Эротические рассказы

Rockstar | Band 1 | Erotischer Roman. Helen CarterЧитать онлайн книгу.

Rockstar | Band 1 | Erotischer Roman - Helen Carter


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Hemd!

      Es fühlte sich an, als drücke ihr jemand die Luft ab. Wie hatte sie nur vergessen können, es ihm bei dem Verbandwechsel zurückzugeben? In dem festen Vorsatz, es in einen Umschlag zu stecken und an sein Management zu schicken, nahm sie es heraus.

      Für einen Moment überlegte sie, ob sie etwas dazu schreiben sollte, ließ es dann aber und schob es stattdessen, ohne einen Brief oder Zettel, in ein großes braunes Kuvert und klebte es zu. Sie hatte sogar dem Drang widerstanden, daran zu schnuppern.

      Im Internet machte sie sich auf die Suche nach der Adresse seines Managements. Sie gab seinen Namen ein und wartete.

      »Magic Mountain Music« – kurz »MMM«. Eine Adresse in Kensington. Eher instinktiv klickte sie auf das Bandlogo, hinter dem sich ein Link verbarg, der direkt zu ihrer Seite führte.

      Armstrong ... Perfekte Fotos eines perfekten Körpers. Aufreizende Posen, so richtig für die weiblichen Fans gemacht. Bones mit freiem Oberkörper und wehendem Haar, eine Hand hinter seinem Gürtel. Die Band in Reih und Glied nebeneinander auf einem Acker. Sepiafarben mit kreisenden Raben über ihren Köpfen. Es waren offensichtlich verschiedene Fotografen, die da gearbeitet hatten, denn jedes Bild hatte seinen eigenen Stil.

      Ivy notierte die Adresse auf dem Kuvert und drückte dann den Praxis-Stempel in die obere Ecke.

      Er verrutschte, da der Inhalt weich war. Das hatte sie nicht bedacht und für einen Moment überlegte sie, ob sie es noch mal neu machen sollte. Doch dann entschied sie, dass dieser schlampige Umschlag sowieso weggeworfen würde. Es war also egal.

      Jenny war bereits im Feierabend, deswegen legte sie das Kuvert einfach auf den Tresen. Jen würde ihn korrekt frankieren und mit der übrigen Post einwerfen.

      Doch nun stand sie am Empfang und wusste nicht, was sie noch tun sollte. Sie legte die Hand auf das Kuvert und schob es nachdenklich hin und her. Dann, in einem plötzlichen Entschluss, griff sie danach und stopfte es in ihre Tasche. Sie löschte das Licht und verließ die Praxis.

      Der Innenstadtverkehr hatte sich um diese Uhrzeit beruhigt. Ihr Navigationsgerät führte sie ohne Umwege nach Kensington. »MMM« befand sich in einem edwardianischen Reihenhaus mit cremefarbenen Säulen vor einer schwarz lackierten Tür.

      Sie bog auf einen Parkplatz ein und scherte sich nicht um die kleinen Schilder an den jeweiligen Parkbuchten, die sie dem Inhaber eines bestimmten Nummernschilds zuwiesen. Umso überraschter war Ivy, als sie bemerkte, dass hinter einem Fenster noch Licht brannte. Ein ganz Unermüdlicher, dachte sie.

      Ivy stieg aus. Es war so kalt, dass sie selbst für die wenigen Meter bis zum Briefkasten den Kragen ihrer Jacke hochschlug. Sie klappte den Deckel hoch und bekam Zweifel ... Der Schlitz war sehr eng. Also presste sie das Kuvert zusammen und drückte es gegen die Öffnung. Es ging nicht. Offensichtlich wurden größere Sendungen immer direkt im Büro abgegeben. Ivy wandte sich mit dem Rücken zur Tür und presste mit beiden Händen den Umschlag. Mit hochgezogenen Schultern, ihren Autoschlüssel unter eine Achsel geklemmt, kämpfte sie mit der Materie. So ging es nicht. Sie musste das Kuvert wieder ein Stück herausziehen. Wenn sie so weitermachte, war das Hemd in Fetzen, bis sie fertig war.

      »Warum geben Sie mir den Umschlag nicht einfach?«

      Ivy erstarrte zur Salzsäule, als der ihr nur allzu bekannte Bariton hinter ihr ertönte. Langsam senkten sich ihre Lider und sie fühlte sich wie ein ertapptes Schulmädchen. Tief durchatmend zog sie vorsichtig an dem arg mitgenommenen Umschlag und drehte sich dann zu Armstrong um, der groß und mächtig in dem dunklen Eingang stand.

      »Dr. Newman?«, sagte er verblüfft.

      »Ich wollte nur Ihr Hemd vorbeibringen ...«, erklärte sie hastig. »Es lag noch in der Praxis ...«

      »Sie hätten es wegwerfen sollen ...«, sagte er mit noch tieferer Stimme.

      »Aber wieso denn? Geben Sie es in die Reinigung ... Wäre doch schade um das schöne Hemd.«

      »Es hat ein Loch. Das schöne Hemd.«

      Es fühlte sich bizarr an, mit diesem hünenhaften Mann in der Dunkelheit zu stehen und kaum mehr als seine Umrisse erkennen zu können.

      »Wer wollte Sie eigentlich umbringen?«

      Ein kurzes Schütteln seines Kopfes. Haare berührten Ivy.

      »Er wollte mich nur loswerden. Ach ... Ist ’ne bescheuerte Geschichte, in der ich nicht gerade gut wegkomme ...«

      »Eine bescheuerte Geschichte, die Ihnen eine saubere Stichverletzung eingebracht hat ...«, ergänzte sie.

      »Der Inder hat noch auf. Wollen wir uns ein Sandwich holen?« Er deutete auf die gegenüberliegende Straßenseite.

      Das war eine Wendung, mit der Ivy nicht gerechnet hatte. »Nein, danke. Es ist spät und ich muss morgen früh raus.«

      »Ach, kommen Sie, Doc. Ein Sandwich ... Kein Fünf-Gänge-Menu ...«

      »Ein andermal«, sagte sie so schnell sie konnte, bevor sie es sich anders überlegte. Die Szene mit diesem Mädchen in seiner Garderobe stand noch zu lebhaft vor ihrem inneren Auge. Sie hatte keine Lust, sich von ihm zum Narren halten zu lassen. Also nickte sie ihm zu und ging zu ihrem Auto.

       Kapitel 15

      Als sie darauf wartete, sich in den fließenden Verkehr einfädeln zu können, sah sie ihn mit wehenden Haaren über die Straße rennen. Ein Wagen hupte, doch Armstrong ließ sich nicht stoppen. Dann verschwand er in der Tür des kleinen Ladens.

      Ivy schaltete in den Rückwärtsgang und stieß zurück in die Parklücke. Dann schloss sie den Wagen ab und rannte genau wie er über die Straße. Etwas außer Atem betrat sie den Laden.

      Armstrong stand ganz hinten in dem Geschäft, das die Form eines Handtuchs hatte. Er studierte verschiedene in Klarsichtfolie verpackte Sandwiches.

      »Ich nehme gegrilltes Hähnchen«, sagte sie munter.

      Zuerst blickte er überrascht und dann lächelte er. »Bravo! Ich hatte mich schon damit abgefunden, heute Abend allein zu essen.« Er schien zwei Brote gegeneinander abzuwägen.

      Als Ivy danach greifen wollte, sagte er: »Aber nein, Sie sind mein Gast!«

      Seine Laune schien sich vollkommen gewandelt zu haben. »Was trinken Sie, Doc?«, fragte er über seine Schulter, während er an den Getränken auf und ab lief.

      »Tango Orange!«, sagte sie und er griff nach der Flasche.

      »Einmal Tango Orange für die Dame zu meiner Linken!« Er grinste breit. »Sonst noch einen Wunsch? Etwas Süßes vielleicht?«

      Ivy schüttelte grinsend den Kopf.

      Er zahlte bei dem Mann mit Vollbart und Turban und beide verließen den Laden.

      »Wo wollen wir essen, Doc?« Armstrong sah sich suchend um. »Ich hab’s!«, sagte er, noch bevor Ivy antworten konnte. »Wir gehen in den Park!«

      Mit einem solchen Mann an ihrer Seite fürchtete sie sich selbst vor den nächtlichen »Kensington Gardens« nicht. Sie suchten sich eine Bank und setzten sich. Armstrong reichte ihr das Sandwich und öffnete die Tango-Flasche.

      »Wie ist Ihres?«, fragte er.

      »Gut. Sehr gut. Danke.«

      »Meins ist auch gut. Darf ich mal probieren?«

      Sie hielt ihm ihr Sandwich hin und er biss ab. Es war wirklich ein sehr informelles Essen, fand Ivy.

      »Fairness!«, erklärte er und hielt ihr seines hin, von dem nun wiederum Ivy abbiss. Sie musste mit vollem Mund lachen und presste die Hand vor die Lippen.

      »Nicht ausspucken! Schlucken!«, verkündete Armstrong und brach in schallendes Gelächter aus.

      Ivy verstand den Scherz nicht, lachte aber dennoch mit.

      Grinsend griff er nach der Limonadenflasche und trank zufrieden.

      Sie


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