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Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Edgar  Wallace


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      »Dafür kommt nur ein Mann in Frage – Tom Maple!« antwortete Gold. »Ich glaube, wir werden uns in der nächsten Zelt noch über verschiedenes sehr wundern!«

       Inhaltsverzeichnis

      Von Cambridge führen drei Verbindungsstraßen nach Waltham Cross: eine Autostraße erster Ordnung, der kürzeste Weg, eine Straße zweiter Ordnung, die den Reisenden über Newmarket führt, und eine dritte, staubige und ungepflasterte Landstraße, die meist nur von Bauernfuhrwerken befahren wird. Sie windet sich in vielen Biegungen nach Süden, und die Straßenbaubehörde beachtet sie so wenig, daß nicht einmal Wegweiser angeben, wohin sie führt.

      Immerhin ist der Name dieser Straße, der Collett Street, von einiger lokaler Bedeutung. Sie legt Zeugnis ab von der Existenz des alten Collett, eines eigentümlichen, etwas extravagant veranlagten Landwirts. Sein Name wird in England mit der Reform gewisser landwirtschaftlicher Methoden in Verbindung gebracht. Ja, er gilt in diesem Land geradezu als ein Pionier der Agrarwissenschaft.

      Seine Eigentümlichkeiten kosteten ihn ziemlich viel Geld, und beinahe wäre er – wie so mancher berühmte Mann – bettelarm gestorben. Schließlich hatte er dann aber doch das Glück; seine Arbeiten zu einem gewissen Abschluß zu bringen, der für ihn auch mit einem finanziellen Erfolg verbunden war.

      Mr. Collett hinterließ unter anderem eine kleine Farm von ungefähr hundert Morgen minderwertigem Ackerland. Ein Bauernhaus stand darauf, das nach seinen eigenen Plänen gebaut worden war. Dieses Grundstück samt dem Haus wollten die Erben begreiflicherweise möglichst schnell loswerden. Sie beauftragten einen Grundstücksmakler, der zu seiner, größten Überraschung schon in Kürze ein recht gutes Angebot erhielt. Der Käufer, dem das Haus und die brachliegenden Felder unbegreiflicherweise sehr zu gefallen schienen, kaufte denn auch das Gut auf Anhieb mit allem lebenden und toten Inventar.

      Der Grundstücksmakler erzählte später, daß der Käufer ein sehr höflicher Amerikaner sei, der sich ausgerechnet hier ein Wochenendhaus einrichten wolle. Um die Felder kümmerte er sich gar nicht, sondern ließ nur das Haus reparieren, neu streichen und mit Möbeln ausstatten.

      Die Idee, ausgerechnet aus diesem Gebäude ein Wochenendhaus zu machen, konnte natürlich nur einem Amerikaner kommen. Die unverhältnismäßig dicken Mauern, der düstere Gesamteindruck, der von den vergitterten Fenstern unterstrichen wurde, trugen dazu bei, daß das Ganze eher den Eindruck eines Gefängnisses machte. Auch innen war das Haus nicht gerade einladend. Das Wohnzimmer reichte vom Fußboden bis zu den Dachsparren, ringsherum zog sich in halber Höhe eine Art Galerie. Das einzige Schlafzimmer befand sich zu ebener Erde.

      Im Obergeschoß gab es noch ein Zimmer, das viel Ähnlichkeit mit einem überdimensionalen Geldschrank hatte – eisenbetonierte und mit Stahlplatten verkleidete Wände machten es diebes-und feuersicher. Keinem Einbrecher würde es gelingen, dort hineinzukommen. Diesen Raum konnte man nur vom Schlafzimmer aus über eine steile Stiege erreichen.

      Der eigentliche Geldschrank, in dem der alte Collett sein Geld aufbewahrt hatte, weil er es niemals Banken anvertrauen wollte, war in die Mauer dieses Zimmers eingebaut, und der neue Besitzer fand ihn sehr nützlich. Er kam unregelmäßig, wie die Nachbarn beobachteten, und beschäftigte keine Arbeiter auf seiner Besitzung. Nur eine alte Frau, die vermutlich aus London stammte, hielt das Haus in Ordnung, und auch sie wurde öfter beurlaubt. Niemals blieb der neue Herr länger als eine Nacht auf der Farm.

      Eines Tages aber bemerkte man, daß das Haus bewohnt wurde. Ein verdrießlich dreinschauender Mann zeigte sich auf den Feldern, und täglich stieg Rauch aus dem Schornstein auf. Fast jeden Tag kam jetzt ein Besucher aus London, blieb ein oder zwei Stunden und fuhr dann wieder nach der Stadt zurück. Manchmal war es der Besitzer selbst, manchmal ein anderer Mann.

      Helder fuhr durch den prasselnden Regen zu seinem Landhaus. Er steuerte den Wagen selbst, Tiger Brown saß neben ihm. Keiner sprach während der ganzen Fahrt ein Wort.

      Um zwei Uhr Morgens verringerte Helder die Geschwindigkeit, bog in eine holprige Zufahrt ein und hielt gleich darauf vor dem düsteren Haus. Ein Mann hatte den ankommenden Wagen gehört, öffnete die Tür und kam heraus. Er verschwand wieder, um den Schlüssel für einen Schuppen zu holen, in dem Helder sein Auto abstellte.

      In dem großen Wohnzimmer brannte ein Feuer, obwohl es Juni war und die beiden fröstelnden Männer standen einen Augenblick schweigend vor dem Kamin, um sich zu wärmen. Der dritte beobachtete sie aufmerksam.

      »Wir werden wohl einige Zeit hier zu tun haben«, sagte Helder plötzlich.

      Der Verwalter nickte mürrisch und verschwand.

      Helder ging in sein Zimmer, zog sich rasch um und kam ins Wohnzimmer zurück, wo Tiger einen Whisky getrunken hatte.

      Sie sprachen leise miteinander. Der Verwalter des Gebäudes, den sie wieder hereinriefen, sagte nur wenig und gab lakonische Antworten auf die Fragen, die an ihn gestellt wurden. Er war ein kleiner Mann mit dichtem grauem Bart. Seine buschigen Augenbrauen verdeckten fast ganz die Augen, die mit vogelhafter Geschwindigkeit von einem zum andern huschten.

      »Was macht er jetzt?« fragte Helder.

      Der Verwalter deutete an seine Stirn.

      »Spielt verrückt«, sagte er nur.

      »Inwiefern verrückt?« fragte Helder ungeduldig.

      Der bärtige Mann zuckte die Schultern.

      »Er zeichnet und trinkt. Wollen Sie ihn sehen?«

      Helder nickte.

      Der Mann – Helder nannte ihn Clinker – zog einen Schlüssel aus der Tasche und führte sie die Treppe hinauf zu dem Zimmer, in dem sich der Geldschrank befand. Er schloß auf und trat ein; Helder und Brown folgten ihm.

      Das Zimmer wurde von einer großen Lampe erleuchtet, die von der Decke herunterhing. Es war nur spärlich mit einem Tisch, einem Stuhl und einem Feldbett möbliert.

      An dem Tisch saß ein Mann in Hemdsärmeln. Er wandte sich halb um, als sie eintraten. Stahlinstrumente lagen herum, und auf dem Zeichenbrett vor ihm war eine halbfertige gravierte Platte befestigt.

      »Nun, Maple, wie geht’s?« begrüßte ihn Helder.

      Tom Maple lächelte schwach und erhob sich.

      »Wollen Sie mich jetzt endlich freilassen?« fragte er mit zitternder Stimme. »Ich habe alles getan, was Sie von mir verlangten, und die Sache ist mir nun in höchstem Grade zuwider!«

      Helder klopfte ihm auf den Rücken.

      »Ich werde Sie zu gegebener Zeit gehen lassen«, erwiderte er. »Sie sind selbst schuld daran, daß Sie hier sind.«

      Man konnte auf den ersten Blick sehen, daß der Gefangene krank gewesen war. Seine Hände zitterten, und über sein Gesicht lief ab und zu ein nervöses Zucken. Nur wenn er sich über seine Arbeit beugte, schien er von einer merkwürdigen Ruhe und Sicherheit.

      Helder begutachtete die Platte, die Maple vor sich liegen hatte, und schüttelte den Kopf.

      »Sie brauchen das nicht fertigzumachen – wir werden die Produktion von französischen und amerikanischen Banknoten ganz einstellen. So langsam kommt uns jetzt die Polizei doch auf die Schliche. Einen großen Coup müssen wir allerdings noch machen, und dann ist ein für allemal Schluß. Maple, hören Sie gut zu: Sie müssen uns jetzt Platten für englische Banknoten gravieren – gleichsam als Krönung Ihrer Arbeit und Ihres Lebens!«

      Maple steckte die Hände in die Taschen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Mit entschlossenem Gesichtsausdruck schüttelte er den Kopf, ein verkniffener, bösartiger Zug lag um seinen Mund. Helder sah ihn betroffen an.

      »Maple, was haben Sie denn?« fragte er. »Wollen Sie etwa wieder anfangen, uns Schwierigkeiten zu machen? Ich dachte das wäre vorbei. Natürlich


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