Witwe unseres hohen verstorbenen Herzoges dem feindlichen Geschlechte, Heinrich, dem Bruder Leopolds, dem Markgrafen von Österreich. Das Söhnlein unsers mutvollen Herzoges belohnten sie mit Sachsen, und Bayern behält der König Konrad noch für einen Ergebenen in der Hand. So meinen sie es geendiget zu haben. Aber es wird wieder auferstehen, und mancher Mann, nachdem er in vielen Ländern und Kämpfen gewesen ist, kann sich den Sitz der Ruhe nicht gründen, indes die besten Jahre dahin gehen.«

      »Tragen wir es«, sagte Wiulfhilt, »Gott kann alles fügen, und kann uns Freuden bereiten, die wir gar nicht vermutet haben.«

      »So füge er es«, antwortete Heinrich, »und füge es bald. Ihr habt Euch bei den Leuten Vertrauen erworben, die in dem Walde wohnen, Witiko.«

      »Ich liebe das lange und breite Waldesband und seine Leute«, sagte Witiko.

      »Im Walde stehen noch viele Dinge bevor«, sagte Heinrich, »beachtet sie, Witiko.«

      »Ich suche nach dem Rechten zu streben, so wie ich es verstehe«, sagte Witiko.

      »Tut immer so, dann könnt Ihr manches erreichen«, entgegnete Heinrich.

      »Ihr seid in den Jahren, die wir Euch nicht gesehen haben, viel stattlicher geworden, Witiko«, sprach Wiulfhilt.

      »Die Jugend ändert sich schnell«, sagte Heinrich, »in späteren Zeiten ist man oft Jahre lang gleich.«

      »Ihr scheint mir auch wirklich wie damals, hochedle Frau«, sagte Witiko, »selbst die Haare tragt Ihr wieder im Goldnetze.«

      »Das ist so die Gewohnheit«, sagte Wiulfhilt, »habt Ihr Euch das gemerkt?«

      »Es ist so, als wäre seit jenen Tagen keine Zeit vergangen«, sagte Witiko.

      »Nun, wenn Ihr wieder nach mehreren Jahren erst abermals hieher kommt«, sprach Heinrich, »möget Ihr uns dann auch als die gleichen und nicht älter sehen als heute.«

      »Oder mögen alle Verwirrungen enden, und möget Ihr bald wieder zu uns kommen, und länger bleiben«, sagte Wiulfhilt.

      »Wenn ich den freundlichen Empfang wie die zwei Male erwarten darf; werde ich wiederkommen«, antwortete Witiko.

      »Der Empfang wird immer gut sein«, erwiderte Heinrich.

      »Ich habe Euch, erhabene Frau, den Ankunftsgruß gebracht«, sagte Witiko, »und Eure Zeit genommen. Erlaubet, daß ich Euch nun verlasse.«

      Mit diesen Worten stand er von seinem Sitze auf.

      Wiulfhilt sagte: »Nehmt noch einmal das Willkommen, und handelt bei uns nach Euerm Gefallen.«

      »Gebraucht Eure Zeit nun für Euch, Witiko«, sagte Heinrich, »und seid gedenk, daß Ihr, wenn die Glocke schallt, mit den Eurigen zum Abendessen kommt.«

      »Ich werde folgen«, antwortete Witiko.

      Er verließ hierauf das Gemach.

      Er ging jetzt wieder in die Kammern, die ihm zur Herberge angewiesen worden waren. Dort standen auf einem Tische Speisen und Wein; aber es saß niemand vor ihnen. Raimund war nicht da. Der Mann in dem braunen Gewande lag angekleidet auf einem Bette, und schlief.

      Witiko verließ nun auch die Gemächer wieder.

      Er ging durch den Hof in das Freie. Dort lenkte er seine Schritte dem rauschenden Wasser entgegen, das von dem Walde der drei Sessel herab floß. Er ging auf dem weichen Rasen dem Wasser entgegen und dem großen breit aufsteigenden Walde zu. Als er an den Rand desselben gekommen war, teilte sich der Weg. Der eine Zweig ging gerade zwischen den Stämmen empor in der Richtung gegen die drei Sessel, der andere ging links an dem Saume des Waldes fort. Witiko wendete sich gegen diesen Pfad. Da sah er in der Tiefe unten, in welche ein Arm des Wassers hinab floß, auf einem Steinblocke zwischen Gebüschen den Mann mit den schwarzen krausen Haupthaaren sitzen, der einmal im Hauzenberge den Topf mit Draht umwunden, und den Heinrich im Waldhause Wolf geheißen hatte. Der Mann blöckte seine weißen Zähne gegen Witiko, lächelte, und wies öfter mit seinem Finger in der Richtung des Waldsaumweges hin.

      Witiko ging auf diesem Wege fort.

      Er ging zuerst an dem Waldrande, dann zwischen Stämmen, dann wieder frei an dem Waldrande, immer aufwärts. Dann gelangte er zu einem sehr großen Granitsteine, der aus dem weichen Grase emporstand, und höher als eine Waldhütte war, und nach unten auf Ahorne und das Waldhaus und weiter hin auf Berge blicken ließ. Vor dem Steine war eine Bank aus Holz, und neben der Bank stand Bertha, die Tochter Heinrichs. Zu ihren Füßen war grüner Rasen, unter ihr graues Gestein, ober ihr graues Gestein, und hinter ihr der dunkle Wald.

      Sie hatte nicht wie damals, da Witiko sie zuerst gesehen hatte, die weißen Ärmel des Hemdes und die Zöpfe, sondern ein reiches veilchenfarbenes Kleid und die Haare in einem silbernen Netze.

      Sie stand, und sah auf Witiko, Witiko sah auf sie.

      Dann sagte sie: »Bist du gekommen, Witiko?«

      »Ich bin gekommen«, sagte er, »und du stehst wieder wie meine Weissagung am Rande des Waldes, aber ohne Rosen.«

      »Man könnte allerlei Kränze tragen«, sagte Bertha, »von dem Heidekraute, von dem wohlriechenden Kunigundenkraute, von den grünen Blättern der Preußelbeeren.«

      »Die dunkelrote Waldrose ist dein schönster Schmuck«, entgegnete Witiko, »und mein Glück. O Bertha, du bist sehr schön geworden.«

      »Du bist auch schön geworden, Witiko«, sagte Bertha, »und du bist zwei Jahre in dem oberen Plane jenseits des Waldes gewesen.«

      »Meine


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