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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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eines Lügners kommen«, verbesserte sich Parker schnell. »Ich vergaß Leutnant Custer zu sagen, daß ich Elsie Warner kenne.«

      »Glauben Sie, daß das wichtig sein könnte?« Mike Rander lächelte verstehend.

      »Sir, ersparen Sie es mir, mich festlegen zu müssen. Elsie Warner spielt meiner Schätzung nach eine wichtige Rolle. Beweisen kann ich das allerdings nicht.«

      »Das müssen Sie mir näher erklären.«

      »Sie könnte die Verbindung zu Lern Barry hergestellt haben, ohne jedoch zu wissen, wem sie in Wirklichkeit diesen Tip gab.«

      »Sie denken an Thorne und an Harrison?«

      »Richtig, Sir. Elsie war aufgrund ihrer Vergangenheit in der Lage, Thorne oder Harrison mit einem Gangsterboß bekannt zu machen, oder dessen Namen vorzuschlagen. Wie das geschah, weiß ich natürlich noch nicht.«

      »Sie vermuten den Kopf der ›Rotnasen‹ im St. John’s Club, Parker?«

      »Sir, vieles deutet darauf hin. Ich gehe von der Ermordung meines Bekannten Senfton aus. Mr. Senfton wurde anscheinend grundlos ermordet. Ich vermute mehr dahinter. Er lieferte mir zuerst eine Liste der Senioren des Clubs. Dann bemühte er sich freundlicherweise um eine Liste der Junioren. Dabei müssen ihm gewisse Begebenheiten in Erinnerung gekommen sein. Vielleicht entdeckte er auch, welcher Junior seine Anstecknadel vermißte, kurz, eine Rotnase muß Mitglied des Clubs sein!«

      »Und diese Rotnase stahl nach dem Verlust der Nadel die übrigen Abzeichen, das meinen Sie doch, ja?«

      »Sir, ich pflichte Ihnen bei«, erwiderte Josuah Parker. »Durch diesen raffinierten Trick vermied der betreffende Verbrecher erst einmal, daß er wegen seiner verlorenen Nadel erkannt werden konnte. Er steckte sich einfach eine neue Nadel an. Zum anderen aber schuf er damit neue Spuren.«

      »Wir sollten also annehmen, daß die Rotnasen sich die Nadeln ansteckten, um bewußt auf den Club hinzuweisen.«

      »So muß es geplant gewesen sein, Sir. Das alles schafft aber die Tatsache nicht aus der Welt, daß ich einer der Rotnasen die Nadel wegnahm. Und zwar zu einem Zeitpunkt, als die Nadeln sich noch im Club befanden. Eine der Rotnasen muß Clubmitglied sein.«

      »Haben Sie einen bestimmten Verdacht«, fragte Mike Rander.

      »Es gibt einige Personen, die sich verdächtig machen«, umging Parker die direkte Antwort. »Ich denke da an Mr. Gerald Thorne. Henry Harrison belastete ihn kurz vor seiner Ermordung.«

      »Richtig, Sie sprachen davon. Wen haben Sie denn noch auf Lager?«

      »Den Clubsekretär Cardiff, Sir.«

      »Den …?« staunte der Anwalt.

      »Sir, ich versetzte mich in die Lage meines Kollegen Senfton. Mit wem kann er nach meinem Anruf nur über die Nadeln gesprochen haben? Mit Cardiff. Harold Senfton hätte es niemals mit seinem Amt vereinbaren können, einzelne Clubmitglieder anzusprechen und sie nach einer vermißten Nadel zu befragen. Zudem erfuhr ich, daß Senfton und Cardiff sich sehr gut verstanden.«

      »Kann diese Elsie Warner das bewußte Gespräch nicht abgehört haben?«

      »Elsie Warner wäre die dritte Person, die ich für belastet halte. Sie kommt als Rotnase zwar nicht direkt in Betracht, doch sie kann mit einem dieser Gangster sehr eng zusammenarbeiten.«

      »Sie sollten Leutnant Custer informieren, wer diese Frau ist.«

      »Das beabsichtigte ich ohnehin, Sir, doch vorher möchte ich Elsie noch sprechen.«

      »Nun, viel kann ich nicht beisteuern«, antwortete Mike Rander. »Ich unterhielt mich mit meinen beiden Klienten, die dem St. John’s Club angehören. Ich denke, einer der Senioren kommt als Rotnase nicht in Betracht. Es könnte sich aber meiner Meinung nach um einen reichen Nichtstuer handeln, der aus Sensationslust und Neigung zum Verbrecher geworden ist. Wie mag dieser Mann aber Kontakt zu seinen Partnern bekommen haben? Harrison kommt als Rotnase gerade nach seiner Ermordung nicht in Frage. Nur rätselhaft, warum er angeblich von Thorne in das Hotelzimmer des erschossenen Gus Sollings geschickt wurde. Falls das stimmt, ist Thorne unser Mann, Parker.«

      »Nur beweisen könnten wir ihm nichts, Sir. Harrison ist tot, meine Aussage hat kaum Beweiskraft.«

      »Ich rate Ihnen dringend, sich um Thorne zu kümmern. Denken Sie an die Anstecknadel. Cardiff hätte sie normalerweise niemals getragen, er ist nicht Clubmitglied, sondern Angestellter.«

      »Elsie Warner, Sir, könnte diesen Kontakt, von dem Sie sprachen, hergestellt haben. Schließlich kannte sie sowohl Massel als auch Lern Barry. Darüber hinaus wird sie andere Verbindungen zur Unterwelt besitzen.«

      »Demnach ist Elsie Warner die Schlüsselfigur?«

      »Ob bewußt oder unbewußt, Sir, vermag ich noch nicht zu beurteilen. Doch ich werde mich ab sofort sehr um Miss Warner kümmern. Ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe. Da Elsie mit Thorne recht eng befreundet ist, kann ich gleichzeitig auch ein Auge auf diesen Junior des St. John’s Club werfen.«

      »Immer vorausgesetzt, daß Ihre Theorie damit steht und fällt, Sir. Doch möchte ich in aller Bescheidenheit darauf verweisen, daß selbst der raffinierteste Gangster immer einen Fehler begeht, über den er schließlich stolpert. In diesem Fall handelt es sich um die Clubnadel. Alle späteren Ereignisse und Tricks hängen eng damit zusammen. Diese Anstecknadel schmerzt den Gangster, wenn ich mich so ausdrücken darf. Immerhin engagierte er Lern Barry und seine Gang, um die Nadel zurückzubekommen. Die betreffende Rotnase hätte sich niemals ohne zwingenden Grund mit Barry in Verbindung gesetzt. Lief sie doch Gefahr, erkannt zu werden. Wie zum Beispiel von Barrys Buchhalter Conway, dessen Spiel ich ebenfalls noch aufdecken muß.«

      »Da haben Sie sich ganz schön was vorgenommen, Parken Ich werde ab sofort mitmachen. Wir sollten uns die Arbeit teilen.«

      »Das, Sir, wollte ich gerade Vorschlägen.«

      »Wie ich Sie kenne, haben Sie mir bereits eine Rolle zugewiesen, nicht wahr?«

      »Sir, ich würde mir nur erlauben, einen Vorschlag zu unterbreiten.«

      »Und der sieht wie aus?«

      »Ich möchte dem aggressiven Charme Miss Elsies nicht noch einmal ausgesetzt sein, Sir, könnten Sie vielleicht ihre Überwachung übernehmen?«

      »Gut, in Ordnung, Parker.« Mike Rander grinste. »Dabei werde ich gleichzeitig auch Thorne auf die Finger sehen.«

      »Ich werde mich mit Carl Conway beschäftigen, Sir«, führte Parker abschließend aus. »Wenn ich den Mann richtig einschätze, wird er aus seinen Kenntnissen Kapital schlagen wollen. Er weiß, wer Barry und seine beiden Leibwächter erschoß. Zudem muß er zumindest damit rechnen, daß der Gangster George mir vor seinem Tod noch einige Hinweise geben konnte.«

      »Sie wollen sich Conway und dem Mörder als Köder anbieten?«

      »Ich hoffe, daß sie zuschnappen werden, Sir …!«

      *

      Dort, wo die Tür getroffen hatte, zierte ein Pflaster Eddie Massels Kopf. Der Inhaber des Boxrings sah Josuah Parker verkniffen an. Unwillkürlich faßte er sich ans Pflaster. Es war fast Mitternacht, der Boxring hatte sich geleert.

      »Daß Sie sich überhaupt noch hierher trauen«, meinte Massel.

      »Sie wissen, in welchen Dingen ich unterwegs bin«, erwiderte Josuah Parker. Es brauchte nichts zu bedeuten, daß Massel ihn nicht einlud, doch näher zu treten.

      »Lassen Sie mich mit Ihrer verdammten Gangstergeschichte in Ruhe«, schnaubte Massel. »Ich habe so schon Ärger genug.«

      »Es ist mir bekannt, Mr. Massel, daß die Polizei bei Ihnen war. Wegen des Wagens, wenn ich nicht irre.«

      »Wenn ich den Hund erwische, der mir das eingebrockt hat. Einfach meinen Wagen zu klauen und damit ’nen Mord zu begehen.«

      »Wenn es Sie beruhigt, Mr. Massel, will ich Ihnen sagen, daß ich Sie gleich


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