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Finnische Träume - Teil 4 | Roman. Joona LundЧитать онлайн книгу.

Finnische Träume - Teil 4 | Roman - Joona Lund


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      Finnische Träume - Teil 4 | Roman

      von Joona Lund

      Joona Lund ist eine finnische Journalistin, die vor allem über gesellschaftliche Probleme recherchiert und schreibt.2008 las Joona von einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, welches das Inzesttabu weiterhin als strafrechtlich relevant bestätigt und eine junge Familie damit ins Unglück gestürzt hat. Sie erinnerte sich an ein Interview, das sie vor Jahren in Lappland auf einem abgeschiedenen Bauernhof geführt hatte: Damals war ihr das Verhalten des jungen Mannes und seiner jüngeren Schwester aufgefallen, das sich von dem ihrer Mitschüler gravierend unterschied. Sie recherchierte und stieß auf eine Geschwisterliebe, die beinahe tragisch ausgegangen wäre. Mit ihrem Roman „Finnische Träume“ veröffentlichte Joona die Geschichte einer innigen Liebe, die sich trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse zunehmend verdichtet. Sie wollte aufzeigen, dass das Urteil des Gerichts auf wackeligen Beinen stand und verschiedene zivilisierte Länder das anders bewerten.

      Lektorat: Nicola Heubach

      Originalausgabe

      © 2014 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © mammuth @ istock.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862774418

      www.blue-panther-books.de

       7. Ferien von Joona Lund

      Sommeranfang, die Ferien rückten näher, Veränderungen drohten, sie betrieben das Vorlesen aus dem Tagebuch noch intensiver als bisher.

      »Ich bin dran, stimmt«, sagte Jan. »Das ist eine ältere Geschichte, du erinnerst dich bestimmt.« Er räusperte sich. »›Inku kam im Nachthemd ins Wohnzimmer gestürzt und schrie: Eine Spinne! Eine riesige Spinne mit behaarten Beinen kriecht über die Zimmerdecke! Ihr müsst sie erschlagen, aber schnell, sonst verkriecht sie sich. Vater sagte, ich solle das erledigen, er lese jetzt die Zeitung. Ich stieg auf Inkus Bett, die Spinne – tatsächlich ein Riesenvieh – krabbelte ganz schnell in eine Ecke, sie merkte, es ging um Leben oder Tod. Ich erwischte sie mit dem Pantoffel, ehe sie hinter dem Schrank verschwand. Inku stand zitternd im dünnen Nachthemd an der Wand, als wäre ein Ungeheuer im Zimmer. Sie bat mich, den Rest von der Decke zu kratzen, sonst schaue sie die ganze Nacht auf den schwarzen Fleck und träume von der Spinne. Ich fischte ein Stück Karton aus dem Papierkorb, schabte das Zeug weg, warf es ins Klo, kam zurück. Inku lag im Bett.

      Zufrieden?

      Danke Jan, flüsterte sie, nahm meine Hand und schmiegte ihre Wange hinein.‹«

      Jan brach ab. »Bis zu dieser Stelle stimmt alles, jetzt kommt, was ich hinzugedichtet habe.« Er hielt ihr das Heft hin. »Du bist dran!«

      »Schon wieder ich? Na ja, egal.« Sie kauerte mit angewinkelten Beinen in der Ecke des Diwans und las mit warmer, klangvoller Stimme: »›Schnell schlüpfte meine Hand unter die Decke und griff ihr unters Nachthemd, streichelte die glatte Haut ihrer Schenkel, glitt höher, bis ich die festen Kraushaare spürte. Mit sanfter Gewalt zog sie die Hand weg.

      Nicht, Jan, sagte sie leise. Geh jetzt lieber, bitte!‹«

      Inku ließ das Heft sinken, warf ihm einen eigenartigen Blick zu. Die kleine Falte über der Nasenwurzel vertiefte sich. Bevor sie etwas einwenden konnte, erklärte er, nun käme die Stelle, wie es wirklich gewesen sei.

      Inku las weiter: »›Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, schimpfte ich: Wegen der blöden Spinne!

      Mutter spöttelte, ob ich mich überanstrengt habe, Inku sei eben ein kleines Mädchen und habe Angst vor den Viechern. Kleines Mädchen ist gut, dachte ich, wenn du wüsstest ... Dann wünschte ich eine gute Nacht und wollte den Aufsatz fertigschreiben.‹«

      Nachdenklich erklärte Inku, es fiele ihr schwer, sich in dem ständigen Hin und Her zwischen Wirklichkeit und Tagebuch, also dem, was passiert wäre und was er sich ausgedacht hatte, zurechtzufinden.

      »Das stimmt schon«, gab er zu, »aber es gibt dem Ganzen Spannung. Jetzt kommt wieder Fantasie, also weiter!«

      »›Ich ging in mein Zimmer und roch an meiner Hand.‹« Inku hielt inne. »Warum?«

      Er grinste und erklärte, ihren Geruch zu mögen und diesen ganz besonders. Sie schlug die Augen nieder und errötete. »Da stehen noch ein paar Zeilen!«

      Inku las: »›Beim Frühstück wurde ich unsicher, ob es wieder ein Traum gewesen war. Inku verhielt sich so abweisend, aber zum Glück hielt ihre schlechte Laune nicht lange an. Ich werde sie später fragen, ob wirklich passiert oder geträumt.‹«

      Sie klappte das Tagebuch zu. »Es war nicht schlechte Laune, Jan, ich war traurig.«

      Jan guckte sie fragend an. Mit hochgezogenen Augenbrauen antwortete sie, er müsste sich denken können warum. Bei der Gegenfrage, weil er fortginge, begann sie zu schluchzen. »Du machst bei Lia ein Praktikum, gehst dann auf die Uni und ich bleibe allein hier.«

      Sanft strich er ihr über die Haare, versprach, sie so oft wie möglich zu besuchen, außerdem könnte sie zu ihm kommen und nahm ihr das Versprechen ab, es zu tun. Gemeinsam mit den Eltern freuten sie sich über Jans Abitur, doch die bevorstehende Trennung lag wie ein dunkler Schatten auf dem Tag. Beiden war bewusst, dass sich ein Lebensabschnitt, angefüllt mit Hoffnungen und Träumen, unwiederbringlich dem Ende zuneigte. Die anderen Jugendlichen freuten sich auf die Ferien, sie wurden immer einsilbiger.

      Die ganze Familie fuhr zu einer Geburtstagsfeier. Sie war lustiger als angenommen, alle hatten bei der Bowle kräftig zugelangt. In stockdunkler Nacht ging es zurück, sie waren müde, einzig Jan war aufgekratzt. Vater konzentrierte sich auf die Straße, auf der Strecke gab es viel Wild. Mutter schlief, Inku lehnte sich im Halbschlaf an Jan. Vorsichtig streckte er seine Hand aus, berührte ihren Schenkel, zog sie zurück. Er wusste, er würde sich ärgern, wenn er die Gelegenheit vorbeigehen ließ, vielleicht war es für lange Zeit die letzte. Er nahm sich ein Herz und tastete zwischen ihren Schenkeln hoch und sie ließ es zu. Seine Finger zwängten sich unters Höschen, sie spreizte die Schenkel, damit er hinkam. Plötzlich stöhnte sie verhalten auf, legte ihre Hand auf seine und zog sie weg, nicht, ohne zärtlich ihre Finger über seine Hand gleiten zu lassen. Das Licht einer Straßenlampe fiel in den Wagen. Sie sah, wie er an der Hand roch und lächelte.

      Beide schliefen ein und fuhren hoch, als das Auto vor dem Viehgatter hielt. Vater schob es auf.

      Jan fragte sich, ob er wieder geträumt hatte. Er schaute auf seine Hände, roch daran, blickte zu Inku. Ein abgründiges Lächeln umspielte ihren Mund.

      Wenige Tage blieben. Die Eltern fuhren in die Stadt, um einzukaufen und Bekannte zu besuchen. Es war Brauch, dass jeder, der in die Hauptstadt fuhr, Mitbringsel von Nachbarn für Verwandte und Freunde mitnahm. Jan und Inku sollten den Hof aufräumen und, wenn die Eltern bis zum Abend nicht zurück wären, die Tiere versorgen. Jan atmete auf, hatte schon befürchtet, sie würden Inku mitnehmen.

      Die Stimmung war gedrückt, als sie begannen, Werkzeuge und Geräte in den Schuppen zu räumen und den Hof zu kehren. Seit jenem Ausflug hatte sie eine ihnen nicht verständliche Scheu daran gehindert, ernsthaft miteinander zu reden, hatten alles, was ihre Beziehung betraf, ausgeklammert und dachten doch unentwegt an den bevorstehenden Abschied.

      Sie waren mit der Arbeit fertig und setzten sich auf die Bank vor der Scheune.

      »Wir müssen über uns reden«, sagte Jan.

      Sie reagierte nicht.

      Verstimmt machte er einen Rückzieher. »Wenn du nicht willst ...«

      »Quatsch, natürlich will ich!«

      Er hatte sich vorgenommen, nicht über die Trennung zu reden. Ob sie sich an den Ausflug zu den Schafen erinnerte? Sie nickte. Damals hatte sie gesagt, wenn er wieder einen Traum hätte, wollte sie ihn unbedingt hören.

      Sie griente. »Na ja, so habe ich es nicht gesagt ...«

      »Aber


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