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Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Edgar  Wallace


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ich glücklich werden könnte.«

      Stella lachte: »Ich hätte es mir nie auch nur im Traum einfallen lassen, daß Sie – es ist mir natürlich eine große Ehre, Mr. Merrivan. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich das zu schätzen weiß – Sie waren immer so gut zu mir.«

      Er hob abwehrend die Hand. »Wir wollen nicht davon sprechen. Ich kann Ihnen –«

      »Moment!« unterbrach sie ihn schnell. »Ich werde unter keinen Umständen heiraten, das ist die reine Wahrheit. Ich bin noch sehr jung und habe keine bestimmten Vorstellungen von der Ehe. Ich habe weder gegen Sie etwas, Mr. Merrivan, noch gegen Artur. Der einzige Grund meiner Ablehnung ist mein Entschluß, wenigstens jetzt noch nicht zu heiraten.«

      Er nahm ihre Antwort so ruhig auf, als ob er keinen anderen Bescheid erwartet hätte, und war nicht im geringsten gekränkt.

      »Es hat ja noch Zeit. Ich kann auch nicht erwarten, daß Sie sich auf der Stelle entscheiden – aber ich werde die Hoffnung nicht aufgeben.«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Ich glaube, es ist besser, Sie hoffen nicht mehr. Ich habe Sie gern, und Sie sind mir immer sehr freundlich entgegengekommen, aber ich will sie ebensowenig heiraten wie Ihren Neffen. Es ist eine ganz unwiderrufliche Antwort.«

      Er machte keine Anstalten, sich zu erheben. Er saß ruhig da, strich seine dicken Backen und schaute an ihr vorbei.

      »Sind Ihre Verhältnisse jetzt besser und geregelter, Miss Nelson?«

      »Ja, es geht uns jetzt sehr gut«, erwiderte sie strahlend.

      »Haben Sie gar keine Sorgen?«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Ich möchte noch etwas mit Ihnen besprechen – ich bin ein reicher Mann und ohne Verwandte. Wenn Ihnen zweitausend Pfund über diese schlechten Zeiten hinweghelfen können, so brauchen Sie es mir nur zu sagen:«

      »Nein, Mr. Merrivan. Es ist sehr großzügig und liebenswürdig von Ihnen. Ich habe ein einziges Mal Ihre Güte in Anspruch genommen, und es war eine böse Erfahrung für mich. Sie waren sehr entgegenkommend, aber ich kann von Ihnen nichts mehr annehmen.«

      Er erhob sich, wischte ein Stäubchen von seinem Ärmel und nahm seinen Hut.

      »Artur weiß es«, sagte er. »Ich habe es ihm gesagt.«

      »Was haben Sie ihm gesagt?« fragte sie verwirrt.

      »Daß ich die Absicht hatte, Sie um Ihre Hand zu bitten. Er war sehr heftig, Miss Nelson, und er drohte – ich glaube, er drohte, mich umzubringen.« An der Tür wandte er sich noch einmal um. »Hat er Ihnen übrigens etwas davon gesagt, daß er Ihr Geheimnis kennt?«

      »Hat er Ihnen auch das gesagt?«

      »Nein, das habe ich nur vermutet. Er wußte, daß Sie Geld von mir geliehen hatten. Woher er es wußte, ist mir unbegreiflich. Aber vielleicht kann ich Sie doch dazu bewegen, Ihre Ansicht zu ändern –«

      Sie schüttelte den Kopf.

      Er stand in der Tür und schaute in den Garten hinaus. Seine Hand lag auf der Klinke.

      »Wann haben wir eigentlich den Vierundzwanzigsten?« fragte er, ohne sie anzusehen.

      Es verging einige Zeit, bevor sie antwortete.

      »Am nächsten Montag«, sagte sie dann schwer atmend und blieb regungslos stehen, als er die Tür hinter sich schloß.

      So wußte er es also. Er wußte es wirklich. Und der Detektiv war nur hierhergekommen, um Merrivan zu unterstützen.

      7

       Inhaltsverzeichnis

      Andy brachte zwei unangenehme Tage in Beverley Green zu. Sie waren deshalb unangenehm, weil der einzige Mensch, dem er gerne begegnet wäre, ihn ängstlich mied. Einmal sah er ein junges Mädchen auf der anderen Seite der Straße gehen. Zwei große Hunde begleiteten es, die unruhig herumliefen. Er beschleunigte seine Schritte, erkannte dann aber, daß es Miss Sheppard war, eine junge Dame, der er auf dem Golfplatz vorgestellt worden war.

      Am ersten Abend speiste er mit Mr. Merrivan und Mr. Sheppard, dem Architekten. Dieser Mann war so zurückhaltend, daß es Andrew schwerfiel, sich ein Bild von seiner Persönlichkeit zu machen.

      Mr. Merrivan war Junggeselle, aber, wie er seinen Gästen erzählte, kein unverbesserlicher. Er würde sich gern von den Annehmlichkeiten der Ehe überzeugen lassen.

      »Wirklich?« fragte Macleod.

      Andy überlegte sich, welche Frau Merrivan wohl heiraten würde. Mr. Sheppard dachte überhaupt nicht mehr nach. Er machte den Eindruck, daß er aufgehört hatte nachzudenken, nachdem er genügend Geld erworben hatte, um sich zur Ruhe setzen zu können.

      »Meine Herren«, sagte Mr. Merrivan wieder und sprach jetzt ganz leise, als ob es sich um ein großes Geheimnis handelte, »so schön es hier auch ist und so angenehme und reizende Menschen hier leben, so habe ich doch für meine Zukunft andere Pläne. Kennen Sie den Corner See, Doktor Macleod? Ich habe dort eine Villa gekauft – die Villa Frescoli –, ein hübscher, ruhiger Flecken der Erde, wo ich glücklicher zu werden hoffe als hier in Beverley.«

      Andy wurde nachdenklich. Mr. Merrivan war nicht der Mann, der nur renommierte. Die Villa Frescoli war nicht klein, sie glich eher einem Palast. Es war ein großes Gebäude aus weißem Marmor. Die Bezeichnung ›Villa‹ schien kaum für dieses majestätische, herrliche Haus zu passen, das ursprünglich für einen russischen Großfürsten erbaut worden war.

      Mr. Merrivan gewann in Macleods Augen neues Interesse. Er hatte schon gehofft, daß die Nelsons nach dem Abendessen zu einem kurzen Besuch herüberkommen würden. Aber die Umgangsformen waren hier steifer und konventioneller, als er vermutet hatte. Die Nachbarn besuchten einander nicht, in Beverley Green lebte jede Familie für sich.

      Mr. Sheppard brach früh auf, und Andy ging mit seinem Gastgeber in dessen Arbeitszimmer, um dort eine Tasse Kaffee zu trinken.

      Er war nun in dem Raum, in dem sich gestern Mr. Merrivan und Wilmot unterhalten hatten, als er ihr Gespräch belauschte. Es war ein eigenartiges, langgestrecktes Zimmer, das schmaler erschien, als es in Wirklichkeit war. Es lief von der Vorderfront zur Rückseite des Hauses. Durch zwei große Fenster konnte man vorn auf die Straße und hinten in den Garten sehen. In die Mitte der einen Wand war ein großer, schön verzierter Kamin eingebaut, der besser in ein Schloß gepaßt hätte, denn der Raum erschien dadurch wenig gut proportioniert, vor allem zu niedrig. Die Wände hatten Eichentäfelung.

      Andy sah keinen Bücherschrank. Offenbar machte sich Mr. Merrivan wenig aus Literatur und gab sich auch keine Mühe, seine gelegentlichen Besucher über diese Tatsache zu täuschen. Aber kostbare Radierungen schmückten die Wände. Andy bemerkte einige wertvolle Arbeiten von Zorn, und Mr. Merrivan zeigte ihm Handzeichnungen bekannter Künstler.

      Mr. Merrivan wußte wohl selbst, daß der Kamin eigentlich nicht hierhergehörte. Er hatte das Stück auf der Auktion im Stockley-Schloß erworben. Das Wappen der Stockleys war auch oben am Sims angebracht. Die anderen Möbel waren gut und modern. Zwei Ottomanen waren in den Fensternischen untergebracht, und außer dem Schreibtisch, der im vorderen Teil des Zimmers nach der Straße zu stand, waren noch ein großer Tisch und ein schön geschnitztes chinesisches Schränkchen vorhanden. Daneben luden bequeme Armsessel zum Ausruhen ein.

      »Ich bin ein einfacher Mann und habe dementsprechend einen einfachen Geschmack«, behauptete Mr. Merrivan. »Mein Neffe sagt immer, daß dieses Zimmer fast wie ein Büro aussehe. Nun, ich habe immer ein sehr bequemes Büro gehabt. Rauchen Sie, Herr Doktor?«

      Andy wählte eine Zigarette aus dem Silberkasten, der ihm zugeschoben wurde.

      »Finden Sie nicht, daß es hier sehr ruhig ist?«

      Andy


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