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Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Edgar  Wallace


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Haben Sie ihn gesehen?«

      »Aber warum haben Sie denn nicht das getan, was ich Ihnen sagte?« fragte sie vorwurfsvoll.

      »Es war meine Pflicht, Ihnen zu folgen.« Julius war verdrießlich. »Es war sicherer so.«

      Das stimmte auch.

      Sie drehte alle Lampen im Studierzimmer an. Es schien sich nichts geändert zu haben, nur –

      Sie hatte den Buchstabenanzeiger am Geldschrankschloß gestern auf X stehen lassen, und er stand jetzt auf A.

      »Holen Sie den Tee aus der Küche«, sagte sie und setzte ihre Nachforschungen fort.

      Mr. Superbus kehrte mit dem Tablett zurück.

      »Was wir brauchen, sind Anhaltspunkte«, sagte er leise.

      »Nun gut, dann suchen Sie welche.«

      Er bückte sich und durchstöberte den ganzen Raum. Diana aß inzwischen Kekse, denn sie war außerordentlich hungrig.

      »Es ist jemand hiergewesen«, er zeigte auf den großen Stuhl am Kamin. »Sehen Sie doch einmal das Kissen. Dort sieht man deutlich, daß jemand seinen Kopf dagegen lehnte.«

      »Das habe ich gestern abend selbst getan«, erwiderte sie kurz und wenig höflich. »Sehen Sie ja nach, ob Sie auch Zigarrenasche finden, mein teurer Sherlock Holmes!«

      Er sah sie argwöhnisch von der Seite an.

      »Kommen Sie jetzt und essen Sie auch etwas«, sagte sie und stellte die Keksschachtel in seine Reichweite. »Ich möchte nur wissen, wie er aus seinem Zimmer gekommen ist.«

      – »Wer denn?«

      »Der Doppel – Onkel Artur«, verbesserte sie sich sofort.

      Julius lächelte.

      »Der ist nicht herausgekommen, denn ich habe meinen Posten nicht verlassen. Ich habe die Überzeugung, daß es ein Einbrecher war.«

      »Aber wie ist er denn fortgekommen? Die vordere Haustür ist doch vollständig verschlossen und verriegelt. Er muß noch im Hause sein.«

      »Sagen Sie das ja nicht«, bat Julius nervös. »Wenn er noch hier wäre, wüßte ich nicht, was ich täte. Ich werde ganz toll, wenn ich Einbrecher sehe. Deshalb hat mir auch der Doktor verordnet, daß ich mich nach Möglichkeit von ihnen fernhalten soll.«

      »Er ist sicher noch im Haus – wahrscheinlich verbirgt er sich in der Küche. Essen Sie doch noch ein paar Kekse. Wenn ich fertig bin, werden wir uns einmal nach ihm umsehen.«

      Julius hatte keinen Appetit mehr.

      »Dies ist ein Fall für reguläre Polizisten«, sagte er ernst. »Sie werden doch dafür bezahlt, und die Regierung gibt ihren Witwen Pension. Nebenbei bemerkt, werden sie auch noch befördert, wenn, sie Einbrecher fassen. Ich lasse anderen Leuten gern etwas zukommen, wenn es in meinen Kräften steht. Soll ich nicht schnell nach draußen gehen und einen Polizisten rufen?«

      »Bleiben Sie hier, ich werde allein gehen.«

      Aber er lehnte es ab zu bleiben. Sein Platz war an ihrer Seite, wie er als treuer Beschützer behauptete. Aber er ging immer etwas hinter ihr her. Er war sehr beruhigt, daß sie gut mit der Pistole umgehen konnte. Sie schien doch eine tüchtige Frau zu sein.

      Die Küche war leer.

      »Ich hatte auch nicht erwartet, ihn hier zu finden«, sagte sie. »Nein, das war … Onkel Artur.«

      Als sie wieder im Studierzimmer waren, entwickelte Mr. Superbus eine merkwürdige Theorie.

      »In diesem Hause gibt es sicher unterirdische Gänge, ich habe schon welche gesehen. Man braucht nur eine Füllung in dem Holzpaneel zurückschieben, dann öffnet sich eine Treppe, die in ein unterirdisches Gewölbe führt. Man drückt auf eine Feder –«

      »Nein, Mr. Superbus, in Cheynel Gardens Nr. 61 gibt es keine Federn, die man berührt, und keine Wandpaneele, ebensowenig unterirdische Gewölbe, mit Ausnahme des Kellers, in den die Kaminschächte münden. Gehen Sie nur hinunter und überzeugen Sie sich davon!«

      Mr. Superbus erwiderte, daß ihm ihre Worte vollkommen genügten.

      Es war jetzt Viertel nach vier. Julius steckte das Feuer an und ging langsam zur Küche hinunter, um Feuerholz zu suchen. Er kam aber sehr schnell wieder. Seine Zähne klapperten, und er sagte, es sei sehr kalt in der Küche.

      »Aber in der Küche war doch nichts, wovor Sie Angst haben konnten?«

      Er war belustigt.

      »Wovor ich Angst haben könnte? Das möchte ich erst einmal sehen! Ich weiß überhaupt nicht, was Furcht ist! Alle in unserer Familie sind tapfer.«

      Er war halb aufgesprungen. In der Diele waren Schritte zu hören.

      »Sehen Sie nach!«

      Sie griff nach der Pistole.

      Mr. Superbus ging zögernd, machte aber einen großen Umweg. Sie beobachtete ihn, wie er langsam vorwärts schritt und vorsichtig um die Tür herumspähte, um einen Blick in die Diele zu werfen.

      »Schießen Sie ja nicht«, sagte er dann zitternd. »Es ist die Tante!«

      19

       Inhaltsverzeichnis

      Heloise trat ein und sah mürrisch aus.

      »Was gibt es denn?« fragte sie. »Ich hörte jemand die Treppe hinauf laufen.« Ihr Blick fiel auf die Keksschachtel, sie nahm eine Handvoll, setzte sich vor den Kamin und aß in aller Gemütsruhe. »Ich fühle mich in diesem Hause nicht recht wohl, ich wünschte, ich wäre daheim!«

      Ihre ungewöhnliche Niedergeschlagenheit machte Eindruck auf Diana.

      »Holen Sie noch eine Tasse und einen Teller, Mr. Superbus«, sagte sie. »Tante Lizzie möchte Tee trinken.«

      Julius kniete vor dem Kamin und glich in dieser Stellung einem Priester irgendeiner geheimnisvollen Sekte von Feueranbetern. Er richtete sich mühsam auf und sah Diana ängstlich an.

      »Sie können auch das nötige Geschirr aus dem Geschirrschrank am Ende des Ganges nehmen, dann brauchen Sie nicht in die Küche hinunterzugehen.«

      Julius erhob sich erleichtert.

      »Es wäre mir auch nicht darauf angekommen, das zu tun«, log er.

      Heloise starrte in die Flammen. Es schienen fast Jahre vergangen zu sein, seitdem sie sich mit Gordon über Seelenharmonie unterhalten hatte. Diana beobachtete sie und bemerkte, daß sie eigentlich recht schön war. Sie bewunderte ihr gutgeformtes Gesicht, das Oval ihrer Wangen und ihre feingeschnittene Nase. Sie empfand ein leises Mitgefühl für diese Frau.

      »In welchem Verhältnis stehen Sie eigentlich zu dem Doppelgänger?«

      Heloise zuckte nur die Schultern.

      »Sind Sie mit ihm verheiratet?«

      Mrs. van Oynne war klug und hellhörig.

      »Ich werde es Ihnen vielleicht später einmal erzählen«, sagte sie melancholisch. »Aber nicht jetzt – jetzt nicht!« Sie seufzte tief.

      »Ich bin davon überzeugt, daß Sie dieses Leben nicht führen, weil es Ihnen Freude macht. Wahrscheinlich sind Sie nur dazu gezwungen«, fuhr Diana fort.

      »Ja, Sie haben mich erkannt.« Heloise nickte langsam.

      »Wenn ich etwas für Sie tun könnte –« begann Diana. Mr. Superbus kam mit Tasse und Teller an und unterbrach diese vertrauliche Unterhaltung jäh.

      »Haben Sie gut geschlafen, Tante Lizzie?« fragte Julius, als er hörbar seinen Tee schlürfte.


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