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Die großen Western Staffel 4. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Die großen Western Staffel 4 - Diverse Autoren


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ritt er auf seinem Maultier um die Bäume. Im tiefen Schatten verhielt er kurz und nahm den schimmernden Blechstern ab. Mondlicht sickerte durch die Baumkronen. Behutsam lenkte er das Maultier am Flußufer entlang.

      Dieser Fluß kam in seinem weiteren Verlauf an der Rooster-Farm vorbei. Darum machte Willobie sich Sorgen.

      Plötzlich war ihm so, als hätte er das Prusten von Pferden gehört.

      Sofort rutschte er aus dem Sattel, schlang die langen Zügelenden um einen Baum und schlich geduckt weiter. Dabei straffte sich sein Puddinggesicht, und die hellblauen Augen bekamen einen fiebrigen Glanz.

      Das Jagdfieber packte Willobie.

      In Cottonfield war er sicherlich ein guter Town Marshal. Hier draußen bewegte er sich jedoch wegen seiner Körperfülle zu plump vorwärts. So merkte er nicht, daß er Blätter zum Rascheln brachte und sich sogar aus der Windrichtung dem Platz der sechs Fremden näherte. Da der Wind nicht spürbar war, fiel ihm das auch gar nicht auf. Wahrscheinlich wußte er überhaupt nicht, woher der Wind kam.

      Die Pferde hatten ihn längst gewittert. Von den sechs Fremden saßen nur zwei in der flachen Senke. Mitten im Mondschein. Sie kehrten ihm den Rücken. Einer rasierte sich sogar und hielt sich einen kleinen Handspiegel vors Gesicht. Darin sah der junge Archie, wie sich der füllige Town Marshal zwischen den Bäumen hervorbewegte. Willobie hatte seinen Colt gezogen.

      »Meine Kleine sagt immer, daß ich mir ’nen Bart stehenlassen soll«, meinte Archie, kicherte und sah kurz zu Harris hin. »Was meinst du dazu?«

      »Mir doch egal. Sag mir lieber, wann die anderen zurückkommen wollten!«

      »Darauf kannst du lange warten.« Archie grinste in den Spiegel. »Ist verrückt von denen, im Fluß zu baden!« Flüsternd fügte er hinzu: »Nur einer! Der Town Marshal. Vielleicht hat er ein Aufgebot dabei. Dann nichts wie weg. Ins Wasser, klar?« Und wieder laut: »Gleich bin ich fertig. Dann hol’ ich sie her! Kommst du mit? Wir lassen die Pferde hier!«

      »Klar«, antwortete Harris ebensolaut, aber nicht übertrieben. »Hier kommt keiner her. Wir können alles liegenlassen.«

      Willobie merkte nicht, daß dieses Gespräch nur zu dem Zweck geführt wurde, ihn zu täuschen. Er wagte sich noch näher heran. Dann plötzlich war es aus. Überall knackte es metallisch. Gleichzeitig schnellten Harris und Archie aus dem Mondlicht.

      Willobie war umstellt. Alle sechs waren da. Er hatte keine Chance. Von allein ließ er den Colt fallen.

      »Niemand sonst, Nolan«, raunte Kid Fairbanks. »Er ist allein.«

      Crinsend kam Nolan Fury aus dem Schatten hervor. Langsam näherte er sich Willobie. Dicht vor Willobie blieb er stehen und rupfte sich die eingetrockneten Essensreste aus dem Bart.

      »Allein, Town Marshal? Dann wolltest du uns wahrscheinlich nur erschrecken, was?« fragte er heimtückisch freundlich. »Mit einem so späten Besuch hatten wir schon gar nicht mehr gerechnet. Aber es ist schön, daß du gekommen bist. Ich glaub’ dir jedes Wort. Du bist natürlich nur zufällig hier –?hast dich verirrt. So was kann schon mal passieren.«

      Willobie preßte die dicken Lippen aufeinander. Schweigen war das Beste, was er tun konnte. Sein Leben lag ohnehin in den Händen von Nolan Fury und den jungen Komplicen, die jetzt langsam herankamen.

      Rhambo stieß Willobie den Coltlauf hinters Ohr und sagte: »Ich will wissen, was du hier suchst. Antworte.«

      Willobie kam um eine Antwort nicht herum. Der Druck des Coltlaufs war schmerzhaft. Er stöhnte verhalten auf.

      »Ich hab’ mich nicht verirrt«, ächzte er. »Ich wollt’ hier auch nicht angeln. Es war aber Zufall, daß ich eure Spur fand.«

      »Sprich weiter, sonst schieße ich dir die Gehirnschale weg.«

      Willobie rann der Schweiß übers Gesicht. Angst stieg in ihm auf. Sie konnten ihn töten. Niemand würde den Schuß hören. Fieberhaft dachte er nach.

      Diese Halunken würden ihm so schnell keine rettende Lüge abnehmen. Er mußte sich was ganz Besonderes einfallen lassen. Und er gab sich allergrößte Mühe, die richtige Antwort zu finden. Sein Leben hing davon ab.

      »Ich warte, Marshal«, flüsterte Rhambo drohend, »aber nicht mehr lange!«

      Nolan Fury nickte zu Rhambos Worten. So wie ein Vater zu den klugen Worten seines Sohnes nickt. Zustimmend und verständnisvoll.

      »Sag es Rhambo gleich, Dickerchen, sonst wirst du keine Gelegenheit mehr dazu haben. Die Jungs, die du hier siehst, sind wilde Engel. Wild Angels. Schon mal was davon gehört?«

      Willobie zitterte so heftig, daß die dicken Wangen wabbelten. Aber irgendwo tief in ihm wuchs die Kraft zum Widerstand.

      »Ich bin Town Marshal«, kam es wie gequält über seine bebenden Lippen, »und alle hatten an mich geglaubt. Jetzt ist es aus. Keiner glaubt mehr an mich.«

      Nolan Fury beugte sich vor, gab Rhambo mit einem starren Blick zu verstehen, den Druck zu verstärken. Willobie hielt vor Schmerz den Atem an. Fury nickte, und Rhambo nahm den Colt zurück.

      »Keiner glaubt mehr an dich, Marshal?« dehnte Fury. »Wie soll ich das verstehen?«

      »Ich habe versagt!« stöhnte Willobie, diesmal nicht unter Schmerzen. Es war Verzweiflung. Hinzu kam das Gefühl der Schande. »Ich tat nichts! Ich ließ es zu, daß Rooster erschossen wurde! Ich, der Town Marshal. Ich verkroch mich im Office, bis alles vorbei war. Das haben sie gesehen – alle in der Stadt. Sie verachten mich. Als ich neben Rooster kniete, kamen sie alle ran. Und alle blickten auf Rooster und dann auf mich. Am liebsten hätten sie mich davongejagt. Da bin ich von allein gegangen. Einfach weggeritten. Hierher, an den Fluß. Und dann sah ich die Spuren.«

      Fury brummte nachdenklich vor sich hin. Was er soeben gehört hatte, leuchtete ihm ein. Er war nicht mehr auf Mord aus.

      »Natürlich hast du versagt, Marshal«, fuhr er Willobie an. »Wir haben Rooster vor deinen Augen umgelegt. Als Marshal bist du erledigt. Dich wählt keiner mehr.«

      »Ja«, flüsterte Willobie, »nicht einmal der letzte Säufer. Sie haben kein Wort zu mir gesagt. Aber alle haben dasselbe gedacht. Ich bin fertig. Als Marshal hätte ich kämpfen müssen. Zumindest hätte ich den Mann erschießen müssen, der Rooster erschossen hatte.«

      »Also mich«, sagte Fury grinsend.

      »Und mich auch!« behauptete Rhambo. »Denn durch meine Kugel starb er!«

      »Du übertreibst, Rhambo«, mischte sich Kid Fairbanks ein. »Wir alle haben geschossen! Nolan, du, ich und die anderen. Die Wild Angels haben Lobo Rooster umgelegt!«

      Die Halunken gerieten in Streit miteinander. Jeder wollte plötzlich den zweifelhaften Ruhm für sich beanspruchen.

      Willobie ließ sich nieder und tat so, als wäre er mit sich und der Welt fertig. Was er hörte, verriet ihm, daß sie alle die reinsten Killer waren. Jeder hatte Lust am Töten. Jeder wetteiferte mit dem anderen und mit allen zusammen.

      Die Wild Angels waren eine blutrünstige Bande! Die jungen Banditen waren grausam! Mit den Schüssen auf Rooster hatte alles erst begonnen. Das war noch nicht einmal der Höhepunkt gewesen. Sie wollten mehr. Sie hatten Blut geleckt. Roosters Blut. Wenn auch nicht Lobo Roosters Blut. Und wenn sie dahinterkämen, daß sie nicht Maverick Rooster, sondern den Zwillingsbruder erschossen hatten, dann würden sie teuflischer als der Teufel werden.

      Das waren Willobies Gedanken. Und sie waren richtig.

      Zusammengesunken kauerte er zwischen den sich streitenden Banditen. Und in seiner Nähe lag sein Colt…

      Er allein hatte keine Chance. Wenn sie aber vorhaben sollten, ihn zu töten, würde er nach dem Colt greifen.

      Nolan Fury schlichtete den Streit. Als Willobie Furys Worte hörte, erstarrte er.

      »Regt euch nicht auf, Jungs! Es gibt hier doch eine Rooster-Farm! Da sehen wir uns mal um! Morgen, übermorgen –?irgendwann. Wir haben Zeit. Der einzige,


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