Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten. Trinity TaylorЧитать онлайн книгу.
vielen anderen Modellen. »Woher wissen Sie das?«
Er blickte ihr gerade in die Augen. »Das sieht man.«
»Man? Sie sehen das wohl. Denn das hat noch keiner zu mir gesagt.«
»Wirklich? Das ist nicht zu übersehen, da liegt eindeutig Ihr Talent.« Er stöberte weiter, besah sich eine Auszeichnung an der Wand, wo Lisa stolz neben einem Model stand, das sie um einen Kopf überragte und Lisas ochsenblutfarbenes Abendkleid trug.
Während er eingehend das Bild betrachtete, fragte er: »Warum bin ich hier?«
Etwas überrumpelt, dass er so schnell fragte, sagte Lisa: »Ich brauche Ihre Hilfe.«
»Aha.« Tom drehte sich um. »Und wobei?«
Als seine stahlblauen Augen sie fixierten, schlug ihr Herz schneller. »Die Modenschau …«
Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich, verschränkte die Arme vor der Brust. »Welche?«
»Es gibt in drei Wochen eine Modenschau hier in Los Angeles, die unter dem Motto ›Hot & Sexy‹ läuft.«
»Ist mir bekannt.«
»Und nun wollte ich ... also, meine Chefin findet meine Vorschläge ...«
»… nicht gut.«
»Richtig. Aber ich brauche diesen Auftrag. Er würde mein Sprungbrett für die Zukunft bedeuten.«
»Ach, verstehe. Sie haben einen Auftrag bekommen, dort mitzuwirken mit Ihren Modellen?«, mutmaßte er.
»Genau. Doch meine Chefin ist sehr wählerisch. Keine meiner Entwürfe ist ihr gut genug. Ich habe so viele Stücke kreiert, wie noch nie in meinem Leben. Wenn ich ihr morgen, meine letzte Chance, noch eins präsentiere, was nicht ihren Anforderungen entspricht, wobei ich überhaupt nicht weiß, was in ihrem Sinne ist, so wird sie mich von dem Auftrag zurückziehen.«
»Niemand kann im Sinne eines anderen Kleider und Wäschestücke entwerfen. Das ist so gut wie unmöglich! Jeder Geschmack ist anders. Ich kann nur sagen: ›Mode ist vergänglich – Eleganz ist ewig‹ …«
»Den Ausspruch kenne ich. Er ist von Ihrem Freund Valentino.« Lisa lächelte. »Wollen Sie mir sagen, dass ich etwas Elegantes entwerfen soll?«
»Nein, das würde ich Ihnen niemals vorschreiben, Lisa. Jeder ist in seinem Tun frei.«
»Ich brauche aber Ihren Rat. Darum sind Sie hier.«
Toms Gesicht wurde ernst. »Rat? Wofür?«
Lisa atmete tief durch. »Ich bitte Sie, mir etwas zu zeichnen, was sexy ist, was hot ist. Was anders ist, als ich es sehe …«
Seine Miene wurde sehr ernst. »Ich soll Ihnen etwas zeichnen?«
»Ja!«, sagte Lisa erleichtert. »Sie sind aus der Branche, kennen sich aus, haben viel gesehen. Ihr Freund ist ein Modepapst.«
Tom schüttelte den Kopf. »Unmöglich.« Er stand auf.
Lisa zog scharf die Luft ein. »Halt, warten Sie. Wollen Sie jetzt gehen?«
»Ja.«
»Nein, Mr Monroe. Bitte! Ich brauche Ihre Hilfe.«
»Tut mir leid, Lisa. Aber das kann ich nicht tun.«
»Warum nicht?! Es ist doch nur eine Zeichnung.«
»Es würde gegen die Regeln verstoßen.« Ernst blickte er sie von oben herab an.
»Niemand würde etwas erfahren«, versuchte Lisa es.
Er schüttelte den Kopf und wandte sich mit zwei Schritten zur Tür. Lisa überkam Panik. Er war der einzige, der ihr noch helfen konnte, denn sie war mit ihrem Latein am Ende. Er wäre der einzige, der ihr die Leiter zur Zukunft halten könnte. In Panik lief sie zu ihm und hielt ihn am Arm zurück. »Nein, bitte, gehen Sie nicht! Sie sind meine einzige Chance! Ich hatte so auf Sie gehofft. Bitte!«
Sie sah, wie er mit sich rang. Etwas in ihm kämpfte einen unerbittlichen Kampf. Aber warum nur?
»Bitte«, hauchte sie.
Sein Mund öffnete sich leicht, doch es kam kein Ton raus.
Lisa verstand ihn einfach nicht. »Mr Monroe ...« Sie verlor ihr letztes Bisschen an Würde, als sie flüsterte: »Ich würde mich auch Ihnen hingeben ...«
Seine Zähne bissen mehrmals aufeinander. »Tun Sie das nicht, Lisa! Das ist kein guter Weg!«
»Andere haben es auch schon getan.«
»Ach, wirklich? Die sind aber nicht aus unserer Branche.«
»Doch, der ›Creation Warrior‹ zum Beispiel. Er hat sich hochgeschlafen. Deshalb ist seine Kollektion so beliebt.«
»So, hat er das?« Seine Augen formten sich zu Schlitzen.
»Es wird halt erzählt.«
Tom lachte leise. »Seine Mode ist beliebt, weil er mit einer Frau oder einem Mann geschlafen hat? Glauben Sie das wirklich? Also, ich kann es mir nicht vorstellen.«
»Ich weiß es nicht.«
»Ich glaube, dieser Mann kann es einfach. Er trifft den Nerv der Zeit und hat Talent.«
»Kennen Sie ihn?«
Er lächelte. »Ja, ich saß bei einer Modenschau neben ihm. Er ist strange und amüsant. Nur mit Frauen kann er nicht umgehen.«
»Er ist mir eigentlich auch egal. Im Moment zählt für mich nur, dass ich dort teilnehmen kann.«
»Und dafür würden Sie mit mir ins Bett gehen.«
Langsam nickte sie.
Mit einem Schritt war er dicht bei ihr, legte seine Hand auf ihre Wange und presste seine Lippen auf ihre. Sie waren weich und warm. Etwas anderes mischte sich in seinen Kuss, der ihr Herzrasen verursachte. Sie wusste nicht, was es war. Dann ließ er von ihr ab. Das war zu früh. Sein Kuss war unglaublich, und sie wollte, dass er länger angedauert hätte. Ohne Nachzudenken, nur ihrem Trieb nachgebend, küsste Lisa nun ihn. Erst war er überrascht, fing sich aber schnell und erwiderte den Kuss. Als seine Zunge in ihren Mund drang, wusste sie, was das Gefühl bedeutete, dass er ihr neben dem Kuss vermittelte: Verlangen. Auch sie war verlangend. Der Kuss war so intensiv, dass sie glaubte, in ihm zu ertrinken. Diesen Mann wollte sie nie wieder loslassen, wollte sich noch dichter an ihn pressen, obwohl sie schon seine Hitze durch sein Hemd spürte. Hart drängten ihre Nippel gegen ihn. Plötzlich stieß er sie zurück.
Erschrocken holte Lisa Luft, aber auch, weil sie glaubte, die letzte Minute nicht mehr geatmet zu haben. Keuchend standen sich beide gegenüber. Ihr kam wieder in den Sinn, wie sie schon im Geiste mit ihm geschlafen hatte, und sofort überkam sie ein unbändiges Sehnen, sich jetzt und hier hinzugeben. Doch etwas in seinem Blick hielt sie zurück, sich ihm ein weiteres Mal an den Hals zu werfen.
»Ich liebe Männer.«
Es war wie eine Ohrfeige für sie. Das konnte nicht sein! »Sie sind nicht Valentinos Freund. Er heißt anders.«
»Richtig. Ich bin ein guter Freund von ihm.«
»Haben Sie mit ihm geschlafen?«
»Das geht Sie nichts an.« Er drehte sich zur Tür.
»Nein, Tom! Bitte, warten Sie. Ich ... es tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Aber ich hatte eben einfach nicht das Gefühl, dass sie auf Männer stehen.«
»So kann man sich täuschen«, sagte er bitter. »Kann ich jetzt gehen?«
»Verdammt! Sie haben mich geküsst! Und nun spielen Sie die beleidigte Leberwurst?«
Mit einem Ruck drehte er sich um, packte ihre beiden Oberarme und drängte sie in unglaublicher Geschwindigkeit gegen eine freie Wand. Lisa knallte dagegen. »Au!« Angst und Lust schnürten ihr die Kehle zu und ließen sie keuchen.
»Hör mal gut zu, mein Mädchen«,