Эротические рассказы

Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Edgar  Wallace


Скачать книгу
unterbrochen.

      »Rasch!« rief Mr. Smith.

      Er eilte hinein, erreichte die Tür des Wohnzimmers, in dem er den Gefangenen zurückgelassen hatte, schloß mit fester Hand auf und riß die Tür auf.

      Der Raum war leer!

       Inhaltsverzeichnis

      Farrington hatte sich mit Dr. Fall in dem Büro des letzteren eingeschlossen. Es war ein Ereignis eingetreten, das dem Arzt, den kaum etwas aus der Fassung bringen konnte, doch Sorgen bereitete. Düstere Falten lagen auf seiner Stirn. Farringtons Gesicht war vor Wut verzerrt.

      »Sind Sie dessen auch ganz sicher?« fragte er.

      »Ganz sicher«, erwiderte Dr. Fall kurz. »Er hat alle Vorbereitungen getroffen, um London zu verlassen. Seine Koffer sind gestern abend vom Charing-Cross-Bahnhof nach Paris geschickt worden. Sein Haus ist vermietet – die Miete hat er sich im voraus zahlen lassen. Seine Möbel sind so gut wie verkauft. Es unterliegt keinem Zweifel, daß er uns betrogen hat.«

      »Er sollte es wagen!« stieß Farrington atemlos hervor. Die Adern auf seiner Stirn schwollen an, und nur mit größter Anstrengung unterdrückte er seine leidenschaftliche Aufwallung.

      »Ich habe diesen Kerl aus dem Rinnstein aufgelesen; ich habe diesem verhungerten Hund erst eine Existenz geschaffen; ich habe ihm noch eine Chance gegeben, als er sein Leben schon verspielt hatte … Ich kann nicht daran glauben, daß er so kühn war!«

      »Diese Art von Verbrechern nimmt sich alles heraus«, sagte Dr. Fall gelassen. »Sie sehen, er ist ein ganz abscheulicher Vertreter seiner Rasse – er besitzt ihre aalglatte Gewandtheit, ihre Hinterlist und ihre rücksichtslose Energie. Er würde Sie verraten, er würde seinen eigenen Bruder preisgeben. Hat er nicht seinen Vater – vielmehr seinen angeblichen Vater – seinerzeit niedergeschossen? Ich bat Sie gleich, ihm nicht zu trauen, Farrington. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte er das Haus überhaupt nicht mehr verlassen.«

      »Um Doris’ willen habe ich ihn gehen lassen. Ja, ja«, fuhr er fort, als er den überraschten Blick in den Augen Dr. Falls sah. »Ich brauchte jemand, der Angst vor mir hatte und meine Pläne in dieser Richtung förderte. Die Heirat war notwendig.«

      »Sie haben ein wenig sentimental gehandelt, wenn ich meine Meinung sagen darf.«

      »Ich will Ihre Meinung nicht hören«, fuhr Farrington auf. »Sie werden niemals begreifen, was ich für dieses Kind empfinde. Ich nahm sie nach dem Tod ihres Vaters zu mir, der einer meiner besten Freunde war. Ich gestehe, daß mich in der ersten Zeit der Gedanke reizte, mir ihr Vermögen anzueignen. Aber als die Jahre vergingen, wurde sie mir immer lieber – sie trug einen neuen und schönen Einfluß in mein Leben, Fall. Es war ein Gefühl, das meinem Dasein bis dahin fremd geblieben war. Ich liebte Doris, und ich liebte sie mehr als Geld oder Macht – und das will viel heißen. Ich wollte alles tun, was zu ihrem Vorteil war, und als meine Spekulationen fehlschlugen und ich mir Geld von ihrem Vermögen lieh, zweifelte ich niemals daran, es mit der Zeit zurückzahlen zu können. Als alles Geld verbraucht war« – er sprach ganz leise – »und ich vor der Tatsache stand, daß ich das einzige menschliche Wesen in der Welt, das ich liebte, finanziell ruiniert hatte, entschloß ich mich zu einem Schritt, den ich von allen meinen Verbrechen am meisten bedauert habe. Ich räumte George Doughton aus dem Weg, um Doris mit dem Erben der Tollington-Millionen verheiraten zu können. Denn ich wußte seit langem, daß Doughton der Mann war, den wir suchten. Ich tötete ihn«, sagte er trotzig, »um der Frau seines Sohnes willen. Es ist eine Ironie des Schicksals!«

      Er lachte rauh.

      »Poltavo ließ ich gehen, weil ich ihn brauchte, um meine Pläne im Hinblick auf Doris zu fördern. Daß er in dieser Beziehung nichts taugte und wir schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht haben, tut nichts zur Sache. Doris ist nun glücklich verheiratet«, sagte er mit Befriedigung. »Wenn sie ihren Gatten auch jetzt noch nicht liebt, so wird sie ihn doch später lieben lernen. Sie achtet Frank Doughton, und jeder Tag wird ihr Zugehörigkeitsgefühl zu ihm stärken, und daraus wird allmählich ihre Liebe erwachsen. Ich kenne Doris, ihre geheimen Gedanken und Wünsche. Sie wird mich vergessen –« Seine Stimme zitterte. »Gott gebe, daß sie mich wirklich vergißt!« Er änderte das Thema schnell. »Haben Sie heute morgen eine Nachricht von Poltavo bekommen?«

      »Nichts Besonderes. Er hat sich mit dem einen oder anderen Agenten in Verbindung gesetzt und die üblichen Briefe geschrieben. Unser Mann, der ihn überwacht, sagt aber, daß er eine große Sache vorhat, von der er uns nicht unterrichtet hat.«

      »Wenn er uns wirklich betrügt –«

      »Was könnten Sie dann tun?« fragte Dr. Fall ruhig. »Er ist jetzt nicht mehr in unserer Hand.«

      Ein leises Summen kam aus der einen Ecke des Raumes.

      Der Arzt wandte sich bestürzt an Farrington.

      »Vom Signalturm – was mag das sein?«

      Hoch über dem Haus erhob sich ein viereckiger einzelner Turm, in dem Tag und Nacht ein Wachtposten stationiert war. Fall ging ans Telefon und nahm den Hörer ab. Er sprach einige Worte und horchte dann. Schließlich hängte er wieder an und berichtete.

      »Poltavo ist in Great Bradley. Einer unserer Leute hat ihn gesehen und es hierher signalisiert.«

      »In Great Bradley?« Farrington kniff die Augen zusammen. »Was tut er denn hier?«

      »Was hatte er neulich in seinem Wagen hier zu schaffen, als er Frank Doughton entführte?« fragte Dr. Fall. »Er wollte damit doch nur den Verdacht auf uns lenken, das ist ganz klar.«

      Wieder summte es leise, und wieder führte Dr. Fall mit gedämpfter Stimme ein Gespräch mit dem Wachtposten auf dem Turm.

      »Poltavo befindet sich auf dem Hügelgelände südlich der Stadt«, wandte er sich dann an Farrington. »Er ist offenbar dorthin gekommen, um jemanden zu treffen. Der Posten sagt, daß er ihn vom Turm aus mit seinem Fernglas sehen kann. Er beobachtet auch einen Mann, der auf ihn zukommt.«

      »Wir wollen selbst nach oben gehen«, erwiderte Farrington.

      Sie verließen das Zimmer, traten in einen anderen Raum und öffneten dort die Tür eines scheinbaren Schrankes, die aber in Wirklichkeit zu einem der unzähligen Fahrstühle führte, mit denen das Haus versehen und zu deren Inbetriebsetzung das große Kraftwerk notwendig war.

      Sie gingen in die Kabine und erreichten ein paar Sekunden später das Innere des Turmes, von dessen oberstem Gemach aus man durch zahlreiche Fenster und Teleskope einen vollkommenen Rundblick über die Umgebung des »geheimnisvollen Hauses« hatte. Einer der ausländischen Arbeiter, die Farrington angestellt hatte, beobachtete das entfernt liegende Hügelgelände durch ein großes Fernglas, das auf einem Dreifuß montiert war.

      »Sehen Sie, dort ist er«, sagte der Mann.

      Farrington schaute selbst durch das Glas. Es war zweifellos Poltavo. Aber wer mochte der alte Mann sein, der gebückt daherkam und dessen weißer, langer Bart vom Winde zerzaust wurde?

      Dr. Fall suchte die Gegend mit einem anderen großen Fernglas ab.

      »Es wird der Vermittler sein«, meinte Farrington schließlich.

      Sie beobachteten die Begegnung und den Austausch der Briefe. Farrington stieß einen Fluch aus. Aber plötzlich sah er, daß der Fremde auf Poltavo zusprang und daß die beiden auf dem Boden miteinander rangen. Als die Handschellen aufblitzten, wandte er sein bleiches Gesicht Dr. Fall zu.

      »Mein Gott«, sagte er leise, »er ist in eine Falle gegangen!«

      Sie sahen sich ein paar Augenblicke schweigend an.

      »Wird er uns verraten?« Farrington sprach den Gedanken des anderen aus.

      »Er wird soviel wie möglich verraten. Wir müssen sehen, was sich weiter


Скачать книгу
Яндекс.Метрика