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Butler Parker Staffel 11 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 11 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Pressemeldungen zu lancieren«, lautete ihre Antwort. »Einige Interessenten an meinem Manuskript zögerten die Zahlungen hinaus oder wollten von ihrem Angebot plötzlich nichts mehr wissen.«

      »Wer der Bogenschütze ist, ahnen Sie?«

      »Nein. Eben nicht! Paul und ich waren völlig entgeistert. Seitdem wußten wir, daß wir den Bogen viel-leicht etwas überspannt hatten.«

      »Ein treffender Vergleich«, stellte Mylady fest. »Reden wir nicht mehr von Ihrer Absicht. Oder von der dieses Hamlin. Ist er übrigens Ihr Freund?«

      »Wir wollen eines Tages heiraten«, sagte sie hoffnungsfroh.

      »Es geht nichts über einen gesunden Optimismus«, reagierte die Detektivin trocken. »Wann lernten Sie ihn kennen?«

      »Vor einigen Monaten, als ich in einem Nachtclub arbeitete. Ich bin nämlich Sängerin, müssen Sie wis-sen.«

      »Dann ging die Idee, diesen Sex-Report zu schreiben, also von Hamlin aus?«

      »Er überredete mich dazu, Mylady. – Mein Ehrenwort!«

      »Schon gut, schon gut, überstrapazieren Sie Ihre Ehre nicht zu sehr, Kindchen. Sie mieteten den Landsitz von Sir Robert Panham?«

      »Er stellte ihn mir zur Verfügung.«

      »Einer Ihrer früheren Bekannten also?«

      »Nur für einige Wochen, dann trennten wir uns wieder.«

      »Ich wäre Ihnen für eine vollständige Liste der Personen dankbar, die Sie in Ihrem Report nicht erwähnen wollen«, schaltete der Butler sich wieder diskret ein.

      »Werden Sie mir auch wirklich helfen?« erkundigte sich Mandy bei Lady Simpson, um dann auch Parker mit einem hilfeflehenden Blick anzusehen.

      »Dies hat Mylady Ihnen ja bereits zugesichert«, erwiderte der Butler.

      »Ich will mit dem ganzen Sex-Report nichts mehr zu tun haben«, erklärte die Monroe-Kopie. »Ich weiß jetzt, auf was ich mich da eingelassen habe.«

      »Eine löbliche Absicht«, stellte der Butler fest. »Ihre früheren Bekannten werden das sicher zu schätzen wissen.«

      »Ich werde der Presse mitteilen, daß ich den Report nicht schreiben werde«, steigerte Mandy Saxon ihren Entschluß.

      »Dazu wird es allerdings bereits zu spät sein«, sagte Josuah Parker. »Buckhurst glaubt an die Existenz die-ses Reports und nimmt an, daß er sich inzwischen in Myladys Hand befindet. Mit einem Dementi würde man nichts erreichen.«

      »Es tut mir ja so leid, daß ich Ihnen solche Schwierigkeiten gemacht habe«, bedauerte Mandy zerknirscht.

      »Papperlapapp«, entschied Agatha Simpson abwinkend. »Dadurch kommt endlich etwas Abwechslung in mein Leben. Sie ahnen ja nicht, wie angeregt ich mich fühle.«

      Agatha Simpson hatte keine Ahnung, welche Abwechslungen ihr noch bevorstanden, sonst hätte sie wahr-scheinlich anders geurteilt.

      *

      Paul Hamlin machte einen äußerst ramponierten Eindruck.

      Er schien mit seinem Gesicht unter eine Straßenwalze geraten zu sein. Die Nase hatte plötzlich einen leich-ten Knick nach links, sein rechtes Ohr war mittels einiger Heftpflaster an den Kopf zurückgedrückt worden. Die Lippen wirkten wulstig, und der Unterkiefer war eindeutig geschwollen.

      Nachdem Parker am Portal des Landsitzes geläutet hatte, waren lange Sekunden vergangen, bis Hamlin sich hinter der geschlossenen Tür gemeldet hatte. Erst nach Nennung seines Namens war die Tür vor Parker spaltbreit geöffnet worden. Er hatte in die Mündung einer Pistole sehen dürfen.

      Verständlich, daß Miß Saxons Begleiter nach der Behandlung durch die beiden Gangster sehr vorsichtig geworden war.

      »Wissen Sie, wo Mandy, ich meine, Miß Saxon ist?« fragte er, nachdem er den Butler eingelassen hatte.

      »Wurden Sie während der Nacht belästigt?« stellte Parker seine Gegenfrage.

      »Hier hat sich nichts getan«, erwiderte Hamlin. Der breitschultrige Modellathlet machte einen sehr nervö-sen Eindruck.

      »Dann können Sie von Glück sagen«, meinte Parker. »Mister Buckhurst, dessen Name Ihnen ja nicht ganz unbekannt sein dürfte, sucht nach Ihrer Freundin Saxon.«

      »Wo ist sie?«

      »In Sicherheit«, beschied der Butler ihm. »Die genaue Adresse spielt keine Rolle, Mister Hamlin. Was Sie nicht wissen, werden Sie auch nie verraten können.«

      »Verraten können!?« Hamlin wirkte bestürzt.

      »Buckhursts Leute werden zurückkommen und Ihnen Fragen stellen«, prophezeite der Butler. »Miß Saxon ist für einen Gangster ein Vermögen wert, aber wem sage ich das, nicht wahr?«

      »Worauf wollen Sie hinaus?«

      »Miß Saxon war so anständig, sich Mylady anzuvertrauen«, antwortete der Butler, »in allen Einzelheiten. Mister Buckhurst wird also versuchen, Miß Saxon wieder in seine Gewalt zu bekommen. Einzelheiten ihrer Befreiung teilte ich Ihnen ja heute morgen am Telefon mit.«

      »Meinen Sie, er würde seine Schläger auf mich hetzen?« fragte der ramponierte Modellathlet.

      »Mit letzter Sicherheit«, sagte Parker. »Er muß doch annehmen, daß gerade Sie den Aufenthaltsort Ihrer Freundin kennen.«

      »Da steig’ ich aus«, murmelte der Breitschultrige. »Da spiel’ ich nicht länger mit. Ich bin doch kein Selbstmörder. Ich setz’ mich ab. Ich hab’s doch nicht nötig, mich wegen dieser kleinen Nutte durch die Mangel drehen zu lassen.«

      »Ihre Ausdrucks weise findet nicht meine Billigung«, erwiderte Parker.

      »Ist mir doch gleichgültig«, brauste Hamlin auf. »Nennen wir das Kind doch beim Namen. Zuerst hat sie sich mit all diesen Typen rumgetrieben, und dann wirft sie sich mir an den Hals. Nee, ich steig’ aus. Und das mit dem Sex-Report, das war ihre Idee. Und ich Trottel fall’ auch noch auf so was rein. Ohrfeigen müßte ich mich!«

      »Wenn Sie darauf bestehen, werde ich das gern übernehmen«, bot der Butler seine Hilfe an und ließ die Tat umgehend folgen. Hamlin starrte den Butler entgeistert an, als er sich zwei Maulschellen eingefangen hatte, wich zurück und wirkte weinerlich. Er dachte nicht im Traum daran, sich seiner Waffe zu bedienen, die er noch immer in der Hand hielt. Er war wohl zu entnervt dazu.

      »Ich hoffe, Sie waren zufrieden«, fragte der Butler höflich und klopfte seine Fingerspitzen, die in schwar-zen Handschuhen steckten, andeutungsweise gegeneinander ab.

      »Was soll das?« beschwerte sich Hamlin.

      »Ich entsprach nur Ihrem Wunsch«, setzte Parker ihm höflich auseinander, »übrigens freudig, wie ich ge-stehen möchte. Die Gründe hierfür können Sie sich selbst ausrechnen.«

      »Merken Sie denn nicht, daß Sie sich von der Saxon haben einwickeln lassen?« beschwerte sich Hamlin weiter. »Die hat Ihnen die Hucke vollgelogen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ihre früheren Freunde zu erpressen. Ja, zu erpressen! Mandy hat noch nie daran gedacht, auch nur eine einzige Zeile zu schreiben. Sie kann ja kaum ihren Namen richtig schreiben.«

      »Sie sollten das suchen, was man gemeinhin das Weite nennt«, deutete Josuah Parker an. »Wenn mich nicht alles täuscht, werden Mister Buckhursts Mitarbeiter bald hier erscheinen und nach Miß Saxon fahn-den.«

      »Zum Teufel mit Mandy. Ich verschwinde.« Er steckte seine Waffe weg und hatte es plötzlich sehr eilig.

      »Eine Frage noch, Mister Hamlin: Wer schoß auf Miß Saxon, als sie vor der Staffelei stand?«

      »Sie hat mich dazu angestiftet«, behauptete Hamlin. »Von allein wär’ ich auf so etwas doch nie gekom-men.«

      »Draußen scheint ein Wagen zu halten«, warnte Parker und horchte gespielt angestrengt in Richtung Tür.

      Hamlin


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